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Geschrieben von Susanne.75 am 04.01.2019, 20:49 Uhr

Die richtige Einstellung zum Lernen vermitteln

Manchmal frage ich mich, ob man etwas Bestimmtes tun oder auch lassen kann, damit Kinder selbst merken und verinnerlichen, dass sie in allererster Linie für sich lernen.
Aufgrund des vorangehenden Threads dachte ich da gerade drüber nach.

Meine Tochter ist erst in der zweiten Klasse und es geht ihr alles leicht von der Hand, aber das wird ja nicht immer so bleiben. Die Anforderungen werden steigen.

An Beispielen in meinem Umfeld sehe ich, dass es ein ständiger Kampf ist, wenn ein Kind nur lernt, weil Eltern oder Lehrer es erwarten. Aber wie stellt man es an, dass Kinder es frühzeitig merken, dass es in ihrem eigenen Interesse ist, so gut sie können durch die Schule zu gehen? Wenn sie sich es rechtzeitig angewöhnen, immer am Ball zu bleiben, läuft die Schulzeit ja i.d.R. auch deutlich "quälfreier".

Die Grundlagen dafür werden bestimmt schon in der Grundschule gelegt. Kennt da jemand ein "Rezept"?
Ich versuche, meine Tochter so selbstständig wie möglich machen zu lassen. Ich frage sie zB nur, ob sie für den Mathetest noch lernen muss und Hilfe braucht oder ob sie alles verstanden hat. Dann kommt "ich brauch nicht mehr üben, ich kann das". Und bisher stimmte das auch mit voller Punktzahl oder höchstens mal nem Flüchtigkeitsfehler.

Ich gebe auch keine Übungseinheiten vor, ich mache nur Angebote. Ihre Hausaufgaben macht sie von sich aus und i.d.R. ohne Murren. Ich kontrolliere die nur, wenn sie es möchte. (Ich bin ohnehin der Meinung, dass die Lehrer Fehler sehen sollten, um ggfls Problemenfelder nochmal aufgreifen zu können.)

 
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Re: Die richtige Einstellung zum Lernen vermitteln

Antwort von cube am 05.01.2019, 8:29 Uhr

Ich würde gar nichts tun. Es scheint doch alles gut zu klappen. Da brauchst du sie doch nicht jetzt schon auf Dinge, die möglicherweise später mal kommen könnten hin zu irgendetwas zu drängen. Das wird ihr eher den Spaß am Lernen jetzt verderben und würde es dann umso schlimmer machen, wenn sie dann wirklich mal "Probleme" bekommen sollte, etwas sofort zu verstehen. Die richtige Einstellung kannst du ihr vermitteln, wenn es soweit ist, dass sie lernen muss und nicht so richtig den Dreh findet.

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Kinder können nicht in die Zukunft denken

Antwort von Banu28 am 05.01.2019, 10:29 Uhr

Hallo,

bin selbst Lehrerin, vielleicht in paar Gedanken dazu:

Hier gibt es ja eigentlich um zwei unterschiedliche Themen: Zum einen die Frage, was „die richtige Einstellung“ zum Lernen eigentlich sein soll. Denn ein Kind braucht keine besondere Einstellung, um zu lernen. Das Lernen ist ein Bedürfnis, das Kindern von der Natur mitgegeben wurde, es ist genetisch verankert.

Kinder lernen schon im Alter von wenigen Monaten täglich extrem viel, und das hört über viele Jahre hinweg nicht auf. Aber: Sie lernen nicht unbedingt das von sich aus, was wir Erwachsenen wichtig finden. Sie lernen zunächst mal das, was die NATUR wichtig findet: Motorische Geschicklichkeit, Weltwissen (was kann man essen, was nicht), Sozialverhalten in Gruppen, Gebrauch von Alltagsgegenständen etc.

Das Sachwissen, das die moderne Welt verlangt, ist dagegen nicht unbedingt das, was Kinder von Natur aus begeistert. Unsere moderne Welt ist so hochkomplex und anspruchsvoll, das auch Wissen erworben werden muss, das nicht spannend ist, damit man später in der technisierten Leistungsgesellschaft nicht abgehängt wird. Und das ist vielleicht der Knackpunkt, den Du meintest.

Das Problem ist hier, dass man Kindern die „richtige Einstellung“ nicht vermitteln KANN. Einfach, weil Kinder nicht in die Zukunft denken können. Entwicklungs-Psychologen betonen, dass die meisten Jugendlichen frühestens mit etwa 15 Jahren auch innerlich verstehen, dass das, was sie jetzt tun, Auswirkungen auf später hat. Und sie sich dieses Später auch vorstellen können.

Heißt: Einem Grundschulkind kannst Du stundenlange Vorträge darüber halten, warum Lernen ach so wichtig ist (Abitur, Beruf, Geld, Zufriedenheit). Es wird zuhören, das Ganze auch mit dem Verstand nachvollziehen, aber nicht mit dem Bauch. Es ist nicht in der Lage dazu, egal wieviel man redet. Es lebt jetzt, nicht in der Zukunft. Die Zukunft ist zu nebulös.

Wir alle kennen diese Tatsache ja auch aus dem Alltag: Man sagt dem Kind zum Beispiel: „Wenn du keinen Schal anziehst bei null Grad, erkältest du dich.“ Das Kind interessiert das nicht, denn die Halsschmerzen kommen nicht sofort. Sie kommen erst nach ein, zwei Tagen. Schon dieser kleine zeitliche Abstand reicht, damit das Kind keine Verbindung herstellen kann zwischen dem Schalanziehen und den Halsweh. Selbst wenn es Halsweh bekommt und richtig fett erkältet ist, wird es beim nächsten Mal wieder keinen Schal anziehen, wenn man es nicht dazu ermahnt.

Dasselbe gilt auch fürs Lernen. Das Kind kann nicht einmal annähernd erfassen, dass jetziges Lernen mit dem späteren Erwachsenenleben zu tun haben wird. Natürlich müssen wir versuchen, den Stoff reizvoll zu machen, das Lernen zu erleichtern, wie es z. B. die Montessori-Pädagogik macht usw. Aber das Lernen unbequemer Dinge (Vokabeln, Mathe, Grammatik) müssen wir leider auch mit Nachdruck einfordern, es kommt nicht nur aus eigenem Impuls des Kindes, dafür ist dieses Wissen nicht alltagstauglich genug.

Fazit: Es ist wichtig, den Lernstoff so anschaulich, neugier-weckend und interessant zu verpacken wie möglich. Trotzdem wirst Du nicht ganz ohne Aufforderung, Nachdruck, Drängen auskommen. Dass Dein Kind erkennt, dass es „für sich“ lernt, ist illusorisch. Es empfindet nicht, dass es Grammatik für sich selbst lernt, wozu auch? Dass das jetzige Lernen Auswirkungen auf später (Gymnasium, Abi, Studium, Ausbildung etc.) hat, kann es noch nicht erfassen. Von daher, und so hart es klingt: Vieles lernen Kinder für uns. Weil es UNS (dem Lehrer und den Eltern) also wichtig ist. Kinder tun fast alles, um uns zu gefallen und Anerkennung zu erhalten.

LG

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Re: Die richtige Einstellung zum Lernen vermitteln

Antwort von Anna3Mama am 05.01.2019, 10:45 Uhr

Hallo Susanne,

da hast Du eben auch Glück, dass Dein Kind ohne zusätzliche Übungsblätter spitzenmäßig “läuft“ . Wenn ich sehe, wie viel Aufwand teilweise schon in Zweitklässler gesteckt wird, damit sie den Stoff überhaupt verstehen und am Ball bleiben können... das diesen Kindern die Schule schon von Grund auf keinen Spaß macht und sie spätestens mit Pubertätsbeginn in die Verweigerung gehen ist eben oft vorgezeichnet.

Oder dann in Klasse 3 und 4, wenn man die Kinder trietzt bis zum Umfallen, nur damit sie es doch noch aufs Gymnasium schaffen. Bei den Kindern muss man dann aber auch dran bleiben, denn sonst kommt in Kl 6,7 oder acht der große Knall. Also Lernstress über viele Jahre hinweg.

Auf der anderen Seite aber die Kinder, die wie Deine Tochter keinen Lernaufwand in der Grundschule haben. Ich hab auch zwei bis drei solche Exemplare (bei der jüngsten bin ich noch nicht sicher, ob sie auch bis zur vierten locker durchflutscht oder irgendwann üben sollte. Bisher ist sie in der zweiten, macht aber nicht gern Hausaufgaben, “rotzt“ alles in zwei Minuten hin, hat 1000 andere Dinge im Kopf als Schule)

Die ersten zwei hatten ohne irgendeine Zusatzübung ein reines Einserzeugnis.
Also die Grundressourcen sehr ähnlich.

Dann kommt aber auch der Charakter oder die Umstände ins Spiel.
Das eine Kind behielt den Satz “das kann ich alles, ich muss darauf nichts lernen“ bis heute (8.Klasse Gym) bei. Trotz vieler Fehltage aufgrund einer chronischen Erkrankung kam er mit dieser Masche auch durch, allerdings teilweise nur “gerade so -4 gewinnt“
Da gab es auch eine Zeit lang viel Streit, weil es schon wehtut, zu sehen, wie ein Kind, das eigentlich viel mehr könnte, wenn es nur eine Stunde Lernaufwand einsetzt , einen Vokabeltest quasi leer abgibt, weil “das Fach eben Pech hat, ich lerne nicht zuhause“

Das zweite Kind (Mädchen) hat gleich am Gymnasium gemerkt, dass ein anderer Wind weht und fing an, zu lernen (nicht übermäßig aber wohl genug), weil sie weiterhin Einsen haben möchte. Eine 1- oder 1,5 ärgert sie bereits.

Ich selbst bin sehr dafür, sie hier machen zu lassen, solange ich das Gefühl habe, es klappt so auch. Bei meiner Jüngsten ist absehbar, dass die Handschrift Probleme machen kann, in den nächsten Jahren, also wird hier ein Anreiz zum Schönschreiben gegeben. Und zum Lesen. Aber nicht auf Biegen und Brechen.

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Re: Die richtige Einstellung zum Lernen vermitteln

Antwort von niccolleen am 05.01.2019, 11:49 Uhr

Meine Schulerfahrung ist, dass man wirklich den geringsten Teil des Schulstoffs fuer sich selber lernt. Einen kleineren Teil, der wirklich total praxisfern gebracht wurde, hab ich tatsaechlich spaeter gebraucht, aber da er uns so praxisfern "nahegebracht" wurde, musste ich das sowieso alles neu lernen. Was geblieben ist, ist eine gewisse Allgemeinbildung, die nicht schadet, aber beruflich auch nichts bringt. Sprachlich hat mir die Schule viel gebracht, aber denen, die sprachlich nicht talentiert sind, genausowenig wie mir Mathe oder Physik.
Also das Argument, dass man fuer sich selber lernt, wird bei einem Kind/Teenager, der noch nichtmal sonderlich mit dem Begriff "Zukunft" was anfangen kann, und bei denen der Schulstoff noch recht wenig mit dem Leben zu tun hat, glaube ich nicht sehr ziehen.
Und dass man in der Schule fuers Leben lernt, das begreift man auch erst viel viel spaeter im Leben.

Das Einzige, was nachvollziehbar ist, ist, dass man in unseren Breiten diverse Zettel braucht, um mit einem gewissen Grundgehalt rechnen und gewisse Laufbahnen einschlagen zu koennen. Und das zweite, was ich immer versuche, meinen Kindern zu vermitteln (wobei da auch schon meine Mutter bei mir gescheitert ist, ich glaube, als Kind denkt man noch nicht in diese Richtung), dass es ein Segen ist, dass das bei uns ueberhaupt geht, dass es Menschen, sogar Kinder (Malala) gibt, die dafuer kaempfen muessen, dass Kinder eine gewisse Ausbildung bekommen, dass Wissen eng mit Macht und Erfolg verknuepft ist, usw.

Und was man wirklich lernt, ist, wie man sich Informationen zusammensucht, wie man sie organisiert, wie man sie verinnerlicht, wie man mit Vorgesetzten und peers zurechtkommt, etc. Und wie man Praesentationen erstellt und vor einem Publikum spricht. Das sind auch wichtige Schwerpunkte.

lg
niki

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Re: Die richtige Einstellung zum Lernen vermitteln

Antwort von SkyWalker81 am 05.01.2019, 20:21 Uhr

Meiner Meinung und Erfahrung nach ist etwas das ich tatsächlich lernen muss immer mühseliger als etwas was ich verstehe oder begreife, weil es mich einfach interessiert.
Dann nehme ich dieses Wissen nämlich aus eigenem Antrieb heraus auf. Oder ich habe für etwas ein besonderes Talent, dann fällt es mir leicht und es macht Spass . Das hat für mich nichts mit "Einstellung " oder Vorleben zu tun.

Wenn ein Kind nunmal nichts mit Zahlen anfangen kann, dann muss es das lernen, es muss sich anstrengen um Erfolge zu erzielen. Ein sehr ehrgeiziges Kind wird sich da durchbeissen, weil es für sich selbst keine schlechte Note akzeptieren will.
Ein weniger ehrgeiziges hingegen kann man anfangs vielleicht noch unterstützen. Spätestens in der Pubertät aber, wird es sich irgendwann verweigern.Das muss man als Eltern ein Stück weit aushalten können und kann in dieser Phase nur immer wieder versuchen es "anzuschieben". In der Regel fällt aber der Groschen, wenn das Kind soweit gereift ist und sein ganz eigenes Talent entdeckt hat. Dann wird es nämlich nach Wegen suchen, sein Ziel zu erreichen und auch akzeptieren, dass das auch mit Arbeit und Überwindung zu tun hat.

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Re: Die richtige Einstellung zum Lernen vermitteln

Antwort von lubasha am 05.01.2019, 21:30 Uhr

für mich handelt es sich nicht um die Einstellung zum lernen.. eher um die Einstellung zur Arbeit.
und es ist nicht einfach, aber möglich

meine Eltern haben es damals erreicht, indem sie relativ monotone, aber machbare stetige Häppchen Arbeit gegeben haben.
ich hoffe es ähnlich vorzuleben.. mit Hausarbeit, mit lesen und rechnen, instrument üben und ja... auch mit lernen.


aber beiden Kindern fällt lernen leicht, und mir hat noch an der Uni gereicht, während der Vorlesungen auftupassen...
es kann schwerer werden, muss aber nicht.

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Re: Kinder können nicht in die Zukunft denken

Antwort von Fountain am 06.01.2019, 7:59 Uhr

Toller Beitrag! Danke dafür. Ich stimme dir zu 100% zu.

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Re: Kinder können nicht in die Zukunft denken

Antwort von Brummelmama am 06.01.2019, 9:28 Uhr

Ich kann dies als Mutter eines 13jährigen nur bestätigen.Obwohl er sehr schnell lernt und ihm Dinge zufallen und Schule ihm nicht unwichtig ist , muss trotz allem das ein- oder andere Mal eingehakt werden. Habe ich mir manches Mal anders gedacht aber Theorie und Praxis....

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Re: Die richtige Einstellung zum Lernen vermitteln

Antwort von DK-Ursel am 06.01.2019, 10:18 Uhr

Hej!

Mir schießen dabei 2 Dinge durch den Kopf.
1. schade.
da is ten Kind ,dem Lernen leichtfällt, und auch da sind die Eltern auf de rSuche, wie sie es helicoptern können, statt sich einfach zufreuen und Probleme DANN anzugehen,wenn sie wirkliche intreten.
2. Ehrgeiz, Pflichtbewußtsein, etc. kann man nur bis zur einem bestimmten Grad "anerziehen", wer es nicht hat, der peltl sichein Ei auf vieles, was E/ehrgeizigen (Eltern) erstrebenswert finden.

es ist in der Tat manchma lein Risiko, wenn jemandem Lernen zu leicht fällt.
Meiner Tochter reichte es auch, die Hausaufgaben in der Scule ereldigt zu haben udn das Klassenziel (oft) weit hinter sich zu lassen -erst als eine anspruchsvollere Lehrerin kam und mehr von ihr einforderte, merkte sie, wie toll es ist, sich zu vertiefen und auch mal was zu erarbeiten.
Wohlgemerkt war sie aber auch deutlich älter - es ging um andere Dinge als das kleine Einmaleins oder Leselernen.
Und ja, die Lehrerin war nicht sonderlich beliebt bei ihr am Anfang, das hat sich dan naber schnell geändert.
Ich denke, irgendwann kommt das von selbst, daß man merkt - inb diesem oder jendem Fach mu ßich etwas mehr tun, um so gut zu sein,w ie ich möchte.
Und es macht Spaß zu ölernen,wei lichd amit eben auchweiterkomme.
Wer diesen Ehrgeiz und diesen Drang nicht in sich spürt, und merkt, vor allem in dem Alter, wo esankommt, der ist eben AUCH aus diesem Grunde sicher kein unbedingter Kandidat für die Uni oder lange "boglige" (bog = Buch, "-lig" = unsere Endsilbe lich) - ein tolles Wort für kluge Menschen, die --- wenn sie NICHT boglig sind --- eben nicht gut aus Büchern lernen, nicht akademisch, sophisticated und sonstwas sind, sich aber durchaus mit klugem Köpfchen anders behaupten und eher Learning by doring praktizieren.

Wer zuviel zu früh getriezt wird, kann durchaus auf stur schalten und gleichzeitig oder auch nur den Eindruck bekommen, es reiche den Eltern immer noch nicht, was er/sie abliefere. Ein fatales Mißverständnis, davor kann ich nur warnen.

Laß Dein Kind die Schule so genießen,wie sie es jetzt kann. Mich hat das hier jahrelang für meine Töchter gefreut.

Lubasha erwähnt Instrumentenspiel - da ist ein gutes Beispiel dafür, daß auf diesem Gebiet Kinder weitaus mehr als in der Schule üben müssen ,auch gute Kinder eben, und wo sie selbst ohne lange Reden der Erwachsenen merken (hören), wenn sie nicht genug geübt haben.
Geht aber wieder nur für Kinder,die gerne ein Instrument spielen möchten und dann auch wollen, daß es gut (genug) klingt.

Gruß Ursel, DK

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Re: Kinder können nicht in die Zukunft denken

Antwort von MartiSmarti am 06.01.2019, 12:11 Uhr

Super und Verständlich geschrieben.
Danke.
Sehe es jetzt auch anders

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Re: Die richtige Einstellung zum Lernen vermitteln

Antwort von Susanne.75 am 06.01.2019, 12:20 Uhr

Ich glaube, ich wurde hier missverstanden. Ich habe weder vor, meine Tochter zu drängen, noch sie zu triezen, gerade das doch eben nicht. Gerade darum geht es doch.
Ich denke, ich lasse ihr alle Freiheiten bzgl des Lernens und brauche (und will) da gar nicht weiter hinterher sein.
Die Frage ist, ob ein Kind sich auf die Art angewöhnt oder beibehält, dass es selbst merkt, wann es was tun will oder sollte.

Das "Lernen für sich und nicht für Eltern/Schule" bezieht sich nicht darauf, dass der Stoff fürs Leben wichtig ist. Ich denke, wir wissen alle, dass man sehr sehr vieles im Leben nie wieder braucht. Ich meine damit, dass es einem in der Schule leichter von der Hand geht und damit auch mehr Spaß macht, wenn man am Ball bleibt.

Und in meinem Ausganspost ist ja gerade der Gedanke, wie das wohl ein Kind für sich entdeckt und ob man "zu dieser Entdeckung" durch sein eigenes Verhalten beitragen kann oder ob man genau dem im Weg steht, wenn man von Anfang an zu viel vorgibt oder zu engagiert das Kind anleitet.
Man hört so viel, dass die Eltern ihren Kindern ständig auf den Füßen stehen, ständig ans Üben erinnern (müssen) usw. Andere Kinder wollen von sich aus mehr tun, verstehen, sicher durchaus auch für gute Noten.
Ist das einfach komplett eine Typfrage oder liegt es eben zB daran, dass sie von Anfang eher selbst ihr Lernpensum entschieden haben (soweit möglich)? Das waren meine Gedanken.

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Re: Die richtige Einstellung zum Lernen vermitteln

Antwort von DK-Ursel am 06.01.2019, 14:05 Uhr

Entschuldigung, wenn ich das mißverstanden habe, für mich klingen solche Gedanken nach besorgten Eltern, die noch mehr für ihr Kind wollen.
Und zuviel ist oft eben auch nicht gut - gut gemeint auch nicht gleich gut gemacht.

Ja, ich denke, es ist AUCH eine Typfrage.
Und das gilt ja für vieles andere auch.
Da können manche Eltern noch so viel (vor-)lesen: beim einen Kind wird eine eine Leseratte draus, beim anderen reicht es dann eben gut, um sich zu informieren, viel mehr Interesse ist da aber nicht.
Die einen schauen sich bei den Eltern Ordnung ab - die anderen leben sich im Chaos am besten aus.
Da können Eltern noch sehr auf Pünktlichkeit achten: Manchen Kindern aus dem selben Elternhaus gelingt die trotzdem nie.
Einige sind echte Sparfüchse - anderen brennt das Taschengeld in der Tasche, trotz anderen Beispiels.
Undundund.
Wer mehrere Kinder hat, weiß das sicher sehr genau und fragt sich oft, wie das möglich ist.

Zukunftsorientiertes Lernen, also fürs Leben, für sich selber udn nicht für die Eltern,den Lehrer, die gute Note, kommt sowieso erst einiges später.
Selbst Teenies rollen die Augen,wennEltern ihnen vorschwärmen, wie gut sich gesunde Ernährung auf ihr Wohlbefinden im Alter auswirkt, wie gut eine Note da und dort für das berufliche Weiterkommen, Karriere und Einkommen sein wird, wie schlecht oder gut sich das eine oder andere Verhalten auch für die Zukunft auswirken kann.
es ist auch oft altersabhängig: Was einem mit 9 oder 12 Spaß macht, ist einem als Teenie verleidet - udn wird vielleicht erst oder nie wieder interessant, wenn man erwachsen ist.

Als Eltern können wir da nur einen Grundstock legen, Möglichkeitenaufzeigen, evtl. sogar anbieten - und unterstützen,auch wenn es nicht so gut läuft.
Nicht mal so sehr mit fachlicher Hilfe, obwohl sie ja auch wichtig ist, sondern mit Geduld und Anerkennung, Liebe und Vertrauen.
Immerhin klappt es bei den meisten ja doch mit Schule, Beruf und oft sogar Karriere.

Gruß Ursel, DK

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Ist sicher auch eine Typfrage

Antwort von Jorinde17 am 06.01.2019, 15:00 Uhr

Es klingt ein wenig, als ob Du den Einfluss von uns Eltern vielleicht überschätzt. Natürlich ist es wichtig, wie Eltern mit dem schulischen Lernen des Kindes umgehen. Trotzdem können Eltern aus einem eher bequemen Kind keinen Überflieger machen, und umgekehrt, egal wie klug oder pädagogisch sie es anstellen.

Kinder sind nicht das Produkt unserer Erziehung. Sie bringen vieles bereits mit. Man darf es vielleicht ruhig auch mal deutlich sagen: Es gibt Kinder, die eine sehr schnelle Auffassungsgabe haben, und solche, bei denen der Groschen später fällt. Und es gibt deshalb welche, die den Stoff in der Schule verstehen und zu Hause nur die Aufgaben machen müssen, und solche, die zusätzlich üben müssen.

Ähnlich ist es nicht nur in Sachen Begabung, sondern auch mit dem Temperament. Es gibt Kinder, die leistungsorientierter denken und mehr Ehrgeiz haben, und welche, die kaum Ehrgeiz spüren. Du kannst dies auch mit noch so viel Maßnahmen nicht völlig auffangen.

LG

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Danke @Banu28

Antwort von KKM am 06.01.2019, 15:30 Uhr

Endlich mal jemand, der das ausspricht.

Meine Kinder sind inzwischen fast 19 und fast 16 und recht erfolgreich in der Schule.

In der Grundschule habe ich sie nicht gezwungen, zu lernen. Ich habe Anreize zum Üben geschaffen. Kind 1 hat gerne gelesen. Für ein Buch brauchte sie 60 Minuten. Wenn sie also 6mal 10 Minuten Rechtschreibung mit mir geübt hat, länger war das absichtlich nie, bekam sie ein neues Buch.
Oft fragte sie, wie lange ihr noch zu einem neuen Buch fehlt und hat dann motiviert mit mir geübt.
Kind 2 bekam zusätzliche Computerspielzeit.
Kinder lernen für Belohnungen!

Ich fand es wichtig, dass Kinder ein Übungsverhalten entwicken und das im Alltag integrieren.
Ich selbst habe das Lernen nie gelernt. Trotz Abitur und Studium. Ich kann etwas sofort oder nie. Das wollte ich für meine Kinder nicht.

In den Fremdsprachen ist Üben existenziell wichtig, in den ersten 2 Lernjahren einer Fremdsprache halte ich eine 3 für eine schlechte Note - 1/3 der Sätze z. B. im Simple Past wurden dann nämlich falschngebildet. Das wird in einer Textinterpretation 4 Jahre später nicht automatisch fehlerfrei.

Beide Kinder sind mir heute unendlich dankbar, dass sie über so gute Basiskenntnisse verfügen.

Vielleicht hätte es auch anders funktioniert, für uns passte dieser Weg.

Lernen gehört zum Leben dazu!

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Re: Ist sicher auch eine Typfrage

Antwort von DK-Ursel am 06.01.2019, 15:45 Uhr

Meine Rede.
es gibt jetztd iesen, etwas harsch klingenden Spruch, daß man bei allem Training und Pipapo aus einem Schwein eben bestenfalls ein schnelles Schwein, aber niemals ein Rennpferd machen kann.
Wohl wahr!
Wenn ich den aber ins Positive drehe,dann denke ich eben nicht, daß es erstrebenswert ist, dieses schnelle Schwein zu fördern,das ja trotzdem immer dem nochs o lahmen Rennpferd hinterherjachtet, sondern einfach seine Fähigkeiten zu fördern, so da ßes darin Erfolgserlebnisse und Glück findet.
Wenn jemand, wieder dänisch, nicht "boglig", also eher pragmatisch veranlagt ist, dann nutze ich das und fördere das, statt eine Unilaufbahn anzustreben.
Wie das aber bei einem Kind ist, läßt sich in diesem zarten Alter oft nur erahnen - ändern kann sich da - zum Glück - immer noch recht viel.

Erstmal lernen Kinder - auch noch im Grundschulalter, weil sie von Natur aus neugierig sind.

Gruß Ursel, DK

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Re: Die richtige Einstellung zum Lernen vermitteln

Antwort von As am 06.01.2019, 18:27 Uhr

Hallo, ich glaube, ich verstehe dich ganz gut. Du willst die Kinder ja eben nicht ständig drängen und antreiben und kontrollieren, sondern willst, dass sie von sich aus was tun.

Ich glaube auch, dass es sehr charakterabhängig ist. Manches Kind besitzt den Ehrgeiz gut zu sein, will tatsächlich z.B, Englisch lernen. Andere sind zufrieden mit grade so durchkommen.

Ich hab selbst zwei völlig verschiedene Exemplare, der eine ist richtig fleißig, lernt und macht, der andere macht eher nix, oder nur was unbedingt verlangt wird. Beide sind gute Schüler und lernen, glaube ich, für unsere Anerkennung.

Ich glaube besonders hilft es, wenn man sich wirklich für das interessiert, was sie in der Schule machen. Also z. B. den Aufsatz nicht nur unterschreiben, sondern auch lesen. Sich mal was erklären lassen, einen Bezug zum Alltag herstellen, wenn möglich. Staunen, was das Kind schon kann. Selbst neugierig sein und mal was Neues ausprobieren und lernen.

Wahrscheinlich ist aber auch viel Glück dabei, wenn Kinder ohne viel Zutun durch die Schulzeit kommen.

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Typsache und Frage des Anspruchs

Antwort von Anna3Mama am 07.01.2019, 10:24 Uhr

Solange Deine Tochter “läuft“ ist alles gut. Sie hat eine schnelle Auffassungsgabe, möchte gern gut sein und gefallen, Dir und der Lehrerin. Das ist erst mal Typsache.
Schule macht ihr Spaß, sie geht gern hin, lernt gern, scheint ihre Fähigkeiten zu zeigen. Alles im grünen Bereich. Das einzige was Du tun solltest ist darauf zu achten, dass dieser Spaß an der Schule aufrecht erhalten bleibt.

Problematisch wird es eben, wenn eins der Punkte nicht stimmig ist
Das Kind hat eine schlechtere Auffassungsgabe oder eine Schwäche wie LRS/ADHS
Das Kind will nicht gefallen sondern holt sich die Aufmerksamkeit dadurch, dass es nicht tut, was verlangt wird
Das Kind ist ständig krank
Dem Kind macht die Schule aus einem anderen Grund keinen Spaß (Mobbing, schlechte Lehrer...)

Dann haben wir als Eltern die schwierige Aufgabe, das Kind trotzdem irgendwie aufzufangen.


Das geht über zwei Wege. Entweder ich gebe mein Kind in eine Schule, die besser auf seine tatsächlichen Stärken passt oder es sonst irgendwie schafft, den Spaß am Lernen und der Schule wieder (oder erstmals) zu wecken. Das heißt aber auch, dass man das Kind ggf “nur“ auf die Realschule oder Hauptschule geben sollte, was viele Eltern aus teilweise sehr gut nachzuvollziehenden Gründen nicht machen wollen (z.B. Ausländeranteil von 80% auf der Hauptschule oder Hoffnung, dass aktuelle Probleme schon bald besser werden)

Oder ich setze mich mit dem Kind hin oder bezahle Nachhilfe/Therapien und “kämpfe“ dafür, dass mein Kind die höhere Schulform irgendwie packt, in der Hoffnung auf eine bessere Zukunft.

Meiner Meinung nach schadet aber zu viel Kampf dem Kind mehr als das es nutzt. Und ein Kind, das bis zum Abi geprügelt wird, wird zum Studienabbrecher und schlägt sich mit 30 noch mit Gelegengeitsjobs rum... weil es nie gelernt hat, aus eigener Motivation seine Stärken zu nutzen.

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Re: Typsache und Frage des Anspruchs

Antwort von Shanalou am 07.01.2019, 11:34 Uhr

"Meiner Meinung nach schadet aber zu viel Kampf dem Kind mehr als das es nutzt. Und ein Kind, das bis zum Abi geprügelt wird, wird zum Studienabbrecher und schlägt sich mit 30 noch mit Gelegengeitsjobs rum... weil es nie gelernt hat, aus eigener Motivation seine Stärken zu nutzen." Das ist aber eine gewagte Theorie! Diejenigen, die ich kenne und sich mit 30 noch mit Gelegenheitsjobs über Wasser halten, hatten alle ein 1er Abi und waren an der Schule Selbstläufer.
Eine gute Einstellung zum lernen zu vermitteln, kann man in der Grundschule sicher versuchen. Was aber dann in der Pubertät passiert, kann dir keiner sagen.

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Re: Aber wie vermitteln?

Antwort von cube am 07.01.2019, 13:16 Uhr

Wie vermittle ich einem Kind, dass eben trotz allen guten Vorlebens vom Typ her einfach eher wenig ehrgeizig ist? Viel mehr könnte, wenn es nur ein bisschen üben würde - aber genau das nicht will? Wie kann man ein Kind zwingen zu üben/lernen wenn alle Erklärungen, Anreize etc keinen Erfolg haben?
Und jetzt bitte nicht die Leier von wegen "dann haben die Eltern etwas falsch gemacht".
Denn es gibt solche Kinder. Eltern haben motiviert, aber keinen Druck aufgebaut. Haben Anreize geschaffen, aber nicht ständig gedrängt. Leben selbst vor, dass man sich auch mal anstrengen muss. Würden helfen, erklären und tun und machen - aber Kind will einfach nicht. Kind zeigt einfach keinen eigenen Antrieb/Willen, von sich aus etwas lernen zu wollen im Sinne von "ich möchte das können/besser können, deswegen übe ich das jetzt". Ein Kind, das eher dicht macht, wenn man sacht darauf hinweist, das die Fähigkeit zB zu lesen nicht von selbst über Nacht plötzlich da sein wird.
ich frage aus ehrlichem Interesse!

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Re: Typsache und Frage des Anspruchs

Antwort von Anna3Mama am 07.01.2019, 13:42 Uhr

Das mit dem Studienabbrecher ist nicht meine Theorie. Das ist das Fazit einer Kinder- und Jugendpsychiaterin nach vielen Jahrzehnten im Beruf.

Aber ich kann das mit eigenen Beispielen bestätigen.

Der schlimmste Fall ist aber ein ehemaliger Klassenkamerad. Bekam schon in der Grundschule ständig Nachhilfe, wurde dann mit Nachprüfung doch noch irgendwie aufs Gymnasium gedrückt. Auch hier mit Ach und Krach von Klasse zu Klasse (er war einfach nicht für's Lernen gemacht) voller Stolz (der Eltern) irgendwann das Abi in der Hand. Dann Bundeswehr. 3 Tage vor Studienbeginn... brachte er sich um.
Furchtbar.

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Re: Aber wie vermitteln?

Antwort von Anna3Mama am 07.01.2019, 16:36 Uhr

Den Artikel finde ich zu dem Thema gar nicht schlecht:
https://www.familienhandbuch.de/kita/lernen/wiekoennenwirdielernmotivationvonkindernfoerdern.php

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Ich hab ja mehrere Lehrer in der Familie...

Antwort von emilie.d. am 07.01.2019, 20:21 Uhr

Die sind erstmal total bei dem, was Jorinde schreibt.

Was Du ansprichst, die geben bei sowas Zwang / Druck und regen sich schon über die zum Teil 'romantische' Vorstellung mancher Eltern auf, dass man nur die intrinsische Motivation gut genug wecken müsse und dann liefe das von allein.

Das funktioniert halt bei einigen Kindern nicht. Ich hab als junge Mutter auch gedacht, ich könnte mit Spielen und Aufräumliedern mein aufräumfaules Kind zum Aufräumen bringen. Funktioniert nicht. Was funktioniert, ist Zeug, das nicht aufgeräumt wird, weg zu packen, oder eben, wenn nicht schnell genug aufgeräimt wird, Vorlesen oder Fernsehen zu streichen.

Auf Schule bezogen, mein Sohn geht erst in die 1. Klasse und mir fehlt da die eigene Erfahrung. Aber bei Freunden von mir insbwsondere aus asiatischen Ländern wird bei den lernfaulen Kindern extra geübt, wenn die nicht mitmachen, werden die Privilegien gestrichen. Gerade die Jungs daddeln ja viel auf der Playstation, die kommt dann weg, bis die Noten wieder besser werden. Ich kenne da einen Experten, bei dem das wirklich in Wellen verläuft, wenn er 4 steht und die 2 braucht, um wieder den Computer zu kriegen, landet er punktgenau auf der 2.

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Ich hab ja mehrere Lehrer in der Familie...

Antwort von emilie.d. am 07.01.2019, 20:22 Uhr

Die sind erstmal total bei dem, was Jorinde schreibt.

Was Du ansprichst, die geben bei sowas Zwang / Druck und regen sich schon über die zum Teil 'romantische' Vorstellung mancher Eltern auf, dass man nur die intrinsische Motivation gut genug wecken müsse und dann liefe das von allein.

Das funktioniert halt bei einigen Kindern nicht. Ich hab als junge Mutter auch gedacht, ich könnte mit Spielen und Aufräumliedern mein aufräumfaules Kind zum Aufräumen bringen. Funktioniert nicht. Was funktioniert, ist Zeug, das nicht aufgeräumt wird, weg zu packen, oder eben, wenn nicht schnell genug aufgeräimt wird, Vorlesen oder Fernsehen zu streichen.

Auf Schule bezogen, mein Sohn geht erst in die 1. Klasse und mir fehlt da die eigene Erfahrung. Aber bei Freunden von mir insbwsondere aus asiatischen Ländern wird bei den lernfaulen Kindern extra geübt, wenn die nicht mitmachen, werden die Privilegien gestrichen. Gerade die Jungs daddeln ja viel auf der Playstation, die kommt dann weg, bis die Noten wieder besser werden. Ich kenne da einen Experten, bei dem das wirklich in Wellen verläuft, wenn er 4 steht und die 2 braucht, um wieder den Computer zu kriegen, landet er punktgenau auf der 2.

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Bei Jorinde unterschreibe ich voll und ganz.

Antwort von emilie.d. am 07.01.2019, 20:53 Uhr

OwT

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Re: Aber wie vermitteln?

Antwort von pauline-maus am 07.01.2019, 21:05 Uhr

Bei einem kommt es früher beim anderen späterspäter, dann gibt es die ,da kommt es nie.

Unfälle 3 Varianten sind normal.
Bei meiner Tochter klickte es Ende der 5 .Klasse ,als ich schon glaubte sie zählt zu Variante 3.
Schlimm wäre es nicht gewesen,da eh nicht zu aendern aber ich wäre dann eben weiter ihre Motivation und Struktur beim lernen geblieben, heißt ich unterstütze und lenke das ganze aber ohne dogmatischen Druck, denn das erweckt denn widerwillen des Kindes ,was lernen betrifft und damit beisst sich Katze in den eigenen schwanz

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Re: Aber wie vermitteln?

Antwort von DK-Ursel am 07.01.2019, 23:15 Uhr

Hej!

Ich finde aber schon. man sollte mal ein bißchendifferenzieren.
Wenn Du, Emilie, von Jungs schreibst, die zuviel daddeln und denen das gestrichen wird, bis die Notenwieder stimmen, ist das ja was anderes als einem an sich guten Schüler zu vermitteln, daß er nicht für die Schule, sondern fürs Leben lernt.
(Den Spruch gab es bereits in meiner KIndheit, verstanden haben wir ihn auch erst spät.)

Das erste Beispiel ist ja eine konkrete Hilfe, dem Kind die Zeit und Ruhe zu geben, die ihm durch das Daddeln zum Lernen fehlt.
Das ist wie beim Essen, wo ich eben dem Kind nicht 15 Minuten vor der Hauptmahlzeit die Schokolade genehmige.
es ist auch bei älteren noch die nötige Hilfestellung, sich sturkturieren und Prioritäten setzen ZU LERNEN.
Sowas können Kinder (und Jugendliche) noch nicht.
Banu hat ja auch sehr gut beschrieben,wie das bei kleineren Kindern ist - das gilt übrigens auchfürs Aufräumenb - bis zu einem gewissen ASlter geht das nur zusammen oder eben mit klaren Ansagen - nicht so sehr durch Strafen, die beim nächsten Mal zunächst wieder vergessen sind.
(Würden sie helfen/nachwirken, müßte Mutter ja nicht jedesmal neu androhen und durchziehen!)

Kinder lernen übrigens von Natur aus gern,schrieb ichebenso wie Banu, das floß auch dezidiert in unser Friskole-Perogramm ein: Diese natürliche Motivation zu unterstützen und den Unterricht so weit es geht so zu gestalten, daß sie nicht abgetötet wird.
Man Freude an Fremdsprachen ebenso abwürgen wie die an ersten Rechenaufgaben - wir redeten hier ja zunächst ja mal von Grundshcülern, und denen kann man sowohl Grammatik als auch das Einmaleins nicht NUR mit Zwang und Druck beibringen,sondern Motivation auch durch gute Übungen und Anwednungen unterstützen.
Noch heute wudnern sich meine Senioren, daß man Deutsch so sehr anders, lustig mit Spielen und Rollenspielen, (besser?) lernen kann als wie sie es früher mit Tabellen und Druck.
Was bei Erwachsenen gut ankommt, wirkt bei Kindern umso mehr, denen der Blick in die Notwendigkeit für die Zukunft noch abgeht.

Den erreicht man eben auch nicht durch Druck und Zwang, und seien wir mal ehrlich, auchwir haben ja durchaus tötigkeiten, um die wir uns gern drücken, weil wir sie nicht mögen.
Erfolgserlebnisse und gute Gefühle erreicht man nicht durch Strafen und Wegnehmen.
selbst große Firmen motivieren heute Mitarbeiter und mahnen sie nicht dauernd ab.
Sie fördern Initiative und erkennen,daß ein gutes Arbeitsklima und Anerkennung für Erfolge und gute Leistungen mehr motivieren, es (noch) besser zu machen, als Druck, Tadel und nögrlende Chefs.
Das ist zuhause, aber auch in der Schule nicht anders.

Und dann kommt eben hinzu., daß man von Kindern (wieder: wir sind im Grunschulforum!) nicht erwarten kann, was selbst Jugendliche noch nicht vermögen: sie lernen erst noch - auch wie und wofür und man wirklich lernt.

Gruß Ursel, DK

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Re: Alle Kinder wollen lernen

Antwort von cube am 08.01.2019, 9:31 Uhr

wirklich? Warum muss man sie dann zum lernen überhaupt motivieren? Warum reicht denn dann der selbst spürbare Erfolg, etwas geschafft zu haben nicht aus, das Kind weiter von sich aus lernt?

Das Bspl. mit der Playstation - offenbar will der Junge ja eben nicht wirklich lernen sondern tut es nur, wenn er den Druck verspürt, es zu müssen, um wieder an die Playstation zu kommen. Ich sehe auch nicht, dass ich ihm mit dem Entzug der Playstation Freiräume schaffe - das hört sich sehr schön an, aber letztendlich ist es doch Druck: "du darfst erst wieder, wenn die Noten stimmen".

Ich frage noch mal. was, wenn alle Motivation und Anreize nichts bewirken? Wenn ein Kind einfach - egal, was angeboten wird - "nein" sagt? Einfach nicht mitmacht. Wie bringt man diese Kinder dazu, doch zu lernen bzw. sich anzustrengen?
Und was heißt "Anreize schaffen", "Motivieren" - eine Belohnung in Aussicht stellen?
Nicht jedes Kind empfindet es als Motivation, dass man eine Sprache mit lustigen Reimen und Mathe mit unterhaltsamen Spielchen lernt. Was dann? was mache ich mit einem Kind, das nicht lernen bzw üben will?

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Re: Alle Kinder wollen lernen

Antwort von cereza am 08.01.2019, 9:38 Uhr

Ich sage, dass wir arbeiten gehen, Schule ihr "Job" ist. Sie kennt grob was man für Ein- und Ausgaben hat- und wenn sie später auch so wie jetzt leben will, dass sie nicht jeden Cent umdrehen und sich einige Extras leisten kann, muss sie was dafür tun- nämlich einen vernünftigen Schulabschluß erreichen. Und das "dafür tun" fängt in der Grundschule an, weil ja sonst der halbe Stoff fehlt. Fertig :-)

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Re: Alle Kinder wollen lernen

Antwort von Maxikid am 08.01.2019, 10:03 Uhr

Super, bei meiner Großen liegt Du mit einer solchen Ansage genau richtig....meine Lütte wäre überhaupt nicht davon beeindruckt. Ihr wäre das schlichtweg egal...sie tut nur das, wozu sie Lust hat. Wenn sie es aber macht, weil sie Lust hat, wird es oft auch ganz gut. Sie liebt es zu kochen und zu backen, kann sie stunden lang zelebrieren, aber freiwillig mal mit mir das kleine 1 x 1 lernen, nö....ist ihr egal - Schotten dicht.

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Re: Alle Kinder wollen lernen

Antwort von cube am 08.01.2019, 10:49 Uhr

Und wie bringst du sie dazu, es trotzdem mit dir zu üben? Oder lässt du es dann und sie muss selbst sehen, was dann passiert?
Unser Kind wäre nämlich auch eher so "ist mir egal". Genauso kann er die Dinge, auf die er Lust hat dann wirklich gut und ausdauernd tun.
Ich frage mich jetzt schon wie ich es anstellen kann, dass er dennoch übt (der Zeitpunkt, sich mehr anstrengen zu müssen, scheint mir nicht mehr so weit weg).

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Re: Alle Kinder wollen lernen

Antwort von DK-Ursel am 08.01.2019, 10:57 Uhr

Ja, alle Kinder wollen lernen, das ist - wie ich aus der Friskolearbeit noch weiß - auch durch Wissenschaftler belegt. Das ist ein hochinteressantes Thema, in das man sich als Eltern gern vertiefen sollte, es würde manchem Kind viel UnsinnigesLernen erspraen.
Denn Kinder,die nicht (mehr) von sichaus lern- und wißbegierig sind, haben bereist etliche Dämpfer mitbekommen:
Daß Ihr Wissen unnütz ist, daß sie ihre Zeit verplemplerm, daß nur Noten zählen, ...
Wie gesagt, dafür lernen auch Erwachsene eher weniger gern.
Kinder sind da noch wesentlich direkter.

Der große Fehler ist eben, von uns Erwachsenen auf die Kinder zu schließen. Die ticken aber total anders, auch und besonders beim Lernen.
Und sie lernen das und fokussieren darauf, was ihnen den größten Spaß macht - wie sie beim Essen eben auch zu gewissen Zeiten das eine lieber als das andere essen.
Natürlich müssen wir Erwachsene da gegensteuern.
Ebenso wenig wie Kinder nur Süßigkeiten essen sollen.,selbst wenn es nur eine Phasde ist , so können wir sie den ganzen Tag vor irgendeinem Glotze hängen lassen - aber steuern heißt eben nicht demotivieren, strafen, verordnen - sondern positive Anreize schaffen, bestätigen, anerkennen.
Und durch ein Angebot, das auch an sich für Kinder als trockene, langweilie Themen anders anbietet und aufbereitet.
Niemand sagt, daß das leicht ist.
Ich behaupte auch nicht, daß ich das gut geschafft hätte.
Und ich behaupte auch mal, daß es hierzulande leichter ist als in Dtld., wo Kinder wie Eltern ab der ersten Klasse - oder noch früher?? - im Gegensatz zu hier auf den Lernfortschritt, Noten etc. zielen und schielen.
Aus der Zeit, die ich oben ansprach, erinnere ich mich auch an Studien, in denen zumindest behauptet wurde, daß in DK die Kinder überwiegend gern und angstbefreit in die Schule gingen. Für die Kinder, die ich kannte udn ich kannte viele, traf das zu.

Kinder lernen also anders als wir und sie WOLLEN lernen!
Sonst würden sie ja auch nicht sprechen, gehen, etc. lernen.
ABER sie wollen, und das hat doch Banu 28 oben auch sehr genau geschrieben, nicht immer DAS lernen, was wir von ihnen - zu einem bestimmten Zeitpunkt wollen.

Und Cube, Du widersprichst dem Prinzip schon selbst, indem Du von "üben" sprichst - ja, das ist langweilig, das wollen Kinder (wie Erwachsene) nicht
Kinder "üben" im herkömmlichen, eher stupiden Sinn der Wiederholung weder ihre Muttersprache noch physikalische Gesetzmäßigkeiten, wenn sie im Matsch spielen; sie lernen viele dieser elementaren Dinge ganz anders als wir Erwachsenen - weshalb eben Dinge wie Englisch im KIGA oder Mathe (nur) an der Tafel recht daneben sind, im buchstäblichen Sinn.
Sie üben schon mal gar nicht gern,wenn der Erfolg nur wenig überprüfbar ist, wenn der Sinn dieser Übereisich nicht erschließt (wie es das - z.B. bei einem Musikinstrument sofort tut, denn da hört man den falschen Ton).
Sprachen lernt man nun mal am besten da, wo man sie dauernd hört und praktiziert und nicht mit Übungssätzen, Grammatiksprüchen und -tabellen!
Mathematik macht nicht nur für Kinder da mehr Sinn, wo sie sie anwenden können - wenn also z.B. eine Projektarbeit Rechenaufgaben mit Multiplikation oder Division erfordert - unter anderem! - "übt" man nebenher, wie das geht und sieht "nebenher" ein, daß es auch ganz brauchbar ist, was man da in der Schule - oder zuhause - pauken soll.
Der SINN desLernens wie desGelernten erschließt sich einem Kind
- und da sind wir ja bei der Ausgangsfrage! -
nicht durch gute Noten oder stupides Abfragen in Tests, die fernab derPraxis Wissenabfragen,aber nichtanwenden, sondern genau darin,d aß einKind -w ie einErwachsener - merkt, wozu derKram gut iast, den es da lernen, meinetwegen manchmal dann auch üben soll.
Wenn ich also meine Leute Sätze übersetzen lasse, die ich vorgebe, erlenen sie deutlich weniger als wenn ich ihnen ein Thema gebe, das sie in der neuen Sprache diskutieren sollen - DA merken sie, daß sie ihr Wissen auch praktisch gebrauchen können und nicht beim Ausfüllen von Testaufgaben.
Liedertexte lerne ich eben besser, wenn ich das Lied oft singe statt den Text hersage noch und nöcher.
Auch wenn ich als schlechte Matheschülerin mir dies kau mvorstellen konnte, versicherten uns damals Lehrer,.daß man genausp raktisch an Mathematik herangehen könne. .
Und physikalische Versuche sind ja auch nichts anderes als (praktisches) Üben.

Daß Kinder total anders als wir Erwachsenen lernen, ist leider noch zu wenig berücksichtigt - Lehrer.,die dies berücksichtigen,werden ja oft genug auch noch von Eltern ausgebremst.

Die Lust am Lernen geht bei vielen Kindern (scheinbar) verloren, weil wir Erwachsenen eben zu falschen Zeiten das Falsche auf falsche Art uind Weise (meisrens durch Druck) fordern, und das tun wir, weil wir eben zu wissen glauben, was man im Leben einmal braucht - und die Kinder sich keinen Kopf um die Zukunft machen.

Mit "wir" meine ich nicht nur uns Eltern, sondern wir stecken ja auch in einem System - Schul- und Gesellschaftssystem, das wenigPlatz für freies Lernen läßt.

Daß es zudem tyabhängig ist, wieviel Ehrgeiz ein Kind entfaltet und wie "boglig" = buchorientiert/pragmatisch ein Kind, auch wie intelligent es letztendlich ist, ist ja auch noch ein Punkt, der berücksichtigt werden muß undder eben untergeht,wenn alel die besten Noten und das Gymnasium als einzig erstrebenswertes Schulglück betrachten.
Aber Kinder WOLLEN lernen - sogar Jugendliche (nur eben nicht immer das, was gerade in der Schule angesagt ist --- ich bi nsicher, daddeln habensichalle allein beigebracht, zu einem Zeitpunkt, der IHNEN paßte -daß das für uns nicht auf der erstrebenswerten Liste steht, ist eine ganz andere Sache.)

Die Ausgangsfrage müßte also eigentlich oben heißen:
Wie kann ich einKind dazu bringen einzusehen, daß das, was es in der Schule lernen muß, ihm im weiteren Leben auch nützt ?
Und DAS ist schwer und im Grundschualter fast unmöglich..
Gebe ich auch zu.

Gruß Ursel, DK
P.S.:
Daß die Schule die Arbeit meiner kInder ist, haben wir auch so formuliert. Letztendlich drückt dies aber auch den Zwang aus, unter dem Schule eben stattfindet:
Es gibt ja keine Alternative dazu - weder zum Zeitpunkt noch zum Inhalt noch zum Ort und den "Mitarbeitern", alles ist von den Erwachsenen bestimmt und geregelt - und dies, wie obenausgeführt - oft uterLernaspekten, die bestenfalls auf die Erwachsenen zutreffen.
Da fängt es natürlich schon an

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Re: Alle Kinder wollen lernen

Antwort von Maxikid am 08.01.2019, 11:01 Uhr

Ich versuche es natürlich erst einmal noch mit gutem Zureden, aber dann lasse ich sie. Gestern meinte sie doch zu mir, sie würde doch gern aufs Gym gehen, tja...ohne Üben? Hätte ich doch blos mal...aber, sie sieht dann aber ja auch ihre Schwester, 7. Klasse Gym die vielen Hausaufgaben, Übungen etc,, da hat sie doch dann wieder keine Lust zu.....Da ist die Schwester mal ein schlechtes Vorbild.
Bei meiner Lütten, ist es bei vielen Dingen so, dass sie erst schmerzhaft ihre eigenen Erfahrungen machen möchte, damit evtl. ein Umdenken stattfindet, oder eben auch nicht. Was sie nicht will, will sie nicht...Bis zu den Sommerferien, habe ich sie jetzt zur Mathenachhilfe verdonnert, damit sie für den Übergang in die 5. Klasse auf dem Laufenden ist.
Ein Umdenken gab es ab der 4. Klasse bei ihr wohl schon. Die Lehrerin meinte, dass sie im Mündlichen so extrem gut ist, dass sie ihre schlechten schriftlichen Noten alle verbessern kann. Schriftlich und mündlich liegen um Welten auseinander. Sie macht so richtig toll mit.....Jetzt im Januar kann sie durch das Mündliche noch in 2 Fächern die Noten verbessern. Sie hat gestern aber auch gesagt, dass sie es schade findet, dass es doch nicht fürs Gym langen würde....tja....Selbsterkenntnis. Aber, bei ihr hätte alles andere nichts gebracht.

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Re: Alle Kinder wollen lernen

Antwort von cube am 08.01.2019, 11:58 Uhr

Naja, aber das System kann ich eben nicht ändern. Wenn mein Kind die Lust am lernen durch was auch immer verloren hat, stehe ich aber dennoch irgendwann vor dem Problem, dass es üben muss. Eben um in unserem System bestehen zu können.
Und: an irgendeinem Punkt einen Dämpfer bekommen - an welchem? Wie findet man das heraus? Was sollen die Eltern tun, die immer wieder neue Dinge versucht haben, besondere Schulen ausgewählt haben, alles in ihrer Macht stehende, um Spaß am lernen aufrecht zu erhalten oder zu vermitteln? Und trotzdem sagt das Kind "nö, mach ich nicht". Und dann?
Ich finde das immer etwas einfach immer nur zu sagen "dann ist irgendwo etwas falsch gelaufen". Ich könnte jetzt auch sagen: früher gab es nicht so viel Geschisse um Motivation, 1000 Tricks um Kinder mit Spaß zu unterrichten (und ich rede jetzt nicht von 1950 oder so) - aber es wurde gelernt. Punkt. ZB Schreiben: früher Fibel. Lernen und gut is. Ergebnis: die meisten beherrschten die Sprache auch schriftlich gut. Heute: tausend verschieden Möglichkeiten, damit jedes Kind individuell motiviert werden kann. Ergebnis: katastrophale Rechtschreibung und oft Unwille, es richtig zu lernen. denn das hieße ja: üben. tatsächlich stumpfes üben, wiederholen, auswendig lernen.

Heute hingegen ist man Gott sei Dank flexibler als früher, geht mehr auf Kinder ein - was ich ausdrücklich grundsätzlich begrüße!

Versteh mich nicht falsch - ich bin keineswegs dafür, dass alle über einen Kamm geschoren werden sollen und wie er mehr Zucht und Ordnung herrschen sollte oder ähnliches. Aber manchmal verzweifle ich wirklich an dem ständigen Mantra "das dann bestimmt etwas falsch gelaufen ist". Ja, was denn? Und was sollen die Eltern dann JETZT tun?
ich kann durchaus verstehen, das viele Eltern nicht mehr wissen, wie sie erziehen sollen oder zB ihr Kind zum lernen/üben bringen. Sobald etwas nicht so easy-peasy klapp wie das heute, wo wir uns doch so sehr um Individualität bemühen klappen sollte, haben die Eltern irgendwo garantiert etwas falsch gemacht. Wo und was genau kann dann aber keiner sagen. Aber ganz sicher waren es die Eltern, die nicht genug ausprobiert haben.

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Verantwortung der Eltern

Antwort von Anna3Mama am 08.01.2019, 13:30 Uhr

Deine Denkweise kann ich gut nachvollziehen. Unser Kind war viel, sehr viel krank, es kam noch Kopfweh, Bauchweh, Übelkeit... eine Mischung aus Psychosomatik und Nebenwirkungen der Medikamente ins Spiel. Er verweigerte auch alles (früher auch, aber da war es zwar auch anstrengend aber für die “Laufbahn“nicht schlimm, er hatte trotzdem Einsen) . Wir wussten aus Tests, dass er die kognitiven Ressourcen hat, alles mit Leichtigkeit zu schaffen.
Aber - kein positiver, kein negativer Anreiz half. Streichen von Zockzeit z.B. führte außer zu einer massiv schlechten Stimmung zu... nichts.

Die Psychiaterin, zu der wir wegen Kopfschmerz usw geschickt wurden gab uns Folgendes mit auf den Weg:

Wir als Eltern können nur Grundlagen schaffen. Wir können anbieten, zu helfen. Wir können einen Schreibtisch hinstellen, Hefte, Papier, Stifte. Einen ruhigen Raum und genug Zeit zur Erledigung der Sachen. Das ist unsere Verantwortung dem Kind gegenüber.

Was nicht unsere Verantwortung ist, ist, einem Kind, das partout keine Leistung bringen möchte, dies aufzuzwingen. “Du kannst keinen Hund zum Jagen tragen“
D.h. das Kind muss dann selbst mit den Konsequenzen leben. Dann schafft es eben kein Gymnasium. Oder es wiederholt eine Klasse und “verliert“ seine Mitschüler - vielleicht auch mal gut und notwendig für einen Neuanfang?!?

Allerdings bekamen wir diesen Rat nach der Testung.
Ein Kind, das schon in der Grundschule jegliche Mitarbeit komplett verweigert würde ich auch mal durchtesten lassen. Vielleicht ist es überfordert (Wahrnehmungsstörung) oder unterfordert... oder es ist wirklich nur “oppositionelles Verhalten“. Da kann einem ein guter Therapeut aber sicher auch Tipps geben.

Später auf der fortführenden Schule würde ich die Verantwortung für das schulische Tun aber durchaus dem Kind ein großes Stück weit selbst übertragen. Dann sehen die Noten eben mal nicht so gut aus... sollte sich das Kind dazu entscheiden, dass sehr gute Noten im Abschluß wichtig sind, kann es immernoch die letzten zwei, drei Jahre Gas geben.
Oder es lernt in der Wartezeit auf den richtigen Studienplatz was für's Leben.

Und wenn die kognitiven Voraussetzungen stimmen, macht auch ein Hauptschulkind über diverse Wege irgendwann den Studienanschluss.

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War das auf mich bezogen, @ cube?

Antwort von emilie.d. am 08.01.2019, 15:13 Uhr

Was man mit lernfaulen Kindern macht? Wie ich schon schrieb, Druck geben. Nicht lesen zu üben muss unbequemer sein als die halbe Stunde Lesen zu üben.

Das ist eine ganz unpopuläre Meinung unter Pädagogen aktuell, aber erfolgreich. Vieles in der Schule ist halt wirklich stupide und langweilig, letztlich ist es aber auch eine wichtige Fähigkeit, Langeweile und Frust ertragen zu können. Haben in Zeit von Tablet und Co immer mehr Kinder mit Probleme. Fällt mir auch bei Erwachsenen zunehmend auf.

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Re: War das auf mich bezogen, @ cube?

Antwort von Anna3Mama am 08.01.2019, 15:42 Uhr

Ein Kind, das unter Druck lesen MUSS, wird es nicht schneller lernen, als eines, bei dem man es schafft, Interesse an Büchern zu wecken, sodass es lesen WILL.
Du kannst auch 10 h mit Deinem Kind Englisch “pauken“. Wenn es die Schotten dicht macht, weil Du es zwingst und unter Druck setzt, bleibt nichts hängen und es wird trotzdem eine Vier.
Das Kind braucht Eigenmotivation. Nicht, damit es später einem tollen Beruf bekommen kann, das ist zu weit weg ... und trifft auch nicht immer die Realität.
Sondern, weil es gut sein möchte. Der Lehrerin gefallen möchte, den Klassenkameraden gegenüber vielleicht oder einfach nur mit sich selbst zufrieden sein kann.

Und manchmal muss man eben Geduld haben, bis so eine Phase wieder kommt.

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Re: Alle Kinder wollen lernen @ Ursel und Cube

Antwort von niccolleen am 08.01.2019, 15:57 Uhr

Ich tendiere ja auch sehr in die Richtung, die Ursel anspricht, aber ich bin doch schon auch ein bisschen desillusioniert diesbezueglich.

Ganz wertfrei aus eigener Erfahrung berichtet:
Ich halte ja immer wieder mal Wisschenschaftskurse fuer Kinder, meistens sind es Camps fuer besonders interessierte Kinder, oft aber auch einfach eine Schulklasse oder Kinder werden von denElterngeschickt.
Erwartet wird ein echt interessanter, praxisorientierter, interaktiver Stoff, selber machen, organisieren, herausfinden, Experimente, verblueffende Tatsachen, usw.
Das Interesse ist defintiv da! Die Kinder sind hochinteressiert. Aber es ist mir im Laufe der Jahre schon klargeworden, dass die Kinder in Wirklichkeit unterhalten werden wollen, nicht mehr und nicht weniger. Es sind die wenigsten, die wirklich tiefer in die Materie eindringen wollen, die auch noch an der Theorie dahinter interessiert sind. Sie wollen noch mehr und noch besser verbluefft werden. Ich selber haben in meinen Kursen also ein bisschen mit den tollen Sachen zurueckgeschraubt und auch wieder ein bisschen trockene Theorie eingefuehrt. Ich finde, dass es auch erfolgreich ist, denn die Spannung fuer die Experimente ist umso groesser, und man hat dann doch ein gewisses Hintergrundwissen. Aber: *alle* hat man nicht mehr. Dazu ist dann das ganze halt nicht immer Unterhaltung genug. Und man erwartet heutzutage - die Schueler wie die Eltern - dass alles so toll und verblueffend und motivierend wie moeglich gebracht wird. Zu allem anderen hat keiner mehr Lust.
Natuerlich lernt man besser und toller und engagierter, wenn das alles so unterhaltsam ist, aber das tolle Gefuehl, etwas mitgenommen zu haben, bleibt meiner Meinung nach oft auf der Strecke. Eine gewisse Mischung muss sein. Genau so, wie man lernen muss, dass man in der Kaelte eine Jacke anzieht, weil man sonst friert. Man kann das nicht lernen, wenn man immer nur in der beruehmten Komfortzone bleibt und nie kennengelernt hat, wie es ist, wenn einem kalt ist. Die Pippi Langstrumpf ist extra in die Schule gegangen, damit sie auch Ferien hat wie alle anderen Kinder! Frau Lindgren war eine wahnsinnig kluge Frau.

lg
niki

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Ööhm, anders, es lernt überhaupt Lesen.

Antwort von emilie.d. am 08.01.2019, 18:25 Uhr

Wir reden hier doch von Kindern, die eben keine Lust haben sich anzustrengen. Und doch, sagen zumindest die Grundschullehrer in meiner Familie, so lange die Eltern mitziehen, kriegst Du die schon dazu, zumindest Hausaufgaben zu machen.

Haben leider auch immer wieder Extremfälle, wo die Oma Angst davor hat, dem Enkel die Wii wegzunehmen oder die Eltern halt keinen Bock auf Auseinandersetzungen haben. Oder die Eltern Sozialpädagogen sind und nicht wollen, dass dem Kind Grenzen gesetzt werden.

Ich verstehe absolut, was Du meinst und es ist pädagogischer Konsens, dass Lernen Spaß machen sollte und dass Kinder aus der intrinsischen Motivation heraus lernen sollten. Aber die Realität ist so, dass das nicht bei allen fruchtet.

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Nicolleen -- und einige mehr

Antwort von DK-Ursel am 08.01.2019, 19:20 Uhr

Wie ich bereits schrieb:
Ich behaupte weder,daß es leicht ist noch daß ich es konnte noch daß ich weiß, wie man das nachhaltig umsetzen kann.
Und ich behaupte, daß Grundschulkinder (schon wieder der Hiweis: um die geht es hier, von denen gehe ich auch bei AP aus) eben noch gar nicht damit motiviert werden können, daß sie für ihre Karriere, ihr gutes Leben, ihre Berufswahl in 15 Jahren lernen (müssen).
DAS GEHT NICHT.
Eine Mitarbeiterin im hiesigen landesweit anerkannten Neurocenter meinte neulich erst, laut neueren Studien dfürften 18J. noch gar keinen Führerschen bekommen - das Gehirn und dementsprechende Reife seien erst ab Mitte/Ende 20 vorhanden.

Es ist für "Lernen fürs Leben" im Prinzip auch nicht dramatisch.
Wer Mathe auf Mininiveau in der Schule hat und später erst beim Berufwunsch merkt, daß er/sie Mathe auf A-Niveau braucht, ist DANN (erst) motiviert (genug), um dieses A-Niveau nachzuholen - wie ich z.B. gesehen habe sogar mit anstrengendem Handwerkerjob nebenher oder in den Sommerferien mit Intensivkurs statt Urlaub mit den Eltern am Strand.

Nicolleen, wir werden auch immer erleben,daß es Kinder eben nicht genau zu den Themen zieht, die wir für wichtig erachten - und daß sie Dinge lernen, die in unserer Rangordnung leider und oft ja auch aus gutem Grund nicht so hoch stehen.
Sie SIND wißbegierig - aber sie filtern (genau wie wir) auch die Dinge weg, die sie (gerade) nicht interessieren, seitlich genauso wie in die Tiefe gehend.
Das ist manchmal noch kurzsichtiger als bei uns Erwachsenen, eben weil sie weder verstehen, daß sie das Hintergrundwissen brauchen, um weiterzukommen, noch wissen, daß als gute Note imerhin ihrem Abischnitt = weiteren Lebensweg nützlich wird, egal ob sie das Wissen selbst mal anwenden.

Ichs ehe da keinen Widersprucgh.
Wichtig ist einfach zu verstehen,daß es lange, lange, lange dauert, bis Kinder (und erst recht Jugendliche soviel Zukunftsbewußtsein haben und daß Lernenwollen, Wißbegierigkeit, Neugier auch vorhanden sind, wenn es nicht unsere = schulische Interessen sind, auf die sich das erstrecktund fokussiert.
Da ist eine gefährliche Falle, in die wir leider aucho ft tapsen.

Kinder sind nun mal Kinder, die Erwachsenen zeigen den Weg - und erwarten dabei oft zuviel - mit Erwachsenemmaßstab.

Als nichts anderes möchte ich mein Beitrag auchgelesenw issen,weil ich weder eine 100%-Lösung habe noch das Zukunftsbewußtsein junger Menschen ändern kann (und will).

Gruß Ursel, DK

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Re: Nicolleen -- und einige mehr

Antwort von Maxikid am 08.01.2019, 19:31 Uhr

Etwas vom Thema ab: Führerschein ab 18 zu früh, daran haben heute morgen gerade die ganze Zeit gedacht. Hatte ich ja mal auch im Tenee Forum geschrieben, kam gar nicht gut an..,

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Re: Ööhm, anders, es lernt überhaupt Lesen.

Antwort von Anna3Mama am 08.01.2019, 19:40 Uhr

Ok, da sind wir schon beieinander. Natürlich müssen die Eltern schon noch ein Auge darauf haben, in der GS noch mehr und später immer weniger.

Aber schöner ist es, wie auch in dem Artikel oben beschrieben, wenn man Rituale einführt.
Erst Hausaufgaben, dann Spielen.
Immer nach dem Vesper wird Klavier geübt bevor der Fernseher für eine Stunde an geht und abends am Bett wird gelesen... erst ich ein (groooßes) Stück, dann das Kind...

Aber das sollte ohne richtigen Druck und Zwang funktionieren.
Denn je mehr Druck man ausübt, umso mehr Gegendruck wird aufgebaut (zumindest bei gewissen Charaktertypen) . Wenn es so gar nicht funktioniert, ist Hilfe von außen (Lehrer/in, ggf Schulsozialarbeiter/in, Erziehungsberatung oder eben auch eine umfangreiche Testung) ganz gut. Zumindest an der Grundschule.

Mein Achtklässler (Gym) wird nur noch erinnert...“Du könntest noch Vokabeln lernen“, “Soll ich mit Dir Mathe nochmal anschauen?“ ... er darf das Angebot annehmen, darf sich aber auch entscheiden, nichts zu tun und eine Vier zu kassieren. Irgendwann fällt der Groschen. Da hab ich Vertrauen in mein Kind. Ich weiß, wie er tickt. Der Ehrgeiz ist definitiv da.

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Re: Ööhm, anders, es lernt überhaupt Lesen.

Antwort von emilie.d. am 08.01.2019, 23:11 Uhr

Eine Freundin von mir hat acht Kinder, ein Freund hat sieben.

So unterschiedlich, wie die geschlafen haben (bei der Freundin z.B. ein Schreikind, eines nur auf ihr, während sie halb sitzend im Bett saß, andere haben mit acht Wochen im Beistellbettchen ihre 6 h am Stück durchgeschlafen), so unterschiedlich klappt Schule, Instrumente und Co. Es gibt Kinder, die heimkommen, ihre Hausi erledigen und dann ihren Hobbys nachgehen. Eulenzauber und was weiß ich verschlingen und jeden Donnerstag sich mit Büchern aus der Bücherei eindecken. Ihre Haustiere zuverlässig pflegen.

Bei anderen ist man ständig hinterher, dass zumindest das, was gemacht werden muss, erledigt wird. Meist sind es ja dann nicht nur Hausaufgaben oder Geige üben, das setzt sich ja oft auch bei Hausarbeiten wie Müll raustragen und sowas fort. Socken rumliegen lassen, finden ja auch Geschwister nicht so dolle.

Was Du schreibst mit Ritualen und Co, das ist idR eine gute Sache, aber es gibt eben Kinder, die Du damit nicht erreichst. Selbst mit dem sozialen Druck durch die Geschwister nicht. Da muss man dann leider sanktionieren.

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Re: Ööhm, anders, es lernt überhaupt Lesen.

Antwort von SunnyGirl!75 am 08.01.2019, 23:38 Uhr

Ich selbst habe noch kein Schulkind, ich kriege es aber öfters etwas von meinem Neffen mit, der jetzt in die 4. Klasse geht.
Eigentlich immer wenn wir dort sind (meist ist das nicht an Schultagen) muss er irgendwelche Übungen machen, die nicht zu den Hausaufgaben gehören. Oder er muss etwas lesen, weil es mit dem flüssigen Lesen noch nicht klappt.
Auch dem Vater wird regelmäßig mit auf dem Weg gegeben das er mit ihm lernen soll, wenn er Papa-WE hat.
Das alles macht er ganz offensichtlich nicht freiwillig, sondern muss mehr oder weniger dazu überredet werden. Oft beschwert er sich auch darüber.
Soviel zu dem freiwillig lernen wollen.
Er tut mir manchmal sogar echt leid deswegen, so möchte ich das später mal nicht mit meiner Tochter haben.

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Re: Ööhm, anders, es lernt überhaupt Lesen.

Antwort von Anna3Mama am 09.01.2019, 6:50 Uhr

... ich hab nur drei aber eins davon ist mit solchen Ritualen auch nur sehr schlecht zu erreichen. Da hilft aber auch Sanktionierung nicht viel.
Es war ihm egal. Nicht aufgeräumte Spielsachen verschwinden in den Keller? Egal. Spielt man mit etwas anderem. Bis das Zimmer nach fünf, sechs Tagen komplett leer ist. Egal.
Kein Fernsehen/heute PC wenn xy nicht erledigt. Egal.
... Nachgeben ist was für andere.
Wenn er dann etwas erledigt, damit er doch den PC (als Beispiel) wieder bekommt, dann aus purer Berechnung, heißt aber nicht, dass das nächste Mal die Sache erledigt wird.
Deswegen - aus eigener Erfahrung - sag ich, dass diese Sanktionierung, Strafen und Druck nicht funktioniert. Oder zumindest nicht bei allen Kindern.

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Re: Ööhm, anders, es lernt überhaupt Lesen.

Antwort von Maxikid am 09.01.2019, 7:24 Uhr

Meine kleine ist auch so. Ihr ist alles egal, was sie nicht will, will sie nicht. Selbst, wenn man ihr Sport streichen würde, dass sitzt sie aus. Die Große ist bzgl. ihres Zimmers so.

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Re: Ööhm, anders, es lernt überhaupt Lesen.

Antwort von cube am 09.01.2019, 10:03 Uhr

Heißt also letztendlich: man versucht, den Kids möglichst ohne Druck zum lernen zu animieren bzw. den selbst vorhandenen Lernwillen aufrecht zu erhalten/zu fördern.
Das klappt nicht bei allen - egal wie toll die Methoden auch sein mögen.
Dann muss etwas Druck her/Sanktionen. Die können dazu führen, dass Kind umdenkt und in Zukunft doch von sich aus lernt - müssen aber nicht. Es kann genau so gut sein, dass Kind immer nur etwas tut, wenn Druck da ist.
Und dann gibt es auch noch die, die weder mit Motivation noch mit Druck zu irgendetwas zu bewegen sind. Die wollen entweder oder eben nicht.
Dazu kommt: gewöhne ich einKind einmal daran, dass jede Aufgabe mit großem "Motivationgedöns" begleitet wird, kann es sein, dass es zukünftig nur noch wirklich lernt, wenn eben genug Animation da ist. Also doch eigentlich auch nicht das, was die ganzen Motivations-Spielchen,- Lieder etc bewirken sollten.
Herrje .... :-)
Also bleibt es dabei: jedes Kind ist anders und ein Patentrezept gibt es nicht.

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Re: Ööhm, anders, es lernt überhaupt Lesen.

Antwort von niccolleen am 09.01.2019, 12:00 Uhr

"Dazu kommt: gewöhne ich einKind einmal daran, dass jede Aufgabe mit großem "Motivationgedöns" begleitet wird, kann es sein, dass es zukünftig nur noch wirklich lernt, wenn eben genug Animation da ist. Also doch eigentlich auch nicht das, was die ganzen Motivations-Spielchen,- Lieder etc bewirken sollten."

Ja genau das habe ich mit meinem Beispiel weiter oben gemeint.

Ich weiss nicht, ob wirklich jedes kind da so anders ist, da fehlen mir die Erfahrungswerte, aber es hat jedenfalls jedes Kind andere Interessensgebiete.
Trotzdem kann ich mich natuerlich mit dieser Herangehensweise mehr anfreunden als mit dem Zuckerbrot und Peitsche der 70er Jahre.

lg
niki

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Re: Ööhm, anders, es lernt überhaupt Lesen.

Antwort von cube am 09.01.2019, 14:14 Uhr

Nein, ich bin auch froh um die vielen Möglichkeiten, die heute genutzt werden (können), um Kindern das Lernen angenehmer zu machen.
Aber ich sehe eben eher nicht, das diese Art des "motivations-/animationsbegleitenden Lernens" zwangsläufig und immer dazu führt, das Kind gerne von sich aus lernt und ansonsten die Eltern (oder wer auch immer) irgendetwas irgendwann garantiert mal falsch gemacht.

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Re: Ööhm, anders, es lernt überhaupt Lesen.

Antwort von Shanalou am 10.01.2019, 8:08 Uhr

Das sehe ich auch so! Ein wunderbares Beispiel aus meiner Nachbarschaft: Kind (9. Klasse Gymi) hatte in der 8. Klasse eine schlechte 4 in Französisch. Jetzt in der 9. Klasse hat sie sich fast 2 Noten verbessert. Sie hat vor der neuen Lehrerin soviel Angst ( die kann wirklich sehr unangenehm werden und es heulen regelmäßig Kinder bei ihr), dass sie deutlich mehr lernt. Das mag zwar pädagogisch unterirdisch sein, für dieses Kind ist es aber Motivation und das zeigt sich auch an der Note ( und zwar deutlich). Für andere ist diese Lehrerin sicher der Super Gau. In der Pubertät lernen die meisten nicht mehr von sich aus, egal wie motiviert sie vorher waren. Da ist ein gewisses Muss unabdingbar.
Und auch in der Grundschule gibt es viele, denen andere Dinge einfach wichtiger sind.

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Banu- ein toller Beitrag, aber wie ist das z.B. mit Sozialkompetenzen

Antwort von Milia80 am 10.01.2019, 22:06 Uhr

ich frage mich wie das funktioniert.
Es gibt Kinder denen kann man x mal erklären dass petzen doof ist und kaum einer mit ihnen spielen will und sie irgendwann keine Freunde mehr haben weil sei nicht teilen oder alles Bestimmen wollen.
Dann würde es sich da ja ähnlich verhalten und das Kind "kann" ja gar nichts dafür da es die Zukunft nicht überblicken kann?

Ich finde es immer furchtbar wenn die Leute sagen das Kind ist ja "schon" 6,7,8,9... es muss doch verstehen wie wichtig lernen ist, wie man mit anderen richtig umgeht usw.

Lg

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