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Geschrieben von mini99 am 30.11.2007, 11:06 Uhr

Selbstlosigkeit bei Freunden, ist das auch so...

Hallo!
Mein Sohn nimmt sich bei Freunden selbst so zurück, dass ich mir manchmal Sorgen mache dass er dann zur kurz kommt.

Beispiel gestern:
Mein Sohn hat 2 Füllfedern in seinem Federpenal, eine die schreibt super schön, mit der schreibt er immer. Die Ersatzfüllfeder schreibt viel zu dick und die mag er nicht.
Seinem besten Freund geht die Füllfeder kaputt, mein Sohn möchte ihm seine "Zweitfüllfeder" borgen. Der Freund sagt, die möchte er nicht, die schreibt so schirch. Was macht mein Sohn - er schreibt seine Aufgabe mit der dicken Füllfeder und borgt seinem Freund die Schönschreibfüllfeder. Jetzt schaut seine HÜ natürlich dementsprechend aus. Auf die Frage wieso er nicht mit der schönen geschrieben hat: Naja, xy wollte die schönere haben.

Wie machen das eure Kinder? Sind die auch so selbstlos bei solchen Dingen??? Ich mache mir Sorgen, dass mein Sohn dann oft den kürzeren zieht, wenn er immer nachgibt nur das jemand nicht beleidigt ist.

Noch dazu ist sein Freund genau das Gegenteil und schaut sehr wohl auf seinen eigenen Vorteil.

LG
Traude

 
7 Antworten:

Re: bitte lesen, brauche viele Antworten - danke!

Antwort von mini99 am 30.11.2007, 11:07 Uhr

LG

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Re: Selbstlosigkeit bei Freunden, ist das auch so...

Antwort von Sophie01 am 30.11.2007, 11:22 Uhr

Ja ja - von der Sorte habe ich zwei zu Hause; die anderen sind genau das Gegenteil und immer auf ihren Vorteil bedacht.

Zwei Beispiele aus den letzten Tagen: Meine Tochter (8, 3. Klasse) erzählte mir, dass XY aus ihrer Klasse die Brotdose vergessen hatte und dass sie ihm dann ihr Brot gegeben hat. XY hat das Brot so gut geschmeckt, dass er auch das zweite Brot wollte und meine Tochter hat es ihm gegeben und hatte selber nichts mehr. Oder es wird der Regenschirm verliehen und sie kommt nass nach Hause mit der Erklärung: "Die sowieso ist doch eh schon erkältet, deswegen habe ich ihr meinen Schirm geborgt"....

Die andere Tochter (5) verkündete mir gestern, dass sie zu ihrem GEburtstag alle Mädchen aus ihrer KiGa-Gruppe einladen möchte, auch "wenn die .... eigentlich doof ist, aber sie soll ja nicht weinen, weil sie keiner einlädt".

Ich finde das gut so und hoffe, das hält ruhig noch etwas an. Egoisten gibt es doch genug auf dieser Welt.


Gruß
Sophie

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Re: @Sopie01 - deine beiden sind also genauso selbstlos

Antwort von mini99 am 30.11.2007, 11:36 Uhr

Hallo!
Ja, wahrscheinlich ist es wirklich in gewisser Hinsicht gut, wenn unsere Kinder so gutmütig sind. Ich habe aber trotzdem bedenken, weil man bei manchen Kindern dann wirklich immer anstehen wird und selbst im Nachteil ist.

Bei deiner Tochter die z.B. hungrig in der Klasse sitzt, weil sie ihr Brot herschenkt an ein Kind das eh schon gegessen hat, das ist ein gutes Bespielt. Es gibt Kinder die nehme alles wenn man es ihnen gibt, das sind aber auch nur wenige sage ich mal.

Der Großteil der Kinder ist sozial denke ich. Bei uns in der Klasse gibt es ein paar ganz liebe die gerne teilen, wenn jemand sein Pausenbrot vergißt, das finde ich sehr lieb. Oder sie tauschen Jause, das ist auch gut.

So ein Mittelweg wäre halt schön, naja, vielleicht wird das noch.

Aber du hast schon recht, Egoisten gibt es auf der Welt zu genüge!!!

LG
Traude

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Re: @Sopie01 - deine beiden sind also genauso selbstlos

Antwort von ToniaLaura am 30.11.2007, 19:11 Uhr

Hallo,
meine Tochter ist auch so!
z. B. Der Banknachbar hat seine Schere vergessen! Meine Tochter leiht ihm natürlich die Schere und kommt dann in der Schule selbst nicht mehr zu dieser Aufgabe, die sie dann zu Hause erledigen muss!
Ich habe ihr für solche Fälle klipp und klar gesagt: Sie kann ihr Zeug ruhig jemanden leihen, aber sie muss vorher fertig sein!!!!
LG

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Re: Selbstlosigkeit bei Freunden, ist das auch so...

Antwort von AndreaL am 01.12.2007, 11:44 Uhr

Hallo Traude,

nein, das würde mein Sohn SO nicht machen. Erst einmal weiß er genau, dass man den Füller nicht verleihen darf. Das wurde ihm beim Kauf im Linkshänderladen besonders von der Inhaberin eingeschärft. Zweitens ist es üblich, dass er bei dem einen Mal, wo ihm die Schere fehlte, warten musste, bis sein Freund fertig war.

So verfährt er auch. Er gibt gerne ab, aber nicht so, dass er sich damit einen Nachteil verschafft.

Letztes Jahr musste er auch die Erfahrung machen, dass auch bereitswillige Hilfsbereitschaft nicht immer angebracht ist. Er wollte seiner in der Mathearbeit weinenden Schulfreundin helfen und bekam dafür einen 'Rüffel'. Klar, quatschen während der Arbeit geht nicht... Er war hinterher stocksauer 'aber die S. war doch so traurig, ich wollte doch nur helfen', ABER wir haben hier besprochen, dass er selbst einen Nachteil hatte und er eben sehr genau überlegen muss, WANN HILFE WIE angebracht ist.

Versteh' mich nicht falsch, ich habe ein sehr soziales Kind (von mehreren Lehrern bestätigt) mit einer sehr hohen Empathiefähigkeit. Aber eben auch einem gesunden Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein.

Fehlt es Deinem Sohn daran? Er geht doch auch zum Fußball, da braucht man doch auch mal Selbstbewusstsein für gelegentliche Alleingänge... wie macht er das dort?

LG

Andrea

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Re: Selbstlosigkeit bei Freunden

Antwort von Bonniebee am 02.12.2007, 12:37 Uhr

Hallo Traude,

Deinem Sohn liegt offenbar viel an diesem Freund. Er tut daher eine Menge, um ihm zu gefallen und seine Aufmerksamkeit und sein Wohlwollen zu erwecken. Das ist ja grundsätzlich erstmal nix Schlechtes, sondern normal bei Kindern. Er wird mit der Zeit von selbst merken, dass der erhoffte Effekt ausbleibt.

Wenn Dein Sohn aber grundsätzlich so zurücksteckt und Dir das in Zukunft noch öfter auffällt, würde ich trotzdem ein wenig darüber nachdenken. Manchmal erziehen wir unsere Kinder "zu" lieb und sozial. Trotz allem sollen sie ruhig lernen dürfen, dass sie zu allererst ihre eigenen Bedürfnisse im Blick haben müssen, und dann über die der anderen nachdenken können. Klingt gewöhnungsbedürftig, ist aber wichtig und gesund. Sonst werden Kinder später zu angepasst und achten mehr auf die Wünsche der anderen als auf ihr Bauchgefühl.

Ich selbst und auch meine Schwester sind von unseren Eltern zu lieb und selbstlos erzogen worden. Wir haben eher zuviel abgegeben als zu wenig und zu oft versucht, die Erwartungen anderer zu erfüllen. Wir haben in der Pubertät dann aber beide seelische Probleme bekommen, weil wir anscheinende zu wenig gelernt hatten, unsere eigenen Grenzen und Bedürfnisse im Blick zu behalten.

Ich weiß natürlich überhaupt nicht, wie Ihr Euren Sohn erzieht. Es kann aber einfach eine gute Idee sein, mal darüber nachzudenken, ob er zu sehr dazu angehalten wird, die Erwartungen anderer (auch von Euch) zu erfüllen. Wenn das nicht der Fall ist, wenn er also auch Euch gegenüber deutlich Nein sagen und Eure Wünsche auch mal ablehnen darf, ohne dafür geschimpft zu bekommen, wenn er sich auch mal gegen euch durchsetzen und "gewinnen" darf, wenn er auch mal vor Wut toben und Türen knallen darf etc. - dann würde ich sein jetziges Verhalten nicht überbewerten.

Grüßle,

Bonniebee

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Re: Selbstlosigkeit bei Freunden

Antwort von MamaMalZwei am 03.12.2007, 10:03 Uhr

Hallo Traude, das könnte meine Tochter sein... Sie gibt so viel und fordert eher wenig. Manche Kinder sind eben so.
Sie hat z.B. ihre Mappe hergegeben, damit ein Kind lernen konnte, das 5 Wochen in Kur war. Nur leider vergessen, dass sie selber ja auch daraus lernen muss! Zum Glück war sie bei der Arbeit krank, so dass sie nachschreiben muss. Ich habe ihr gesagt dass dieses Verantwortungsgefühl für andere ja schön und gut ist, aber man darf dadurch selber nicht ins Hintertreffen geraten. Aber gestern hat sie dem Bruder ihr Bett abgetreten, weil der sich beim Heulen des Sturmes fürchtete. Sie selbst campierte auf einer Matratze. Ich mache es jetzt so, dass ich sie darin bestärke, auch mehr von anderen zu fordern. Der Bruder, der sich faul im Bett räkelt, während sie sonntagsmorgens aufsteht und für alle Brötchen holt, der muss ihr dann eben einen Orangensaft pressen oder beim Tischdecken helfen. LG

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