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von LeRoHe  am 30.11.2011, 21:04 Uhr

Mobbing in der Schule

Schönen guten Abend!

Habe ein Problem bzw. mein Sohn (8) hat ein Problem.

Er wird in der Schule regelrecht gemobbt. Er ist ein Kind, dass sich verbal nicht gut wehren kann, schlagen tut er aber aus prinzip nicht. Er steckt eher weg, als das er sich verteidigt. Er ist ein Außenseiter.
Die Jungs aus seiner Klasse hänseln ihn dementsprechend, er darf nie mitspielen in den Pausen, sie spielen Dinge vor (Bein stellen etc.) und gehen dann zur Lehrerin und schwärzen ihn an für Dinge die er nicht getan hat.

Heute hatte ich eine Mitteilung im HA-Heft, mein Sohn hätte beim Umziehen zum Turnen auf den Boden und das Waschbecken der Toilette uriniert.
Sohn war wohl auf der Toilette, seiner Aussage nach war dort schon eine Lache auf dem Boden. Nach ihm ist jemand anders aufs Klo gegangen und hat dann den anderen Jungen erzählt der Sohn hätte ins Waschbecken gepinkelt.Diese lieben Jungen sind dann natürlich direkt zur Lehrerin und haben mal wieder was erzählt. Die Lehrerin hat dann wohl nur das Hausaufgabenheft verlangt, ihren Satz reingeschrieben und gesagt, er solle das wieder wegräumen. Angesprochen, ob er es war oder das Pipi auf der Toilette schon vorher da war hat sie nicht.

Ich bin sprachlos. Ich weiß, dass mein Sohn nicht in ein Waschbecken pieselt, noch dazu wenn ich bedenke, wo das Waschbecken hängt. Sohn ist nicht der größte, er hat die Größe eines normalen Erstklässlers, ist aber schon weiter. Da frag ich mich dann logischerweise, wie soll dieses Kind den Pipihahn so hoch bekommen um in ein Waschbecken zu urinieren? Der würd sich ja dabei eher selber bepieseln!

Weiterhin bin ich sprachlos, über diese Lehrerin. Wenn ich die Dame spreche, muss ich immer an das Lied von "Alfred die Ente" denken: So fröhlich, so fröhlich, so ausgesprochen fröhlich... Aber so verdammt aufgesetzt fröhlich.
Ich habe sie schon oft darauf aufmerksam gemacht, dass Sohn geärgert wird, sie hat es wohl auch ein paar mal live gesehen (in 1,5 Schuljahren...), und hat die Jungen wohl darauf hingewiesen, dass man nicht ärgert. Schön, das geht rechs rein und links wieder raus.
Das schlimmste Kind von allen ist aber wohl das Kind von der Ober-Alpha-Immer-Mittendrin-statt-nur-dabei-Mutti. Ein Engelchen mit blonden schulterlangen Haaren, männlich, sieht aus als ob er keiner Fliege etwas zu leide tun könnte...

Hach, bin so sauer, da sind noch viel mehr Vorfälle...

Was kann ich tun?? Ich nehme mir jetzt extra einen Tag frei um die Lehrerin in ihrer Sprechstunde zu beehren, mal mit ihr ein ernstes Wort zu sprechen, auch über das Engelchen. Aber ich habe wenig Hoffnung, dass sich danach etwas für mein Kind ändert. Ich vermute eher, die Kinder werden ihn weiter ärgern.

Ich frage mich nur, was kann ich machen, für mein Kind???? Ich fühle mich so hilflos, in bestimmten Momenten würd ich einfach gern losziehen und .... so sauer bin ich.

Was würdet ihr machen, außer immer wieder endlos mit der Lehrerin darüber zu reden? Soll ich mich über die Lehrerin beschweren gehen beim Rektor, weil sie ihn bezichtigt, ohne ihn vorher auch nur gefragt zu haben? Das bringt meinem Kind auch nix, außer vielleicht wenn ich pech hab, noch mehr Nachteile. Die Klasse wechseln? Damit haben die kleinen Fieslinge über mein Kind gewonnen.

Vielleicht mach ich mir auch zu viele Sorgen?

Hilflose Grüße
LeRoHe

 
15 Antworten:

Re: Mobbing in der Schule

Antwort von Carmar am 30.11.2011, 21:54 Uhr

Ist er ein Außenseiter, weil er nicht (zurück)schlägt?
Was ist das dann für eine Klasse?
Wird da nicht auf das Sozialverhalten geachtet?
Wird (wurde) nichts in Richtung Gruppenzusammenhalt gemacht?

Oder zeigt er bessere schulische Leistungen als die anderen Jungen?
Sind die neidisch und ärgern ihn deshalb?

Oder hat er ein ausgefallenes Hobby, mit dem die anderen nichts anfangen können und was sie deshalb befremdet?


Also erstmal rausfinden, warum er ein Außenseiter ist.

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Re: Mobbing in der Schule

Antwort von MartaHH am 30.11.2011, 21:58 Uhr

Hallo,
zunächst: es tut mir sehr leid für euch! Und die Sorgen machst du dir sicher zu Recht.

Zunächst mal ist deine Reaktion richtig, die Lehrerin anzusprechen. Nicht den "Mobber", auch nicht dessen Eltern.

Dann würde ich für jeden Vorfall eine Art Protokoll über solche Vorfälle anfertigen, das macht es leichter nachvollziehbar und du vergisst nichts und kriegst auch nichts durcheinander. Es läßt sich dann auch nicht so leicht abstreiten, wenn du konkret Daten und Vorfälle parat hast.

Die Lehrerin sollte das natürlich nicht ignorieren. Wenn sie es tut, gibt es (davon gehe ich zumindest aus) eine(n) BeratungslehrerIn an eurer Schule, die ich zu Rate ziehen würde. Da hilft dann auch so ein Protokoll! Die mobbenden Kinder müssen zur Rechenschaft gezogen werden; ihnen muss klar gemacht werden, wie verletzend ihr Verhalten ist. Die zuschauenden Kinder müssen lernen, dass es kein Petzen und keine Denunziation ist, wenn sie solch Mobbing nicht weiter beobachtend hinnehmen, sondern die Lehrerin darüber in Kenntnis setzen. Gerade die Kinder, die immer nur zusehen, machen sich oftmals keinen Kopf darüber, wie verletzend so ein Hänseln, Trietzen und Ärgern sein kann. Im übrigen muss ihnen klar sein, dass sie selbst sehr wohl auch Opfer so einer Aktion werden können.

Wenn es so einen Beratungslehrer nicht gibt, solltest du dich - sollte die Lehrerin dich weiter nicht ernst nehmen - mit den nicht involvierten Elternvertretern zusammensetzen und weiteres besprechen.

Wer meint, das ist doch alles übertrieben: Je eher auf Ärgern/Mobbing reagiert wird, desto kleiner ist die Chance, dass es sich sozusagen festsetzt in der Klasse. Wehret den Anfängen, ist da die Devise!

Und eines musst du dir und deinem Sohn immer klar machen: Dein Sohn, sein Verhalten oder sein Äußeres etc. sind keine Ursache des Mobbings! Mobbing kann jeden treffen. Wenn er die Klasse verlässt, ist die Gefahr groß, dass einfach mit einem anderen Kind weitergemacht wird. Dann wird halt jemand anders Außenseiter.

Viel Erfolg
M

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Re: Mobbing in der Schule

Antwort von Holzkohle am 30.11.2011, 23:21 Uhr

Hi, das tut mir leid, sowas von Euch lesen zu müssen!!!!!
Mir fällt spontan nur eins ein: Schule wechseln????
Ihr seid jetzt dort seit 1,5 Jahren - und anscheinend ist es nicht erst seit gestern so. Der Karren ist festgefahren und wenn Kinder sich erstmal ein Opfer gesucht haben, dann bleibt das auch eine ganze Weile so. Und wie Du merkst, helfen Gespräche ja rein gar nichts.

Simon wird zwar nicht gemobbt, aber ihm werden gern Sachen in die Schuhe geschoben, für die er nicht zuständig ist. Oder er wehrt sich gegen "Belästigungen" und bekommt dann die rote Karte, die anderen Kinder nicht. Interessanterweise konnten wir das damals ja schon im Kindergarten beobachten. Wir müssen jetzt wirklich tierisch aufpassen, Simon ist ein wirklich sehr beliebter Schüler, auch klassenübergreifend (so die Lehrerin), aber er "kämpft" halt in den Pausen mit seinem "Gefolge", was ihm wie Lemminge hinterher rennt, ihn knutscht und auszieht und ihn nicht mal in Ruhe sein Pausenbrot essen lässt (selbst erlebt, weil ich einmal die Geschichte mit den Lemmingen und dann auch die Geschichte, dass mein Sohn GAR NICHTS macht, nicht glauben wollte) Das Ende vom Lied ist immer, dass mein Sohn sich eben WEHRT, anders als J, und das leider körperlich - indem er die Schüler dann schubst oder neulich eben auch schlägt. Dass er vorher regelrecht bedrängt wurde, das interessiert dann natürlich keinen mehr - das Kind hat geschlagen, damit ist es Schuld. Wir hatten inzwischen ebenfalls einen Eintrag im Hausaufgabenheft.

Ich finde es recht unqualifiziert und auch wirklich unprofessionell von einer Lehrerin, die WEISS, dass Dein Kind gemobbt wird, eine Geschichte vom Pieseln ins Waschbecken (WOW!!!) zu glauben, ungesehen zu glauben, und J die Schuld zu geben. Das geht so nicht.

J kann man nur raten, sich vielleicht einfach an andere Schüler zu hängen, vielleicht aus anderen Klassen. Vielleicht ist auch ein Klassenwechsel eine Möglichkeit (ändert aber nichts an den gemeinsamen Pausen) Simon ist irgendwann dazu übergegangen, nur noch mit den Mädels zu spielen. Dafür wurde er anfangs ausgelacht, aber das schert ihn nicht. Ich mein, der hat zum Spieletag seine Barbie mitgebracht, sowas ist ihm Gott sei Dank WURSCHT und da kann er sich verbal auch hervorragend zur Wehr setzen. Letztendlich hatte er die Mädels an seiner Seite sitzen, die ihn dann sogar noch verteidigten...

Ich hoffe, Ihr findet eine Lösung.

LG Sue (also DIE Sue, ich hab nen anderen Nick)

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Re: Mobbing in der Schule

Antwort von AllesOK am 01.12.2011, 8:16 Uhr

Deine Ansätze sind schon sehr gut, dran bleiben und mit der Lehrerin sprechen. Ich würde auch den Elternbeirat ins Boot holen.

Was mir auffällt in Deinem Posting, dass sich Dein Sohn anscheinend gar nicht wehrt. Er nimmt die Beleidigungen etc. so hin. Das darf/soll natürlich gar nicht so sein! Er ist jetzt in der Opferrolle und da muß er schleunigst raus. Das kann m.E. nur gelingen, wenn sein Selbstbewußtsein drastisch verstärkt wird.

Ist er in einem Sportverein o.ä. Für ihn sind jetzt Erfolgserlebnisse ganz wichtig! Bestärke ihn und sag ihm, dass er sich wehren darf!

Vielleicht springst Du ja auch mal über Deinen Schatten und lädst dieses Engelchen nachmittags zu Euch ein. Vielleicht vertragen sich die Jungs doch besser als man meint!

Viel Glück!

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Re: Mobbing in der Schule

Antwort von himbeer am 01.12.2011, 10:01 Uhr

Hallo,

ich übe mit meinem Sohn zu Hause ganz laut "NEIN" zu schreiben. So laut es geht. Und die Hand ausstrecken und laut "STOP zu schreien. Immer und immer wieder zur Lehrerin oder zur Aufsicht gehen und erzählen, was passiert ist. Wendet euch an den Direktor, es muss ein Gespräch stattfinden zwischen deine Sohn, dem Mobber, der Lehrerin und dem Direktor, das Mobberkind muss sich entschuldigen und deinem Sohn ein Bild malen oder so. (So wird das bei uns an der Schule geregelt). Geh in dei Offensive, drohe mit Jugendamt, Polizei etc. Geh mit deinem Sohn zum Judo, das gibt Selbstvertrauen. Aber übt, dass er laut wird, raus kommt aus der Opferrolle. Ich spreche aus Erfahrung....leider

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Re: Mobbing in der Schule

Antwort von Daniela97 am 01.12.2011, 11:12 Uhr

Hallo,

meine Tochter (jetzt in der 3. Klasse) hat auch so einiges mitmachen müßen. Gespräche mit der Lehrerin oder den Eltern des Kindes haben überhaupt nichts gebracht.

Meine Tochter hatte sich auch nie gewehrt, ganz im Gegenteil sogar, sie hat sich alles über sich ergehen lassen.

Man hatte richtig gemerkt, das sie resigniert hatte (wenn man sie fragte, warum sie sich nicht wehre)

Wir haben auch J E D E N Tag vor Schulbeginn ihr einbleuen wollen " WEHR DICH!" " RENN ZU EINEM LEHRER ODER ZUR AUFSICHT!" - nichts wollte klappen.

Auch der Besuch eines Selbstbehauptungskurs hat nichts gebracht - ganz im Gegenteil sogar. Meine Tochter stand mit ausgestreckter Arm vor dem Kind oder Kindern und sagte STOPP! Die Reaktionen der Kinder, muß ich nicht extra erwidern!!

Wir habne letztendlich einen Kinderpsychologen aufgesucht, erst bekam sie Einzeltherapie und nun Gruppentherapie und sie geht zum Wing Tsun.

Letzte Woche kam sie irgendwie "anders" nach Hause, man hatte den Eindruck, das sie "größer" geworden ist und freier......

Siehe da, sie hatte es endlich geschafft sich gegen dieser Mitschülerin zu wehren!!!!! Seitdem ist sie so stolz, selbstsicherer und groß geworden.

Das macht mich einfach nur froh!!

Achso, nicht nur sie wurde von diesem Mädchen gemobbt, sondern auch andere und nun wird es mehr, das genau dieses Mädchen ausgegrenzt wird.

Aber es muß bei euch ja nicht auch so laufen, gehe zur Lehrerin, zur Vertrauensleher usw usw usw

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Re: Mobbing in der Schule

Antwort von kati1976 am 01.12.2011, 16:36 Uhr

ich kann dir nur raten, dich an die lehrer zu wenden dann an den direktor

sowas ist kein spaß.

ich war vor 1 monatn bei einer veranstaltung der polizei und der schule, Thema "Mobbing-schon in der Grundschule?"

und die Polizistin hat auch gesagt, sofort melden ABER nicht den Mobber oder die Eltern ansprechen

ein Mobbingtagebuch führen,(für den fall das nichts passiert)

viel glück

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Re: Mobbing in der Schule

Antwort von MamaMalZwei am 03.12.2011, 17:08 Uhr

Haloo, das Wichtigste haben Dir die Anderen ja schon geschrieben. Mobbingtagebuch führen, die Kl darauf ansprechen. Ihr sagen dass man weitergehen wird, wenn sich das nicht ändert: Zum Rektor, danach zur Schulaufsicht. LG

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Re: Mobbing in der Schule

Antwort von Thymian am 03.12.2011, 17:53 Uhr

Meinem Sohn ging es auch so in der Schule, und ich habe viel zu spät reagiert. Die Lehrer machen nichts, wenn sie es nicht müssen. Mein Rat: Sprich mit der Lehrerin. Wenn das nicht hilft, geh zum Rektor oder zur Rektorin. Wenn das auch nicht hilft, geh zum Schulamt. Du musst Deinem Kind helfen, und die Lehrer müssen sich gefälligst etwas einfallen lassen. Wenn es noch schlimmer wird, würde ich zur Polizei gehen. Das ist mein voller Ernst.

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gehen dann zur Lehrerin und schwärzen an für Dinge, die er nicht getan hat.

Antwort von KH am 04.12.2011, 15:06 Uhr

Als Lehrerin frage ich mich schon, warum dein Sohn nicht die Lache auf dem Boden melden kann, wenn er sie sieht. Wenn er zur Lehrerin gegangen wäre, dann hätten die anderen ihn nicht zu Unrecht anschwärzen können.
Von hätte, wenn, könnte kannst du dir aber nix kaufen.
Die Mitteilung im HA-Heft dient genau der Tatsache, dich in Kenntnis zu setzen, damit du reagieren kannst. Also geh zur Lehrerin und frage nach, welche Probleme sie mit ihm hat. Es bringt nix zu den anderen Kindern (oder deren Eltern) zu gehen, das verschärft die Situation nur.
Führt genaues Protokoll, wer wann wie deinen Sohn gemobbt hat und wer das eventuell gesehen hat.
Also z.B.
1. Dezember Pause: Paul hänselt wegen Pausebrot (Zeuge: Stefan und Dieter)
1. Dezember nach der Schule: Max stellt Bein
2. Dez. wird von Paul und Max angeschwärzt wegen angeblichen Urinierens in Waschbecken.

Zu letztem Thema: War im Waschbecken Urin? War das auf dem Boden wirklich Urin? Oder nur Waschwasser verpritschelt? Genau diese Fragen würde ich der Lehrkraft stellen.
Also im Klartext: ja ich würde immer und immer wieder zur Lehrerin gehen, aber mit genauen Belegen und nicht mit Aussagen wie "Kind von der Ober-Alpha-Immer-Mittendrin-statt-nur-dabei-Mutti", damit kann ich nämlich nichts anfangen und damit disqualifizierst du dich und dein Urteil selbst.
Im Übrigen ist für mich nichts unmöglich, so könnte dein Sohn durch das Mobbing inzwischen so verzweifelt sein, dass er tatsächlich ins Waschbecken gepieselt hat. Das geht bei den Buben im hohen Bogen einfacher als bei Mädels. Mein Sohn hat - allerdings im Sommer im Freien - auch schon mal mit einem Freund um die Wette in die Höhe gepieselt. Beide wurden nicht nass, der Bogen war durchaus beeindruckend.

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Die Lehrer machen nichts, wenn sie es nicht müssen.

Antwort von KH am 04.12.2011, 15:28 Uhr

Das ist eine infame Unterstellung, Pauschalisierung und Beleidigung eines ganzen Berufsstandes.
Nur bekommen die Lehrer von Mobbing-Geschehen in der Regel wenig mit, klar, kaum ein Schüler wird so blöd sein, einen anderen in Gegenwart des Lehrers zu mobben.
Im übrigen muss man bei Mobbing schon sehr genau hinschauen, und mir ist nicht ganz klar, was z.B. die Polizei in vorliegendem Fall tun sollte.
Soll die Polizei die Lehrer zwingen, etwas gegen Mobbing zu unternehmen, oder was stellst du dir vor?
Warum hast du eigentlich viel zu spät reagiert? Ich könnte jetzt ganz pauschal sagen, die Eltern tun eh nix also warum sollen die Lehrer was tun? Oder lag dein spätes Reagieren bei deinem eigenen Kind daran, dass du selber lange nichts mitbekommen hast? Es ist sinnlos bei Mobbingvorfällen die Schuld den Lehrern in die Schuhe zu schieben, die sind tatsächlich oft die letzten, die etwas mitbekommen. Wenn das Kind in vorliegendem Fall nicht selbst in der Lage ist, der Lehrerin zu sagen, dass am Klo eine Lache ist, woher soll die Lehrerin dann wissen, dass die schon da war, als das Kind am Klo war? Und es dann nicht als Ausrede sehen?
Also muss man auch beim Opfer ansetzen und es stark machen, Vorkommnisse zu melden, das hat nichts mit Petzen zu tun. Wenn das Opfer das mal kapiert hat und umsetzen kann, dann - und erst dann - hat Mobbing ein Ende. Solange es sich nicht selbst wehren kann, ist es - leider - ein gefundenes Fressen für alle Täter, und wird selbst bei einem Klassenwechsel weiterhin Opfer bleiben.
Klar müssen die Lehrer auch drauf schauen, aber wir können auch nicht rund um die Uhr auf alle Schüler aufpassen, wir sind schon auf Hinweise angewiesen.

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Re: gehen dann zur Lehrerin und schwärzen an für Dinge, die er nicht getan hat.

Antwort von MamaMalZwei am 04.12.2011, 16:19 Uhr

Hallo, Du setzt voraus, dass der Junge nach dem Mobbing noch ein gesundes Selbstvertrauen hat. Das ist aber bei den meisten Schülern nicht der Fall. Vieleicht ist er gar nicht auf die Idee gekommen, dass man ihn für diese Lache am Boden verantwortlich machen könnte?
Mein Neffe ist auch Lehrer und früheres Mobbingopfer, der sagt, er sieht ganz genau, wer in der Klasse was zu sagen hat und wer andere triezt. Ich wünsch es Dir nicht, aber diese Erfahrung am eigenen Leib gemacht zu haben, das hilft schon sehr, sich in ein "Opfer" hineinversetzen zu können. VG

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Re: Die Lehrer machen nichts, wenn sie es nicht müssen.

Antwort von Thymian am 04.12.2011, 19:29 Uhr

Ich habe lange nicht mitbekommen, was wirklich ablief in der Klasse. Ich habe aber öfter die Lehrerinnen darauf angesprochen, dass mein Kind getriezt wird, und die Antwort war im Allgemeinen: "Ich kann nich darauf achten, was die Kinder so machen."

An unserer Schule kommen immer wieder krasse Dinge vor. Kinder werden in Spinde gesperrt, an Bäume gebunden, geschlagen, getreten, ausgegrenzt. Das weiß ich auch von anderen Kindern, nicht nur von meinem. Eine Mutter hat mir mal erzählt, dass ihre tochter sich immer fast in die Hose macht, wenn sie nach Hause kommt, weil sie in der Schule den ganzen Tag nicht auf die Toilette gehen kann, weil die 4.-Klässlerinnen die Klotüren zuhalten.

Es tut mir leid, aber was macht die Pausenaufsicht, wenn sie das alles nicht mitbekommt? Meiner Ansicht nach will sie das dann einfach nicht sehen. Spätestens wenn Eltern sich beschweren, muss doch etwas geschehen.

Das mit der Polizei meine ich so, dass Eltern es anzeigen sollten, wenn ihre kinder in der Schule misshandelt werden.

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Re: Die Lehrer machen nichts, wenn sie es nicht müssen.

Antwort von MamaMalZwei am 05.12.2011, 10:14 Uhr

Hallo, das kenne ich auch so. Ein Freund meines Kindes wurde mit Springseilen am Klettergerüst festgebunden, das fiel erst auf, als er nicht zum Unterricht erschien. Lemmi selber wurden Jacke und Bücher weggenommen, ein Kind in der Klasse meiner Tochter fand ihre Jacke im Klo wieder. Meine Tochter wurde mit Kameraden im Kletterturm eingesperrt. Normal finde ich das alles nicht. Dass die Lehrer nichts sehen, verwundert mich nicht. Mit Elternhilfe haben sie nämlich den Schulhof so umgestaltet, dass man ihn vor lauter Büschen und Bäumen kaum einsehen kann. Und dann macht immer nur ein Lehrer Aufsicht. Aber wenn man weiß, wie krass die Schüler drauf sind, könnte man ja zumindest eine zweite Aufsicht abstellen.
Auch bei uns konnte man sich beim Lehrer so viel beschweren, wie man wollte. Geschehen ist fast nichts! Doch, eines schon: Er verbrachte dann die Pausen mit potentiellen Mobbingopfern, statt nach den Tätern zu suchen und mit denen Klartext zu reden. Wir Eltern haben das dann mit Leidensmiene von ihm zu hören bekomme, so nach dem Motto "Nur wegen ihrem Kind hab ich jetzt keine Pause mehr..."
Dabei sind wir hier nicht in Berlin-Kreuzberg sondern am Rande einer niedersächsischen Kleinstadt. LG

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Re: Mobbing in der Schule

Antwort von Silbe am 06.12.2011, 22:47 Uhr

Sofort den Schulpsychologen und die Polizei einschalten. Es gibt bei der Polizei direkt Mitarbeiter (Präventivbeauftragte), die sich um das Thema Mobbing kümmern. Dort kannst du anonym anrufen, aber auch direkt Namen nennen. Nennst du die Namen aller Beteiligten, wird sich sicher sehr schnell und konkret gekümmert. Und von dort kommt dann auch die Hilfe für die Mobber, mit denen muss ja auch gearbeitet werden. Und auch mit der Klasse. Vielleicht geht da für den Klassenverband was über Erlebnispädagogik.Dein Kind sollte denen erst mal aus dem Weg gehen und jeden Vorfall sofort melden. Vielleicht mal nicht bei seiner Lehrerin, sondern beim Vertrauenslehrer oder bei einem anderen Lehrer. Es gibt auch noch eine Internetseite, wo sich auch um solche Fälle nachhaltig gekümmert wird. Und bestärke unbedingt dein Kind. Er kann nichts dafür und muss sich auch nicht wehren. Wenn es für ihn völlig unerträglich wird, hilft meist nur ein Schulwechsel ( und eine Anzeige für die Mobber, damit sie lernen, dass alles Konsequenzen hat!). Viel Kraft für Dein Kind

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