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Geschrieben von caaaro am 18.02.2008, 19:20 Uhr

Mein Gott- ich trau` mich kaum, aber trotzdem frag

Hallo, liebes Forum,

ich trau` mich kaum die Frage zu stellen - ich wag`s mal und zerreißt mich bitte nicht völlig....
Ich verfolge häufig die vielen Fragen zu Nomen, Verben, Adjektiven; dann wieder Tu-Wörtern und Wie-Wörtern, adverbiale Bestimmung des Ortes usw. usw.
Ich selbst habe das natürlich auch lernen müssen und werde natürlich auch meinen Sohn dabei unterstützen.

Er ist jetzt erst in der zweiten Klasse und wir haben "erst" Nomen, Wie-Wörter und Tu-Wörter.

Aber jeden Mal, wenn ich die ganzen Posting hierzu lese, frage ich mich: Wozu - um alles in der Welt - braucht ein Mensch das...?

Sicherlich, es gibt bestimmt viele Dinge, die schlicht und einfach unter "Allgemeinbildung" laufen, aber wir Erwachsenen - wenn ich die Postings hier verfolge - haben mit diesem Thema ja auch immer Schwierigkeiten, oder?

Hat das jemals jemand von uns gebraucht...?

Fragende Grüße, Caaaro

p.s. Die diese meine Gedanken meinem Junior natürlich niemals mitteilen würde...,-)

 
7 Antworten:

Hab heute erst mit meiner Freundin darüber geredet...

Antwort von Reni+Lena am 18.02.2008, 19:31 Uhr

..sie hat Germanistik studiert, arbeitet jetzt seit vielen Jahren in verschiedensten Bereichen, von Journalismus bis Assistenz an der Uni..
Sie ist der Meinung, dass es zu den überflüssigsten Sachen gehört, die an einer Schule gelernt werden.
Va. ist festgestellt worden, dass die Ausdrucksweise, Schreibweise der Kinder in keinerlei Zusammenhang zu dem Wissen über Subjekt, Prädikat, Objekt, Partizip Perfekt etc steht. Entweder man hat es, oder man hat es nicht....
Und mal ehrlich...wann braucht man das denn?????
Hat jemand vor Sprachwissenschaftler zu werden? Dann gehört es in eine Uni-Vorlesung.
In Fremdsprachen ist es ja verständlich...aber in der Muttersprache...naja..

Lg reni

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Re: Mein Gott- ich trau` mich kaum, aber trotzdem frag

Antwort von schnecke71 am 18.02.2008, 19:37 Uhr

Für den Fremdsprachenerwerb - hab ich mir sagen lassen ;-)
Und natürlich um den Kindern bei den Hausaufgaben helfen zu können.*g*

Ich denke, man kann fast jeden Wissenserwerb in Frage stellen. Die Grammatik - vielleicht nicht bis zum letzten Punkt durchgeackert - finde ich schon wichtig. Wer da ein bisschen Wissen hat, formt einfach (bei Bedarf ;-) ) auch leichter formvollendete Sätze.

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Re: Mein Gott- ich trau` mich kaum, aber trotzdem frag

Antwort von chrispi am 18.02.2008, 19:54 Uhr

Für den Fremdsprachenerwerb ist es hilfreich. Es erweitert die Ausdrucksfähigkeit der SchülerInnen, dies gilt vor allem für diejenigen, die weniger auditiv oder visuell, sondern eher strukturell lernen.
Und es fördert umgekehrt systematisch-logisches Denken *grins*, wobei es schon fraglich ist, wie logisch die Grammatik der deutschen Sprache wirklich ist...
Es hilft beim Erlernen der Rechtschreibung (Groß- und Kleinschreibung).
*grübel* mehr fällt mir gerade nicht ein...

Grüße
C.

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ohne Grammatik wird's schwer ...

Antwort von azalee am 18.02.2008, 20:32 Uhr

... wenn man Fremdsprachen lernen will.

Man braucht einfach bestimmte Strukturen, um andere Strukturen zu verstehen. Leider wachsen wir ja nicht alle als Kinder 2- oder mehrsprachig auf.

Ich könnte darüber lange Vorträge halten, aber ich verkneif's mir lieber :-)

Und die allerbesten Voraussetzungen hat man mit Lateinkenntnissen. (Ja, ja, ich kenn die Diskussionen hier) Bei gleicher Begabung wird der Lateiner schneller eine der europäischen Sprachen lernen, und vor allem in den höheren Klassen, besser in die Sprache eindringen können. Gerade Englisch wird ja erst nach einigen Lernjahren deutlich schwerer.

Von daher, nehmt die Grammatik mit Spaß an der Sache. Die Grundschule vermittelt darin sowieso nur relativ wenige, grundlegende Begriffe.

Und nun mal aus dem Nähkästchen geplaudert: Klassen (egal ob 6., 7. oder 8. Klassen etc.) mit guten Grammatikkenntnissen, sowohl in Deutsch als auch in den Fremdsprachen, schneiden in den Sprachen signifikant besser ab, als Klassen, die fast keinen Schimmer von Grammatik haben. Das kann man immer wieder feststellen.

LG azalee

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Re: Mein Gott- ich trau` mich kaum, aber trotzdem frag

Antwort von +emfut+ am 18.02.2008, 20:41 Uhr

Doch, es hilft.

Ich war als Austauschschülerin mal ein Jahr in Amerika. Ich hatte mehr Ahnung von der englischen Sprache als die muttersprachlichen SchülerInnen, die Grammatik nach der 4. Klasse abgewählt haben. Zum Beispiel den Unterschied zwischen its und it's (als Kurzform von it is) haben dort etliche nicht auf die Reihe gebracht - ich fand das entsetzlich.

Mal davon ab: Was ist überhaupt "nötig"? Der bayerische Lehrplan sieht in der 3. Klasse in HSU richtige Heimatkunde vor. Die Entsteheung der Stadt München, die Entstehung des Oktoberfest - ich fand das sehr amüsant, aber ob man das "für's Leben" braucht? Oder die Länge und den Verlauf der größten Flüsse Europas? Muß man eine Eiche von einer Linde unterscheiden können?
Mit Subjekten und Prädikaten habe ich mehr zu tun als mit Eichen und Linden.

Gruß,
Elisabeth.

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Re: Mein Gott- ich trau` mich kaum, aber trotzdem frag

Antwort von Silvia3 am 18.02.2008, 22:25 Uhr

Es ist unabdingbare Voraussetzung für den Fremdsprachenerwerb. Vielleicht nicht, wenn man Englisch ab Klasse 5 lernt, aber wenn man später noch einmal eine Fremdsprache in einer etwas kürzeren Zeit erlernen will. Wenn Dir jemand dann sagt, das Objekt folgt immer dem Prädikat, dann ist das eine klarklare Aussage, so wie 1+1=2. Wenn man aber lange anhand von Beispielen versucht, den Satzbau zu erklären, dann ist das ziemlich aufwändig.
Ich unterrichte immer mal wieder Deutsch für Ausländer. Es sind meist Frauen ohne jegliche grammatikalische Vorkenntnisse und ich verzweifle manchmal. Man könnte manche Dinge mit einem Satz erklären und wir machen wochenlang damit rum. Zum Beispiel:

Ich lege das Buch auf DEN Stuhl.
Das Buch liegt auf DEM Stuhl.

Einmal ist es Akkusativ, einmal ist es Dativ. Wenn man das versteht, weiß man sofort, welcher Artikel richtig ist. Wenn nicht, muss man es sehr mühsam im Sprachgebrauch erlernen und wird wahrscheinlich immer Fehler machen.

Silvia

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Genau das Beispiel kam mir auch als erstes in den Sinn

Antwort von Beatrix in Canada am 19.02.2008, 5:48 Uhr

Silvia,

dein Beispiel mit Dativ und Akkusativ kam mir auch als erstes in den Sinn. Wieviele sind denn so sattelfest in der deutschen Grammatik, dass sie nicht diese Fehler mit den/dem machen?

Es passiert mir hier in den rub Foren leider auch viel zu haeufig, dass ich Postings mehrfach lesen muss bevor ich sie versteh, weil die Grammatik einfach nicht stimmt. Und das sind bei weitem nicht alles Muetter, fuer die Deutsch eine Fremdsprache ist.

Als meine Mutter vor einigen Jahren nach Canada kam, hab ich es sehr schnell aufgegeben mit ihr Englisch zu ueben. Sie konnte kein Wort als sie kam!! Und mit 8 Jahren Volksschule 50 Jahre frueher hatte sie auch keine Ahnung von Verben, Substantiven etc. Ich fand es SEHR schwer ihr die englische Satzstruktur zu erklaeren und gab schnell auf. Zum Glueck hat sie schnell einen ESL Kurs gefunden, wo die Lehrer drauf spezialisiert sind, dass die meisten Schueler davon noch nie gehoert haben.

Gruss aus Calgary, Canada
Beatrix

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