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Geschrieben von Reni+Lena am 08.02.2008, 12:41 Uhr

Mal eine etwas provokative Frage.....

Ich lese hier häufiger....
Mein kind kommt mit dem Unterrichtsstil nicht klar, Alternativschulen, kein frontalunterricht usw....
Da wir da echt null probleme haben, frag ich mich, woher und wieso so etwas kommt.
Was bedeutet denn frontalunterricht, bzw. wie wird denn an einer ganz normalen Schule unterrichtet???
Die kinder sollten einigermaßen stillsitzen, sich konzentrieren und zuhören können, das ist alles. Wo ist denn da ein Problem.
das sind doch alles Sachen, die bei uns schon im Kindergarten spielerisch gemacht werden.Z.B im tageskreis. Alle kinder sitzen im kreis auf ihren Stühlen, und die erzieherin liest eine geschichte vor.
Oder sie sitzen am maltisch, bekommen ein Thema und legen los.
Wo ist denn da der unterschied zum Frontalunterricht. Das Kind muss 3 wichtige Voraussetzungen mitbringen: Zuhören, Konzentration, und Sitzen. das sind meiner meinung nach aber Sachen, die ich für eine Schullreife generell brauche.
Wieso haben Kinder so oft Probleme mit diesem Schulsystem.....verstehe ich nicht.

Lg reni

 
20 Antworten:

Re: Mal eine etwas provokative Frage.....

Antwort von Familie05 am 08.02.2008, 13:04 Uhr

Hallo
Selber Probleme haben wir auch nicht nur der Unterschied macht sich schon bemerkbar unser großer 14j hat den so genannten Frontalunterricht in der GS gehabt auf der weiterführende Schule eher den offenen wo die Kinder gefragt sind und am Anfang hat er sich schwer getan aber jetzt gefällt es ihm besser auch an den Zensuren ist es zu merken. Bei der Tochter 3.Klasse ist selbst in der Schule unterschiedlich ihre Lehrerin arbeitet auch offen also Werkstatt mäßig also vorteil Kinder sind selbständiger und ruhiger was meiner Tochter trotz leichter Schwerhörigkeit gut tat. Aber seit der 3.ten Klasse sind sie mehr Schüler da von 3 Klassen eine aufgeteilt wurde so und die Kinder haben 2 Jahre Frontalunterricht bekommen für die war es schon ne Umstellung sehr laut und dann auch noch ärger mit den Eltern aber jetzt sind alle zufrieden .LG

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Re: Mal eine etwas provokative Frage.....

Antwort von Tathogo am 08.02.2008, 14:20 Uhr

Mhmmm...ich weiss nicht obs wirklich so einfach ist...

Zu sagen:"Das Kind muss 3 wichtige Voraussetzungen mitbringen: Zuhören, Konzentration, und Sitzen."ist doch irgendwie recht lapidar....

Bei uns "muss" das kein Kind-und ehrlich gesgat finde ich es unmöglich wenn die erste,zweite Klasse das so direkt"erwarten" würde dass die Kids Sitzen,Zuhören und sich Konzentrieren*zack*...hört sich bissi nach Drill an*lol*

Bei uns "muss" das ein Kind nicht,die Kinder können sich bewegen und sich durchaus auch mal ne Auszeit nehmen-dass jedes Kind ne andere"Grenze" hat ist ja auch klar(der Eine kann ne halbe Stunde konzentriert zuhören,der Andere eben nur 10 Minuten!)

Also ich kann jedenfalls verstehen wenn manche sagen"mein Kind kommt mit dem typischen Unterricht nicht klar"-ist ja auch logisch Kinder sind nun mal keine kleinen Roboter*g*

LG
Tanja-deren Kinder beide mit sowas was man wohl"Frontalunterricht" nennt sehr gut klarkommen,da die Lehrerinnen TROTZDEM versuchen auf die Kinder und deren Begabungen/Eigenarten einzugehen

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Re: Mal eine etwas provokative Frage.....

Antwort von Birgit67 am 08.02.2008, 14:23 Uhr

das Problem kommt von den unterschiedlichen Unterrichtungsarten von Schule zu Schule.

Wir haben z.B. an der GS das offenen System, d.h. die Kinder lernen ab der 1. Klasse selbständig zu lernen mit ihrem Wochenplan. Sie können sich einen Platz zum arbeiten suchen, auch wenn es draussen der Flur ist - aber nur in den erstn 2 Freiarbeitsstunden. Danach ist auch "normaler" Frontalunterricht.

Die Kinder lernen früher zu lernen als diejenigen die von Anfang an den Frontalunterricht haben und alles vorgeleiert bekommen. Die Umstellung ist auf beiden Seiten gross.

Meine Kinder kommen z.B. von einem Freien Unterrichtsrichtung zur Fronatlunterrichtung, tun sich einfacher beim Arbeiten aber das Sitzen den ganzen langen Schulalltag wird ihnen schwer fallen.

Die Kinder die Frontalunterricht in der GS hatten und dann freie Arbeit in den Weiterführenden Schulen tun sich schwer, selbständig sich die Arbeitsmaterialen zusammen zu suchen und zu bearbeiten das braucht genauso seine Zeit.

Die offenen Unterrichtung finde ich persönlich besser, weil sich jedes Kind besser entfalten kann, die einen sind schneller fertig und bekommen zusatzaufgaben die anderen werden gerade fertig und gut ist es aber alle sind auf dem gleichen Wissenstand der vorgegeben ist. Finde ich persönlich besser weil jeder für sich anfangen kann zu arbeiten.

Gruss Birgit

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@Reni

Antwort von vesna am 08.02.2008, 14:23 Uhr

Danke, hast mir aus der Seele gesprochen....

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Sollten wir tatsächlich mal bei irgendwas konform gehen?

Antwort von LoisWilkerson am 08.02.2008, 14:27 Uhr

Eben erst im Radio gab es eine Call-In-Sendung zu dem Keine -Hausaufgaben-mehr-Thema und was wurde da wieder gejammert über Überlastung, Hausaufgaben, die bis in die späten Abendstunden gemacht werden müssen, zu kurz kommende Kinder, etc.p.p und da frag ich mich ernsthaft ob es wirklich immer die Kinder sind die da Probleme mit haben oder nur die Eltern die über irgendwas jammern müssen.

Ich versteh die wahnsinnigen Probleme auch nicht immer und sehe das auch in usnerem Umfeld nicht...

LG, alex

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Re: Mal eine etwas provokative Frage.....

Antwort von Cat74 am 08.02.2008, 15:19 Uhr

Das kommt immer auf den jeweiligen Charakter des Kindes an!
Ich kenne Kinder die an einer Regel-Grundschule vollkommen zufrieden und glücklich sind, während andere da sang- und klanglos untergehen. Für diese gibt es dann Alternativen und das ist doch gut so!
Meine Tochter bringt zB alle drei von Dir angesprochenen Vorraussetzungen nicht mit und ist in ihrer 'Alternativschule' trotzdem eine sehr gute Schülerin, die fest in den Klassenverband integriert ist und mit Freude jeden Tag zur Schule geht!
Das wäre an einer Regelgrundschule nicht der Fall!
Ich würde daher die Schulwahl bzw. den Unterrichtsstil, genau wie alles andere im Leben, nicht pauschalisieren wollen, denn das ist ja das schöne an unserer heutigen Zeit, da hat man eine Wahl!
Gruß von Cat

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Re: Mal eine etwas provokative Frage.....

Antwort von Potter am 08.02.2008, 17:18 Uhr

Ich verstehe die Probleme auch nicht, Reni+Lena.

Irgendwie denke ich auch, die Kinder müssen das nun mal lernen. Meine Kinder hatten damit auch Last, aber ich weiß, dass sie das später auch können müssen. Denn niemand kann sich im Studium bei einer Vorlesung das Recht rauszunehmen, die ganze Zeit rumzulaufen (weil er nicht still sitzen kann). Oder auch ist es etwas schwer dann, wenn man nicht gelernt hat, sich hinreichend zu konzentrieren.

Da kann es ja auch nicht immer Sonderformen geben, ebenso bei dem Beruf nachher...

LG,
Potter

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und nochmal was zum Provozieren

Antwort von Birgit67 am 08.02.2008, 17:40 Uhr

die meisten Kinder die Probleme mit langem Lernen haben sind meiner Meinung nach die die eine Schulform nach wünschen der Eltern wählen mussten und nicht nach ihrem können. Es gibt Kinder die lernen leicht und gerne und sind bestens aufgehoben im Gym. Es gibt Kinder die genauso gute Noten haben aber dafür Büffeln müssen ohne Ende - die sind besser aufgehoben auf der Realschule - meiner Meinung nach.

Ich habe zwei unterschiedliche Jungs die beide sehr gut sind in der Schule: Der Grosse lernt sehr sehr gerne und sehr sehr leicht kommt aufs Gym. Der Kleine muss etwas mehr tun hasst das Lernen und wird mit den gleichen NOten nie aufs Gym gehen.

Und ich denke darin liegt der Fehler weil viele Denken warum muss mein Kind auf so eine Schule sei es auch Hauptschule anstelle zu denken - gut wenn es für mein Kind besser ist - später gibt es auch noch einen Weg.

Gruss Birgit

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@potter

Antwort von Cat74 am 08.02.2008, 17:41 Uhr

Diese Aussage finde ich etwas aus der Luft gegriffen, denn den Beruf kann ich ebenso nach meinem Bedürfnissen wählen, wie ich mich entscheiden kann, ob ich studieren will. Zu diesem Zeitpunkt bin ich bereits erwachsen, habe ausreichend Erfahrungen gesammelt und bin sicher in der Lage, in einer Vorlesung still zu sitzen!
Wenn ich dagegen 6 Jahre alt bin (oder meinetwegen 8 oder 10) muß ich das machen, was für mich entschieden wird. Bin ich damit unglücklich, werde ich mich entweder damit abfinden müssen oder mich dagegen auflehnen. Da kann es passieren, dass ich komplett zumache und sich die Frage nach einem Studium oder einem Beruf gar nicht mehr stellt!
Somit gilt für mich als Mutter die Pflicht, mein Kind einen bestmöglichen Start in dieses (spätere leistungsorientierte!) Leben zu ermöglichen und wenn das eine alternative Schulform ist, die die Bedürfnisse meines Kindes berücksichtigt, dann nehme ich das dankbar an!
Wollen wir nicht alle das Beste für unsere Kinder?
Gruß von Cat

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Re: und nochmal was zum Provozieren

Antwort von oeli_bene am 08.02.2008, 18:03 Uhr

Versteh ich nicht. Die büffelnden Gymnasiasten studieren später halt Medizin ...

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Aber wir sind doch nicht mehr im 19Jh.....

Antwort von Reni+Lena am 08.02.2008, 18:38 Uhr

wo Kinder aufrecht, die Hände auf der bank stundenlang im Unterricht sitzen mußte....und selbst da hat es funktioniert!
Ich glaube nicht, dass es in Deutschland noch eine grundschule gibt, die absoluten Frontalunterricht macht.
Gerade in den ersten beiden Klassen gibt es doch oft Auszeiten, Aufstehen, Arme ausschütteln. Wer schneller mit etwas fertig ist, darf Freiarbeit machen, Partenerarbeit usw.
Das ist doch alles auch kein richtiger "Frontalunterricht". Und trotzdem sind eben auch feste Zeiten drin, in denen die Kinder, sitzen und Zuhören müssen. Das finde ich persönlich sehr sehr wichtig. Wenn ich meiner Tochter zu hause etwas erklären will, dann erwarte ich auch, dass sie auf ihrem Hintern sitzt, nicht rumhampelt und mir konzentriert zuhört. Das ist natürlich von Kind zu kind verschieden, wie lange es das kann, aber angestrebt sollte es schon werden.
Und spätestens mit 7 Jahren sollte ein Kind das auch eine Viertelstunde können. mehr wird doch in der ersten Klasse gar nicht verlangt.

Lg reni

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Re: Aber wir sind doch nicht mehr im 19Jh.....

Antwort von Cat74 am 08.02.2008, 19:19 Uhr

Zum Glück, denn damals wurden die Jungs Waldarbeiter und die Mädchen gar nichts, zumindest hier bei uns auf dem Land!
Mein Opa, mittlerweile 80 Jahre alt, hatte eine Empfehlung für eine sehr angesehene Schule in der nächsten größeren Stadt und trotz das das Geld dagewesen wäre, ihn dahinzuschicken, gings nicht, weil zuhause die Landwirtschaft war!
Meine Mutter, noch keine 60, kam aus einer armen Familie und hätte locker die Realschule besuchen können, ging nicht, weil kein Geld für den Bus da war. Die Schule war 15 km entfernt!
Sie ging nach der 8. Klasse ohne Abschluß von der Schule um ihre kranke Mutter zu pflegen, danach heiratete sie meinen Vater. Eine Ausbildung hat sie natürlich nicht gemacht!
Ich bin froh, dass ich heute die Möglichkeit habe mein Kind nach ihren Ansprüchen und meinen Möglichkeiten zu fördern!
Und ja, auch ich habe eigentlich den Anspruch, wenn ich ihr was erklären will, dass sie mir zuhört und für den Moment stillhält, aber sie hält entweder still oder hört zu, beides zusammen schafft sie leider nicht!

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Re: @potter

Antwort von Potter am 08.02.2008, 20:10 Uhr

Natürlich, aber bei der Ausbildung oder bei welchem Beruf auch immer, kannst du meistens auch nicht wählen, was du jetzt erst machst. Da muss konkret eine Sache gemahct werden, weil sie sonst definitiv nicht rechtzeitig fertig ist.

Und ja! Jedes Kind lernt es bis zu dem Alter, aber ich behaupte, das kann ein Kind im Grundschulalter auch schon lernen. Wie Reni+Lena auch sagte: So lange muss man in der 1. Klasse auch gar nicht mehr still sitzen. Und diese knappe Zeit, die nötig ist, kann jedes Kind recht schnell ohne Zwang lernen.

4 meiner 5 Kinder sind sehr aufgedreht und laut, 3 davon haben die 1. Klasse auch schon hionter sich oder sind gerade drin. Es ist kein Problem. Gerade, weil sie am Anfang doch auch Spaß daran haben. Auf dem Stuhl dürfen sie dann im Übrigen auch rumhibbeln. Es ist ja eben nicht mehr so wie früher, wo sie korrekt sitzen mussten.
Und bei uns ist es so, dass das Kind, wenn es gar nicht mehr stillsitzen kann, kurz rausgehen darf, sich 1-2 Minuten richtig austoben soll und dann wieder reinkommen soll. Falls er dadurch wirklich wichtigen Stoff nicht mitbekommen hat, wird das danahc mit der Lehrerin noch kurz durchgegangen. Zumindest ist das bei uns in der 1. Klasse noch so.

Und dann gibt es eben kurze Ruhepausen und allgemein Pausen.

Und natürlich wollen wir alle das beste für unser Kind, aber ich denke, wenn Eltern hinter dem normalen Schulsytem stehen und ihr Kind unterstützen, wird das Kind nie ernthafte Probleme mit dem System bekommen.

Denn man kann seine Kinder auch langsam an die Schule ranführen (z. B. Schule mit ihnen spielen (hach... wie oft musste ich schon Schüler spielen? Und das, wo ich schon arbeite... ;) ) ).

LG,
Potter

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Re: Aber wir sind doch nicht mehr im 19Jh..... -- Doch!

Antwort von Lesebär am 08.02.2008, 23:06 Uhr

Hallo,

Doch wir sind es! Bei uns gibt es nur Frontalunterricht und wenn meine Tochter bei Stillarbeit früher fertig ist, "darf" sie den anderen helfen.

Bei einer Vertretungslehrerin bekam sie heute ein Extra-Arbeitsblatt (mit im Prinzip demselben Stoff) und fand das schon toll!

Lesebär

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Ich bin ein wenig schockiert

Antwort von margret am 09.02.2008, 10:34 Uhr

dass hier fast unisono die Probleme von Kindern in Schulen als "hausgemacht" abgetan werden.

Ich kenne genug Beispiele, bei denen die Leistung und Freude der Kinder ganz wesentlich davon beeinflusst wurde, wer ihre Klassenlehrerin (meist ja leider nur Frauen, kein einziger Mann und dafür ein rein mädchenorientierter Unterricht) war. Ein ganz extremes Beispiel habe ich in der Verwandtschaft (inzwischen Student). Die erste Klasse war ganz wunderbar, dann wechselte die alte erfahrene Lehrerin und sie bekamen eine recht unerfahrene. Der Bub war ein helles Köpfchen, die erste hat das erkannt, hat von ihm verlangt, die Standardübungen alle mitzumachen und danach hat er extra Aufgaben bekommen. Die zweite hat das ignoriert/geleugnet und sich über den Störenfried nur beschwert und die Eltern zitiert. Nun werdet ihr sagen "der Bub hat nicht gelernt zu warten!, Rücksicht zu nehmen". Das ist zu einfach. Das Leistungsniveau in Grundschulen kann sehr heterogen sein (erlebe ich bei meinem Sohn jetzt) und wenn Kinder in der zweiten Klasse noch nicht 3+3 zusammenzählen können, dann ist es fast nicht möglich, die normalbegabten oder besonders talentierten auszubremsen.

Der Junge kam ins Gymnasium, dort musste er die 9. Klasse wiederholen, weil er in Deutsch (!) eine 5 bekam (Ankündigung des Lehrers zum Halbjahr "wir werden sehen, wer am längeren Hebel sitzt"). Einem Auslandsaufenthalt statt der Wiederholung wurde nicht zugestimmt "womöglich hat er dann ja noch nicht einmal den Hauptschulabschluss". Glückliche Fügung: Sie zogen von NRW nach Ba-Wü. Er kam dort in die 10 Klasse und sprach von sich aus den Rektor im Halbjahr an, ob er springen dürfe. Der Rektor hat sich mit den Fachlehrern besprochen, sie haben die Risiken mit ihm geklärt und er ist gesprungen - keiner hat sich gesorgt, dass er im schlimmsten Fall dann noch nicht einmal den Realschulabschluss hätte.

Ich spreche hier von einem intelligenten Jungen, der sicherlich über Durchschnitt liegt, aber nicht hochbegabt ist. Der Sozial anerkannt ist, mit 14 bereits Kinder im Sportverein trainiert hat und Nachhilfeunterricht gegeben.

Er war für manche Lehrer wahrscheinlich nicht angepasst genug. Und solche Lehrer gibt es leider, so wie es Lehrer gibt, die die begabteren fordern und auch die Chancen, die sich daraus ergeben zum positiven nutzen.

Darüberhinaus vermute ich auch, dass sich in so einem Forum eher die mitteilen, die ein Problem haben. Wer keines hat, meldet sich in der Regel eher nicht oder?

Es gibt ganz sicher auch Kinder, die von zu Hause aus nicht das Rüstzeug für die Schule bekommen, die zu viel Fernsehen, zu wenig Regelmäßigkeit haben, überreizt sind.

Aber zu sagen: "Wenn das Kind diese drei Fähigkeiten mitbringt, dann geht auch nichts schief", wird weder Kindern, noch Lehrern noch unseren Schulen gerecht.

Grüße Margret

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Re: Mal eine etwas provokative Frage.....

Antwort von helga 26+2 am 09.02.2008, 11:14 Uhr

Hallo,
nach meiner Erfahrung geht die allgemeine Kritik am deutschem Unterricht weniger gegen Grundschulen sondern gegen das 3-gliedrige System. Mein Großer besuchte die hessische Grundschule und hatte eine sehr motivierte Lehrerin. Der Stoff wurde in Projekten erarbeitet, er war gut und motiviert, in der 2 Klasse fing er zb an, freiwig Geschichten zu schreiben neben den Hausaufgaben und er ging GERNE in die Schule.

Wir zogen nach Bayern und nach dem ersten Jahr bayerichen Frontalunterricht war aus eiem fröhlichen guten Schüler ein trauriger Versager geworden. Unterricht nach der Marke "wir lernen die deutschen Mittelgebirge auswendig" lag weder ihm noch mir. In einem Biologiebuch wurde zum thema Ornanieren "Selbstdisziplin" empfohlen. Fehlte nur
Warnung vor Knochenmarkschwund.
Abgesehen davon wird vieles nur bis zur nächsten Ex gelernt und dann wieder vergessen, Selbsterarbeitetes bleibt viel länger hängen.
Er zog dann wieder nach Hessen zu seinem Vater und es geht ihm wieder besser.

Sein kleiner Bruder (3. Klasse) kommt hier auf der bayerischen Grundschule relativ gut klar. Ich staune immer wie schnell und viel hier gelehrt wird aber er schafft es gut und es macht ihm meistens Spaß.
Das Gymnasium (sieht im moment danach aus) wird noch mal ein ganz anderes Kapitel.

Ich bin selbe in Hessen aufgewachsen, ich hatte als Arbeiterkind die Möglichkeint aufs Gymnasium zu gehen, es gab Gesamtschulen mit Kurssystem.

Ich habe das Gefühl, daß sich was Soziale Gerechtigkeit und Unterrichtsmethoden angeht, vieles zum schlechteren entwickelt hat. Wenn ich in einer Fernsehdiskussion grauhariege Herren, die vermutlich noch nie mit ihren Kindern Hausis gemacht haben, über "Humanressoursen im internationalen Vergleich" schwadronieren sehe, bekomme ich einen Hals. Die Schulpolitik geht in vielen Fällen an den Bedürfnissen und Lebensumständen der Kindern und Eltern vorbei.

liebe grüße helga

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Re: Mal eine etwas provokative Frage.....

Antwort von sunnymausi am 09.02.2008, 11:23 Uhr

"..Die kinder sollten einigermaßen stillsitzen, sich konzentrieren und zuhören können, das ist alles. Wo ist denn da ein Problem. .."
Meine Tochter kann sich leider nur schwer konzentrieren, kann schlecht ruhig sitzen und zuhören geht zwar, aber sie träumt aber auch oft vor sich hin.

Es ist also leider nicht "Gang und Gebe" an den Schulen, dass dies Alles so toll klappt.
..............
Meine Tochter ist deswegen schon bei der Ergotherapie um dies zu lernen.
Sie ist ein Frühchen und wahrscheinlich liegt es daran.
Auf dem Zeugnis sind zwar viele 3en, 2en vorhanden, aber auch eine 5 (Mathe) und eine 4 (Rechtschreiben).
Sie hat leider in den Beiden Fächern eine Schwäche, die ja auch schon erkannt worden ist und wir arbeiten dran.

Außerdem ist ja nicht jedes Kind gleich.
Es gibt immer solche und solche.
Die einen sind eben die "Besten" und andere die "Mitte" und wenige eben die "Schwächeren".

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Re: @margret

Antwort von Potter am 09.02.2008, 15:47 Uhr

Das, was du jetzt ansprichst, sind offensichtlich Probleme mit den Lehrern.
Natürlich gibt es schlechte Lehrer und gute (gerechte) Lehrer, so wie es gute (gerechte) Richter und schlechte Richter gibt (ist gerade das einzige Beispiel, was mir einfällt -> bin auf der Arbeit ;) ). Der Unterricht an sich ist doch in Ordnung, so wie unsere Gesetze eigentlich in Ordnung sind. Nur wie der Richter die Gesetze verwendet, wie der Lehrer die Art des Unterrichts verändert, das kann schlimm sein.

An und für sich ist der Unterricht doch wirklich in Ordnung, meiner Meinung nach.

LG,
Potter (die das nicht so ausführen kann, wie sich möchte, weil sie hier noch eine richtig schöne, dicke Akte vor sich liegen hat.)

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Re: Mal eine etwas provokative Frage.....

Antwort von sonnenschein 110 am 10.02.2008, 13:43 Uhr

Ich glaube das Problem liegt in den Kidergärten. Die haben fast den ganzen Tag freies Spiel. Alle Altersgruppen gemischt hilft für die Schulvorbereitung auch gar nicht find ich.
Bei uns ist es so, das im Kindergarten die Gruppen nach Alter sortiert sind. Allso alle 6M - 1 Jahr, 2-3 Jahre, 3-4 Jährigen in einer Gruppe, dann bis 5 - 6 also Vorschule.
Mein kleiner mit 4 lernt jetzt Formen und Zahlen malen,Wetter,Tageszeiten..., die Vorschüler arbeiten viel mit Arbeitsblättern- genau wie in der Schule.Sie lernen sich zu konzentrieren und still zu sitzen. das schaffen die auch gut 30 minuten.

In der Schule ist es so, das bei uns zu 90% Frontalunterricht gemacht wird. Hin und wieder mal Gruppenarbeit oder Werkstattarbeit heißt das glaub ich, wo die Kinder anders sitzen und sich die Arbeit/ Zeit selbst einteilen.
Bereits in Kl. 1 war es so, das die Kinder nur einzeln auf Toilette durften und auch sich melden mussten, wenn sie was sagen wollen.Essen und trinken im Unterricht gibt es gar nicht.

Ich verstehe ehrlich gesagt auch nicht, warum die Kinder das heutzutage nicht hinbekommen- das machen die bei uns im Kindergarten schon, genau wie bei euch. In der Schule scheint das auch kein Problem zu sein, die Kids kennen das schon vom Kiga und ist daher nicht wirklich was neues, außer das die Konzentration etwas länger anhalten muss.
Ich sag auch immer, vor 10 Jahren ging es auch, warum geht es jetzt nicht mehr? Kinder sind Kinder. Laut Elternabend ist das Problem, das die Kinder im Kiga machen können was sie wollen. Nicht alle Kigas bereiten ihre Kinder so auf die Schule vor, wie unserer. Da haben die Kinder dann Schwierigkeiten.
Ich hab letztens ein Freundebuch von einer Bekannten gesehen, deren Tochter in die 3. Klasse geht. Mich traf fast der Schlag. Da waren ca. 10 Einträge drin und von kaum jemanden ein Wort richtig geschrieben! Die schreiben mit 9 Jahren wie sie sprechen, unglaublich. Ich frag mich da, was lernen die eigentlich in der Schule?????? Mein Sohn hat seit Ende der 1. Klasse ein Freundebuch und die Einträge darin sehen viel besser aus als die der 3. Klässler.
Ich weiß echt nicht, was manche in der Schule lernen.Für mich ganz klar, das neue Schulsystem bringt den Kindern nicht wirklich was. Zu viel Chaos, zu viele Freiheiten...

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der böse Frontalunterricht ...

Antwort von azalee am 10.02.2008, 15:57 Uhr

Hmm, ich höre immer wieder Stimmen gegen den Frontalunterricht. Ich denke jedoch, dass man das etwas differenzierter sehen kann.

Man kann natürlich die Kinder zudröhnenen mit Inhalten, die man ganz schnell mit nur einer Standarderklärung auf sie ablässt. So wie in einer Uni-Vorlesung.

Man kann aber genausogut entdeckendes Lernen fördern. Und das wird in der GS meistens gemacht.

Nur weil die Kinder (still) sitzen (müssen), und der Lehrer vorne für alle gleich gut sichtbar ist, heißt das noch lange nicht, dass der Unterricht an den Kindern vorbei geht.
Wir sind ja gerade NICHT mehr im 19. Jahrhundert. :-)

ABER: angedacht ist das 19. Jh zumindest in Bayern, NICHT an den Schulen, sondern in München. Um Geld zu sparen könnte man ja stundenweise Unterricht mit 2 oder 3 Klassen gemeinsam halten (60 - 100 Kinder!), um dann kostenneutral die eine Klasse doch mal wieder für den versprochenen, aber leider Gottes so teuren, Intensivierungsunterricht trennen zu können. Hier könnten sich G8 Eltern mal echt nutzbringend engagieren!

azalee

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