Geschrieben von laufendemama am 03.04.2010, 21:09 Uhr |
Konzentration und Eigenmotivation
Hallo,
ich mache mir Gedanken darüber, welche Eigenmotivation mein Sohn (7) hat,, die Rechtschreibung zu perfektionieren?
Er ist in Mathe sehr gut, in Deutsch sehr gut in Gedichten und in Texten, in Rechtschreibung gut. Die Lehrerin meinte, er hätte manchmal noch Probleme mit der Konzentration. Jetzt frage ich mich, wie kann man in Mathe so gut sein, wenn man sich nicht konzentrieren kann?
Heute sagte er, er ärgert sich, dass er in Deutsch so "schlecht" sei.
Ich weiß dabei gar nicht, wie ich so rüberkomme, vielleicht habe ich in ihm den Eindruck vermittelt, er sei darin schlecht.
Was kann ich tun, damit seine Eigenmotivation auch fürs Schreiben steigt?
Denn ich glaube, dabei geht es nicht umn Konzentration, sondern um die Motivation. Ich könnte mich auch nicht für das Abschreiben ellenlanger Texte begeistern. Danke für jeden Tipp!
Re: Konzentration und Eigenmotivation
Antwort von Patti1977 am 05.04.2010, 11:23 Uhr
Hallo,
wie wäre es mit Scrabble? Konzentration und Rechtschreibung als Spiel?
Lg
Re: Konzentration und Eigenmotivation
Antwort von magistra am 05.04.2010, 12:18 Uhr
Wenn er tatsächlich "gut" ist, würde ich wahrscheinlich gar nichts machen.
Evtl. bei der Lehrerin nachfragen, was sie mit Konzentration meint. Klingt ja so, als würde er eben eher Flüchtigkeitsfehler machen. Da muss man dann das Korrigieren üben, d.h. Texte mit Fehlern drin haben und die Fehler suchen, z.B. indem man den Text von hinten nach vorne liest.
Andererseits halte ich das bei einem Siebenjährigen noch nicht für nötig. Bestärke ihn doch lieber, dass er für sein Alter eben schon gut schreibt.
Was mein kleiner Nachhilfeschüler ganz gern gemacht hat: Einen Text aus geolino oder so unten auf den Küchentisch, das Schreibheft oben, und dann ein Laufdiktat.
Das hat ihm immerhin Spaß gemacht. Ob es was hilft?
Re: Konzentration und Eigenmotivation
Antwort von schokomaus am 06.04.2010, 12:46 Uhr
natürlich ist Rechtschreibung ein wichtiges Thema in der Schule, allerdings sollte man dazu sagen, dass in vielen Schulen in der 1./2. Klasse noch nicht soviel Gewicht auf richtige Rechtschreibung gelegt wird (was ich persönlich sehr schade finde, denn wenn in der dritten Klasse die Aufsatzarbeiten anfangen, fallen einige Kinder wegen ihrer Fehler regelrecht aus allen Wolken)
Trotzdem gibt es ein paar Dinge, mit denen Du die Motivation Deines Kindes evtl. ein wenig "kitzeln" kannst...
LESEN ist immer gut ;) denn wenn man regelmäßig liest, prägt sich mit der Zeit die Rechtschreibung schon fast automatisch ein... versuch mal, ihn dafür zu begeistern, und wenn es nur ein einfach gehaltenes Kindersachbuch über Dinos oder Flugzeuge ist, je nachdem, wofür er sich so interessiert.
Kreuzworträtsel für Kinder gibt es in einigen Kinderzeitschriften, vllt. kann Dir da sogar seine Lehrerin weiterhelfen und Dir Material geben.
Tagebuch führen ist auch eine schöne Variante, das Kind zum "freien Schreiben" zu animieren. Sag ihm einfach, dass er jederzeit fragen kann, wenn er wissen möchte, wie ein Wort geschrieben wird. Und wenn er fragt, dann lässt Du ihn zuerst mal selbst überlegen, wie er es schreiben würde...schreib ihm das Wort dann einfach mal auf ein Stück Papier, ohne dass Du einen wertenden Kommentar dazu abgibst...
In unserer örtlichen Tageszeitung gibt es eine Rubrik "Kinderreporter"; dort können Grundschulkinder gg. ein kleines "Honorar" ihre Erlebnisse berichten. Vielleicht gibt es sowas bei Euch auch?
Schülerduden: wenn er Interesse hat und vllt schon einen Schülerduden besitzt, könntest Du ihm zeigen, wie man diesen benutzt. So kann er sich zur Not auch mal selbst helfen ;)
Re: Konzentration und Eigenmotivation
Antwort von Kalli36 am 07.04.2010, 23:18 Uhr
Also ehrlich:
Wenn er überall sehr gut ist und in Rechtschreibung "nur" gut, dann würde ich mir gar keine Gedanken machen!
Alles Gute!
Werde der beste Freund seiner Talente!
Antwort von Franz Josef Neffe am 11.04.2010, 22:45 Uhr
Als Ich-kann-Schule-Lehrerfinde ich es mehr als mager, dass man in der Du-musst-Schule überhaupt keinen Umgang mit seinen Talenten lernt. Dass 3 + 4 = 7 ist, kann jeder 5jährige zu Hause unbeschwert viel besser lernen in der Schule. Und ausgerechnet da, wo es um Pädagogik = Kinderführung geht - ein echter Kinderführer geht mit mitreißendem Vorbild den Kindern voraus - hat die Du-musst-Schule rein gar nichts zu bieten.
Ich würde einfach genau die Talente, mit denen Dein Sohn nicht zufrieden ist ganz unverschämt bewundern, ich würde sie hiochachten, mich lebhaft für sie interessieren, ihnen das Beste zutrauen,..... dann mögen mich seine Talente lieber als ihn. Ich würde ihn auffiordern, in sich hineinzuspüren, dann weiß er, dass es so ist. Naja, er kann genau soviel Vergnügen mit seinen Talenten haben, dann braucht er sie nur mindestens ebenso gut zu behandeln wie ich.
Ich tät ihm dann noch den Vorschlag machen, wenn er mit seinen Talenten umgehen gelernt hat, auch mit den Talenten z.B. seiner Lehrer BESSER umzugehen als diese, dann hat er mehr Einfluss auf die Lehrer als sie selbst. Ich bin sicher, dass ihn das interessiert, und wenn er seine Sache mit sich gut macht, zeige ich ihm, wie man es mit anderen gut macht. Davon wächst er ständig ALS PERSÖNLICHKEIT und das ist das, was jeder Mensch am dringendsten braucht und was ihm saugut tut.
Du kannst es ihm gleich vormachen. Guten Erfolg!
Franz Josef Neffe
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