Grundschule

Grundschule

Fotogalerie

Redaktion

 
Ansicht der Antworten wählen:

von hormoni  am 07.07.2012, 9:23 Uhr

Jetzt muss ich doch mal die Pädagogen hier fragen

Hallo!

Aktuell habe ich im Freundeskreis eine Freundin, deren Sohn die 2. Klasse einer Grundschule (Bayern) besucht. Ihr Kind hat in den Diktaten meist um die 2-4 Fehler und wurde von der Lehrerin auf LRS getestet, weil er Probleme im Lesen hatte.

Die Mutter selbst engagiert und fördert ihr Kind, weil sie merkt, dass er im Lesen Probleme hat. So liest sie beispielsweise täglich mit dem Kind, hat einen Lesepaten engagiert und spielt sehr viel mit dem "Kleinen". Sie ist eine gute, fürsorgliche Mutter. Über die Diagnose LRS ist sie dennoch verwundert, weil das Kind in ihren Augen keine Rechtschreibstörung hat und mittlerweile auch im Lesen sehr viel besser geworden ist.

Das Kind hat demnächst einen Termin in einer Klinik, wo die LRS noch einmal genau ausgetestet wird.

Wenn ich von meinem Kind ausgehe (auch 2. Klasse), bin ich froh, wenn mein Kind nach einer Woche geübter Lernwörter ein Diktat mit "nur" 7 Fehlern nach Hause bringt. Es liest eigentlich auch nicht schlecht. Mit etwas mehr Übung und vor allem FREUDE am Lesen, wäre da mehr drin.

Ich glaube bei unserem Kind keinesfalls an eine LRS (wurde auch nicht von der Lehrerin darauf angesprochen). Aber es wundert mich doch, wie die Klassenleitung des Sohnes meiner Freundin auf eine LRS bei nur 4 Fehlern im Diktat kommt.

Die Kinder sind nahezu gleich in der Leseleistung. Sind allerdings zwei verschiedene Lehrerinnen.

Kann man so pauschal sagen, ein Kind hat eine LRS? Bin gerade etwas verwundert.

LG

h

 
15 Antworten:

Re: Jetzt muss ich doch mal die Pädagogen hier fragen

Antwort von liha am 07.07.2012, 10:09 Uhr

Die Lehrerin hat nicht gesagt, dass das Kind LRS hat. Die Lehrerin hat vorgeschlagen, das Kind testen zu lassen.
Das ist doch was völlig anderes und schadet doch nicht.
Wenn dabei herauskimmt, dass das Kind kein LRS hat, dann ist es doch gut. Wenn doch, dann ist es früh genug, daran zu arbeiten.

Ich verstehe nicht, warum eine Testung negativ sein soll.
Ich finde es gut und richtig, dass die Lehrerin auf sowas achtet und nicht denkt "Mir doch egal...".

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Nein, die Lehrerin HAT getestet - mit Einverständnis der Eltern

Antwort von hormoni am 07.07.2012, 10:18 Uhr

und die lassen jetzt noch einmal in einer Klinik testen, weil sie das nicht glauben können.

Nein, es schadet nicht, aber es wundert mich nur.

Wenn ich allein nach der Rechtschreibung gehe, ist mein Kind dort deutlich schlechter.

Aber von einer LRS würde ich trotzdem nicht sprechen. Es hat eigentlich NUR Probleme mit der Groß und Kleinschreibung. Im Lesen sind die Zwerge meiner Meinung nach eher gleich stark.

LG

h

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Lehrer können das gar nicht

Antwort von Schräubchen am 07.07.2012, 10:31 Uhr

Die offizielle LRS-Testung ist Psychologen vorbehalten.

Was Lehrer können, ist festzustellen, dass Kinder Schwierigkeiten beim Lesen und Rechtschreiben haben. (Ist nicht so schwierig *grins*). Und dann natürlich Fördermaßnahmen einzuleiten, soweit schulisch möglich bzw. einzufordern, dass außerschulisch gefördert wird. Außerdem können sie Nachteilsausgleiche mit der Fachkonferenz beschließen.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Nein, die Lehrerin HAT getestet - mit Einverständnis der Eltern

Antwort von Miolilo am 07.07.2012, 10:41 Uhr

"Nein, die Lehrerin HAT getestet - mit Einverständnis der Eltern
und die lassen jetzt noch einmal in einer Klinik testen, weil sie das nicht glauben können."

Wenn es eine in dem Bereich ausgebildete Lehrerin (Beratungslehrerin, Schulpsychologin,..)ist, dann wird der Test, der anderswo gemacht wird, gleich ausfallen.
Es gibt allerdings Test (z.b. Hamburger Schreibprobe), die erst Anzeichen geben und dann wird daraufhin ein Test gemacht, der dies genauer untersucht.
Das muss auch so sein, denn eine anerkannte LRS bietet dem Kind einen Nachteilsausgleich.


"und die lassen jetzt noch einmal in einer Klinik testen, weil sie das nicht glauben können."
Die Gedanken der Eltern verstehe ich nicht. Was haben sie davon, wenn jetzt dieser Test aussagt: Nein, ihr Kind hat keine LRS!

Es geht doch um das Kind und um eine zusätzliche Förderung, die es benötigt.

Zudem: LRS bedeutet, Lese-Rechtschreibschwäche, sprich es wird das Lesen und das Rechtschreiben genauer betrachtet. Möglich, dass das Kind eine isolierte Leseschwäche hat.
Und das äußerst sich nicht nur durch das, was wir als Lesen hören, sonder auch in einem fehlenden Leseverständnis.
Was nützt es, wenn jemand rein technisch gesehen die Laute zusammenziehen kann, aber rein gar nichts versteht von dem, was er da liest.

"Aber von einer LRS würde ich trotzdem nicht sprechen. "

Eine gewagte Aussage. Auch die mütterlichen Vergleiche mit deinem Kind sagen nichts aus.
Entschuldigung, wenn ich das so deutlich sage, aber es gibt spezielle Ausbildungen, um eine LRS letzendlich festzustellen. Eine Laie kann dazu nicht wirklich was sagen. Die Lehrer machen in der Regel erste Beobachtungen, machen erste "Vor"test (wie eben die Hamburger Schreibprobe) und empfehlen DANN eine genauere Testung bei einem Spezialisten. Die genannte Lehrerin hat vielleicht diese Ausbildung, ansonsten machen diese wie gesagt die Beratungslehrer, die Schulpsychologen oder auch der Kinder- und Jugendpsychiater.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

nein- lrs

Antwort von biggi71 am 07.07.2012, 10:43 Uhr

kann auch von pädagogen getestet werden.
lg

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Lehrer können das gar nicht

Antwort von Miolilo am 07.07.2012, 10:45 Uhr

"Lehrer können das gar nicht
Die offizielle LRS-Testung ist Psychologen vorbehalten. "

Stimmt so nicht (für Bayern)!
Sie können es, wenn sie eine Ausblidung dafür haben. Und das kommt nicht so selten vor.
Außerschulisch muss eine Testung beim Kinder- und Jugendpsychiater gemacht werden.

"Außerdem können sie Nachteilsausgleiche mit der Fachkonferenz beschließen."

Auch das ist für Bayern nicht richtig.
Nur mittels der Bestätigung des Schulpsychologen aufgrund eines Gutachtens des Kinder- und Jugendpsychiaters, wird dem Schüler ein Nachteilsausgleich gewährt. Da hat die Fachkonferenz nichts mit zu tun.
Dieser Nachteilsausgleich gilt übrigens für 2 Jahre und dann muss eine LRS neu ausgetestet werden.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Nein, die Lehrerin HAT getestet - mit Einverständnis der Eltern

Antwort von Alexa1978 am 07.07.2012, 10:55 Uhr

Bei meinem Sohn bestand auch der Verdacht. Er lernte sehr langsam lesen und beim Schreiben hat er die Buchstaben nie flüssig miteinander verbunden. Außerdem macht(e) er so "unnötige" Rechtschreibfehler, er ließ Buchstaben aus, oder vertauschte diese und schrieb ein und dieselben Wörter auf mehrere Arten falsch, nach einem Punkt schrieb er oft klein weiter. Außerdem hat er eine eine grauenvolle Schrift.

In der 5. Schulstufe wurde er getestet. Zuerst in einem LRS-Institut, wo der Test auch positiv ausgefallen wäre. Damit die LRS in der Schule aber anerkannt worden wäre, musste ich meinen Sohn beim Schulpsychologen vorstellen. Dort fiel der Test, bzw. fielen die Tests alle negativ aus, aber ihm wurde eine überdurchschnittliche Intelligenz attestiestiert.

Mein Sohn ist sehr oft unkonzentriert und wirkt müde. Wir haben jetzt ein Rezept für eine Brille bekommen - vielleicht hängt das ja alles zusammen

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Nein, die Lehrerin HAT getestet - mit Einverständnis der Eltern

Antwort von hormoni am 07.07.2012, 11:04 Uhr

Nein, es ist schon gut, dass du es deutlich sagst. So kann ich es nämlich verstehen!

Bei unserem Ältesten stand eine LRS damals im Raum, aber sie hat sich nicht bestätigt, obwohl er hart an der Grenze war. Er hat durch Fördermaßnahmen gute Fortschritte gemacht.

Das mit dem Lesen hat mir noch nie jemand erklärt. Insofern habe ich jetzt etwas dazu gelernt.

LG und Danke

h

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Nein, die Lehrerin HAT getestet - mit Einverständnis der Eltern

Antwort von hormoni am 07.07.2012, 11:09 Uhr

Mein 2.Klässler-Kind dagegen ist in der Rechtschreibung und im Lesen ganz anders.

Der Große las zwar gut, hat aber nichts von dem verstanden, was er da las. Außerdem las er ohne Punkt und Komma.

Mein 2.Klässler-Kind dagegen, ließt zwar langsam, aber versteht den Inhalt. Beim Schreiben ist es eine Katastrophe. Da kann ich noch so viel üben.

Bekommt er die (Lern) Worte einzeln diktiert, klappt es gut. Im Diktat verpackt, zwar auch, ABER dafür schreibt er nach dem Punkt klein, vergisst Doppelbuchstaben, schreibt Namenwörter klein usw...

Ich baue auf die Zeit und glaube fest daran, dass sich das im nächsten/übernächsten Jahr gibt. Manche brauchen einfach mehr Zeit.

LG

h

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Nein, die Lehrerin HAT getestet - mit Einverständnis der Eltern

Antwort von Miolilo am 07.07.2012, 11:15 Uhr

"Das mit dem Lesen hat mir noch nie jemand erklärt. Insofern habe ich jetzt etwas dazu gelernt. "

Es gibt übrigens Kinder, die bringen es fertig, nach ein- oder zweimal vorgelesen bekommen (z.b. von Klassenkameraden), den Text selber nahezu fehlerfrei "vorlesen" können.
Das zeigt vor allem auch, dass eine LRS nichts mit Intelligenz zu tun hat, denn es ist im Grunde eine enorme Leistung.
Nur hilft mir das beim selbstständigen Lesen dann nichts mehr.


"Nein, es ist schon gut, dass du es deutlich sagst. So kann ich es nämlich verstehen!"

Schön, dass du es so siehst.
Ich selber bin mir nämlich oft auch unsicher und bin froh, einen ausgebildeten Fachmann fragen zu können. Ich habe zwar einige Fortbildungen zu LRS und Dyskalkulie gemacht, kenne Anzeichen und auch Fördermßnahmen, ABER wirklich erkennen (ohne Test) kann ich es nicht und testen darf ich (in Bayern) nicht.

Und noch was:
eine anerkannte LRS und der damit verbundene Nachteilsausgleich, ist für viele Kinder eine große Erleichterung.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Nein, die Lehrerin HAT getestet - mit Einverständnis der Eltern

Antwort von Miolilo am 07.07.2012, 11:19 Uhr

"ABER dafür schreibt er nach dem Punkt klein, vergisst Doppelbuchstaben, schreibt Namenwörter klein"

Das begegnet mir oft.
Meiner Erfahrung nach ist das eher eine Konzentrationsschwäche, DENN ich bin mir sicher, dass dein Kind weiß, dass Namenwörter großgeschrieben werden bzw. es nach einem Satzpunkt groß weitergeht.
Zeige mal in so einen Fall nur stumm auf diesen Fehler, dein Kind wird sicherlich SOFORT wissen, was da falsch ist.

"Manche brauchen einfach mehr Zeit."
Gute Einstellung.
Es bringt nichts, an den Kindern zu ziehen.
Sie wachsen in ihrem Tempo!

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Jetzt muss ich doch mal die Pädagogen hier fragen

Antwort von 3wildehühner am 07.07.2012, 13:41 Uhr

bei einer lrs bzw. legastheniediagnose kommt es nicht darauf an, wie "schlecht" ein kind schreibt oder liest, sondern darauf, wie es im zusammenhang mit der intelligenz zu sehen ist!
zwei meiner kinder haben eine isolierte rechtschreibstörung, die kleine hat zusätzlich noch eine leseschwäche.
bei der großen ist erst auf dem gymnasium von den lehrern der verdacht einer legasthenie gestellt worden! denn in der grundschule lag sie rechtschreibmäßig im klassenmittelfeld, hatte bis auf einmal immer eine 2 oder 3 in rechtschreibung! übrigens auch deshalb, weil diktate gar keinen aufschluss über die tatsächliche rechtschreibleistung geben, das geschieht durch frei geschriebene texte.
meine kleine war hingegen durchaus auffällig und kam deshalb in der 2. klasse in den lrs-förderunterricht. dort gehen nicht nur getestete kinder hin, sondern alle, die sich in rechtschreibung schwer tun.
wir haben dann testen lassen, mittlerweile haben wir das psychiatrische gutachten. nun ist meine tochter aber erstaunlicherweise das einzige kind in der lrs-gruppe, welches tatsächlich eine getestete rechtschreibstörung hat! dennoch ist sie laut der förderlehrerin die beste. man kann also kinder nicht miteinander vergleichen, um eine legasthenie herauszubekommen. viele lehrer sind dazu nicht ausgebildet. allerdings kann ein lehrer durch aus eine hsp durchführen und wenn sich dann der verdacht bestätigt, empfehlen beim kinderpsychiater weiter zu testen inklusive intelligenztest.
die hsp ist nicht ganz zuverlässig. laut hsp, getestet von einer sozialpädagogin, hatten meine kinder "nur" eine lrs, der kinderpsychiater stellte dann aber fest, dass sie lediglich einen prozentrang von 12 bz. 8 in vergleich zu kindern mit den gleichen kognitiven fähigkeiten haben.

ich finde ganz toll, dass die lehrerin die eltern darauf hinweist und die initiative ergriffen hat! das ist leider nicht selbstverständlich!

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Stimmt nciht Schräubchen!

Antwort von Henni am 07.07.2012, 15:17 Uhr

Jede SCHule hat ausgebildete Beratungs oder LRS Lehrer! Natürlich können und dürfen und müssen die Testen!!

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Jetzt muss ich doch mal die Pädagogen hier fragen

Antwort von Holzkohle am 08.07.2012, 1:25 Uhr

zitat: Jede SCHule hat ausgebildete Beratungs oder LRS Lehrer!

Das stimmt mal so GAR NICHT.

---

Der Sohn meiner Freundin wurde in der 1. Klasse kurz vor Übertritt in die zweite auf LRS getestet. Lehrerin wie Mutter sahen hier Defizite, der Test fiel negativ aus - also positiv für den Schüler, nee, der hat keine LRS.

Dann Ende der dritten wurde gleicher Test noch mal gemacht - und es stellte sich raus, ja, er hat eine LRS. Den ersten Test konnte man getrost in die Tonne kloppen, denn das, was vom Sohn meiner Freundin da abverlangt wurde, war (mal einfach gesagt) Pillepalle, das hätte jedes Kiga-Kind gekonnt. Ich weiß nicht, ob Tests in der 1. oder Anfang 2. Klasse da sinnvoll sind...

Bei vier Fehlern im Diktat so einen Test einberufen zu lassen, verstehe ich nicht, genau so wie Du... Damit verunsichert man doch nun wirklich alle Parteien, hier vorzugsweise das Kind und auch die Eltern. Mein Sohn kommt jetzt in die dritte, ist wirklich sehr gut in Deutsch, hat auch mal zwei oder drei Fehler, aber kein Mensch, nichtmal ich, wäre hier auf die Idee gekommen, ihn auf LRS testen zu lassen...

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Jetzt muss ich doch mal die Pädagogen hier fragen

Antwort von Miolilo am 08.07.2012, 9:55 Uhr

"Ich weiß nicht, ob Tests in der 1. oder Anfang 2. Klasse da sinnvoll sind..."

Ab Ende der 2. Klasse - so wie hier bei dem Kind - ist der Test aussagekräftig.
Der Nachteilsausgleich (bei LRS zwar etwas anders als bei einer Legasthenie) gilt dann für den Rest der Grundschulzeit

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Die letzten 10 Beiträge im Forum Grundschule
Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.