Gibt es hier zufällig eine Lehrerin/ Lehrer zwecks Ratschläge Üben

Das klingt nach Rechenschwäche, die evtl. durch eine allgemeine Lernschwäche deines Sohnes bedingt ist?, aber genauso z.B. durch bestimmte Wahrnehmungsprobleme bedingt sein kann oder durch beides. Ich habe dir mal Infos von der Seite des IFLW (Institut für Lernen und Weiterbildung) kopiert:

1. Definition der Weltgesundheitsorganisation (WHO)
Unter Rechenstörung (ICD-10) versteht man die Beeinträchtigung von Rechenfertigkeiten, die nicht durch eine allgemeine Intelligenzminderung oder eine eindeutig unangemessene Beschulung erklärbar sind. Das Defizit betrifft die Beherrschung grundlegender Rechenfertigkeiten wie Addition, Subtraktion, Multiplikation und Division, weniger die höheren mathematischen Fertigkeiten, die für Algebra, Trigonometrie, Geometrie und Differential- sowie Integralrechnung benötigt werden.
2. Mögliche Anzeichen einer Dyskalkulie - Rechenschwäche
Auffallend große Schwierigkeiten beim Rechnen
Das Kind hat keine Vorstellung von Mengen und Größen
Es zählt immer wieder neu ab
Berechnungen benötigen viel Zeit
Transferleistungen sind nicht möglich
Geübtes und Zwischenergebnisse werden schnell wieder vergessen
keine Verbesserung durch ständiges Üben
Rechenfehler werden nicht erkannt
Duldung widersprüchlicher Ergebnisse nebeneinander
Textaufgaben werden nicht verstanden
3. Mögliche Ursachen einer Dyskalkulie - Rechenschwäche
Als Ursachen von Dyskalkulie gelten Orientierungs- und Wahrnehmungsstörungen, die insbesondere die Raum- und Zeitorientierung, die visuelle Wahrnehmung, die visuelle Vorstellungskraft und das Gedächtnis betreffen. Rechenschwache Kinder habe Schwierigkeiten, wichtige von unwichtigen Informationen zu unterscheiden, Sinneseindrücke richtig einzuordnen und mit vorhandenen Erfahrungen zu verbinden.

Ob du für dein Kind eine außerschulische Förderung bezahlt bekommst, hängt von den Gegebenheiten des Bundeslandes ab. In NRW kann das Jugendamt eine solche Förderung bezahlen, wenn bedingt durch die Dyskalkulie eine seelische Behinderung vorliegt oder droht. Ich habe aber schon mitbekommen, dass gerade bei Kindern mit Förderschwerpunkt Lernen argumentiert wurde, dass diese durch den Sonderpädagogen in der Schule schon Förderung bekommen bzw. dass es keine Dyskalkulie sein kann, wenn eine allgemeine Lernschwäche vorliegt, da das Kriterium IQ im "normalen" Rahmen und dazu abweichende Schwierigkeiten im Rechnen nicht erfüllt würde. Trotzdem -auch wenn diese Dyskalkulie-Kriterien nicht erfüllt werden- liegt aber ggf. eine Rechenschwäche vor, bei der dein Kind dann mehr Unterstützung bräuchte. Versuchen würde ich in jedem Fall eine solche Förderung zu bekommen. Wenn man diese selbst bezahlt, ist es meist sehr teuer.

Was du zuhause machen kannst, ist Anschauungsmaterial benutzen. Wenn du Anschauungsmaterial benutzt, nimm immer dasselbe. Von Montessori gibt es einen 1x1-Rahmen, in dem man mit Perlen alle Aufgaben legen kann. Das hält zwar sehr auf, aber ohne Anschauung wird sich das Problem, dass dein Kind die Aufgaben 2mal3 und 3mal2 als Aufgaben mit zwei verschiedenen Lösungen ansieht, nicht lösen.

Wenn man meint, das Anschauungsmaterial kann wegfallen, sollte man dann zeichnerische Darstellungen wählen, also z.B. 2 mal 3 Punkte malen.

Eigentlich wäre es Aufgabe der Sonderpädagogin euch zumindest für zuhause die Tipps zu geben, welche Materialien ihr zum Üben nehmen könnt. Auch die Grundschullehrerin könnte diese Hinweise geben, da man ja bei allen Kindern vom Handeln über die bildliche Darstellung zum Abstrakten vorgeht!

Wenn dein Sohn erstmal verstanden hat, dass man beim Umkehren der Aufgaben dieselben Ergebnisse erhält, merkt er auch, dass er bei allen künftigen Reihen schon einige Aufgaben weiß, z.B. bei der 4-er Reihe: 1 mal 4, 2 mal 4 und 10 mal 4 kennt er schon.

Es gibt noch ein Gedicht, bei dem man die Quadratzahlen auswendig lernen kann. Das haben meine Kinder in der Schule gelernt und es ist nochmal eine Eselsbrücke für ein paar Aufgaben. Zum Verständnis trägt es natürlich nichts bei, doch wenn man schnell nach einem Ergebnis sucht, hilft es.

1 x 1 ist 1,
1 ist mehr als keins.
2 x 2 ist 4,
ich spiel' so gern (oder: nicht gern) Klavier. (oder: ich trinke niemals Bier.)
3 x 3 ist 9,
das wird dich sicher freu'n.
4 x 4 ist 16,
das kannst du doch verstehn.
5 x 5 ist 25,
unsere Lehrerin, die macht sich.
6 x 6 ist 36,
unsere Klasse ist heut fleißig.
7 x 7 ist 49,
wer's nicht glauben will, der irrt sich.
8 x 8 ist 64,
wenn ich heiser bin, dann krächz ich,
9 x 9 ist 81,
so wie unser Opa Heinrich,
10 x 10 ist 100,
gibt's wen, den das wundert?