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Geschrieben von Elli30 am 05.07.2011, 20:39 Uhr

Förderschule, was erwartet uns und wie seid ihr damit klargekommen?

Hallo,

es ist wohl unumgänglich. Mein Sohn muss im nächsten Schuljahr in eine Förderschule. Er hat die erste Klasse jetzt einfach nicht gepackt. Jetzt hab ich ein paar Fragen:
Kann man sich die Schule aussuchen ( es gäbe hier 2, eine 6km entfernt, die andere ca, 7km in einem anderen Ort) ?
Was sind da für Kinder? Nur lernschwache oder auch richtig gestörte Kinder? Sorry für den Ausdruck.
Ich stell mir das alles ganz schlimm vor. Kann mir das jemand mal erklären und bisschen die Angst nehmen. Ich mach mir so unendlich viele Sorgen. Und gibt es auch die Chance, da irgendwann wieder rauszukommen oder einmal Sonderschule immer Sonderschule? Bin heute bisschen durch den Wind und shee das heute total als Katastrophe. Aber ich will ja, dass er es nicht so schwer hat und sich nicht in der normalen Schule quält. Ich muss akzeptieren, dass er es einfach nicht kann. Also er kann nicht lesen, nicht rechnen, Also gar nicht. Und man kann es ihm auch einfach nicht erklären. Ich hab zwar erwirkt, dass er einmal in der Woche einen Förderlehrer bekommt, aber das hat alles nichts geholfen. Also bitte um positive Berichte. Danke, Elli

 
28 Antworten:

Re: Förderschule, was erwartet uns und wie seid ihr damit klargekommen?

Antwort von suermel am 05.07.2011, 20:51 Uhr

bei uns sind 2 Kinder, nach der Förderschule wieder
in die Grundschule gekommen. hat eben den Vorteil das man sich
besser um das Problem des Kindes witmen kann. Erkundige dich
welche für dein KInd geignet wäre, wenn du eh fahren musst, schade
das er nicht schnuppern konnte. aber viel Erfolg und auch dein Sohn
wird seinen Weg meistern

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Re: Förderschule, was erwartet uns und wie seid ihr damit klargekommen?

Antwort von glückskinder am 05.07.2011, 20:53 Uhr

Kann man sich die Schule aussuchen ( es gäbe hier 2, eine 6km entfernt, die andere ca, 7km in einem anderen Ort) ?

Bei uns darf man sich die Schule aussuchen, an die das Kind gehen soll. Sie muss nur die Förderrichtung haben, die bei deinem Kind diagnostiziert wurde.
Was sind da für Kinder? Nur lernschwache oder auch richtig gestörte Kinder?

An der Schule, an der ich arbeite, haben wir alles vertreten. Von nur lernbehindert bis zu sozial- emotional gestört.

Ich stell mir das alles ganz schlimm vor.
Es wäre Lüge, wenn ich schreiben würde, dass dein Kind nicht ein starkes Fell braucht. Man muss schon einiges abkönnen. Aber die Kinder halten auch ganz stark zusammen. Was es an unserer Schule kaum gibt: Man wird nicht nach seine Sachen beurteilt. Sie sind alle arm und wissen, wie es ist, am Monatsende nur noch Toast zu essen zu bekommen.

Kann mir das jemand mal erklären und bisschen die Angst nehmen. Ich mach mir so unendlich viele Sorgen.
Verstehe ich, kann dir aber nicht die Ängste nehmen, weil ich nicht weiß, wie euer Einzugsgebiet ist. Kommen sie vom Dorf? Die Förderschule, die viele Dorfkinder hat, ist weniger "schlimm". Ich arbeite in einer Großstadt.

Und gibt es auch die Chance, da irgendwann wieder rauszukommen oder einmal Sonderschule immer Sonderschule?
Bei uns kann man nach der 7. Klasse noch an eine Hauptschule wechseln, die besonders für Förderschüler ist. Aber nur, wenn man alles 2 hat. Schaffen zwei pro Klassenstufe maximal.
Ansonsten gibt es selten ein zurück.

Kommt er in eine Schule für Lernbehinderte? Für die Förderschule für Geistigbehinderte kann ich keine Aussage machen.
Warum wiederholt er nicht nochmal die ertse Klasse? Wir diagnostizieren meist erst Kinder, die wiederholt haben.

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Re: Förderschule, was erwartet uns und wie seid ihr damit klargekommen?

Antwort von glückskinder am 05.07.2011, 20:54 Uhr

In was für einer Förderschule waren diese denn?

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Dorfkinder...

Antwort von Elli30 am 05.07.2011, 21:06 Uhr

also wir wohnen in einem kleinen Dorf und die nächsten Förderschule sind in den nächst größeren Städten. Wenn man die so nennen kann.
Er könnte die erste Klasse wiederholen. Aber es bringt hier einfach nicht. Ist ne mini Dorfschule, die sind hier einfach damit überfordert. Wir sind alleine von a nach b gerannt um uns Hilfe zu holen. Aber weder die Schulpsychologen noch ich haben eine Erklärung dafür, dass er es einfach nicht kann. Es ist auch irgendwie eine Art von nicht Wollen. Wir hatten eine Vertretungslehrerin hier und die meinte, dass er nicht über sondern unterfordert wäre und deswegen dicht macht, sie hatte den Eindruck er sei besonders klug. Aber das nützt ja alles nichts wenn er nach einem Schuljahr nichts kann. Also wirkllich nichts, Er kann buchstabieren und Zahlen bis 10 benennen aber nicht rechnen. Die Lehrerin empfahl eine Montessori-Schule, Aber die ist hier 45km weg. Das ist dann doch bisschen viel. Wenn ich nur wüsste was richtig ist und was falsch. Aber ich will nur, dass ihm Schule Spaß machht und nicht zu einem großen Problem wird. Irgendwie ist das alles für mich ein Supergau. Hilfe. Was hab ich nur falsch gemacht?

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Re: Dorfkinder...

Antwort von like am 05.07.2011, 21:11 Uhr

was hast du denn im Alltag für einen Eindruck von ihm? Versteht er Dinge, die man ihm erklärt, schnell, langsam oder kaum? Was haben andere (Erzieherinnen, Trainer im Verein etc) für einen Eindruck?
In welchem Alter ist er eingeschult worden?

FALLS die Vertretungslehrerin auch nur ansatzweise Recht haben sollte, bist du mit der Förderschule ja völlig auf dem Holzweg.
Internat?

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Re: Dorfkinder...

Antwort von glückskinder am 05.07.2011, 21:15 Uhr

Du hast nichts falsch gemacht.
Ich würde ihn wiederholen lassen. Habt ihr mal einen IQ- Test gemacht?

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Re: Förderschule, was erwartet uns und wie seid ihr damit klargekommen?

Antwort von glückskinder am 05.07.2011, 21:25 Uhr

Ist er denn überhaupt schon dignostiziert worden?

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ansonsten ganz normal

Antwort von Elli30 am 05.07.2011, 21:34 Uhr

also im Alltag ist er total klug, erklärt immer viel, will alles wissen, ist technisch ein Ass und das ist das was nicht zusammen passt. Wieso erklärt er komplizierte Dinge ganz logisch, kann aber kein einfaches Rechnen und Lesen? Er ist ein total ruhiges Kind. Ich hab ihn testen lassen und ich hab 2 Ergebnisse: eins mittelmäßig, das andere besser. Aber keiner wusste wieso er nichts mit Zahlen und Wörtern anfangen kann. Keine Dyskalkulie jedenfalls.

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Re: Förderschule, was erwartet uns und wie seid ihr damit klargekommen?

Antwort von Drachenlady am 05.07.2011, 23:04 Uhr

Unsere Tochter sollte auch auf die Förderschule, weil sie angeblich wahrnehmungsgestört sein soll. Uns wurde auch einmal gesagt, dass wenn sie richtig gut aufgeholt hat, durchaus wieder auf die Regelgrundschule zurück kann. Ein anderes Mal hieß es, sie käme nie über einen Hauptschulabschluß hinaus. Damit, sorry, wenn ich das so schreibe, wäre die Zukunft meiner Tochter komplett versaut gewesen.

Diese Aussage, sie sei wahrnehmungsgestört, beruhte auf der Aussage einer Erzieherin. Entsprechend wurde unsere Tochter auch behandelt. Ihr wurde ins Gesicht gesagt, dass sie halt "anders" sei und entsprechend gewisse Dinge nicht können müsse. Dieser ganze Dreck zieht sich wie ein roter Faden durch ihr gesamtes Leben. Und natürlich hat sie Züge angenommen, die darauf schließen könnten, sie sei tatsächlich "anders".

Dieses Kind, was mir damals die Erzieherin beschrieben hat, war nicht mein Kind. Ich erkannte in dem beschriebenen Kind nicht meine Tochter wieder. "Ihre Tochter fällt zu Hause bestimmt auch alle 2m hin, nicht wahr?" Nein... sie fiel eben nicht pausenlos auf die Nase. Ich hatte zu Hause NULL Probleme mit meiner Tochter.

Wir haben unsere Tochter nicht auf eine Förderschule gegeben. Letztendlich (getestet zwischen Tür und Angel) war sie auch zu intelligent für eine Förderschule.

Sie hat die erste Klasse wiederholen müssen, weil die Klassenlehrerin von Anfang an kleine Abiturienten heranzüchten wollte und wer da nicht mithalten konnte wurde auch gnadenlos fallengelassen und nicht weiter beachtet.

Unsere Tochter hat von der Wiederholung der Klasse nur profitieren konnte. Denn endlich stellten sich die Erfolgserlebnisse ein, die sie so dringend benötigte. Jetzt in der zweiten Klasse musste sie schon mehr kämpfen und ihr fällt wahrlich nichts einfach nur zu. Aber mit viel Geduld und geschickt verpacktem (spielerischem) Lernen, haben wir sehr viel erreicht.

Möglicherweise flechtet ihr seine Interessengebiete in das Lernen/Üben mit ein. Er beschäftigt sich mit dem, was ihn wirklich interessiert und gleichzeitig baut ihr die Lücken ab.

Ergotherapie hat auch wahre wunder bewirkt. Insbesondere das auf Null heruntergefahrene Selbstwertgefühl wurde neu aufgebaut.

Lass deinen Sohn noch einmal von vorn beginnen und ich wünsche euch, dass die Erfolgserlebnisse seine Motivation neu beflügeln.

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Re: Förderschule, was erwartet uns und wie seid ihr damit klargekommen?

Antwort von Christine70 am 06.07.2011, 1:43 Uhr

habt ihr mal folgendes versucht?

beim einkaufen nimmst du zwei teile.. z. eines kostet 30 ct und ein anderes 40 ct. und du sagst laut: was kosten die beiden wohl zusammen?
so hab ich gemerkt, daß mein sohn gar nicht so dumm ist wie die lehrerin immer behauptete. er hätte sofort gesagt, das kostet 70 ct.
so hab ich manche rechenaufgabe in den haushalt einfließen lassen.
da gibts viele möglichkeiten
z. b. beim kuchenbacken.. du brauchst 5 eier und nimmst dir 3 raus.dann sagst du zu ihm: oh, jetzt hab ich zu wenig eier, ich brauch 5 stück. holst du mir die fehlenden? und du wirst sehen, er holt 2 eier.

ich denk nämlich, dein sohn ist nicht dumm, er mag nur das ganze "schullernen" nicht. und das muss man ihm nahebringen.
mein sohn hatte viel probleme mit großen zahlen. aber mit geld konnte er immer rechnen *lach* also hab ich die zahlen in cent eingeteilt und siehe da, es funktionierte.

dieses ewige: 3+4 .... 5+2.... 8=5+ _ würde mir auch nicht gefallen...

versuch es einfach mal und dann kannst du immernoch sagen: ja, er ist überfordert.

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Re: Förderschule, was erwartet uns und wie seid ihr damit klargekommen?

Antwort von jalu am 06.07.2011, 8:59 Uhr

also ich habe jetzt die anderen beiträge nicht gelesen.
Unser Nachbarsjunge war 4 Jahre in der Förderschule. Er hat engagierte Eltern, die immer ganz begeistert von der Klassenstärke (12 Kinder) & den guten Lehrern berichtet haben. Er hat Freunde im Ort, ist in den Vereinen integriert, die Schule ist ein Neubau mit super Pausenhof (tausendmal besser als die Grundschule meiner Kinder, 60er Jahre-Flair).
Er war einer der leistungsstärksten in der Klasse und stolz drauf. Jetzt ist er in der 5. und in der Hauptschule.
Versteh´ mich nicht falsch, ich würde nicht tauschen wollen. Aber zumindest unser Nachbarjunge wirkte recht glücklich. Und zugegebenermaßen ist es in der Hauptschule jetzt schon schwer.

LG Jalu

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Re: Förderschule, was erwartet uns und wie seid ihr damit klargekommen?

Antwort von zweimam am 06.07.2011, 9:13 Uhr

Der Sohn einer Freundin ist auf einer Förderschule. Auch er ist nach dem 1. Schuljahr dorthin gekommen und seitdem klappt die Schule wesentlich besser. Er hat zwar noch immer Lernschwierigkeiten, aber auch Erfolgserlebnisse. Die kleine Klasse und die kompetenten Lehrer helfen zusätzlich. Er wird sicherlich immer auf der Förderschule bleiben. Aber wahrscheinlich dort seinen Hauptschulabschluss schaffen, den er auf einer "normalen" Hauptschule niemals geschafft hätte.

Mit Grausen lese ich immer "Tipps" zum spielerischen lernen. Nicht böse sein, aber das hilft niemandem mit echten Lern- und/oderSozialen Problemen. Nur die permanente positive Unterstützung der Eltern und eine Schule, die die Möglichkeit hat, individuell auf den Einzelnen einzugehen. Oft ist aber nicht die Schule entscheidend, sondern das soziale Umfeld und ganz wichtig: Die Eltern!

Förderschule ist kein Stempel, den man sein Leben lang mit sich auf der Stirn trägt. Aber "Lernverweigerer" und "Schulversager", diesen Stempel wird man lange nicht los, weil die Kinder/Jugendlichen sich mit der Zeit in einer SChule, die sie überfortert, aufgeben.

Ich wohne übrigens auf einem Dorf, wie es in der Großstadt aussieht kann ich nicht beurteilen.

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Hast Du ihn eingängig testen lassen?

Antwort von bubumama am 06.07.2011, 9:14 Uhr

In einem SPZ, einem Therapeutischen Zentrum, bei einem Psychologen etc.?

Was sagt der Kinderarzt? Was sagt die Lehrerin? Was ist es für ein Gesamteindruck von ihm, wie ist er sonst so?

Du schreibst, ein "normales" wissbegieriges Kind, nur scheinbar lernschwach...

Dann ist die Förderschule nicht der richtige Ort für ihn. Er würde dort untergehen. Bitte, bitte lass alles nochmal testen, sprich mti Psychologen, Kinderärzten, hol mehr Meinungen, aber stekc ihn nicht einfach in die Förderschule.

Wo genau ist sein Defizit?

melli

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Nimmt denn die Waldorfschule oder Montessori solche "Problemfälle"???

Antwort von Elli30 am 06.07.2011, 9:29 Uhr

Ich hab mir das nochmal überlegt. Ich will nicht, dass er in eine Förderschule muss. Was wenn das falsch ist? Es gäbe 15km entfernt eine Waldorfschule und Montessori Schule. Aber nehmen die so ein Kind denn, das nicht lesen und rechnen kann ? Aber er könnte da doch nochmal in der ersten KLasse anfangen oder?

Er wurde getestet. Es war alles durchschnittlich. Bzw. auch gut. Wenn man ihn jetzt so sieht würde man ihn nicht für dumm halten, er ist sonst sehr vernünftig und klug. Aber er kann einfach nicht lernen. Und keiner weiß wieso. Die Vertretungslehrerin hatte mir ja eine Montessori Schule für ihn vorgeschlagen. Was soll ich jetzt bloß tun. Es sind nur noch 3 Wochen bis zum Ferienbeginn.

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Ja, stell ihn doch mal in einer Waldorf - oder Montessorischule vor....

Antwort von bubumama am 06.07.2011, 9:32 Uhr

Vielleihct wäre er da gut aufgehoben. Vor allem Waldorf könnte ich mir gut vorstellen.

Man kann dort sicher mal einen Probetag oder so einrichten. Auch die Lehrer könnten ihn mal kennenlernen und gemeinsam könntet Ihr überlegen, ob das eine Alternative wäre.
Würde ich machen.

melli

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Re: Ja, stell ihn doch mal in einer Waldorf - oder Montessorischule vor....

Antwort von Elli30 am 06.07.2011, 9:40 Uhr

Ja ich ruf gerade schon rum um Termine auszumachen. Ích hoffe es klappt so kurzfristig.

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Re: Förderschule, was erwartet uns und wie seid ihr damit klargekommen?

Antwort von Pebbie am 06.07.2011, 10:06 Uhr

Hallo !

Auf der einen Seite kann ich Deine Reaktionen, deine Ängste verstehen.
Als der Arzt im SPZ damals sagte, mein Sohn solle besser auf einer Förderschule eingeschult werden und als ich dann las "Schule für Sprachbehinderte" , hatte ich den Kaffee auf.

Aber aus meiner Erfahrung heraus ( er ist jetzt dort im 3. Schuljahr und wird nach der 4. auf eine normale Gesamtschule wechseln ) kann ich nur sagen das sämtliche Sorgen und Ängest die ich hatte unbegründet waren.

Lass´ Dein Kind von Kleinklassen profitieren, und von fachlich gut ausgebildeten Lehrern die Deinem Kind eine erfolgreiche Grundschulzeit bieten können. Vielleicht muss nur ein Knoten platzen und er kann nach 2 Schuljahren rückgeschult werden.
Ich denke, Lernbehinderungen haben nicht zwangsläufig etwas mit mangelnder Intelligenz zu tun. Schau Dir mal eine Förderschule an. Und lass´ Dich von dem Waldorf-Etikett nicht blenden: dort ist die Förderung auch nicht besser als in anderen Schulen.

LG Ute

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Re: Ja, stell ihn doch mal in einer Waldorf - oder Montessorischule vor....

Antwort von dhana am 06.07.2011, 10:08 Uhr

Hallo,

Also Waldorfschule, da schau dir bitte das Konzept mal genau an - vorallem auch die Klassengröße.

Ich habe ein Kind, das 1 Jahre lang in der Förderschule war - und dann leider zurück auf die Regelschule musste, weil er zu "gut" war für die Förderschule - bzw. die Förderschule nicht genügen Plätze hatten und die besseren Kinder dann gehen mussten.

Diese eine Jahr war so toll, gerade vom Selbstbewustsein her hat es meinem Kind so gut getan. Und zumindest hier sind nur relative wenig "Problemkinder" in der Förderschule was das verhalten an geht. Es ist eine gemischte Förderschule Lernen und Sprache.

Mein Sohn ist getestet - sein IQ ist in Teilbereichen deutlich überdurchschnittlich - in anderen Teilbereichen dagegen leicht unterdurchschnittlich. Insgesammt also ein normaler IQ. Ändert aber nichts daran, das er massive Probleme mit dem Lesen und Schreiben hat - Legasthenie ist inzwischen bestätig. Er bekommt jetzt alle Aufgaben vorgelesen, hat zeitzugaben ect. aber es ist trotzdem anstrengend für ihn.
Mit den vielen Hilfen die er bekommt kann er sich inzwischen im mittleren Klassenniveau halten - hat aber in der Woche 2,5 Förderstunden mit Einzelförderung (Hörpädagoge kommt 14tägig) zusätzlich.

Wenn wir die Chance hätten, würde ich ihn trotzdem wieder an die Förderschule schicken - unsere Schule hier ist wirklich top. 12 Kinder in der Klasse, zusätzliche Förderstunden von Logo bis Ergo, Einzelunterricht stundenweise wenn nötig, jedes Kind wird da abgeholt wo es steht und bekommt eine Förderung auf Kind zugeschnitten - das kann keine Regelschule leisten.

Montessorischule haben wir auch mal überlegt - würde meinen Sohn auch von der Pädagogik sehr entgegenkommen, weil er ein sehr praktisches Kind ist das begreifen wörtlich nimmt. Also Zahlen und so haben wir sehr viel Montessori-Material zuhause wo er z.b. das 1x1 wirklich in die Hand nehmen konnte, die Kugeln legen und es wirklich begreifen konnte.
Aber die Montessorischulen hier sind beides Privatschulen, beide verlangen relativ viel Schulgeld und die Warteschlange ist lange.... das eine wäre sogar eine Integrative Schule, aber wir haben keine Chance einen Platz zu bekommen - vielleicht zur 5. Klasse (dann treten ja viele Kinder über und die Montessorischule macht nur den Hauptschulzweig weiter).

Schau dir alle in Frage kommenden Schulen an - auch die Förderschulen - die sind besser als ihr Ruf ;-)

Lg Dhana

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Re: Ja, stell ihn doch mal in einer Waldorf - oder Montessorischule vor....

Antwort von IngeA am 06.07.2011, 14:20 Uhr

Hallo,

und sieh dir vor allem die beiden Schulen ausgiebig an. Spreche mit denen, schildere das Problem...
Auf einer guten Förderschule wäre mit der Möglichkeit wieder zurück zu wechseln wäre er durchaus gut und richtig aufgehoben. Das heißt FÖRDERschule, weil die Kinder dort durch kleinere Klassen und besonders geschulte Pädagogen besser geFÖRDERT werden können. Zumindest sollte das so sein. Bei uns im Ort ist das auch so. Die schaffen es wirklich hochbegabte "schwierige" Kinder zusammen mit minderbegabten Kindern in einer Klasse gut zu fördern, so dass jedes Kind da abgeholt wird, wo es das braucht.

LG Inge

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Re: Förderschule, was erwartet uns und wie seid ihr damit klargekommen?

Antwort von Klosterfee am 06.07.2011, 16:04 Uhr

Hallo,
hat die Lehrerin denn gesagt, dass dein Sohn auf eine Förderschule soll oder ist das deine eigene Angst?
Zunächst erst einmal würde ich Einsicht in den Förderplan deines Kindes verlangen. Wenn die Lehrerin Probleme bemerkt, dann muss sie einen erstellen (möglichst mit deinem Wissen), in dem sie vermerkt, in welchem Zeitraum und mit welchen Methoden/ Mitteln sie welches Ziel bei deinem Kind erreichen will. Schließlich ist sie in der Beweispflicht, alles getan zu haben, damit das Kind das Klassenziel schafft.
Kann sie das nicht, hätte sich das mit der Förderschule für mich schon erledigt. Dann würde ich wohl auf die freiwillige Wiederholung der 1. Klasse bestehen.
An einer Förderschule kann dein Kind erst beschult werden, wenn ein sonderpädagogischer Förderbedarf festgestellt wurde. Dazu muss ein sonderpädagogisches Gutachten erstellt werden (durch die Lehrerin oder durch dich in Auftrag gegeben). Dieses Gutachten besteht aus einem ausführlichen Klassenleiterbericht, Tests und Beobachtungen durch einen Sonderpädagogen und einem IQ-Test.

Selbst wenn ein sonderpädagogischer Förderbedarf bei deinem Sohn festgestellt wurde, muss er nicht an eine Förderschule. In Deutschland sind die Lehrkräfte seit wenigen Jahren dazu verpflichtet, Kinder mit Förderbedarfen (zielgleich oder auch zieldifferent) in der Regelschule zu unterrichten, denn Gemeinsamer Unterricht hat Priorität. Dann würde dein Kind weiterhin mit seinen jetzigen Mitschülern lernen können, evt. jedoch unter differenzierten/ zieldifferenten Bedingungen (z.B. andere Lerninhalte und Methoden, mehr Zeit...) Dass er unter anderen Bedingungen lernt, wird dann auch auf dem Zeugnis vermerkt.
Leider hat sich das noch nicht bei allen Lehrkräften rumgesprochen.
Also, dein Sohn hat ein Recht darauf, an der Regelschule zu lernen. NIEMAND darf dich zwingen dein Kind in die Förderschule "abzuschieben".

Übrigens: Es ist sehr schwer, von einer Förderschule wieder an die Regelschule zurückzukehren. Weiterhin ist es wissenschaftlich erwiesen, dass jedes Jahr auf der Förderschule für Lernen der IQ sinkt. Im Durchschnitt kommt ein Kind mit einem IQ von 87 an die Förderschule. Wenn es die Förderschule nach der 9. Klasse verlässt, hat es nur noch einen IQ von 77. Das entspricht bereits einer leichten geistigen Behinderung.

Viel Erfolg für deinen Sohn.
LG Klosterfee

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Re: Förderschule, was erwartet uns und wie seid ihr damit klargekommen?

Antwort von zweimam am 06.07.2011, 16:16 Uhr

Wo kommen denn die IQ-Zahlen her? Kann man die nachlesen?

Im Klartext heißt das ja: Förderschule macht die Kinder "noch dümmer, als sie schon sind", ja schlimmer noch: Förderschule führt zu geistiger Behinderung und zwar massenhaft. So wie du es formulierst sogar zwangsläufig. DIE Studie würd ich gern genauer lesen.

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Antwort von Pebbie am 06.07.2011, 17:23 Uhr

auf welcher Basis sich diese Aussage stützt.
Zum anderen ist nicht jedes Kind in der Art seiner Behinderung für Inklusion geeignet.
Sprachbehinderung ( in dem Bereich bin ich "aktiv" ) z.B. ist dafür eindeutig nicht geeignet.

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Re: Förderschule, was erwartet uns und wie seid ihr damit klargekommen?

Antwort von Klosterfee am 06.07.2011, 22:49 Uhr

Einfach mal bei Google Hans Wocken eingeben.
Hier mal ein Interview von ihm:
http://www.nordsee-zeitung.de/Home/Region/Bremerhaven/Wocken-Die-Foerdersc hule-muss-aufgeloest-werden-_arid,121279_puid,1_pageid,16.html

Ich als Sonderpädagogin beschäftige mich tagtäglich mit diesem Thema.

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Re: Förderschule, was erwartet uns und wie seid ihr damit klargekommen?

Antwort von Pebbie am 07.07.2011, 6:53 Uhr

Hallo !

Den Artikel werde ich mir später zu Gemüte führen....
Aber eine Frage an Dich: denkst Du, das die Qualität der Sonderpädagogischen Förderung durch Inklusion auf diesem hohen Niveau gehalten werden kann ?
Es ist doch unbestritten das z.B. sprachbehinderte Kinder von der 1. bis zur letzten Schulstunde täglich Unterricht durch besonders ausgebildete Pädagogen brauchen, um den wichtigen Sprach-Schrifterwerb zu gewährleisten.
Ich bin Schulpflegschaftsvorsitzende einer Sprachförderschule. Der Förderort als solches ist sekundär, wenn nur die Qualität erhalten werden kann.

LG Ute

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Re: Förderschule, was erwartet uns und wie seid ihr damit klargekommen?

Antwort von Klosterfee am 07.07.2011, 10:25 Uhr

Du hast völlig recht: Inklusion benötigt im höchsten Maße professionelles und kompetentes Personal. Inklusion bedeutet aber nicht, dass nun die Sonderpädagogen abgeschafft werden, sondern dass sich deren Einsatzort verändert. Waren speziell ausgebildete Fachkräfte bisher eher an Förderschulen zu finden, arbeiten sie in der inklusiven Schule an den Regelschulen im Gemeinsamen Unterricht mit. Dort werden sie sich - wie bisher auch - um die Kinder mit Förderbedarfen kümmern. Aber vorrangige Aufgabe wird dann sein, die Allgemeinlehrkraft bei der täglichen Arbeit zu unterstützen und ihr sonderpädagogische Kompetenzen im Umgang mit diesen Kindern zu vermitteln.
Denn das Kind mit Förderbedarf hat in JEDER Stunde das Recht auf sonderpädagogische Förderung und nicht nur dann, wenn der Sonderpädagoge zugegen ist.

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Re: Förderschule, was erwartet uns und wie seid ihr damit klargekommen?

Antwort von Pebbie am 07.07.2011, 12:28 Uhr

"Denn das Kind mit Förderbedarf hat in JEDER Stunde das Recht auf sonderpädagogische Förderung und nicht nur dann, wenn der Sonderpädagoge zugegen ist." Und genau daran hakt es.

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Ich nochmal ;-)

Antwort von Pebbie am 07.07.2011, 12:49 Uhr

"Weiterhin ist es wissenschaftlich erwiesen, dass jedes Jahr auf der Förderschule für Lernen der IQ sinkt. Im Durchschnitt kommt ein Kind mit einem IQ von 87 an die Förderschule. Wenn es die Förderschule nach der 9. Klasse verlässt, hat es nur noch einen IQ von 77. Das entspricht bereits einer leichten geistigen Behinderung."

Der von Dir zitierte Artikel unterstützt diese These aber nicht.
Beziehst Du Dich auf Förderschulen für lernschwache Kinder ?

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Re: Ich nochmal ;-)

Antwort von Klosterfee am 07.07.2011, 13:24 Uhr

Ja, diese Studie bezieht sich nur auf die Förderschule Lernen.
Darum ging es ja im Ausgangspost. Zumindest habe ich das so verstanden.

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