eig. wird mit dem Handy nur die Nabelschnur verlängert.-.....

Hallo
in unserer Kinderzeit "durfte" man eben soweit gehen wie man es uns ALLEINE (ohne die "Nabelschnur") zutraute. Es wurde abgewägt, ob u. wie weit wir alleine zurechtkämen auch wenn "besondere Fälle" austreten sollten (Verletzungen, Rad defekt, von Fremden "angesprochen"...)

Meine Eltern hatten KEIN Telefon (die Eltern meiner Freundin auch nicht) u. KEIN Auto. Ich hatte einen Radius von ca. 1 km in der Grundschule u. meine Eltern wussten wohin ich ging (Freundinnen o. ins nahe Feld damals z. B. zum Drachen steigen lassen) u. welchen Weg ich nahm. Bevor es dunkel wurde musste ich IMMER zu Hause sein (Uhr genügte). Ab der 5. Klasse durfte ich mit dem Rad auch zu meiner (damals "neuen") Freundin fahren die am anderen Ende des Dorfes wohnte - rund 4 km von uns entfernt, auch durch einige verkehrstechnisch vielbefahrene Straßen. Oder auch alleine ins 5 km entfernte Schwimmbad, zur Kirmes etc. VORHER wurde mir erklärt was ich im Falle eines Defektes am Fahrrad o. einer Verletzung/Unwohlsein etc. tun könne.

Ansonsten war es dann einfach soweit dass man uns zutraute ALLEINE klar zu kommen. Man vertraute uns, dass wir den besprochen Weg nahmen. Man vertraute uns, dass wir PÜNKTLICH zurückkamen, denn es gab ja keine Möglichkeit zu Hause anzurufen.

Die Möglichkeit einem unter 10jährigen Kind das Handy in die Tasche zu stecken, bietet m. E. eine "gefühlte" - aber oft FALSCHE Sicherheit! Mama ist beruhigt dass Kind sich meldet weil es angekommen ist - schön! Aber: das Kind macht sich nicht groß Gedanken, wie es in bestimmten Situationen reagieren soll u. kann um ALLEINE klar zu kommen (ich hab ja das Handy u. kann Mama anrufen).

Nun frage ich mal umgekehrt: würden eure Kinder OHNE das Handy "klarkommen"? Wüssten sie z. B. wie reagieren wenn sie vom Rad fallen u. eine Verletzung haben die eine Weiterfahrt nicht möglich macht? Oder verlassen sie sich blind auf "die lange Nabelschnur"????

viele Grüße