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Geschrieben von florali am 20.10.2013, 11:27 Uhr

Anlauttabelle....

Hallo,
ich denke, dass es diese Diskussion in irgendeiner Form schon einmal gab.

Mich interessiert Eure Meinung zum Thema "Anlauttabelle" und "Schreiben nach Hören". Wie sind Eure Erfahrungen damit?

Meine Tochter geht jetzt in die erste Klasse.
Bei mir gab es noch die gute, alte Fibel. Somit habe ich keinerlei Erfahrung mit dieser Methode. Bin aber eher kritisch.
(Was nicht bedeutet, das ich nicht offen für Neues bin.)

Gruß aus NRW

http://www.spiegel.de/schulspiegel/wissen/guenter-jansen-ueber-die-schlechte-rechtschreibung-viele-kinder-a-906458.html

 
9 Antworten:

Re: Anlauttabelle....

Antwort von Kalleleo am 20.10.2013, 11:39 Uhr

Meine Erfahrung ist ,das Kinder die eine Affinität zu Sprachen haben,damit gut zurecht kommen.
Sie prägen sich die *Lernwörter* die es ja stets in Begleitung zum freien schreiben gibt,gut ein und sind sicher in Rechtschreibung.
Für Kinder mit Lese-Rechtschreibschwäche ist dies weniger gut.
Sie werden zwar im ersten Lernjahr nicht gleich demotiviert,haben aber spätestens ab dem zweiten Schuljahr Probleme.

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Re: Anlauttabelle....

Antwort von anja1166 am 20.10.2013, 13:09 Uhr

Meine beiden Mädels mussten nach dieser Methode schreiben lernen.

Kind 1 (mittlerweile Kl.6 Gym) hat damit überhaupt keine angemessene Rechtschreibung gelernt. Wie Eltern waren sicher mit Schuld, da wir blauäugig erstmal das Konzept der GS unterstützt und nicht korrigiert haben.
Nach der 4.Klasse fand ich die RS absolut katastrophal (Note 3 haha ... für mich wäre das eine klare 5 gewesen). Da die Lehrer am Gym das auch nicht witzig fanden und dort erstmals darauf negativ reagiert wurde, hat sich das Kindgroß recht schnell "umgestellt". Im bewussten Schreiben wendet sie nun auch die ( in der GS durchaus behandelten Regeln an) und kommt damit auf eine vergleichsweise bessere RS. Im freien Schreiben ist es immer noch grauenhaft, damit bekommt sie auch in der Schule Probleme, da z.B. Mitschriften angefertigt werden müssen. GsD gibt es in den Arbeiten immer nur wenig Punkte für die RS-Leistung, da bekommt sie immer keinen einzigen von.

Kind2 ist jetzt in der 3.Klasse, hat aber andere Lehrer UND wir Eltern haben von Anfang an (etwa nach dem 1.HJ) die RS im Blick. Wir korrigieren nicht alles, wenn zu viel Murks drin ist, muss sie das aber überarbeiten. Blöde Eltern jaja ... ABER das Kind hat schreibt jetzt in der 3.Klasse etwa ähnlich gut wie unsere 6.Klässlerin.
(Einschränkend muss man aber sagen, dass Kind2 insgesamt ein besseres Händchen für Deutsch und mehr Interesse hat, es kann auch ganz einfach daran liegen und nicht an uns Eltern)

Lange Rede - kurzer Sinn: Ich kann deine Skepsis verstehen und würde auch einen Blick auf die RS haben. Die ersten Schreibereien mit der Anlauttabelle sind andererseits herzallerliebst und die Kids sind schon stolz, wenn sie ganze Romane schreiben können (auch wenn man sie nicht lesen kann).

Viel Spaß mit der GS
(ich mach 3 Kreuze, wenn Kind2 da auch endlich raus ist)

LG Anja

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Re: Anlauttabelle....

Antwort von KKM am 20.10.2013, 13:19 Uhr

Für meine Kinder war diese Methode auch nicht so besonders gut...

Bei der Großen habe ich auch geduldet und auf die Lehrer gehört, dass das schon wird...
Leider wurde irgendwie gar nichts, ich habe dann in der 3. Klasse die Reißleine gezogen und mit ihr systematisch geübt.
Inzwischen (8. Klasse) hat sie eine passable Rechtschreibung, ob das an meiner Unterstützung lag oder sie es von alleine auch gekonnt hätte, weiß ich nicht.
Insgesamt ist die Rechtschreibleistung der Klasse sehr schlecht - sagte mal die Deutschlehrerin.

Bei meinem Sohn habe ich bereits ab der 1. Klasse immer mal wieder korrigiert, er ist nun in der 5. Klasse und schreibt ganz gut.

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Re: Anlauttabelle....

Antwort von dhana am 20.10.2013, 17:51 Uhr

Hallo,

ich hab jetzt 3 Kinder, die mit der Anlauttabelle schreiben gelernt haben - zum Teil auch in Mischform - so ganze waren die Lehrer wohl auch nicht von der Methode überzeugt.

für meinen Großen war die Methode okey - er hat schnell lesen und schreiben gelernt - liest immer schon gerne und viel - Rechtschreibung ist - sagen wir mal nicht perfekt aber akzeptabel (ist jetzt in der 9. Klasse)

für meinen Mittleren war es absolut falsch - er ist Legastheniker, der Verdacht stand schon vor der Schule im Raum (hat eine lange Vorgeschichte) - und bei ihm war die Rechtschreibung wirklich von Anfang an eine Katastrophe - sagen wir mal - es die die Legasthenie noch verschlimmbessert (er ist jetzt in der 6. Klasse)

für meinen Jüngsten ist es wieder okey - er hat jetzt in der 3. Klasse schon eine gar nicht so schlechte Rechtschreibung. Sicher nicht perfekt - aber läuft unter passt schon. Wobei seine Lehrerin schon in der ersten Klasse angefangen hat lautgetreue Wörter auch als Lernwörter richtig schreiben zu lassen. Und die Lernwörter wurden immer mehr - diese müssten richtig geschrieben werden.

Es kommt immer auf den Lehrer an - jedes Konzept steht und fällt mit dem Lehrer - und nicht immer ist ein Konzept auch für jedes Kind das richtige... aber ob unser Schulsystem das jemals hinbringt, diese individuelle Förderung innerhalb einer Klasse?

Gruß Dhana

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Danke....

Antwort von florali am 20.10.2013, 19:31 Uhr

....für Eure Erfahrungen.

Die Klassenlehrerin unserer Tochter ist von der Methode absolut überzeugt.
In einem Gespräch äußerte sie das es doch toll ist, wenn sie z. Bsp. in einem Wort mit fünf Buchstaben, drei davon erkennt.
Okay, das ist auch schön und sie ist mächtig Stolz.
Aber ich habe meine Bedenken, das sie es dann falsch verinnerlicht.

Ich will ihr natürlich nicht den Spaß am lernen verderben.

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Ich

Antwort von susip1 am 20.10.2013, 19:51 Uhr

halte davon nichts - für mein Kind jedenfalls.

Er hat Probleme mit der auditiven Hörverarbeitung, d.h. er hört nicht alle Laute richtig raus aus einem Wort. Somit ist es für ihn eine Qual nach Gehör zu schreiben. Er mag es auch nicht, er schreibt gar nichts frei.

Er kann gut abschreiben, das klappt super. Er schreibt auch gerne Wörter, die er einfach kann. Aber das sind alles sozusagen 'Lernwörter' die ich halt mit ihm daheim so übe.

Für uns ist es nichts das System und ich werde das auch beim nächsten Elterngespräch nochmals genau ansprechen und hoffe, dass sie darauf eingehen werden, sonst muss ich ihn eben wirklich gezielt außerschulisch hier noch fördern, was ich aber eigentlich nicht will und nicht Sinn und Zweck sein dürfte!

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Re: Anlauttabelle....

Antwort von Eisfee am 20.10.2013, 20:04 Uhr

Aus meiner Sicht ein nicht so gelungenes System, um es mal vorsichtig zu formulieren.
Meine Kinder werden von mir korrigiert; zum Glück lesen sie viel, so daß sie in den meisten Fällen schon wissen, wie die Wörter geschrieben werden sollten. Aber beide haben in ihrer Klasse Kinder, die richtig große Schwierigkeiten mit diesem Konzept haben und bei denen fast kein Wort korrekt geschrieben wird.
Schlimm finde ich besonders, daß das hier bis in die zweite Klasse so gehandhabt wird - und dann, quasi aus dem Stand, sollen sie im zweiten Halbjahr der zweiten Klasse wissen, wie die Wörter richtig geschrieben werden.

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Re: Anlauttabelle....

Antwort von Pelopeia am 20.10.2013, 22:18 Uhr

Ich finde die Anlauttabelle (besser noch die Lauttabelle) hat durchaus ihre Berechtigung, weil sie eben nur ein Hilfsmittel auf dem Weg des richtig-lesen-und-schreiben-lernens ist.
Für gewöhnlich wird die Anlauttabelle während der alphabetischen Leselernstufe genutzt und hat da auch ihre Berechtigung, weil eben die Phonem-Graphem-Korrespondenz im Vordergrund steht. Aber eben nur als eines von mehreren Durchgangsstadien bis hin zur voll entfalteten orthographischen Strategie.

Der alte Methodenstreit (analytisch vs. Synthetisch) ist eigentlich schon länger kein Thema mehr, weil quasi alle aktuellen Leselehrmethoden Mischformen sind.

Aber wahrscheinlich beziehst du dich eher auf den neuen Methodenstreit (Lernweg vs. Lehrgang).
Hier ganz schön erklärt:
http://books.google.de/books?id=bRBQDOgu3tUC&pg=PA91&lpg=PA91&dq=lehrgang+oder+lernweg&source=bl&ots=c1ijsGeeZm&sig=ZLiFnu9Nuhv-vnAh5NkzSjedza0&hl=de&sa=X&ei=5DRkUpPOJ5CihgedxIHYAg&redir_esc=y#v=onepage&q=lehrgang%20oder%20lernweg&f=false

Hier verschiedene Forschungsergebnisse zu dem Thema:
http://www.leseforum.ch/myUploadData/files/2012_2_Bruegelmann.pdf

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Re: Anlauttabelle....

Antwort von Oceansongs am 21.10.2013, 20:31 Uhr

noch nicht beim eigenen Kind. Aber bei meinen Schülern.

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