Grundschule

Grundschule

Fotogalerie

Redaktion

 
Ansicht der Antworten wählen:

Geschrieben von charty am 24.10.2011, 9:57 Uhr

Die einen zur Politik und meine untersucht die Bibel ;-)

Weil es gerade so schön passt zum Politikthema, das wir auch schon mal hatten. Insofern auch von meiner Seite herzlichen Dank für die Literaturtipps.

Meine untersucht jetzt den Wahrheitsgehalt der Bibel. Anlass: Anstehender Religionstest zu den Themen Abrahahm, Jakob etc. und dem Erscheinen des Engels Gabriel bei Maria.
Vorwegnehmen möchte ich, dass meine Tochter - auch wenn ich sie nicht wirklich religös erziehe - sehr an Gott glaubt und auch gerne in der Kinderbibel liest. Für sie standen bis dato die Erkenntnisse von Charles Darwin oder die Fakten zum Urknall nie im Gegensatz zur Bibel.

Aber nun fragte sie mich gestern, was es bedeutet, dass Gott Maria überschattet hat und sie seinen Sohn gebären wird (stand so im Reliheft). Ich versuchte es ihr zu erklären und dann kam: Aber Mami, das geht ja gar nicht. Ohne Sex kann sie kein Kind bekommen. Das ist doch eine Lüge. Und dann fing es an: Warum wird in der Bibel der Urknall nicht erwähnt, warum steht da, dass Gott die Welt in 7 Tagen erschaffen hat usw. Jetzt zweifelt sie die ganze Bibel an.
Ich versuchte ihr anhand von verschiedenen Bibelgeschichten näher zu bringen, dass es nicht unbedingt ein Gegensatz sein muss, was in der Bibel steht und was die Forscher herausgefunden haben. Ihr Verstand konnte es nachvollziehen, aber es bleibt ein fader Beigeschmack. Ich finde es gut, dass sie sich damit auseinandersetzt, aber ich bin schon gespannt wie mit dieser neuen Haltung der Kommunionsunterricht ab Januar laufen wird.

Habt ihr zu dem Thema "Bibel" und die Forschungserkenntnisse auch ein paar Tipps oder Literaturtipps.

Vg Charty

 
11 Antworten:

Re: Die einen zur Politik und meine untersucht die Bibel ;-)

Antwort von Timtom am 24.10.2011, 10:20 Uhr

Hallo charty,
ich musste gerade bei Deinem Beitrag sehr schmunzeln, denn meine Kinder haben neulich beim Sonntagsfrühstück sehr angeregt über den "Wahrheitsgehalt" der Bibel Diskutiert und sind zu folgenden Schlüssen gekommen:
(mein Mann und ich haben nicht schlecht gestaunt und uns sehr zusammenreissen müssen nicht einzugreifen oder laut loszulachen)
- Also, es spricht nix dagegen, das Adam und Eva Affen waren!!!
- Genesis ist eine schöne bildliche Beschreibung des Urknalls und der Jahrtausende danach...war ja noch keiner da, der es genauer hätte dokumentieren können...
- Jesus hat bestimmt gelebt und war ein cooler Typ, aber das mit Gott und der Empfängnis haben sich die Leute ausgedacht weil er eben viiiel cooler war als Josef...
Ein vielsagender Blick an uns als Eltern: "Schliesslich ist es ja traurig wenn die Leute nix mehr zum hoffen haben, oder Papa?!"

Einen Buch/Info-Tipp habe ich leider auch nicht, bin aber gespannt, ob jemand dazu etwas empfiehlt!

LG Patty

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Die einen zur Politik und meine untersucht die Bibel ;-)

Antwort von Foreignmother am 24.10.2011, 11:33 Uhr

Immerhin laesst sie sich den Glauben nicht erschuettern. Mein Sohn fing an mit der Frage "Woher wissen wir eigentlich, dass es Gott gibt und dass wir nicht nur glauben, dass es ihn gibt?", und als er von einer Pastorin keine zufriedenstellende Antwort auf die Frage bekam, war's das dann mit dem Glauben (jedenfalls fuer's erste).

Insofern habe ich leider auch keine Tipps, waere aber interessiert.

Gruss
FM

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Meine Kinder werden auch in der Schule mit dem Glauben konfrontiert.

Antwort von Cata am 24.10.2011, 14:39 Uhr

Mein Mann sagt dann immer, mit Christen koenne man nicht diskutieren. Diskussionen beruhen auf Fakten und der Glaube eben nicht.
Wir wissen auch nicht, was wir unseren Kindern erzaehlen sollen, wenn sie fragen warum es Menschen gibt, die an einen Gott glauben.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Meine Kinder werden auch in der Schule mit dem Glauben konfrontiert.

Antwort von charty am 24.10.2011, 15:19 Uhr

Liebe Cata,

ich bin Christin, aber man kann mit mir diskutieren. Ich habe meinen Glauben, aber der ist nicht abhängig von der Institution Kirche. Und es ist nunmal Fakt, dass man die Bibel nicht in allem wörtlich nehmen sollte. Viele Geschichten in der Bibel wurden ja mittlerweile mit wissenschaftlichen Erkenntnissen erklärt. Aber es gibt einfach auch Schilderungen in der Bibel, die man zu mindest bis dato nicht wissenschaftlich erklären kann und wahrscheinlich auch nicht erklären wird können.

Mir geht es nicht um eine Grundsatzdiskussion über Glauben, auch wenn ich persönlich überzeugt bin, dass selbst Atheisten an irgend etwas glauben, egal wie man es nennt und wenn man es z.B. Schicksal nennt. Es geht mir lediglich darum, dass mein Kind lernt, nachdem sie jetzt selbst ihre ersten eigenen Erkenntnisse gewonnen hat, dass man sehr wohl glauben darf, aber die Bibel nicht unreflektiert wahrnehmen soll. Denn die Bibel ist aus meiner Sicht nicht nur ein "Geschichtenbuch", sondern es vermittelt auch Werte, die wir alle mal gelernt haben und die auch die Basis für ein vernünftiges Miteinander darstellen unabhängig vom Glauben.

Vg Charty

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Die einen zur Politik und meine untersucht die Bibel ;-)

Antwort von magistra am 24.10.2011, 17:22 Uhr

Mit mir kann man auch diskutieren und ich diskutiere sogar gern :-).

Die Bibel ist kein naturwissenschaftliches Buch und kein Geschichtsbuch (in einzelnen Teilen schon, aber sicher nicht im Buch Genesis). Die Menschen der damaligen Zeit haben nach ihrem Erkenntnisstand ihre Mythen aufgeschrieben. Die Bibel will nicht wissen, wie genau die Erde entstanden ist. Sie fragt, zu welchem Zweck sie entstanden ist. Und darauf gibt sie uns dann Antwort. Ich erkläre meinen Schülern im Religionsunterricht diesen Unterschied sehr genau. Er wird auch daraus offensichtlich, dass es zwei Schöpfungsberichte direkt hintereinander gibt, die aus ganz unterschiedlichen Sagentraditionen stammen und eigentlich überhaupt nicht zusammenpassen.
Entscheidend ist nicht, ob Maria Jungfrau war (im Originaltext steht "junge Frau", was nicht Jungfrau bedeuten muss), sondern dass Jesus Mensch geworden ist. Im ältesten Evangelium steht keine Geburtsgeschichte. Die ganze Story mit Hirten und Engeln ist ein Märchen (und das erschüttert meine Schüler immer ziemlich...). Auch hier geht es nicht um das genaue "Wie", sondern um das "Warum".
Wenn man einen Sinn im Leben sucht, dann kann einem die Bibel Antworten geben. Wenn man wissen will, wie genau die Erde entstanden ist, ist sie tatsächlich wenig hilfreich.

Und, nein, Literaturtipps habe ich auch nicht, aber da ich meine sechsjährige Tochter gerade mit einer Vertreterin der Evolutionstheorie habe diskutieren hören und sie leider die Position einer Kreationistin vertreten hat, suche ich ein schönes Bilderbuch zur Evolution :-).

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

an Charty

Antwort von krummenau am 24.10.2011, 17:59 Uhr

Liebe Charty,

wieso kommst Du darauf, daß jeder Mensch, auch solche, die sich Atheist nennen, an etwas - egal, wie man es bezeichnen mag - glauben muß? Du selbst bist gläubige Christin, das sei Dir völlig unbenommen, muß aber nicht heißen, daß alle anderen Menschen auch das Bedürfnis verspüren, an etwas glauben zu müssen. Dieses "etwas" im Sinne einer höheren Instanz, übergeordneten Macht, da verstehe ich Dich doch richtig? Selbst, wenn Du es "nur" Schicksal nennst. Damit kann ich mich so gar nicht anfreunden.
Lange habe ich mich gefragt, was ich denn eigentlich bin, nicht, weil ich persönlich das so dringend wissen müßte, sondern weil es immer wieder Leute von mir wissen wollen, die einfach nicht glauben können, daß man nicht katholisch ist, wenn das nicht, zumindest evangelisch, und wenn auch das nicht, dann zumindest ein Moslem. Ich lebe in einer sehr ländlichen und sehr katholischen Gegend, und dann auch noch direkt neben der Küsterin der katholischen Kirche. Jedenfalls ist das hier bei uns manchmal sehr anstrengend, wenn man "nichts" ist und auch an "nichts" glaubt. Da fallen die anderen glatt vom Glauben ab, wenn sie sowas hören. Und erst meine armen Heidenkinder...
Neulich kam ich in arge Verlegenheit, da hatte sich eines meiner beiden armen Heidenkinder den Arm gebrochen und mußte noch am selben Samstagabend in der Kinderklinik operiert werden. Er war mies drauf, ich in Sorge um ihn, aber natürlich mußte zuallererst ein ellenlanger Anmeldebogen ausgefüllt werden, dort ganz wichtig, die Konfession des Kindes. In dem Moment hatte ich echt andere Sorgen. Da habe ich mangels eines passenderen Begriffes "konfessionslos" hingeschrieben, allerdings der Anmeldedame gesagt, ich glaubte nicht, daß es so schlimm um meinen Sohn stehe, daß wir einen Priester bräuchten. Ich war echt geladen und die hat blöd geguckt. So sei das doch nicht gemeint gewesen. Alles nur für die Statistik.
Beim nächsten Mal zur Frage nach der Konfession bin ich besser präpariert, dabei hat mir das Internet sehr geholfen.

http://www.stupidedia.org/stupi/Atheist

Darunter kommt mir persönlich am nächsten:

"Der herzensgute Atheist",

der dort wie folgt charakterisiert wird:

"Diese Gruppe der Atheisten zeichnet sich durch eine leichte Naivität aus. Auf die Frage "Glaubst du an Gott" antworten sie mit "Nein, aber ich respektiere natürlich deine Halluzinationen und Träume" was auch auf eine hohe Toleranz schließen lässt. Auf eine weitere häufig gestellte Frage "Wenn du nicht an Gott glaubst, an was glaubst du dann?" erhält man die einfache Antwort "An das Gute im Menschen", was die Bezeichnung dieser Unterart der Atheisten erklärt."

Diese Toleranz, mit der ich mich natürlich gerne schmücke, vermisse ich bei meinen christlichen Mitmenschen, die mich hier umgeben, manchmal doch sehr.
Ach ja, und stupidedia ist mit Sicherheit genauso ernst zu nehmen wie die Bibel, jeder hat da seine eigenen Quellen, an die er glaubt...
In diesem Sinne lG von Silke

die manchmal echt nicht glauben kann, was sie hier so liest...

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Die einen zur Politik und meine untersucht die Bibel ;-)

Antwort von roti120392 am 24.10.2011, 18:26 Uhr

Guck mal hier:

http://www.leseplatz.de/cgi-bin/navigation/rm/setStartLimiter/next/0/

Da gibt es Einiges zum Thema Evolution etc. - auch für Kinder.

LG Tina

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: an Charty

Antwort von Cata am 24.10.2011, 18:41 Uhr

Das ist ja was ich meine. Was soll ich denn sagen, wenn mein Erstklaessler nach Hause kommt und mich fragt ob es einen Gott gibt? Ich sage NEIN, denn es gibt keinen.
Letzte Woche habe ich ein dt. Buch (Der Koerper des Menschen) im Wartezimmer des Franziskanerklosters vorgelesen. Meine Kinder haben dort Klavierunterricht, da ich die Nonnen als Lehrer sehr schaetze, was nichts mit deren Glauben zutun hat.
Wir leben in den USA, trotzdem versteht manchmal jemand Deutsch. In dem Buch ging es auch um die Evolutionstherorie und um Lucy usw.
Da sagt doch eine Mutter, die dort auch wartete, ich solle mich schaemen meinen Kindern sowas vorzulesen! Das ist doch weder tolerant noch diskussionswuerdig, da bleibt mir nur die Spucke weg.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Alle Menschen glauben an etwas

Antwort von miebop am 24.10.2011, 20:37 Uhr

Ich bin überzeugt davon, dass der Satz universal gilt. Religion ist für mich eine Art, die Welt zu erklären - und so sage ich es auch meinen Kindern. Und ausnahmslos alle Menschen glauben an etwas, d.h. sie erklären sich die Welt auf ihre Weise. Die einen haben einen christlichen Glauben, die anderen einen muslimischen und die dritten erklären sich die Welt philosophisch, naturwissenschaftlich oder spirituell. Alles sind Arten, zu glauben, nichts davon beruht auf Fakten, die nicht anders sein könnten, Naturwissenschaft inbegriffen. Sie kommt uns so letztgültig vor, weil es gerade auch zufällig die am weitesten verbreiteste Art ist, sich die Welt zu erklären - aber wenn man zu Luther zurückguckt, war das eben auch mal, zumindest in diesen Breitengraden, der christliche Glaube und ich würde gerne wissen, was die Menschheit in 300 Jahren zu unseren wackligen Versuchen sagt, z.B. die Gene zu entschlüsseln. Wer weiß, ob dann nicht der naturwissenschaftliche Glaube als Mythos gilt? ;-)

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Alle Menschen glauben an etwas

Antwort von Steffi528 am 24.10.2011, 21:38 Uhr

Meine Große ist da sehr prakmatisch, sie glaubt, wenn sie irgendwann mal stirbt, wächst aus ihr eine Blume...

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: an Cata

Antwort von Holzkohle am 25.10.2011, 0:24 Uhr

mein Kind ist in Bayern geboren und ihm wurde im Kindergarten Gott und alles drum herum nahe geführt. Ich selbst glaube an gar nichts - mein Sohn glaubt. Er glaubt an Gott, er glaubt an Engel, die er auch sieht. Es ist weniger geworden seit unserem Umzug nach Berlin im März, aber er glaubt immer noch. Er hat auch eine Kinderbibel und so ziemlich alles, was man kindgerecht vermitteln kann.

Auf die Frage, ob es einen Gott gibt, antworte ich immer, dass es Menschen gibt, die an ihn glauben, mit ihm reden, zu ihm beten - dass es aber auch Menschen gibt, die dies eben nicht tun. Oder wo der Gott eben nicht GOTT heißt sondern anders - durch unsere Urlaube in der Türkei kann mein Sohn (acht Jahre) das inzwischen auch gut nachvollziehen.

Er hat für sich selbst verinnerlicht - es gibt jemanden GANZ GROSSES, an den die Leute glauben. Von Land zu Land heißt er anders und sieht für die Leute auch anders aus. Ich denke, für ein Kind in diesem Alter reicht das auch erstmal.

Mein Sohn weiß auch, dass ich an nichts und niemanden glaube. Er selbst glaubt, ich nehm ihm das nicht und rede ihm das auch nicht aus, NUR, weil ich nicht daran glaube. Mag ja sein, dass mein Sohn tatsächlich seine Schutzengel sieht, von denen er immer erzählt - die ihn bereits zweimal vor einem schweren Autounfall bewahrt haben. Weiß ich das? Dass es die wirklich nicht gibt - wenn mein Sohn sie doch sieht?

Es mag falsch von mir sein, meinem Sohn das, was ich glaube (oder eben nicht) nicht zu vermitteln. Aber ich lasse ihm gern seine Vorbilder und seinen Halt. Ich halte das - doofes Beispiel - wie mit dem Weihnachtsmann. Mein Sohn glaubt immer noch an ihn... soll er!!!! Irgendwann kommt das Alter, da wird er die Dinge anders hinterfragen, anders glauben, nichts mehr glauben...

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Die letzten 10 Beiträge im Forum Grundschule
Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.