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Geschrieben von Maschendrahtzaun am 01.03.2024, 22:41 Uhr

Schwierigkeiten im Umgang mit anderen Personen

Ich lese den Post jetzt erst, wollte aber trotzdem mal meine Erfahrungen da lassen.

Bei mir ging diese Skepsis gegenüber den Schwiegereltern nicht sofort los. Es war also nicht irgendwie hormonbedingt. Wir hatten uns alle ausgemalt, die Großeltern viel einzubeziehen. Ich freute mich, dass meine Tochter von den Schwiegereltern sehnlichst erwartet wurde und wollte diese Bindung stets unterstützen. Allerdings hat sich unser einst gutes Verhältnis deshalb etwas angespannt, weil sie immer alles sehr kritisch beäugt haben, was heute nunmal anders läuft als früher. Damit ging es, glaub ich, los. Es darf einen ja auffallen, dass die Dinge anders sind, aber man sollte es auch akzeptieren, wie es die Eltern heute machen. Wir hatten kein so richtiges Vertrauen mehr in sie und haben den Plan vorerst verworfen, unser Kind mal dort abzugeben. Interessant an der ganzen Misere fand ich meine Gefühlswelt dazu. Du schreibst auch, du hast Angst man könne das Kind wegnehmen. Das ist ja eigentlich Quatsch, wenn eine gute Bindung vorhanden ist. Aber diese Gedanken hatte ich auch. Meine Tochter hat selbst mit 3-4 Monaten angefangen gegen die Schwiegermutter zu fremdeln. Wir wollten zu dem Zeitpunkt noch die Bindung stärken und haben nach Lösungen geforscht. Dadurch fingen wir an die Situationen genauer zu analysieren und begriffen, dass die Grenzen unseres Kindes immer wieder missachtet wurden. Mir fiel auf, dass ich immer wieder unfähig war etwas dagegen zu tun. Das traf mich sehr. Letztlich musste mein kleines Kind mit seinem Weinen oder Überreizen ihre Grenzen deutlich machen. Dabei ist es unsere Aufgabe als Eltern, unser Kind zu "schützen". Mein Mann musste lernen, Ansagen für seine Familie zu machen und unpopuläre Entscheidungen zu treffen. Er war es nicht gewohnt, seine Mutter zu kritisieren. Ich bin so erzogen, auszuhalten, still zu sein, Dinge zu erdulden und nun musste ich lernen, Mut zu haben anzuecken. Es ist für uns alle ein Lernprozess und das Elternsein bietet nochmal eine gute Möglichkeit, Dinge neu zu lernen, zu wachsen und zu reifen.

Egal was dir andere dazu raten, deine Gefühle müssen klar sein. Warum fühlst du so wie du fühlst bei den Schwiegereltern? Was genau ist vorgefallen und was hat dich getriggert? Analysiere das mal in Ruhe. Mir hat das viel geholfen. Also z.B. hat mich das übergriffige Verhalten weniger getriggert als eigentlich meine Reaktion nichts oder nur wenig dagegen zu tun. Ich war eher wütend auf mich und hatte ja eben auch solche Gedanken, dass sie mir mein Kind wegnehmen könnten. Dabei lässt sich meine Tochter nicht mal von ihnen hochnehmen und sie ist mittlerweile 14 Monate alt. Vermutlich will mir mein Unterbewusstsein sagen, dass ich aus dieser Passivität heraus muss. Ich bin jetzt Mutter und nicht mehr das kleine brave Mädchen mit dem man es machen kann. Vielleicht ist das bei dir ähnlich und es war nicht das ungefragte Kinderwagenschieben, sondern deine Reaktion darauf. Hast du es auch einfach hingenommen, anstatt "Stop" zu sagen?

Vielleicht solltest du das Ganze auch als Lernprozess und Aufgabe annehmen. Du wirst deinen Weg schon finden.

 
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