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Geschrieben von Jorinde17 am 14.12.2019, 9:57 Uhr

Kindliches Verhaltensmuster

Ist Deine Schwiemu selbst Italienerin? Dann ist der „Nervenzusammenbruch“ auch ein bisschen kulturell bedingt, denn man neigt dort zur Melodramatik, um anderen Schuldgefühle zu machen. (Ich habe selbst langjährige Erfahrung, aber mit Spaniern). Übertriebenes Mitleid ist da nicht nötig, sie wird sich schnell wieder erholen. Und zuviel Aufmerksamkeit verstärkt so ein Verhalten eher noch, denn dann wird es belohnt.

Natürlich leidet Deine Schwiemu in diesem Moment wirklich, sie spielt das nicht. Sie hat nämlich keine besseren Möglichkeiten der Konfliktlösung gelernt. Sondern ihr wurde als Kind und Teen vermittelt, dass man nur mit Drohungen, dramatischen Auftritten, Krankheiten, der Mitleids-Tour und ähnlichem seine Wünsche durchsetzen bzw. sie bei anderen erzwingen kann. Das ist ein erlerntes Fehlverhalten, das nicht zu einem Erwachsenen passt.

Solange ihr dieses Schema selbst nicht klar ist, wird es ihr immer wieder passieren. Sie wird erst versuchen, per Angriff ihre Wünsche durchzusetzen („Ich habe ein Recht darauf, mit dem Enkelchen zu verreisen“), und wenn das nicht klappt, wird sie in infantile Reaktionsmuster zurückfallen („Mir geht es jetzt ganz schlecht, weil Du nicht spurst, und DU bist Schuld!“).

Die Frage ist, wie man damit einigermaßen gut umgehen kann. Du kannst sicher etwas gelassener sein, wenn Du verstehst, was da bei ihr abläuft. Denn dann musst Du Dich nicht auf ihr kindliches Niveau begeben, sondern kannst etwas mehr drüberstehen.

Das kann zum Beispiel heißen: nicht mit ihr diskutieren, nicht argumentieren. Sondern freundlich, aber glasklar sagen, wie die Dinge mit Deinem Kind gehandhabt werden, und die Diskussion dann beenden. Wenn sie anfängt zu lamentieren, kann man freundlich gucken, sich dann abwenden, sich mit jemand anderem unterhalten, etwas aus der Küche holen usw. - sie also beiläufig stehen lassen. Geht das gerade nicht, kann man auch leierkastenartig immer wieder denselben kurzen Satz sagen: „Nein, ich hatte dir ja vorhin schon gesagt, wie wir das machen werden.“

Sie muss mit ihrem Verhalten ins Leere laufen. Denn je mehr man darauf eingeht, desto mehr verstärkt man die „Drama-Queen“ in ihr. Sie ist ein armer Mensch, weil sie nicht weiß, wie man adäquat über seine Wünsche und Bedürfnisse spricht, wie man erwachsene Kinder ernst nimmt und respektiert usw. Man darf da ruhig mitfühlend sein, aber klar und unverrückbar in der Sache.

LG

 
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