Januar 2020 Mamis

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Geschrieben von FrauMaus, 16. SSW am 07.08.2019, 15:56 Uhr

Wenn es einem den Boden unter den Füßen wegzieht..

Hallo ihr Lieben. Ich war die letzte Zeit sehr ruhig und habe nur still mitgelesen.

Vor ein paar Tagen kam ein Anruf der meine Welt durcheinander gebracht hat. Kurz zu Vorgeschichte:

Mein Freund hat bereits zwei Töchter. Eine ist Kerngesund, die kleine hat leider zwei schwere Behinderungen. Als wir erfahren haben, dass ich schwanger bin, haben wir relativ schnell einen Termin bei einem Genetiker gehabt, der sich wirklich ganz lange Zeit genommen hat für uns. Im Endeffekt ist herausgekommen, dass die zwei Krankheiten mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit spontane Mutationen waren, da es in der kompletten Familie sonst keine Behinderungen gibt. Wir hätten kein höheres Risiko als jedes andere beliebige Paar auf eine Wiederholung. Da war ich ca. in der 8. SSW.

Nun, vor ein paar Tagen klingelte mein Telefon, der Genetiker war dran. Es gäbe eine neue Studie aus China. Darin würde es eine Wiederholungswahrscheinlichkeit der einen Krankheit bei uns von ca. 10% geben. Alle anderen bisherigen Studien über die Jahre sagen alle, es gäbe praktisch keine Wiederholungswahrscheinlichkeit. Jetzt hört sich 10% sicher für Außenstehende nicht sehr viel an, aber wir hatten die Wochen zuvor mit einer Wahrscheinlichkeit im Promillebereich gerechnet. Da ist dann 10% schon eine Hausnummer.. vorallem weil es sich bei der Behinderung nicht um Trismonie 21 zB handelt, mit der ein mehr oder weniger "normales" Leben des Kindes möglich sein kann.
Seine kleine Tochter ist 12 und ca. 10 Jahre Entwicklungsverzögert. So wie es aussieht, ist das auch der Stand für ihr ganzes Leben.

Sie kann weder alleine essen, noch auf die Toilette gehen. Sie kann nur ein paar Meter alleine laufen und ist ansonsten auf den Rollstuhl angewiesen. Sie spricht ca. 15 Wörter und ist regelmäßig stationär in der Klinik. Bitte versteht mich nicht falsch: ich habe sie unendlich lieb. Trotzdem habe ich solche Angst, dass unser Kind diese Krankheit auch bekommen könnte.

Die einzige Möglichkeit es herauszufinden, wäre über eine Fruchtwasseruntersuchung. Ich war bereits einige Jahre in psychologischer Behandlung, aufgrund einer Nadelphobie die durch ein Trauma ausgelöst wurde. Mittlerweile geht das normale Blut abnehmen und Impfen unter größter Belastung irgendwie. Also ich Klappe nicht mehr zusammen.

Die Vorstellung eine so riesige Nadel in den Bauch zu bekommen hat am Montag eine Panikattacke ausgelöst. Mein Freund war schon kurz davor den Krankenwagen zu rufen, ich war schon ganz blau an den Lippen.

Ich bin so verzweifelt. Einerseits hätte ich so gerne Gewissheit. Ich habe solche Angst, die Schwangerschaft nicht mehr genießen zu können wegen meiner ständigen Sorge. Andererseits ist eine solche Untersuchung einfach nicht möglich, man müsste mich schon K.O. schlagen davor. Und eine Abtreibung könnte ich wahrscheinlich sowieso nicht übers Herz bringen, selbst mit Gewissheit.

Ich hoffe so sehr, dass das Gedankenkarusell sich endlich aufhört zu drehen und ich irgendwie aus meinem Teufelskreis ausbrechen kann.

Danke fürs Zuhören. Und an alle die bis zum Schluss mitgelesen haben. Irgendwie ist es schön, das anonym mit euch teilen zu können...

 
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