Streit mit Freund

Uff, ich kenne und hasse solche Alltags-Streitereien.

Ich kann deinen Frust gut verstehen. Wenn so viel auf die Hormone geschoben wird, fühle ich mich davon unmündig gesprochen.

Und dass die Arbeit anstrengend ist: geschenkt. Aber du bist ja nicht grundlos zu Hause. Und vorher habt ihr euch die häuslichen Aufgaben doch vermutlich gleichmäßig aufgeteilt, die du nun freiwillig übernommen hast? Da profitiert er doch eigentlich von der Aufteilung?

Es klingt so, als würde er eigentlich die Aufgabenverteilung nicht gut finden, aber ihr das nicht ausdiskutieren. Falls das so ist, versucht doch mal die regelmäßig anstehenden Aufgaben zu erfassen und mit kühlem Kopf zu besprechen, wer was standardmäßig macht. Dann bekommt man einen Überblick über die gesamte Situation.
Dann wird es vielleicht etwas leichter, die Dinge anzusprechen ohne gleich ins Wespennest zu stechen. Ich hasse diese "mache ich nur, nur nicht jetzt"-Aussagen, aber tendiere selbst auch häufig dazu. Und wenn klar ist "immer freitags wird eingekauft" oä, dann gibt es eine klare Regel, über die man nicht mehr nachdenken muss.

Ebenso das Rumgeeiere mit dem spazieren würde mich nerven. Wenn er keine Lust hat, dann soll er es sagen und du suchst dir andere Begleitung. Außer du genießt es tatsächlich, mit einem unwilligen Muffel neben dir raus zu gehen? Spazieren gehen könntest du aber vielleicht auch mit einer Freundin? In der frischen Luft und mit Abstand ist das doch okay und hilft gegen den Lagerkoller. Den Partner als einzigen Sozialkontakt fände ich extrem belastend, weil es so eng und abhängig ist. Wenn er sein normales Leben weiter hat, fühlt er sich da vielleicht auch eingeengt?

Ich finde es vernünftig, dass er sich ums Katzenklo und um das Einkaufen kümmert und dass du nicht unnötig in Menschenmengen gehst. Als Schwangere sollte man mit dem blöden Virus mMn nochmal etwas vorsichtiger umgehen als Normalos.

Sorry für die lange Antwort.
Ein schönes Wochenende trotzdem euch beiden!