Purer Egoismus?

Ich habe ehrlich gesagt noch nie solche Gefühle gehabt, zum Glück. Klar bin ich stolz wie Bolle, wenn er etwas neues schafft und wenn er super früh dran ist damit bin ich fasziniert davon wie schnell er lernt. Und ich kann ganz ehrlich behaupten, dass es mich null kümmert wenn er mit ner Sache eher spät dran ist. Wenn ich mir wünsche er möge irgendwo "endlich" den Dreh raus kriegen, dann nur weil es für mich einfacher oder praktischer wäre (zum Beispiel auf den Rücken zurück drehen, dann muss ich nicht immer hin und ihn umdrehen ).

Für mich ist auch ganz klar, dass es später in der Schule keinen zusätzlichen Leistungsdruck geben wird. Wenn mein Sohn zurück fällt bekommt er natürlich auch Unterstützung aber er muss weiß Gott nicht nur 1en und 2en nach Hause bringen.

Ich selbst bin mit einigen Geschwistern aufgewachsen. Mein Bruder ist 2 Jahre älter als ich, meine Schwester 7 Jahre jünger, dann kommt eine Stiefschwester die 8 Jahre jünger ist und ein Halbbruder, 16 Jahre jünger. Mein Bruder und ich sind also in einem ähnlichen Alter sowie meine Schwestern. Daher wurden mein Bruder und ich immer miteinander verglichen und genau so meine Schwestern untereinander. Ich selbst hatte da sogar noch weitestgehend Glück, denn ich war die "gute Tochter". Mein Bruder hat mich irgendwann genau dafür gehasst und wir haben bis heute kein gutes Verhältnis. Bei den Mädchen war die Stiefschwester die "gute". Wie oft musste ich meine andere Schwester trösten, weil sie immer degradiert wurde obwohl sie sich viel Mühe gab und trotzdem immer etwas schlechtere Noten hatte, nicht ganz so beliebt war, weniger Geschick hatte. Ihr Selbstwertgefühl ist heute immer noch am Boden. Und auch meine Schwestern haben kein gutes Verhältnis, schon als Teenager ging das in die Brüche (am Anfang waren sie suuuper eng miteinander) und heute reden sie kaum miteinander.

Also ich werde echt aufpassen, dass sowas mit meinem Sohn nicht passiert.