Mimi Post (Achtung lang!)- Totale Isolation, Tragetuch keine Lösung

Hallo Ihr Lieben

ich hoffe, euch und euren Kleinen geht es gut.

Ich hatte heute Morgen eine kleine Krise und musste Folgendes hier mal loswerden, vielleicht hat jemand einen guten Rat oder mag mir gut zureden:

Meine Tochter ist 3 Monate alt und ein Sonnenschein. Wir lieben sie über alles. Sie braucht irgendwie (leider?) nicht soo viel Nähe und kann abends alleine in ihrem Beistellbett schlafen und schläft auch tagsüber gerne in der Federwiege. Das ging irgendwie von Anfang an gut, auch wenn ich sie gerne auch die ersten Wochen bei uns im Bett liegen hatte oder sie auch viele Stunden auf meinem Schoß geschlafen hat. Das erzähle ich als Vorgeschichte zum Tragen.

An vielen Stellen hatte ich von meiner Risikoschwangerschaft erzählt; jedenfalls war ich seit Ende Juli eigentlich meistens Zuhause isoliert, weil ich ein Frühgeburtsrisiko hatte. (Am Ende kam sie nach einer Einleitung an ET+3 mit einer Not-Sectio).

Nun hatte ich mir vorgestellt, dass ich nach der Geburt (endlich!) wieder mal rauskomme, hatte mir ein Tragetuch besorgt etc. Einen Kinderwagen haben wir auch, allerdings ist es bei uns im Haus sehr schwierig: wir haben im Keller einen Obdachlosen, der hier und da mal uriniert (oder Schlimmeres), kein Platz für den Kinderwagen zum Anschließen, wäre aber eh zu unhygienisch für die Babywanne. Babywanne + Baby zusammen sind extrem schwer (ich käme da mit allem auf 18kg und ich hatte eine Not-Sectio und kann nicht so schwer tragen), ums runterzutragen (kein Aufzug in jeder Etage). Man muss durch drei Feuerschutztüren + ganz unten gibt es wieder Treppen. Selbst wenn ich die Wanne mit ihr tragen könnte, ist es extrem umständlich. Das Haus ist ganz und gar nicht barrierefrei. Also kann ich den Kinderwagen nur nutzen, wenn mein Mann Zuhause ist oder jemand mich von oben abholt. Spontane Spaziergänge sind halt nicht drin.

Natürlich habe ich mich sehr auf eine Trage gefreut. Ich hatte mir die Koala Trage gekauft, hat selten mal geklappt. Sie hat ständig geschrien und versucht sich zu befreien.

Dann habe ich eine Manduca gekauft, auch das geht nur nach 30min Dauergeschrei bis sie erschöpft einschläft.

Bei der Ostheopathin war ich auch: Alles in Ordnung, "nur" eine Halsblockade, die sie gelöst hat. Zumindest beim Tragen sollte das ihrer Meinung nach kein Problem sein.

Dann hatte ich vor 3 Wochen eine professionelle Trageberaterin hier (80Euro die Stunde!), die mir am Ende die Fräulein Hübsch Trage empfohlen hat. Habe ich direkt gekauft. Ich binde sie korrekt an, genau wie sie mir die Beraterin gezeigt hatte. An Schmerzen kann ihr Unmut also doch nicht liegen?

Es ist trotzdem jedes Mal ein Kampf: Sie schreit und will sich ständig von der Trage befreien. Manduca, Koala, Fräulein Hübsch nichts davon scheint die Lösung zu sein. Sie schreit so schrill, dass ich Hitzewallungen bekomme.

Heute Morgen wollte ich zum Baby Massagekurs, hab sie gefüttert, und alles ready gemacht. Sie war sogar müde und gut gelaunt. Auf dem Hinweg mussten wir allerdings umkehren, weil sie so viel geschrien hat, dass uns alle angeguckt haben. Ich dachte mir ich kann sie doch nicht schreien lassen, nur weil ich einen Massagekurs mit ihr machen will.

Andererseits kann ich doch auch einfach nicht mehr! Ich fühle mich so einsam, will einfach raus, hab keine Lust mehr isoliert mit ihr zu sein. Kinderwagen geht nicht, Tragetuch geht auch nicht: was soll ich denn machen? Ich bin einfach zusammengebrochen und will einfach nur platzen. Ich werd auch sauer auf sie, weil angeblich doch alle Babys die Trage lieben, und die Nähe zur Mama wollen. Bin ich also merkwürdig, oder mein Kind? Ist irgendwas an unserem Bonding gestört, dass sie die Nähe zu mir nicht mag? Es erzeugt so einen Druck, dass ALLE Babys auf der Welt die Enge und die Trage lieben müssten, laut Foren und Instagram.

Sorry für den langen Text. Aber hat jemand Tipps für mich? Ich weiß einfach nicht weiter.