November 2022 Mamis

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Geschrieben von Renilein9 am 16.07.2023, 10:33 Uhr

Jammer Post

Es tut mir total leid, zu lesen, wie hart es dir bei der Geburt, und auch danach, ergangen ist. Du hast völlig recht damit, den Frust mal raus zu lassen - das ist nötig, tut gut und heilt vielleicht auf lange Sicht die Wunden doch ein wenig.

Ich kann deine Gefühlslage zumindest zum Teil gut nachvollziehen. Wir hatten nach langem Kinderwunsch / Kinderwunschbehandlung und eigentlich einer dann total schönen Schwangerschaft, eine total traumatisierende Geburt. Auch ich wurde eingeleitet (beginnende Schwangerschaftsvergiftung), lag viele viele Stunden in den Wehen, unfassbar schmerzhaft, zum Teil völlig alleine, ohne Papa, auf dem Flur der Wochenbettstation, bzw. im Kreißsaal. Auch unser Prinz wurde schlussendlich per Kaiserschnitt geholt, weil die Herztöne absackten. Er kam gesund zur Welt, brauchte 3 Minuten um sich zu sammeln (er hat nicht sofort atmen wollen, und war insgesamt total gezeichnet mit einem angeschwollenen Gesicht und Verletzungen - er sah aus wie nach einem Boxkampf…). Wir waren fertig, beide. Und weil das noch nicht reichte, wurde er uns 2 Tage nach Geburt noch in die Kinderklinik (zum Glück im gleichen Haus) entrissen, weil sein Blutzucker zu niedrig war. Die Zeit danach war grausam, für alle. Wir waren zunächst getrennt untergebracht, ich hab versucht so oft es geht bei ihm zu sein, ihn zu versorgen, aber es brach mir dennoch das Herz, ihn jedes Mal wieder alleine lassen zu müssen. Er hat sich noch am gleichen Tag erholt, wurde zugefüttert, aber wie dort mit uns umgegangen wurde, war einfach nicht ok.

Ich kann nur von mir sprechen - wir haben es geschafft - alles überstanden - die optischen Narben sind verheilt - er ist gesund. Das sind die Dinge, die mich die Erlebnisse nun doch irgendwie haben verarbeiten lassen. Es ist nicht vergessen, und vor allem bleibt der bittere Beigeschmack: ich werde niemals eine schöne Geburt erleben, ich werde nicht erleben, wie es ist, sein Kind wirklich zu stillen (ich konnte ihn nur 3 Tage anlegen, danach hat uns der ganze Prozess alles versaut), ich werde kein schönes entspanntes Wochenbett erleben können (meines war geprägt durch Stress, irgendwie doch noch stillen zu können / abpumpen)….

Das sind bittere Pillen, die wir und du leider auch, schlucken mussten, weil uns keine andere Wahl blieb.

Aber genau das können wir - wir haben es ausgehalten, durchstanden, gemeistert - wir sind Mama, und haben alles gegeben

Ich hoffe für dich, dass du irgendwie die Erlebnisse, irgendwann, so verdrängen kannst, dass sie nicht mehr so präsent im Alltag sind. Rede viel drüber, das haben wir getan, und es hat unfassbar gut getan und geholfen.

Ich wünsch dir von Herzen alles Gute Und vor allem, viel viel Freude an deinem kleinen Wunder (die jetzt garnicht mehr so klein sind ).

 
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