März 2017 Mamis

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Geschrieben von Tina2405 am 16.02.2017, 5:20 Uhr

Ich glaube, ich drehe durch...

Ich habe mittlerweile verstanden und akzeptiert, dass der KS quasi medizinisch notwendig für meine Gesundheit ist. Und dennoch fühle ich mich mies. Und ich habe das Gefühl, dass mich keiner versteht. Wie auch? Ich denke ja selber, dass meine Reaktion übertrieben ist, aber ich kann meine Ängste nicht abstellen.

Ich hasse Krankenhäuser! Deswegen war ich eigentlich recht froh, dass die Geburtenstation ein "Geburtshotel" ist und man nicht dieses sterile Erscheinungsbild hat. Und nun sehe ich mich dort im OP liegen.

Sie werden versuchen eine PDA bei mir zu machen, aber ehrlich gesagt will ich das? Die Ärztin meinte, das Baby holen dauert 5 Minuten und der durchschnittliche KS insgesamt 40 Min. Das bedeutet, ich liege 35 Min. bin der Hüfte abwärts bewegungsunfähig da rum und höre, wie die die an mir rumschnibbeln? Klar, ich hätte dann meine Kleine auf der Brust, aber... der Gedanke ist Horror für mich

Andere Möglichkeit ist dann die Vollnarkose. Da würde ich nix von der OP mitbekommen. Aber ich habe Angst, dass ich Probleme mit der Kleinen habe, wenn ich aufwache. Das mir quasi dieser bewusste Übergang fehlt von "Alleinsein" zu "Mamasein". Wenn sich bei mir keine Gefühle einstellen?

Schon alleine, weil ich nach dem KS mich ja auch gar nicht um sie kümmern kann. Laut Ärztin habe ich nach der OP noch 24h den Katheter drin, kann also nicht aufstehen. Muss nur die Kleine geben lassen zum stillen. Kann sie nicht wickeln.

Diese Gedanken machen mich irre. Und ich schäme mich dafür. Aber sie sind da. Und ich weiß nicht mit wem ich reden soll. Normaler Weise sollte wahrscheinlich meine Hebamme mir sie nehmen können, aber sie ist so harsch und ich denke, sie würde mich vielleicht eher blöd anmachen... Keine Ahnung.

Ich will diese Gedanken nicht haben und die letzten Wochen der Schwangerschaft genießen können. Und vor allem möchte ich auch nicht wirklich, dass meine Kleine meine negativen Gefühle abbekommt. Ich weiß nicht, was ich machen soll....

 
8 Antworten:

Re: Ich glaube, ich drehe durch...

Antwort von Schlumpi2982, 33. SSW am 16.02.2017, 7:21 Uhr

Hallo aus dem April,

ich kann dich gut verstehen und fühle ähnlich wie du. Du bist nicht allein!
Bei mir ist zwar derzeit kein KS notwendig, aber ich habe Panik, dass es dazu kommen würde und mache mir die gleichen Sorgen...
Aber auf der anderen Seite gibt es so viele Frauen, die sich gar einen KS wünschen und auch lese ich oft, dass manche danach recht schnell wieder "fit" sind.
Wir sollten uns vielleicht mehr auf die Zeit konzentrieren, die dann kommt, nämlich die Zeit mit unserem Nachwuchs. Und über Gefühle für das Baby sagen weder KS noch normale Geburt was aus. Du wirst dein Baby sicher nicht weniger lieb haben, weil es per KS zur Welt gekommen ist.
Freundinnen, die auch KS hatten, sehen das im Nachhinein gar nicht mehr so, weil sie das auch quasi "vergessen" haben.
Konzentriere dich trotz allem auf die letzten Schwangeren Tage und lass die Tage nicht von finsteren Gedanken beherrschen. Versuch dich abzulenken und genieße die letzten Tage!
Fühl dich gedrückt!

LG

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Re: Ich glaube, ich drehe durch...

Antwort von Ani.Me, 35. SSW am 16.02.2017, 8:44 Uhr

Hallo Tina,
ich bin nicht in deiner Situation, aber mein Eindruck ist, dass deine Gedanken gerade überhand gewinnen. Du wirkst, als ob das Gedankenkarussell ganz unwillkürlich passiert und du aus der Spirale nicht mehr raus kommst. Ehrlicherweise kann ich nicht nachvollziehen oder wirklich gute Tipps geben, wie du aus diesem Strudel rauskommst. Aber vielleicht hilft es dir, wenn ich dir ein paar Infos aus der Klinik mitgebe. Ich war ja nun im Laufe meiner Ausbildung bei wirklich vielen Geburten (in unserer Klinik wird jedes Kind nach Sectio vom Kinderarzt in Empfang genommen) und vielleicht hilft es dir ein bisschen zu erfahren, was abläuft. Meine Empfehlungen dabei sind nicht aus ärztlicher Sicht (da ich deinen Fall nicht kenne) sondern persönlicher Art:
Der Anästhesist wird dir die Spinalanästhesie legen. Die Bandscheiben sind dabei i.d.R. kein Problem, da die Bandscheiben bauchwärts liegen und der Zugang durch den Anästhesisten von hinten passiert. Es wird mehrfach überprüft, ob die Betäubung richtig liegt. Du wirst dauerhaft überwacht. Meistens sind die Anästhesisten sehr witzige und gelassene Typen, die sich mit dir unterhalten und die Situation ist meist ganz entspannt. Natürlich wird es sich für dich ganz seltsam anfühlen, für das ganze OP Team ist es absolute Routine.
Dann beginnt die OP durch die Gynäkologen. Bis das Kind da ist, dauert es nur wenige Augenblicke. Ja, es stimmt, dass viel an der Mutter "geruckelt" wird, das liegt daran, dass man verschiedene Gewebeschichten reißt statt schneidet, das verbessert die Wundheilung. Natürlich möchte man den Schnitt auch so klein wie möglich halten. Das Kind ist schnell entwickelt und wird abgenabelt. Es wird dir gezeigt, du darfst es berühren, ansehen, riechen, hörst wahrscheinlich den ersten Schrei. Dann wird es an die Hebamme und ggf. an die Kinderärzte übergeben. Meine Aufgabe ist es dann, das Kind von Kopf bis Fuß zu untersuchen. Reif geborene Kinder haben ganz selten Schwierigkeiten. Wenn das Kind 10 Minuten beim Kinderarzt ist, liegt das meistens nur daran, dass wir nach 10 Minuten den 3. sogenannten APGAR Wert vergeben. Es wird gemessen und gewogen und bekommt ein Arm- und/oder Fußbändchen. Dann ist das Baby bereit für die Eltern. Wird in ein warmes Tuch eingeschlagen. Und solange bist du wieder völlig vernäht bist, darf es auf Papas Arm.
Meine Empfehlung ist auf jeden Fall, die Vollnarkose zu vermeiden. Es dauert deutlich länger, bis du danach fit bist und dein Kind kennenlernen kannst. Und es besteht immer die Gefahr, dass dein Kleines etwas von den Medikamenten abbekommt und dann Schwierigkeiten hat. Mit einer Spinalanästhesie ist dein Zwerg bis auf die wenigen Minuten immer bei dir oder beim Papa. Bei einer Vollnarkose darf der Vater auch nicht mit in den OP.
Es ist sehr individuell, wie lange es dauert, bis die Mütter aufstehen können. Aber du bist ja nicht allein. Es gibt Schwestern, Hebammen und den Vater, die dich unterstützen. Wir sehen ganz häufig die Mütter noch am selben Tag über die Station spazieren.
Ich verstehe schon, dass du Hemmungen hast, mit der Hebamme zu sprechen, aber das musst du nicht. Erkläre einfach deine Sorgen und Gedanken. Sag, dass du nicht weißt, wohin mit deinen Sorgen. Ich bin sicher, dass sie dich ernst nehmen wird. Du kannst natürlich auch weitere Gespräche mit deinem FA und in den Sprechstunden der Krankenhausärzte (Gyn und Anästhesie) in Anspruch nehmen. Sonst sprich mit Frauen aus deinem Umfeld, die einen geplanten(!) Kaiserschnitt hatten.
Da der Beschluss zum KS nun steht, versuch irgendwie einen Weg zu finden, das Beste draus zu machen. Ich drück dir ganz fest die Daumen, dass du diesen findest und dich auf dieses etwas andere Geburtserlebnis einlassen kannst. Daumen sind gedrückt!

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Re: Ich glaube, ich drehe durch...

Antwort von CrazyCatLady, 36. SSW am 16.02.2017, 10:34 Uhr

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Re: Ich glaube, ich drehe durch...

Antwort von Tina2405 am 16.02.2017, 11:48 Uhr

Danke für den "fachlichen" Einblick. Dann weiß ich wenigstens so ansatzweise was mich sachlich erwartet. Ich werde nächste Woche auch nochmal das Gespräch mit meiner Gyn suchen.

Ich habe einfach Angst, irgendwie zu versagen. Ich kann es nicht Beschreiben. Aber ihr habt Recht, ich darf mich nicht so sehr darin verrennen. Leider fällt das mir gar nicht so einfach. Meine Gedanken spielen verrückt. Vor allem in der Nacht.

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Re: Ich glaube, ich drehe durch...

Antwort von summernight12 am 16.02.2017, 12:20 Uhr

Also ich hatte einen Wunschkaiserschnitt bei meiner Tochter und in 4 Wochen meinen zweiten Kaiserschnitt und ich hab überhaupt keine negativen Assoziationen damit. Die op selber war schon sehr seltsam und unangenehm,klar, aber es ging viel schneller vorbei als ich dachte, das team war total nett und ich durfte sie auch gleich nachher kurz sehen.
Mein freund war die ganze zeit bei ihr.
War dann im aufwachraum und hab auf die beiden gewartet dort.
Schmerzen ja natürlich, die ersten beiden Tage waren echt schlimm, aber auch das geht vorbei und wird täglich besser ;)
Den Katheter fand ich auch doof, hatte den auch bis am nächsten Tag. Dann musste ich aufstehen;)
Nachts war sie im Schwesternzimmer, nachdem sie sowieso Flasche bekommen hat, haben die sie auch gleich gefüttert.
meiner Bindung zu ihr hat das alles bestimmt nicht geschadet und denke auch meine Gefühle waren nicht anders als ohne ks ;)
Also keine angst, es wird alles super klappen und im Nachhinein ist alles gar nicht so schlimm.

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Re: Ich glaube, ich drehe durch...

Antwort von Quasselstribbe am 16.02.2017, 13:41 Uhr

Es tut mir sehr leid das du dich so schwer mit dem KS tust!
Erst letztens sagte eine 3-fach KS-Mama zu mir: Zur Einschulung interessiert es kein Schwein mehr, WIE das Kind zur Welt gekommen ist! ...

Es fällt mir immer sehr schwer die Versagensängste von KS-Mamas zu verstehen! Eine Bauch-OP und deren Nachwirkungen durchzustehen ist doch eine genauso große Leistung wie ein Kind vaginal zu gebären! Es kann bei beiden etwas schief gehen, die psychische Belastung ist bei beiden enorm, die Schmerzen auch (wenn auch zeitlich versetzt) ... und nachher hat man ein Kind!
Ich persönlich kenne einige Frauen, die ihre Kinder auch nach einer Spontangeburt nicht versorgen konnten, weil sie massive Geburtsverletzungen davongetragen haben!

Ich hatte beim ersten Mal einen ungeplanten KS und habe ihn körperlich sehr sehr gut weggesteckt! Jetzt lasse ich auf eigenen Wunsch eine Re-Sectio durchführen und war mir selten bei etwas so sicher in meiner Entscheidung!

Bitte versuch aus dem Gedankenkarussel auszubrechen und zu erkennen das auch ein KS eine ganz normale und übliche Geburtsform ist und dir eine vaginale Geburt keinesfalls eine Garantie gibt das es dir nachher besser geht als nach nem KS!

JA, vaginal gebären "hat die Natur damals so vorgesehen", aber "damals" bedeutete für sehr viele Frauen auch noch schwanger/gebären=sterben und "damals" sind Erwachsene Menschen kaum älter als 40 geworden und "damals" starb man meistens an einer Lungenentzündung und "damals" hat man Frauen mit Wissen über Kräuterheilkunde verbrannt und und und ...
"Heute" zahlt man horente Stundenlöhne um bei einer guten Heilpraktikerin unterzukommen, geht nach 2 Wochen Antibiotika mit abgeheilter Lungenentzündung wieder zum arbeiten, werden viele Erwachsene älter als 80 Jahre und ein Kind zu bekommen bedeutet "heute" fast nie mehr = sterben! Eben weil wir und die Medizin sich weiterentwickelt haben! Das können wir in so vielen Lebensbereichen akzeptieren und uns anders gar nicht mehr vorstellen, nur bei der Geburt dreht sich in den Köpfen der Menschen die Welt nicht weiter! Das ist sehr schade und keine Frau sollte sich das annehmen müssen!
Es ist eine verdammt große Leistung überhaupt ein Kind auszutragen und es dann auch noch auf die Welt zu bringen und zwar ganz egal auf welchem Weg!

Ich wünsche dir viel Kraft den dunklen Gedanken zu entfliehen und hoffe du kannst den KS noch für dich annehmen und erkennst nachher was du für eine große Leistung gebracht hast! Alles Gute ....

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Re: Ich glaube, ich drehe durch...

Antwort von Tina2405 am 16.02.2017, 14:16 Uhr

Danke für die lieben Worte.

Ich möchte auf keinen Fall den Eindruck erwecken, dass ich die Leistung von Frauen die einen (Wunsch-)KS haben/hatten herunter spielen will. Um Gotteswillen, nein.

Es ist einfach die Angst in mir. Ich bin ein Schisser, bei allem was ein Krankenhaus angeht. Und auch wenn ich, wie schon gesagt, mehr oder weniger wusste, dass es aufgrund dieser blöden Bandscheiben-OP, zu einem KS kommen könnte, war das für mich einfach nicht vorstellbar. :( Und jetzt meine Erwartungen (ich weiß nicht, wie ich es anders nennen soll) umzuschmeißen, fällt mir schwer.

Vielleicht ist es totaler Blödsinn. Vielleicht waren meine "Erwartungen" rosarot und naiv, dass ich nach der vaginalen Geburt das blühende Leben wäre.... Keine Ahnung. Es fällt mir einfach schwer. Ich wollte nicht so schnell wieder mit dem Thema Operation in Kontakt kommen.

Aber da muss ich jetzt durch. Ich versteife nich jetzt gedanklich einfach auf die Zeit, wenn ich selbstständig wieder auf den Beinen stehen kann und mich hundertprozentig um mein Baby kümmern kann und versuche das davor gedanklich auszublenden.

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Re: Ich glaube, ich drehe durch...

Antwort von Quasselstribbe am 16.02.2017, 23:57 Uhr

Also ich habe es nicht als Kritik gegen die Leistung eines Wunschkaiserschnittes gesehen, um ehrlich zu sein habe ich es nichtmal auf mich bezogen! Du musst dich für nichts entschuldigen!

Es sollte nur ein Denkanstoß sein, das du keinesfalls versagt hast, wenn du keine vaginale Geburt hattest!

Liebe Grüße

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