Emotionale Achterbahnfahrt in der Schwangerschaft

Hallo ihr Lieben,

Bis jetzt habe ich mehr mit gelesen und mich meistens nicht so richtig getraut was zu schreiben… aber heute brauche ich wirklich dringend positives zureden.

Bei mir gehts emotional im Moment auf und ab! Die Erklärung dafür:

Wir bekommen unser 4 Kind, Wunschkind und wir freuen uns riesig. Es wird ein Mädchen. 2 Mädels (2 und 10) und einen Sohn (16) haben wir schon.

Das sollte meine letzte Schwangerschaft werden und ich wollte sie voll und ganz genießen.

Dann im 3 Monaten bekam mein Mann die Diagnose Gehirntumor! Und *wums* nichts war mehr wie vorher. Wir sind seit 18
Jahren zusammen und plötzlich kommt da so ne Diagnose. Er war immer kerngesund und grad 40 geworden.

Dann im 5 Schwangerschaftsmonat die erlösende Nachricht, der Tumor scheint nicht bösartig zu sein, er wächst langsam. Keine Chemo nötig, aber OP dieses Frühjahr.

Im 6 Monat dann auf einmal (durch die ganzen anderen Untersuchungen) der Verdacht auf Multiple Sklerose. Und wieder Schock!

Und dann hat vor 3 Wochen mein Schwiegervater (sehr inniges Verhältnis zwischen uns, ihm und den Enkelkindern) plötzlich extrem abgebaut. Noch vor Weihnachten ging’s ihm richtig gut! Im Krankenhaus dann die Diagnose: Leberkrebs!
Wieder alle unter Schock! Besonders als die Ärzte meinten wir sprechen von Wochen, nicht von Monaten oder Jahren.

Am Donnerstag hatte ich meine Geburtsplanung und bin fest von einem Kaiserschnitt ausgegangen! Erstes Kind 2005 vaginale Geburt mit Dammschnitt und Einsatz der Saugglocke und komplett ohne Schmerzmittel (Horrorgeburt für mich), zweites Kind 2011 über ET, dann Einleitung und durch stark abfallende Herztöne beim Baby ein Notkaiserschnitt! Riesen Panik und dann war es gar nicht schlimm, keine Schmerzen und nix! Drittes Kind 2019 wegen zu kurzer Nabelschnur und dem vorherigen KS direkt per geplanten KS geholt. Wieder easy, keine Schmerzen, sofort fit! Aufgrund der 2 Kaiserschnitte bin ich also (so auch die Info meiner Ärztin) von einem weiteren KS ausgegangen und tadaa: Nach diversen Untersuchungen darf ich es normal probieren! Ich hab wirklich Angst und bin verwirrt!

Und nur einen Tag später, am Freitag ist mein Schwiegervater gestorben! Wir sind völlig fertig.

Und grad kam gerade ein Paket mit Kleidung… gegensätzlicher hätte es nicht sein können. Ein winziger rosa Strampler und super süße Söckchen fürs Krankenhaus und 2 schwarze Kleider und ein schwarzes Hemd für die großen Kinder zur Beerdigung.

Ich frage mich manchmal woher man so viel Kraft nimmt! Ich warte ständig darauf das ich nicht mehr kann. Das ich am Ende bin. Aber ich schätze ab einem bestimmten Moment Funktioniert man einfach! Das lese ich ja auch oft bei einigen starken Frauen hier im Forum… was die alle durch machen und schaffen!

Trauer und Freude liegen so weit auseinander und doch so nah beisammen in diesen Tagen… es fühlt sich gar nicht real an.

Sorry für den langen Text… aber ich wusste nicht wo ich mich sonst ausheulen kann… Ich möchte niemanden in meinem Umkreis zur Last fallen und von dem Tumor wissen die wenigsten.