Juli 2016 Mamis

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Geschrieben von MagicMandala, 40. SSW am 31.05.2018, 10:33 Uhr

Beruf-was arbeitet ihr?

Beim Lesen des Artikels musste ich an deine Frage denken. Ist zwar nicht wirklich eine Antwort drauf, aber ich fand das Interview irgendwie zur Thematik sehr passend und dachte, ich kopiere es mal rein...

Viele Grüße!

Ein Artikel der digitalen Ausgabe der Süddeutschen Zeitung vom 30.05.2018

http://sz.de/1.3995837

"Sorry für die Umstände ..."
Insa Thiele-Eich könnte bald die erste deutsche Frau im All werden. Gerade steckt sie mitten im Training für den Flug zur ISS, da merkt sie: Sie ist schwanger. Ist das das Ende ihrer Mission?
INTERVIEW VON LISA HARMANN


Die promovierte Meteorologin Insa Thiele-Eich, 35, will 2020 als erste deutsche Frau ins All fliegen. Seit zwei Jahren sucht die private Initiative "Die Astronautin" Kandidatinnen für die Mission, Thiele-Eich ist eine von zwei Frauen, die dafür ausgebildet werden. Welche von den beiden zur Raumstation ISS fliegt, wird festgelegt, wenn die Initiative das nötige Geld aufgebracht hat, etwa 50 Millionen Euro. Die Wissenschaftlerin befindet sich mitten im Training, jetzt gibt sie bekannt: Sie erwartet ihr drittes Kind. Die Süddeutsche Zeitung hat sie in ihrer Heimatstadt Bonn getroffen.

SZ: Frau Thiele-Eich, Sie haben gesagt, dass Sie sich wundern, dass noch nie eine deutsche Frau ins All geflogen ist. Nun sind Sie mitten in der Astronautenausbildung schwanger geworden. Ist Ihre Mission, 2020 zur ISS zu fliegen, dadurch gefährdet?

Insa Thiele-Eich: Nein, das ist sie nicht. Ich mache derzeit meinen Flugschein sogar konzentrierter, damit ich bis zur Geburt Ende Oktober damit fertig bin. Das ist jetzt meine Priorität.

Dürfen Sie überhaupt noch fliegen?

Ja, ich darf für meinen Pilotenschein sogar selbst noch ins Cockpit. Und auch die USA-Reise, von der wir letzte Woche zurückgekehrt sind, ging gut. Ich musste nur Kompressionsstrümpfe tragen.

Sie können an allen Trainingseinheiten teilnehmen?

Den Tauchschein kann ich schwanger nicht machen, das kommt dann im nächsten Jahr. Ansonsten fühle ich mich nicht eingeschränkt. Im Gegenteil: Es war ein sehr schöner Moment, als ich in der Simulation übte, die Starliner-Kapsel an der Raumstation anzudocken - und mich das Baby trat, als es gerade geklappt hatte.

Parabelflüge, Tauchkurs, Flugschein - und ein drittes Kind. Möchten Sie damit auch sagen: Seht her, wir Frauen können eben doch alles gleichzeitig schaffen?

In erster Linie möchte ich aus wissenschaftlichen Gründen ins All. Aber wenn auch nur ein Chef an meiner Geschichte sieht, dass eine Schwangerschaft selbst in der Raumfahrt kein Problem ist, würde mich das sehr freuen.

Möchten Sie damit auch Vorbild sein?

Ich wollte schon als Kind Astronautin werden. Ich möchte Dinge herausfinden und erforschen, das treibt mich an. Mit dem Begriff Vorbild tu ich mich schwer. Das müssen andere entscheiden, ob ich für sie eines bin.

Wie und ob sich Karriere und Kinder vereinbaren lassen, hat ja auch viel mit den äußeren Umständen zu tun.

Absolut. Frau Kessler, die Initiatorin von "Die Astronautin", hat mir sofort zur Schwangerschaft gratuliert. Zwei Tage später wurde mein Vertrag verlängert. Das finde ich ein Zeichen, das als Vorbild für Unternehmen dienen kann - und sollte.

Vertragsverlängerungen in der Schwangerschaft sind nicht unbedingt üblich.

Eben. Ich weiß aus dem Wissenschaftsbetrieb, wie schwierig das Arbeitsleben für Frauen durch befristete Verträge sein kann. Und auch ich hatte anfangs das Gefühl, mich für meine Schwangerschaft entschuldigen zu müssen. Sorry für die Umstände ... Aber es ist doch schlimm, sich für seinen Kinderwunsch rechtfertigen zu müssen. Stattdessen sollten wir zu unseren Chefs sagen: Hey, ich habe da einen Vorschlag. Wollen wir die Planung vielleicht so und so machen? Ich bin nämlich schwanger. Das klingt ganz anders.

In der nächsten Woche startet nun Alexander Gerst wieder ins All. Meinen Sie, ihm würden ähnliche Fragen gestellt, wenn er jetzt Vater werden würde?

Ich vermute nicht, da es ihn im Training nicht so sehr beeinträchtigt wie mich. Aber: Wenn es überhaupt 2020 so weit ist, dass wir ins All können, wäre mein drittes Kind über zwei Jahre alt. Wieso sollte ich da nicht für zehn Tage ins All fliegen?

Es geht ja nicht nur um die zehn Tage. Sie haben im letzten Jahr Ihre Doktorarbeit geschrieben, Ihr Mann arbeitet Vollzeit in der Finanzbranche, Sie lassen sich zur Astronautin ausbilden, haben zwei Töchter im Alter von fünf und sieben Jahren und schreiben gerade auch noch an einem Buch.

Tatsächlich fühlt sich das gerade sehr nach der berühmten "Rushhour des Lebens" an. Mein Mann und ich versuchen, das positiv zu sehen, denn es zwingt uns zu einem Realitätscheck. Wo brauchen wir Hilfe, was müssen wir nachjustieren, welche Abläufe können wir verbessern? Wir können zum Glück beide recht flexibel arbeiten, sodass nachmittags immer einer von uns bei den Kindern ist.

Wie wird es mit einem dritten Kind weitergehen?

Geplant ist, dass ich nach der Geburt zwei Monate aussetze, denn ich freue mich sehr auf die Zeit des Wochenbetts. Man befindet sich in einer Art Blase, ist ganz bei sich und der Familie. Wir haben die ersten Wochen, so anstrengend sie manchmal auch sind, immer sehr genossen. Danach werde ich zurückkommen.

Und arbeiten wie zuvor?

Eher nicht. Ich werde mein Pensum wohl deutlich reduzieren, und mein Mann nimmt seine Elternzeit so, dass sie zu meinen Trainingsblöcken passt.

Sie werden trotzdem viel unterwegs sein. Wie bleiben Sie mit Ihren Kindern auf Reisen in Kontakt?

Tatsächlich habe ich immer zwei Kuscheltiere dabei, Muffin und Pepper, die ich, egal wo ich bin, für die Mädchen in die Kamera halte. Nun ist noch ein kleines Nasa-Äffchen dazugekommen, das ich fürs Baby mitnehmen werde. Wenn es irgendwie geht, kommen die drei sogar mit zur ISS.

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