Rund um die Erziehung

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Geschrieben von Mama Heike am 10.10.2006, 12:02 Uhr

@mamaselio

Hallo Christiane,

die Probleme die wir heute als Mütter mit uns selber haben, also dass wir nicht zu dem stehen können, was wir in der Erziehung tun, reichen weit in die Geschichte unserer Ur-Urgroßmütter zurück. (Mit diesen Phänomenen hat sich besonders gründlich Alice Miller auseinandergesetzt.)

Aber schon, dass du jetzt so gründlich darüber nachdenkst, hilft dir entscheidend, diese alten "Fesseln" abzulegen und zu einem neuen Selbstverständnis in deiner Rolle als Mutter zu kommen. Und darum geht es mir!

Ich weiß auch nicht ganz genau, wann die deutschen Mütter aufgehört haben, ihre Kinder so zu lieben wie es sein sollte oder ob es überhaupt jemals gesamtgesellschaftlich üblich war. Meine "Analyse" ist eine grobe Verallgemeinerung zum Nachdenken (ähnlich pauschal wie die deutsche Nachkriegs-Protofamilie Tezlaff aus der Fernsehserie "Ein Herz und eine Seele").

Auch wenn einzelne Mütter hier im Forum kein so schwieriges Kind haben, werden es immer mehr Kinder, die mit ihrem auffäligen Verhalten eine Änderung unserer Ansichten in der Erziehung drastisch einfordern.
Wie diese Erziehung sein könnte, haben uns Vordenker schon längst erzählt, das kannst du bei jedem großen Pädagogen nachlesen wie Fröbel, Montessori, auch beim "merkwürdigen" Steiner und "sexualorientierten" Freud, bei Emmi Pikler, sogar bei Makarenko (der für Rußlands Erziehung die Basis war) und wie sie alle hießen. Besonders schön ist es auch im Continuum Concept beschrieben.

Für ausnahmslos ALLE steht die Einsicht des "sich selbst erziehenden" Kindes im Mittelpunkt der Erziehung. Erziehung ist bei allen diesen schlauen Leuten auschließlich eine Hilfe zum LERNEN, damit die Kinder „gewaltfrei“ in unsere Welt hinein wachsen können und unsere Regeln lernen.

Und daran sollten wir uns jeden Tag erinnern (Es ist dabei unerheblich, welche pädagogische Strömung man persönlich bevorzugt.). Warum die Weisheiten von den schlauen Pädagogen heute aus der Öffentlichkeit verschwunden sind, ist eigentlich unbegreiflich.

Heute haben Kinder zu funktionieren und den gesellschaflichen und politischen Interessen zu dienen. Da braucht man bloß mal einen Blick in den aktuellen Familienbericht der Bundesregierung zu werfen. Was aber Kinder wirklich brauchen, wird nicht beantwortet. Aber wir Mütter haben es hoffentlich nicht ganz vergessen.
Und du schreibst es ganz ausfühlich aus deiner eigenen Erfahrung: ein liebloser Umgang, der die Würde des Kindes mit Füßen tritt, ist es definitiv nicht.
Und was ist mit dem Schimpfen? Ich lass doch dabei nur meinen Ärger am Kind aus, hinterher tut es mir leid und ich tröste es.

In solchen Situationen, wo ich mich ärgere, es aber aus gutem Grund nicht an den Kindern auslassen will, erinnere ich mich gern daran:

Ich glaube auf Emmi Pikler (1902-1984) geht die Ansicht zurück, dass eine Mutter wie eine Sonne sein soll, die nichts will, aber immer Wärme und Licht spendet.
Und das schenke ich meinen Kindern (und natürlich helfe ich ihnen, sich selbst zu erziehen).

Liebe Grüße
Heike

 
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