Rund um die Erziehung

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Geschrieben von RR am 26.06.2006, 15:45 Uhr

Zornig - dann wird extra die Hose vollgepieselt...

Hallo
mein Sohn ist 31 Monate alt u. seit 2 Wochen tagsüber windelfrei. Unfälle passieren eher selten u. wenn ziehe ich ihn ohne Gemecker oder sowas um.

Nun ist es aber schon 3x vorgekommen, dass was gerade nicht nach seinem Kopf ging - sei es ICH WILL JETZT ZUR OMA - was gerade unmöglich ist. Oder: ICH WILL RAUS - ging nicht, draussen tobte gerade ein Mega Gewitter - dann pieselt er vor lauter Zorn absichtlich in die Hose - er sagt nämlich noch "ich muss Pipi" - wenn ich dann sage dann los auf die Toilette - NEIN - u. 2 min später natürlich alles zu spät... Draufsetzen ist unmöglich in dem Fall, er mach sich steif etc.

Wie soll ich damit umgehen? Wortlos umziehen oder?????

viele Grüße

 
3 Antworten:

Re: Zornig - dann wird extra die Hose vollgepieselt...

Antwort von SusanneZ am 26.06.2006, 16:06 Uhr

Muss ein wenig schmunzeln, wenn ich mir die Situation vorstelle. Aber ich denke einfach, dass er noch in seinem Trotz steckt, wenn er "nein" sagt und ihn das ganze so aufwirbelt, dass er überhaupt aufs Kloo muss. Da er erst 2 Wochen trocken ist, könnte das so sein.

Da du ja sagst, dass du ihn bei Unfällen wortlos umziehst, denke ich nicht dass er dies unbewusst als Druckmittel gegen dich nutzt.

Um es nicht zum Druckmittel werden zu lassen, ziehe ihn auch weiterhin einfach um. Trotz ist ein Zeichen innerer seelicher Notlage durch die Differenz von Wollen und Können. Somit kann das schon passieren.

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Re: Nachtrag

Antwort von SusanneZ am 26.06.2006, 16:09 Uhr

Hatte mal ein älteres Posting rausgesucht. Somit kannst du das Trotzen gering halten und auch die nassen Hosen reduzieren ;-)

"Kinder in der späteren Trotzphase erleben einen Zwiespalt zwischen Wollen und Können. Sie entdecken ihren eigenen Willen. Nicht jede Idee lässt sich verwirklichen, nicht jedes Bedürfnis erfüllen. Das sind Erfahrungen, die für das spätere Leben von großer Bedeutung sind.

Die Trotzphase ist sehr anstrengend für Eltern und Kind. Auch wenn sie noch so schwierig ist und manche Eltern sich nicht mehr zu helfen wissen: In dieser Zeit macht das Kind einen Schritt, der für sein weiteres Leben und das Zusammenleben wichtig ist: Es lernt, seinen Willen zu steuern.

Wie kann ich einen Trotzanfall vermeiden?

° Freiräume und Grenzen: Je mehr Freiräume das Kind hat, desto weniger wird es zu Trotzanfällen kommen. Je weniger Neins, desto besser wirken sie. Schon bei kleinen Dingen ständig über das Kind zu bestimmen und an ihm herumzunörgeln führt dazu, dass es nicht mehr zuhört oder sich auflehnt. Sinnvolle Gebote und Verbote, die konsequent eingehalten werden, erleichtern die Orientierung. Machen Sie Ihrem Kind klar, warum diese Grenzen nötig sind.

Das Kind braucht genügend Freiraum, damit es seinen eigenen Willen entwickeln kann. Sich für sich selbst einzusetzen, sein Anliegen durchzusetzen, aber auch zurückstecken zu können, sind wichtige und positive Fähigkeiten. Sie müssen erst gelernt werden.

° Entscheidungshilfe geben: Schwimmbad, Zoo, Kasperltheater oder Kino? Ein zwei- oder dreijähriges Kind wird dadurch leicht überfordert. Es kann sich noch nicht zwischen vielen Alternativen entscheiden. Deshalb ist es in diesem Alter besser, das Kind nicht vor zu viele Möglichkeiten zu stellen. Haben mehrere Kinder zu entscheiden, wird verhandelt. Und zwar so, dass jedes Kind sein Gesicht wahren kann und nicht das Gefühl hat, es wird einfach über seinen Kopf hinweg bestimmt.

Ihr Kind braucht die Erfahrung, dass es mit seinem Willen etwas bewegen kann.

° Selbstständigkeit fördern: Das Kind möchte alles selbst und alleine machen. Überlassen Sie ihrem Kind kleine Aufgaben im Haushalt. Lassen Sie es die Dinge, die es schon kann, selbst erledigen. Das Kind ist beschäftigt und gefordert.

° Zeit geben: Ihr Kind braucht Zeit, um sich auf neue Situationen einzustellen. Ein Beispiel: Jonas spielt vergnügt im Sandkasten. Die Mutter sagt ihm 10 Minuten, bevor sie gehen müssen, Bescheid. Fünf Minuten vor Abmarsch weist sie Jonas nochmals darauf hin. Jonas ist nicht begeistert, fügt sich aber, da seine Mutter sehr klar ist.

° Regeln gelten für alle: Haben Sie mit dem Kind eine Abmachung getroffen, sollten Sie diese auch selbst einhalten. Um im oben genannten Beispiel zu bleiben: Jonas spielt im Sandkasten. Er und seine Mutter haben ausgemacht, in fünf Minuten zu gehen. Nun kommt eine Bekannte zum Sandkasten, mit der Jonas‘ Mutter ausgedehnt spricht. Für Jonas ist nun nicht mehr einsichtig, warum er sein Spiel abbrechen soll, wo doch die Mutter auch einfach dableiben kann. Die gleichen Regeln gelten auch für sie.

° Machtkämpfe vermeiden: Der Trotz des Kindes fordert den eigenen Trotz heraus. Bei vielen Auseinandersetzungen kann man sich schon einmal selbst fragen, ob es bei dem Streit wirklich um den äußeren Anlass geht. Sind manche Regeln, die man aufgestellt hat, wirklich sinnvoll? Oder dienen sie nur dazu, den eigenen Willen als Elternteil durchzusetzen? Warum ist Nachgeben gegenüber dem eigenen Kind so schwer? Verliert man tatsächlich an Autorität, wenn man in manchen Dingen nachgibt?

° Knifflige Situationen vermeiden: Je besser Sie Ihr Kind kennen, desto besser können Sie einschätzen, welche Situationen einen Trotzanfall geradezu herausfordern. Man kann sich überlegen, ob zum Kleiderkauf tatsächlich alle Familienmitglieder stundenlang durch die Kaufhäuser laufen müssen. Oder ob es sinnvoll ist, mit einem hungrigen Kind in den Supermarkt zu gehen.

° Ablenkungsmanöver: Spüren Sie, dass das Kind mit einer Situation nicht zurechtkommt, können Sie versuchen, ein Ablenkungsmanöver zu starten. Mit einer Breze oder Keksen in der Hand sind die Süßigkeiten im Laden nicht so interessant."

Quelle: http://www.elternimnetz.de/cms/paracms.php?site_id=5&page_id=65

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Re: Zornig - dann wird extra die Hose vollgepieselt...

Antwort von Nele-twins am 27.06.2006, 13:20 Uhr

Hi,
ist zwar eine völlig andere Meinung (zumind. was dein Verhalten nach dem Zornpieseln angeht) als Susannes Vorschlag, aber wenn ich merken würde, dass es seitens des Kleinen volle Absicht ist, wenn er aus Wut in die Hose pieselt, dann würde ich ihn erstmal nicht umziehen! Das wird ihm auffallen - weil du es ja sonst kommentarlos machst - und wenn er fragt, warum du ihm keine neuen Sachen anziehst, dann würde ich ihm sagen: Weil ich zornig darüber bin, dass du in die Hose pieselst, nur weil du deinen Willen nicht bekommst und ich jetzt keine Lust mehr habe, schon wieder deine Sachen zu wechseln/waschen!
Vielleicht überlegt er es sich beim nächsten Mal, wenn er 15min in seinen nassen Hosen rumlaufen muss, bevor du ihn umziehst.
Viel Erfolg.
Liebe Grüsse von Nele

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