Rund um die Erziehung

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Geschrieben von bubumama am 26.05.2007, 16:11 Uhr

woran liegt´s?

Hallo,

muss Euch mal wieder um Rat bzw. Erfahrungen fragen.
Es geht nicht direkt um meine Tocher. Eher um ihre Freundin. Diese ist 3 1/2 Jahre alt, meine Tochter auch. Besagte Freundin hat noch eine Schwester, die ist 18 Mon.

Die Große wurde immer sehr verhätschelt sage ich mal, warm anziehen, ja nicht raus, wenn es nach kühl oder Regen aussieht. Nicht ins Freibad, weil es nicht beheizt ist.
Dementsprechend oft krank und empfindlich ist sie.

Die Kleine wird ebenso behandelt, aber nicht mehr so schlimm wie damals die Große.
Aber die Kleine steht unter ständiger Aufsicht der Mutter, dass die Große ihr auch ja nichts tut. Sie durfte sie noch nicht mal umarmen, die Kleine könnte ja hinfallen.
Wenn dann mal was war, hat die Große Krach gekriegt. Sie möge doch besser achten.

Mittlerweile geht die Große zu meiner Tochter in die Kindergartengruppe. Meine Tochter ist bisher Einzelkind. Kann sich aber super anpassen, war mit 18 Mon. für 2 Vormittage immer in einer Betreuung mit mehr Kindern, jetzt dann eben im Kindergarten. Sie kennt die "Spielregeln".

Ich merke aber zunehmends, dass die Freundin meiner Tochter die "Bestimmerin" sein will. Immer die Erste, wenn sie es nicht ist, heult sie, aber in einem schrillen, hysterischen Ton, da fallen einem die Ohren ab.
Sie muss immer die bessere sein, immer erste, sie schubst und drängelt und schreit, bis sie ihren Willen kriegt. Jedenfalls wenn wir uns privat sehen. Im KiGa denke ich, wird sie schonmal ausgebremst.
Sie ist eine richtige kleine Zicke. Vorher war sie so eine empfindliche Mimose, jetzt eine Zicke, die ihre "krallen" ausfährt.
Im wahrsten Sinne des Wortes.

Meint Ihr, das liegt am Umgang mit der Schwester, oder weil sie viel darf, weil ihre Mama schnell aufgibt.
Habt Ihr Tips, was ich der Mutter mal raten könnte. Sie weiß sich manchmal selber nicht mehr zu helfen und jammert, wie sch... doch alles läuft.

Von ihrem Mann kriegt sie keinerlei Rückendeckung, der ist selten daheim. Und wenn, dann geht er Konflikten aus dem Weg.

Wir verstehen uns sehr gut, ich bin sicher, ich darf da mal was sagen, was ihr nicht so gefällt. Sie nimmt sicher Ratschläge an. Wir reden oft über unsere Kinder, vertreten auch bei vielen Dingen die gleiche Meinung.

Vielen Dank für Eure Hilfe. Und Sorry, dass es soooo lang ist.

Melli

 
11 Antworten:

Re: woran liegt´s?

Antwort von SusanneZ am 26.05.2007, 19:52 Uhr

Sie hat nicht viel Selbstbewusstsein und ich versucht sich diese zu holen durch Aufmerksamkeit, durch Führerschaft,... Und hier scheinen wir wieder beim Thema Loslösung zu sein, oder?

"Von ihrem Mann kriegt sie keinerlei Rückendeckung, der ist selten daheim. Und wenn, dann geht er Konflikten aus dem Weg." Somit ist der Papa wohl auch kaum verfügbar. Zudem führt ein Überbehüten auch zu mangelndem Selbstbewusstsein - ganz einfach weil sich das Bewusstsein für den eigenen Körper,... nicht richtig entwickeln kann.

LG

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Re: woran liegt´s?

Antwort von bubumama am 26.05.2007, 20:23 Uhr

Hallo Susanne,
schön von Dir zu lesen. Danke für die Antwort.

Ich muss sagen, besagte Freundin fängt seit geraumer Zeit an zu stottern. Teils ganz extrem.
Kinderarzt meint, Kind wäre sehr intelligent, möchte mehr sagen, als geht, weil der Kopf schon viel weiter gedacht hat.

Naja, mal sehen was da noch wird. Wie kann ich ihr da als Außenstehende helfen? Oder meinst Du, der Kindergarten bringt´s ein wenig. Sie geht ja erst seit Februar hin.

Meine Tochter schon seit Sept. und vorher wie gesagt diese Gruppe.
Ich habe auch vergessen zu erwähnen, dass sich meine Tochter entweder gegen die "Anführerschaft" der Freundin wehrt. Oder aber, ich denke, wenn es ihr ganz zu blöd wird, dann spielt sie was anderes.

Melli

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Re: woran liegt´s?

Antwort von AyLe am 26.05.2007, 21:10 Uhr

Hallo, Melli,

das Mädchen hat viel zu verteidigen - nämlich sich selbst.

Sie versteht zwar nicht, WAS da schief läuft, aber DASS etwas falsch ist. Da sie selbst zu Hause aufgrund der kindlichen Bindung an die (für sie) "perfekte" Mutter sozusagen die fehlerhafte Komponente ist, kann/ darf sie ihre Frustration bzw. die Gegenreaktion ausschließlich außerhalb der heiligen Symbiose ausleben.

Deine Freundin hat leider ihre Tochter in einem "Paradies" gefangen gehalten, dann kam der Sündenfall und das Mädchen wurde aus der Symbiose ausgestoßen. Nicht nur dass, darüber hinaus wird die Mutter nicht müde durch den Separatismus, den sie zwischen den Kindern betreibt, die "ältere" Tochter immer wieder an ihr Falschsein zu binden.
Es sollte mich nicht wundern, wenn das Mädchen alsbald auch Mutter und Schwester gegenüber aggressiver in Wort und Tat werden wird.

Was Deine Freundin tun kann? Ihre ältere Tochter wie ihr Kind zu behandeln. Es in seiner Eigenheit, mit seinem eigenen Charakter ernst zu nehmen, auf seine Bedürfnisse individuell einzugehen und vor allem das Kind nicht zum Täter zu degradieren.

Noch eines, sollten sofortige Ergebnisse erwartet werden, dann möchte sie doch bitte daran denken, dass hier ein Vertrauensverhältnis zerrüttet wurde - wenn es denn je eines gab... Denn Kontrolle ist m.E. ein Gegensatz zu Vertrauen. Wenn uns ein Ewachsener enttäuscht, dann werden wir auch nicht umgehend nach seiner erstbesten Aktion in vertrauenvoller Liebe aufgehen :)

LG; AyLe

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Re: woran liegt´s?

Antwort von bubumama am 26.05.2007, 21:37 Uhr

Danke auch Dir AyLe.

Ja, sie wird bereits aggresiver gegenüber ihrer Schwester.

Und ja, es fällt auf, es heißt von Mutter´s Seite immer "xy lass die zz in Ruhe", "xy sei bitte etwas vorsichtiger mit zz", "xy bitte nicht so grob mit zz", "xy lass zz auch mitspielen", "xy sei nicht so, zz ist noch klein, die weiß es noch nicht besser".

So geht das häufig. Die Große hat aber wohl trotz der Distanz großes Vertrauen zu Papa. Heute war wieder Kleinkinderschwimmen. Heute war der Papa mit ihr. Sie ist wie ein Wirbelwind ins Wasser gesprungen, in die Arme des Papas. Keinerlei Ängste. Aber bei Mama auch nicht.

Das ist ein schwieriges Thema. Ich will mich nicht zu sehr da einmischen, aber irgendwas muss mal anders laufen.
Meine Freundin liest viel, informiert sich über alles ganz genau. Wir lesen die gleichen einschlägigen Lektüren über Kinder und alles was damit zusammenhängt.

Ich selber tu mich halt auch schwer, wenn ich am Spielplatz die beiden Mädchen zum Spielen animieren will. Also meine Tochter und ihre Freundin. Immer will eben die Freundin bestimmen, die erste sein, anfangen, gewinnen usw. Geschieht dies nicht, bricht sie wieder in hysterisches Geheule aus.
Ende vom Lied - die gehen heim mit ihr.

Melli

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Gib ihr doch einmal den Link...

Antwort von AyLe am 26.05.2007, 21:44 Uhr

oder wäre das für Dich dann zu heikel Q_Q
Wer einschlägige Literatur liest, kann auch mit Blindheit geschlagen sein *grinsmallaut*. Lieber sollte sie die Bücher weglegen und sich einmal ALLEINE mit ihrer älteren Tochter ein paar Stunden beschäftigen. Du könntest ihr aber wirklich einmal etwas sagen:

"Das ist die Art Deiner Tochter zu weinen und traurig zu sein."

LG, AyLe

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Re: woran liegt´s?

Antwort von SusanneZ am 26.05.2007, 22:43 Uhr

Ob der KiGa etwas bringt, hängt sicher auch davon ab, ob dort das bisher mangelhaft befriedigte Bedürfnis nun befriedigt wird oder nicht. Es ist auch nur eine Vermutung von mir. Vielleicht ist es auch mehr eine Charaktereigenschaft, der Anführer sein zu wollen...

Und wenn das Kind poltert, dann ist die Ursache tatsächlich eine Übergangsphase bis das Denken dem Sprachvermögen angepasst ist. Bei echtem Stottern ist das nochmal was anderes.

Deine Tochter wird sicher damit umzugehen wissen.

LG

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P.S.

Antwort von SusanneZ am 26.05.2007, 22:51 Uhr

geht denn das Mädel gern in den KiGa? Wenn dem so ist, dann bin ich zuversichtlich, dass der KiGa Besserung bringt. Auch sie muss ja erstmal ihren Platz finden. Und wenn die Erzieherinnen es noch schaffen ihr Selbstbewusstsein zu stärken durch Verstärkung der Loslösung und Anerkennung des Kindes so wie es ist, dann kanns eigentlich nur besser werden.

Wenn du dich reinhängen willst ohne dich zu weit aus dem Fenster zu lehnen, dann schildere doch der Mutter mal, dass dir auffällt, dass... und wenn sie Interesse zeigt, kannst du ja mal mit ihr nach einer Lösung suchen oder sie auch mal auf Loslösung ansprechen, wenn du den Eindruck gewinnst, dass es wirklich daran hängt.

Dass sie aggressiver gegen ihre Schwester wird, hängt aber auch damit zusammen, dass die Schwester jetzt einen eigenen Willen bekommt ;-)


LG

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Re: woran liegt´s?

Antwort von MamaMalZwei am 27.05.2007, 10:48 Uhr

Hallo Melli, ist eine Wahrnehmungsstörung ausgeschlossen worden? Nicht, dass ich gerne darauf herumreite, aber immer seinen Willen gegenüber anderen durchsetzen zu wollen, kann eben auch mit Wahrnehmungsstörungen zu tun haben. Das Kind merkt dann, dass es in bestimmten Bereichen (Sehen, Hören, Springen,
Hüpfen, Laufen, Klettern) nicht so gut ist wie andere in seinem Alter. Daher versucht es unbewußt, so gut es geht, diese Schwächen vor anderen zu verbergen. Um nicht in die Verlegenheit zu kommen, plötzlich unbekannte Bewegungsabläufe machen zu müssen, reißt es das Spiel an sich, um es für sich überschaubarer zu machen.
Das hat nichts damit zu tun, dass das Kind böswillig oder zickig ist, auch nicht damit, dass die Loslösung noch nicht erfolgt ist, sondern nur damit, dass es sonst nicht mitspielen kann.
Meine Kinder hatte beide Freunde, die gern das Spiel dominierten. Das fanden sie irgendwann nervig, aber ich habe es toleriert, weil ich um die Schwierigkeiten der Kinder wusste. So ein Kind mit einer SI-Störung ist entweder total ängstlich (mag nicht auf Bordsteinkanten balancieren oder fürchtet Rutschen bzw. das Hinaufklettern auf das Klettergerüst) oder es kennt keine Gefahren (schaukelt extrem und sucht sich immer das höchste Bücherregal, um dort hineinzuklettern). Es gibt auch solche, die trauen sich nichts zu und ziehen sich zurück. Deshalb würde ich bei extremem Verhalten, und dazu gehört Dominanz, immer eine Entwicklungsdiagnostik machen. LG

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mama mal zwei

Antwort von bubumama am 27.05.2007, 11:07 Uhr

Hallo,

danke auch Dir.
Soweit ich es beurteilen kann, ist das Kind sehr fit. Geistig wie körperlich.

Sie hat nur das Problem, denke ich, dass ihr zu weni zugetraut wird. Sie darf nicht mal mutig sein und was probieren. Es hieß und heißt jetzt noch oft "sei vorsichtig" , "nein lieber nicht, das ist zu gefährlich".

Vielleicht liegt es daran.

Melli

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Re: mama mal zwei

Antwort von MamaMalZwei am 27.05.2007, 12:23 Uhr

Hallo Melli, eine SI-Störung hat nichts damit zu tun, dass das Kind nicht fit ist. Wenn z.B. der Gleichgewichtssinn gestört ist, dann kann das Kind auch sehr schnell sein und dadurch fit wirken. Als Erster auf dem Turm, als Erster auf der Rutsche usw. Es geht dann darum, sich dem Reiz, das Gleichgewicht wahren zu müssen, nicht zu lange auszusetzen. Ein Kind, das ich kenne, ist ein wahres Fußballas, da würde man auch nicht vermuten, dass da was ist wenn ich nicht eben wüßte, dass sie schon in ergotherapeutischer Behandlung waren. Wer stellt das fest? Eine Frühförderstelle, die eine Untersuchung nach der Münchner Entwicklungstabelle macht. Der Verdacht, dass eine SI-Störung vorhanden ist, liegt auch nahe, wenn Sprachschwierigkeiten bestehen oder ein älteres Geschwisterkind zb. Rechtschreibschwierigkeiten oder Matheprobleme hat. LG

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Re: mama mal zwei

Antwort von bubumama am 27.05.2007, 18:29 Uhr

Danke Dir erstmal. Werde mich da mal schlau machen. Bin Arzthelferin, da krieg ich die Lektüre immer schnell zur Hand. Bzw. frage einfach mal Chef oder so.

Melli

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