Rund um die Erziehung

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Geschrieben von MM am 06.03.2007, 14:05 Uhr

@Rapahel04, ny, mamaselio...-eigener Jähzorn

... und wer noch aus eigener Erfahrung antowrten mag:

Wenn ich mich nicht irre, habt Ihr hier schon früher öfter mal geschrieben, dass Ihr es geschafft habt, Euch als Eltern so im GRiff zu haben, dass Ihr gegenüber Euren Kindern nicht aufbrausend (oder gar "körperlich ausfallend") werdet. Könntet Ihr bitte ein wenig erklären, WIE Ihr das geschafft habt, bzw. was Ihr dafür tut, dass es so bleibt? Und klappt das wirklich immer?
Ich bin ein seht temperamentvoller Mensch und eben auch mitunter sehr aufbrausend (z.B. auch bei Auseinandersetzungen mit meinem Mann o.ä., schnell ist da aber auch alles wieder gut - wir sind beide ähnlich ;-)) bis jähzornig (war ich wohl als Kind schon). Leider passiert es mir manchmal mit unserem GRossen (3), wenn er mich "auf die Palme bringt", dass ich sehr laut werde und ihn schon auch mal schüttle, ins Zimmer schleppe... o.ä. Das tut mir gleich danach immer sehr leid und ich will auch eigentlich gar nicht so "körperlich" werden, aber bisher habe ich es dennoch nicht geschafft, dass es gar nicht mehr vorkommt. Kennt Ihr das? oder etwas Ähnliches? Wie arbeitet Ihr ganz konkret an Euch selbst, Eurer Ausgeglichenheit, Gelassenheit...? Was hat Euch da geholfen? (Ich meine jetzt nicht Therapie oder so, sondern eigene "Strategien", Leitsätze... u.ä., die im Alltag funktionieren).

Vielen Dank!!!

 
8 Antworten:

Hallo und nicht lachen,

Antwort von AyLe am 06.03.2007, 14:33 Uhr

aber ich beruhige mich mit Zählen. Ich fange einfach bei eins an und zähle so lange laut, bis ich oder mein Sohn uns wieder abgeregt haben. Oder ich spreche das ABC laut vor mich hin ;)))

Aber es wirkt, jedenfalls bei mir, so blöd sich das anhören mag...
LG, AyLe

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Re: @Rapahel04, ny, mamaselio...-eigener Jähzorn

Antwort von krueml am 06.03.2007, 16:28 Uhr

Ich bin auch eher von "Deiner" Sorte *lach*, meine Grosse aber leider auch. Ich übe mich mittlerweile recht gut in Deeskalation, d.h. ich versuche Konflikte erst gar nicht aufkommen zu lassen. Wenn meine Tochter auf etwas besteht, dann überlege ich mir ob ich für mich einen echte Grund sehe auf meiner Meinung zu beharren oder ob es einfach meiner Bequemlichkeit dient oder ich gerade lustlos bin nachzugeben. Oft muss ich feststellen, ist es für mich eigentlich völlig unwichtig und ich sage aus Prinzip neine. Z.B. wenn meine Tochter unbedingt ein anderes Besteck oder einen anderen Becher möchte. Früher hätte ich es auf einen Showdown ankommen lassen, schliesslich ist es für einen Erwachsenen völlig egal welche Farbe der Teller hat. Für eine 3-Jährige kann das aber essentiell sein und bei solchen Dingen lasse ich sie einfach selbst bestimmen (zum Entsetzen der Omas *ggg*). Nur bei Dingen die mir wichtig sind (Bsp. gefährliche Dinge oder Verhalten, dass ich nicht toleriere wie Essen auf den Boden schmeissen), bestehe ich auf meine Meinung bzw. Anordnung. Je mehr man sich hinterfragt, desto öfter stellt man fest, dass viele neins eigentlich unnötig sind und mehr Kraft kosten um sie durchzusetzen als sie Nutzen haben.

LG;
Chrissie

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Re: @Rapahel04, ny, mamaselio...-eigener Jähzorn

Antwort von suermel am 06.03.2007, 18:10 Uhr

ich fange an zu zählen, und wenn mein Kind immer noch protestiert, schnappe ich mit Kopfhörer, und gehe ins SAchlafzimmer und höre eine CD..
das dauert nicht lange kommt sie angetrapt und fragt was hörtst du?
kann ich mithören :o)
klar kann sie das!
silvia

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Re: @Rapahel04, ny, mamaselio...-eigener Jähzorn

Antwort von Eleanamami am 07.03.2007, 6:55 Uhr

Also meine Kleine bringt mich noch nicht an meine grenzen in dieser beziehung, weil ich auch überlege, ob das nein wirklich von Wichtigkeit ist oder nur aus meinen Vorstellungen oder Bedürfnissen entsteht....nur bei gefährlichen sachen gibt es ein deutliches "Nein" ( auf die befahrene Straße allein laufen und so )
Also es gint noch keine Reibungspunkte, nur immer Kopfschütteln von Oma ;-))))

Aber in der Schule gibt es die schon und ich habe mir angewöhnt, dann sehr ruhig und sanft zu sprechen....meine eigene Stimme wirkt nicht nur auf mich beruhigend, sondern auch auf die Kinder....und wenn eins mit der Wut grad gar nicht zu Recht kommt, darf es schreien ( auch mich anschreien) oder raus gehen an den Boxsack....nur anderen körperlich weh tun geht gar nicht......anschreien schon, wenn dananch ein gespräch möglich ist....

Lg Astrid

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Re: @Rapahel04, ny, mamaselio...-eigener Jähzorn

Antwort von Astrosternle am 07.03.2007, 11:21 Uhr

Hallo!

Das wüßte ich auch gerne. Ich bin ein sehr emotionaler Mensch und hasse Streit!

Aber mein Sohn schafft es mich immer wieder zu provozieren. Ich rege mich drüber auf, weil ich mich über ihn dann so aufrege! Ich schaffe es einfach nicht immer ruhig zu bleiben und könnte die Wände hochgehen.

Auch wenn ich mal Ruhe bewahren kann, dann bin ich innerlich trotzdem ärgerlich und kann mit gar nicht mehr richtig freuen mit meinem Sohn zu spielen.

Hätte da gerne auch ein Patentrezept.

LG Claudia ;-)

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Also ...

Antwort von raphael04 am 07.03.2007, 12:06 Uhr

im Großen und Ganzen hilft es, kruemls Vorschläge zu beherzigen :-)

Es sind wirklich oft Kleinigkeiten, die einem das Leben schwer machen. Also einfach vorher kurz nachdenken und herausfinden a) es ist KEINE Absicht und b) es ist für mich völlig unerheblich ;-)

Es gibt - außer Steckdosen und Straße - auch keine "gefährlichen" Dinge bei uns. Wenn etwas absolut Interesse erregt, machen wir es zusammen (z.Zt. sind Messer und Scheren aktuell und Raphael ist knapp über 2).

Ja, es ist wirklich eine reine Kopfsache und man kann sich antrainieren, vorher kurz den Kopf einzuschalten. Und ich achte darauf, für vieles genug Zeit einzuplanen. Bsp.: Raphael möchte beim Spülen helfen - im Grunde bin ich schon beim Wunsch genervt, denn ich WEISS, es gibt ne Mords-Sauerei ;-) Aber inzwischen atme ich tief ein, checke kurz ab, ob irgendetwas weltbewegend wichtiges anliegt in der nächsten Stunde (oder länger) und packe also anschließend ein Handtuch vor die Spüle, Hocker drauf, Ärmel hoch und los ...

Man (ich) kann aber immer noch nicht immer ruhig bleiben. Inzwischen gelingt es mir aber, mein eigenes schlechtes Gewissen deshalb abzustellen - auch ein wichtiger Punkt! Denn ich NÖLE nicht herum, wie ich es bei vielen anderen Eltern hasse! Den ganzen Tag nörgeln sie an den Kindern herum, wg. jedem Pups. Aber ich nehme mir das Recht heraus, meine Meinung bzw. meinen Unmut auch mal lauter zu äußern (ich kreische ja nicht wie eine Irre).
Bsp.: gestern abend wollte Raphael etwa 280 tausend mal hintereinander, daß ich seine Finger küsse :-))) Klingt ja erst mal lustig und ich erfülle solche absurden Wünsche natürlich gerne ;-) Aber irgendwann wollte ich nciht mehr, er wird ösig/nölig und nach einger Zeit echt rabiat, indem er versucht, mir seine Finger zwischen meine Lippen zu drücken. Nachdem ich mehrere Male ruhig gesagt habe, daß ich das nicht möchte, ich auch keine Lust mehr hätte, zu knutschen, wurde ich lauter/deutlicher und es eskalierte, indem ich aus dem Zimmer ging und er weinend zurückblieb. Ich ging ins Bad, rauchte eine und ging anschließend zu ihm zurück (er hatte inzwischen aufgehört zu weinen), um iihn auf den Schoß zu nehmen und ihm in Ruhe zu "erklären", daß Küssen schön sei, wenn man es freiwillig tut - nicht unter Zwang! Wir haben uns vertragen und fertig. Das ist ein normaler Streit, wie er auch unter Erwachsenen oder zwischen Kindern vorkommen kann und ICH mache mir deshalb keinen Kopf mehr (was ich früher getan habe, weil ich dachte, es MUSS immer eitel Sonnenschein sein).

Mir hat aber auch die Diskussion um die Nicht-Erziehung hier geholfen, weil ich einfach sehr viele Dinge (ebenfalls zum Entsetzen der Oma) lockerer sehe: Schlafenszeiten und -stätten z.B.

Fazit: ich persönlich halte mich ruhig mit "an die eigene Kindheit denken", hier diskutieren/lesen und wenn es ganz schlimm kommt, denke ich an die Eltern, die ihre Kinder verloren haben (im Ernst). Wenn du dich über irgendetwas furchtbar aufregen willst, dann denke dir im Stillen, wie wunderschön und klug dein Kind ist und wie furchtbar es wäre, wenn es nicht mehr da wäre ;-)

LG ... Marion

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Re: @Rapahel04, ny, mamaselio...-eigener Jähzorn

Antwort von ny152 am 07.03.2007, 13:49 Uhr

natürlich ist das immer ein typsache. ich bin eher ein ruhiger, besonnener mensch. solchen menschen fällt es leichter ruhig zu bleiben, als solchen, die sehr temperementvoll sind (wie du).
bei mir hat tatsächlich eine psychotherapie dazu beigetragen, dass ich mich "im griff" habe und nicht ausfallend werden. ohne diese therapie wäre ich sicher so wie meine eltern: ungehalten, jähzornig, ausfallend, unbeherrscht. ich wollte das nicht, also habe ich dafür gearbeitet, dass es anders wird.

inwieweit man das nun selber hinbekommt, hängt zum einen vom temperament UND zu einem großen teil von deinen gemachten erfahrungen in der kindheit zusammen. die frage ist also, wie deine eltern mit DIR umgegangen sind. waren sie sehr liebevoll, geduldig und zugewandt, wird es dir leichter fallen dein temperament in den griff zu kriegen. waren sie eher streng und harsch, wirst du es nicht so leicht schaffen.

man ist einfach sehr geprägt von dem, was man früher als kind erlebt hat. dann kommt noch der eigene charakter hinzu - und beides zusammen bildet die mutterfigur, die man ist.

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Danke Euch allen...

Antwort von MM am 07.03.2007, 14:42 Uhr

... für Eure hilfreichen Ratschläge und Gedankenanstösse, werde versuchen sie zu beherzigen!

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