Rund um die Erziehung

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Geschrieben von Mama Heike am 04.03.2007, 22:39 Uhr

@tina11- wegen Zehnjährigen

Hallo Tina,

erst Mal zur Beruhigung: Nur dass Kinder zehn Jahre alt und übellaunig sind, heißt nicht, dass sie das den ganzen Tag sind. Noch verbringt meine Tochter gern ihre Zeit in der Familie, aber das Abnabeln ist unverkennbar.

Aber sie provoziert nicht willkürlich; wenn ich etwas (selten) verlange, dann tut sie das; sie ist weder rotzfrech, noch stellt sie Forderungen. Ich finde, dass sie eigentlich viel netter geworden ist, weil sie jetzt auch begriffen hat, dass es mir durchaus Mühe macht, etwas für sie zu tun und dass es vor allem ein Geschenk an sie ist, wenn ich mich um sie kümmere und keine Selbstverständlichkeit.

Dass deine Nichte in der Schule absackt, kann verschiedene Gründe haben. Dass es ganz vielen Kindern so geht, ist traurige Realität.
Der Leistungsdruck auf die Kinder ist heute enorm groß. Und selbst, wenn man als Eltern entspannt ist, kommt der Druck von den Lehrern. Kinder sitzen dann über Jahre hinweg in einem Käfig. Aber mit zehn Jahren begreifen sie, dass die Stäbe (im günstigsten Fall) nur gutgemeint und aber aus Zucker sind, die man ganz schnell durchbeißen kann. Das Kind verweigert das Lernen.

Du kennst bestimmt "Die unendliche Geschichte" von Michael Ende. Der 10-jährige Bastian bekommt in Phantasien von der kindlichen Kaiserin ihr Zeichen übergeben, dass all seine Wünsche erfüllen kann. Auf der Rückseite steht: "Tue was du willst."

Auch ich kann tun, was ich will, aber dass heißt nicht, dass ich nur das tue, was mir gerade nach Lust und Laune in den Kopf kommt. Ich gehe meinen Weg.
Mit zehn Jahren bekommt ein Kind eine Ahnung davon, dass nun eigentlich tun kann, was es will. Es hat die Kraft und den Verstand. Und es hat die Gewissheit, dass jeder Mensch seinen eigenen Weg geht.

Je selbstverständlicher und eigenständiger die Eltern das tun, um so leichter fällt es einem Kind zu erkennen, dass es im Leben wohl nicht nur um Lust und Laune geht.

Ein wichtiger Aspekt ist der, wie im bisherigen Leben des Kindes mit seiner Lust und Laune umgegangen wurde. Wurde es oft gedrängt, etwas zu tun, wozu es gerade keine Lust und Laune hatte?

Jedes Kind gelangt mit 10/11 Jahren zu der Erkenntnis "Im Grunde kann ich tun, was ich will.". Hat es das Gefühl "Das durfte ich ja eigentlich immer, nur in begründeten Fällen nicht. ", dann verhält sich das Kind weiterhin kooperativ.

Meine Tochter hat mal ein Schild an die Tür gemacht: "Mama, du darfst wieder rein kommen, wenn du mich artgerecht behandelst." (Ich habe sie abends um acht nicht mehr zum Werkeln in den Keller gelassen und sie war sauer.) Als Versöhnungssignal hing das Schild an der Tür. :-)))

Lies doch deiner Nichte "Die unendliche Geschichte" vor, bei uns ergaben sie wundervolle Gespräche.

Liebe Grüße
Heike

 
1 Antwort:

mein Senf

Antwort von cata am 05.03.2007, 14:44 Uhr

Bei uns herrscht auch nicht immer Krieg, im Gegenteil. Nur manchmal faengt halt das Wochenende Freitag Abend schon toll an. Mann kommt gestresst von der Arbeit, Kinder sind am toben, vieleicht noch zwei Nachbarsmaedchen im Haus, da gibt manchmal eins das andere.
Was ich halt nur manchmal uebel find sind die uebertriebenen Reaktionen seinerseits und ihrerseits. Aber wie gesagt, eigentlich ist sie ganz umgaenglich und nett und haelt sich auch an Absprachen. Und sie jammert zuerst, wenn ihr Papa eine Woche auf Geschaeftsreise ist, dann ist sie samstags morgens die Erste in seinem Bett.

Cata

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