Rund um die Erziehung

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Geschrieben von LorelaiGeorgia am 02.03.2007, 11:58 Uhr

Gute Mutter = Schlechte Mutter???

Hallo,
ich hatte letztens eine schwierige Erziehungsunterhaltung mit meinem Freund.

Wir erwarten im April unser erstes Baby und sind uns über die Erziehung nicht ganz einig.

Er würde sie gerne verwöhnen.
Ich allerdings nicht.

Z.B.: Er meinte, dass wenn sie kommt und Geld möchte, er ihr welches gibt.

Ich allerdings bin dafür, dass sie ab einem bestimmten Alter ein bestimmtes Taschengeld bekommt und damit auskommen muss und sich das selbst einteilen muss.

Daraufhin meint er, dass sie dann nach 2-3 Tagen oder so kein Geld mehr hätte.

Solche Dinge z.B. führen bei uns häufig zu Diskussionen.

Ich möchte einfach nur ne gute Mutter werden und mein Kind gut erziehen, d.h., ihr von anfang an selbstständigkeit oder so beizubringen.

Nun habe ich Angst, dass er dann der gute Vater ist und ich die böse Mutter.

Wie seht ihr das so?
Was habt ihr da so für Erfahrungen gemacht?

Wenn ich also eine gute Mutter sein will, bin ich dann für meine Tochter eine schlechte Mutter???

Danke im Vorraus.

 
15 Antworten:

??

Antwort von pittiplatsch80 am 02.03.2007, 12:14 Uhr

ihr habt doch noch nichtmal ein kind,und ein säugling oder kleinkind braucht noch kein taschengeld. vielleicht solltet ihr euch über die dinge gedanken machen,die in den ersten jahren wichtig sind. da werdet ihr andere sorgen haben,glaub mir ;0)

was soll das heißen,selbständigkeit von anfang an? was verstehst du darunter? ein kind kann in den ersten jahren überhaupt nicht selbständig sein,sondern hängt komplett von den eltern ab.
was ist für dich eine gute mutter?

fragen über fragen... :0)

lg pitti

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Lasst erst mal das Kind da sein

Antwort von Claudia36 am 02.03.2007, 12:18 Uhr

dann regelt sich alles von selbst.
taschengeld ist erst mit höchsens 5 Jahreb fällig und da habt ihr noch viel Zeit.
Es gibt verschiedene Arten von Verwöhnen...den einen wird alles in den H. geschoben und beim nächsten wird alles nach Kideswohl entschieden.

Bekomm doch erstmal das Kind!

Claudia

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Erstens kommt es anders, zweitens als man denkt...

Antwort von hase67 am 02.03.2007, 12:35 Uhr

Hallo,

ich schließe mich meinen Vorschreiberinnen an. Ich finde es zwar grundsätzlich gut, dass ihr euch im Vorfeld Gedanken macht, aber gerade solche Überlegungen, wie ihr sie anstellt, sind doch graue Theorie. Das Leben mit Kindern - und der Umgang mit ihnen - lässt sich nur sehr begrenzt planen, und wie eure Tochter später mal mit Geld umgeht, hängt nicht nur von eurem erzieherischen Einfluss ab. Da spielen so viele Faktoren eine Rolle: Euer Vorbild, das anderer Kinder (bzw. generell das soziale Umfeld).

Außerdem ist das wirklich nur ein winzig kleiner Teilaspekt des Erziehens. Erziehung zur Selbständigkeit finde ich grundsätzlich einen guten Ansatz, aber damit habt ihr nach dem April noch eine Menge Zeit.

Für mich klingt allerdings bei euch ein etwas anderer Konflikt durch: Du willst deine Tochter offensichtlich "formen", damit sie nach deinen Vorstellungen gerät, er dagegen will eine kleine "Prinzessin", der er die Welt zu Füßen legen kann. Beides wird so nicht uneingeschränkt funktionieren.

Als kleinen Denkanstoß dazu (Kinder erziehen hat nämlich sehr viel mit Demut und Sich-Verabschieden von vorgefassten Meinungen zu tun), hier der Klassiker von Khalil Gibran, einer der besten Texte, die zum Leben mit Kindern jemals verfasst wurden:

"Eure Kinder sind nicht eure Kinder.
Es sind die Söhne und Töchter von des Lebens Verlangen nach sich selber.
Sie kommen durch euch, doch nicht von euch:
Und sind sie auch bei euch, so gehören sie euch doch nicht.
Ihr dürft ihnen eure Liebe geben, doch nicht eure Gedanken.
Denn sie haben ihre eigenen Gedanken.
Ihr dürft ihren Leib behausen, doch nicht ihre Seele.
Denn ihre Seele wohnt im Hause von morgen, das ihr nicht zu betreten vermögt, selbst nicht in euren Träumen.
Ihr dürft euch bestreben, ihnen gleich zu werden,
doch suchet nicht, sie euch gleichzumachen.
Denn das Leben läuft nicht rückwärts, noch verweilt es beim Gestern.
Ihr seid die Bogen, von denen eure Kinde als lebende Pfeile entsandt werden.
Der Schütze sieht das Zeichen auf dem Pfade der Unendlichkeit,
und Er biegt euch mit seiner Macht, auf dass Seine Pfeile schnell und weit fliegen.
Möge das Biegen in des Schützen Hand euch zur Freude gereichen;
denn gleich wie Er den fliegenden Pfeil liebt,
so liebt Er auch den Bogen, der standhaft bleibt."

Und noch was: Vergesst nicht, dass ihr als Eltern "Erziehungspartner" seid. Es geht also nicht darum, den anderen als "guter Vater" oder "gute Mutter" auszustechen. Das ist ziemlich pubertär. Zusammenarbeit ist das Stichwort und das Erfolgsgeheimnis!

LG

Nicole

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Re: Erstens kommt es anders, zweitens als man denkt...

Antwort von LorelaiGeorgia am 02.03.2007, 13:24 Uhr

Hallo,
ihr habt mich bis jetzt alle falsch verstanden.

Ich bin ausgelernte Kindererzieherin, und weißß sehr wohl, wie man Kinder erzieht.

Ich wollte nur mal eure Meinung hören, wie ihr das mit der Erziehung seht.
Was ihr für Erfahrungen gemacht habt mit eurem Partner?
Wart ihr euch immer einig in der Erziehung, oder was?

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Re: Erstens kommt es anders, zweitens als man denkt...

Antwort von hase67 am 02.03.2007, 13:46 Uhr

Hallo,

ich meine schon, dich richtig verstanden zu haben...

Ich wollte dir deine Erziehungskompetenz auf keinen Fall absprechen, aber gerade wenn du dich beruflich mit der Materie befasst, wirst du mit dem eigenen Kind dein blaues Wunder erleben... Da ist einfach vieles so anders, als man es in der Theorie gelernt hat und auch in der Kindergartenpraxis umsetzen kann...

Was die Einigkeit in Erziehungsfragen angeht: Da gibt's natürlich auch bei uns immer wieder Reibereien. Ich bin zum Beispiel nicht immer konsequent, da ich finde, dass Kinder auch lernen können, dass sich Situationen nicht unbedingt 1:1 wiederholen. Ich habe das Gefühl, meine Kinder lernen dadurch Flexibilität und auch eine gewisse Nachsicht mit ihren Mitmenschen. Mein Partner ist da für meine Begriffe etwas zu "verbohrt". Das ist eigentlich der Hauptstreitpunkt hier.

Ich habe mir dein Ausgangsposting noch mal durchgelesen, und ich finde, es klingt schon sehr stark durch, dass du es unbedingt "richtig" machen möchtest (wahrscheinlich allein schon aus Berufsehre) und deshalb nicht vor deinem Kind "dumm dastehen" möchtest. Das ist aber m. E. der falsche Ansatz.

Wichtig für die gemeinsame Erziehung ist vor allem, dass ihr für die Kinder als Einzelpersonen authentisch seid und nicht den anderen wegen seiner Erziehungsmethoden offen oder versteckt vor den Kindern kritisiert, sondern euch eher miteinander in einer stillen Stunde auseinandersetzt.

Und ich bleibe dabei, was ich schrieb: Du wirst nicht so viel durch Erziehung beeinflussen können, wie du offensichtlich meinst. Ich weiß nicht mehr, wer das gesagt hat, aber es gibt da so einen schönen Sinnspruch: "Die Erziehungsversuche der meisten Eltern scheitern daran, dass Kinder am Ende doch vor allem von ihrem Vorbild lernen."

Ansonsten kann ich nur noch mal sagen: Lasst es auf euch zukommen, wenn es soweit ist - dann könnt ihr euch auch konstruktiver mit der Einstellung des anderen auseinandersetzen.

LG

Nicole

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hase,das hast du alles sehr schön geschrieben...

Antwort von pittiplatsch80 am 02.03.2007, 13:58 Uhr

vor allem mit der demut und dem überbordwerfen von irgendwelchen "leitsätzen"...
auch der text ist immer wieder schön...

achja,erzieherin/betreuerin fremder kinder ist übrigens nicht gleichzusetzen mit mutter der eigenen kinder sein. :0)
das wäre ungefähr der vergleich einer hebamme,die meint sie weiß alles über eine geburt,hatte aber noch nie richtige wehen ... :0)

gerade da besteht meiner meinung nach die gefahr,stur irgendwelche regeln einhalten zu wollen .... und das geht dann komplett am kind vorbei.

lg pitti

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@hase67

Antwort von Mama Heike am 02.03.2007, 14:22 Uhr

Hallo Nicole,

ich stimme dir 100 % zu und vielen Dank für das Gedicht.

Liebe Grüße
Heike

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Re: Gute Mutter = Schlechte Mutter???

Antwort von suermel am 02.03.2007, 15:42 Uhr

ohh Ihr seid ja lustig. macht euch jetzt nicht schon ein Kopf und Gedanken was in 7 Jahren sein wird..
Ihr werdet da rein wachsen, und einigt euch einfach das Ihr euerer Baby nicht weinen lässt, weil es nach euch ruft,
weil Ihr es nicht Verwöhnen wollt, Ein Baby weint immer wel es was braucht..
Geborgenheit , neue Windel etc...
Aber spart euch solche Gedanken auf später auf, eine Gute SS noch :o)
silvia

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Re: Gute Mutter = Schlechte Mutter???

Antwort von Räbel am 02.03.2007, 16:13 Uhr

Hei
also wichtig ist es das Ihr
versucht gleicher Meinung zu sein.
Wenn es dann mal um das Geld geht, dann
wäre es besser wenn der Vater mal 1 Tag lang ein Verwöhnungstag macht,
und das Kind darf sich alles wünschen was es will.
Liebe heisst ja kämpfen, und glaube mir, auch wenn dein Freund euerm Kind dann alles giebt was es will, und du nicht, dann ist die Liebe zu dir genau so da, wer dem Kind beibringen will, das man auch Verzichten muss, und den Kampf auf sich nimmt, und nicht en bequemen Weg geht, und alles giebt, was das Kind will,der jenge der Streitet und kämpft und sich diese Zeit nimmt, steckr mehr Liebe dahinter.
Weisst du was ich sagen will?
Man kann Konflickten aus dem Wege gehen, und Verwöhnen, oder man kann die ganze Kraft einsetzen und das Kind aufs wahre Leben mit allen was auf sie zu kommt vorbereiten. Da steckrt mehr Liebe dahinter, aber das versteht das Kind dann erst mit 18 oder so...
alles gute noch..
Sandra

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Re: Gute Mutter = Schlechte Mutter???

Antwort von LorelaiGeorgia am 02.03.2007, 16:22 Uhr

Endlich mal jemand, der versteht, was ich meine.
Danke

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Re: Gute Mutter = Schlechte Mutter???

Antwort von räbel am 02.03.2007, 16:28 Uhr

:o)
Bitte gern geschehen! Sandra

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@LorelaiGeorgia

Antwort von Mama Heike am 02.03.2007, 17:33 Uhr

Hallo,

wolltest du wirklich hören, dass du dein Kind auf das "wahre" Leben vorbereiten must und das dann zwar manchmal bitter für das Kind sein wird, aber es wird dir das dann noch danken, wenn es dann 18 ist und ausgezogen ist....

Weißt du, meine Kinder sind 10 und 2,5 Jahre alt und ganz tolle Menschen, aber sie müssen nicht darunter leiden, dass sie Kinder sind und ich die Mutter. Willst du dir jetzt schon vorbeugend "Härte" zulegen, bevor du dein Kind überhaupt in den Armen hälst? Damit du dann nicht leiden musst, weil dein Mann der Sonnenschein für euer Kind sein will. Irgendwie kann ich deine Gedanken nicht nachvollziehen.

Liebe Grüße
Heike

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Re: @LorelaiGeorgia

Antwort von LorelaiGeorgia am 02.03.2007, 17:46 Uhr

Es geht mir nicht darum, dass mein Freund der Sonnenschein ist oder sonst irgendetwas.

Es geht mir darum, dass der kleine Bruder von meinem Freund(12) total verwöhnt ist und mein Freund daran nicht ganz unschuldig ist.

Er will und bekommt immer das neueste Handy, was er gerade haben will und bekommt mehrmals von meinem Freund Geld zugesteckt.

Das ist es, worum es mir geht.
Ich will das bei meinem Kind nicht.

Er ist nämlich dadurch total verzogen und frech und wird in der Schule immer schlechter, obwohl er mal voll gut war.

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Nun lasst das Kind mal kommen

Antwort von tinai am 02.03.2007, 19:40 Uhr

gebt ihm am Anfang so viel Nähe wie möglich, lasst es nicht schreien und macht keine "Schlafprogramme".

Dann wird es von ganz alleine selbständig, weil es sicher Eurer Zuneigung gewiss ist und von Euch Halt bekommt.

Wie ihr das dann mal mit dem Geld regelt, wird sich finden :-)

grau ist alle Theorie.

Gruß Tina

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Argggh...

Antwort von hase67 am 02.03.2007, 20:19 Uhr

... das ist aber jetzt eine üble Pauschalisierung.

Der kleine Bruder deines Freundes ist sicher nicht schlecht in der Schule oder verzogen, weil ihm der große öfter mal Geld "zusteckt". Da müssen doch noch ganz andere Sachen im Argen liegen.

Kein Kind wird "frech" und Schulversager, bloß weil es materiell verwöhnt wird. Ob das materielle Verwöhnen allerdings sinnvoll ist (und nicht oft als Ersatz für Zuwendung an anderer Stelle) herhalten muss, steht auf einem ganz anderen Blatt.

Wenn du gerade DAS nicht willst (das materielle Verwöhnen, meine ich), dann müsst ihr eben später mal klare Regeln dafür treffen, für die ihr euch irgendwie in der Mitte begegnen müsst. Das verlangt aber Entgegenkommen von beiden Seiten.

Sorry, aber irgendwie klingt für mich bei dem, was du schreibst, auch ein bisschen das durch, was Mama Heike oben schrieb - dass du gegen das "Verwöhnen" gegensteuern möchtest, um deine Tochter auch an die "harte Realität" zu gewöhnen. Gebt euerm Kind Liebe und Zuwendung, soviel es braucht und mag, dann wird es auch bei gelegentlichen Geschenkorgien nicht zum "verzogenen Rotzbalg" (bewusst in Anführungszeichen).

LG

Nicole

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