Rund um die Erziehung

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Geschrieben von Larissa02 am 01.03.2007, 20:24 Uhr

zu wenig selbstvertrauen

Hallo,

ich möchte meinem Sohn gerne zu mehr Selbstvertrauen verhelfen. Er ist knapp 4 1/2 Jahre alt und ich wurde vom Kiga und auch von der musikalischen Früherziehung, wo er auf eigenen Wunsch hingeht,angesprochen, dass er sobald er denkt, eine Aufgabe nicht korrekt erfüllen zu können, abblockt und bockig wird. Er stellt selbst so hohe Ansprüche an sich und meint er eben was nicht zu können, probiert er es nicht mal aus. Da hilft dann auch kein Ermuntern oder gutes Zureden.
Heute war von der musikalischen Früherziehung aus eine Eltern-Mitmach-Stunde. Da habe ich es dann mal selbst miterlebt. Zur Begrüßung durfte sich jedes Kind eine Bewegung zum Lied aussuchen und oh Wunder, er sagte sogar was, aber als er es dann vormachen sollte, war natürlich wieder Schluß (ich nehme an, dass ihm das dann schon wieder zu viel war)...hielt sich dann bei seinem Begrüßungslied die Ohren zu!
So hat es sich dann mehr oder weniger die ganze Stunde durchgezogen. Als ich ihn danach fragte, ob er denn da eigentlich jede Woche hin wolle, war seine Antwort "ja, es war schön". Aber wie gesagt, er hat so gut wie nix mitgemacht, hat sich an Gesprächen nicht beteiligt, sich nie gemeldet usw.
Ich glaube nicht, dass es daran liegt, dass ihm die Musikstunden nicht gefallen.
Wichtig wäre es mir einfach, dass er nicht immer gleich abblockt und sagt, dass er nicht will und eigentlich sich nicht traut?! (meine Vermutung)
Probieren könnte er es doch wenigstens mal, aufs Ergebins kommt es dann ja nicht an,ob gelungen oder nicht. Versteht ihr?
Er steht sich da so im Weg....Oder würde Ergo da helfen?
Hat vielleicht jemand von euch so ein Exemplar zu Hause und kann mir Tipps geben?

Danke, Larissa

 
8 Antworten:

Re: zu wenig selbstvertrauen

Antwort von SusanneZ am 01.03.2007, 20:33 Uhr

Manche Eltern vermitteln selbst eine zu hohe Erwartungshaltung - ganz unbewusst in ihren Sätzen. Diese Erwartungen verinnerlichne die Kinder und stellen diese dann selbst an sich. Allerdings sind sie damit schnell überfordert. Kann es sein, dass er einfach Angst hat deinen/ euren vermittelten Erwartungen nicht zu entsprechen?

Passiert auch, wenn das Kind nur wenige Wahlmöglichkeiten hat. Es sich also den Erwartungen der Eltern häufig fügen muss, ganz einfach weil die Erwartungen somit ganz klar rüberkommen und das Kind nicht das Gefühl hat diese Erwartungen erfüllen zu wollen/können.

LG

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Re: zu wenig selbstvertrauen

Antwort von Larissa02 am 01.03.2007, 20:51 Uhr

Habe in die Richtung auch schon überlegt, kanns aber eigentlich nicht sein. Mir wäre da wirklich nichts bewußt.
Ich denke eher, dass ich diejenige bin,die eben auch mal erzählt,dass jeder Mensch mal was nicht kann, der eine kann das besonders gut und ein anderer dafür was anderes besser.

Aber was ich eben im Moment von ihm erwarte ist, dass er doch, bevor er wieder sagt, dass er das nicht kann/will, es mal ausprobieren sollte. Meinst du, dass stresst ihn?
Dass mit dem Ausprobieren ist ja nicht in allem so,sondern bezieht sich eben z.B. auf so Sachen wie Musikstunde. Da finde ich es einfach doof, wenn er ne Stunde bockig dasitzt und dazu ganz grimmig schaut!
Ansonsten darf er schon viel mitentscheiden und ich akzeptiere es auch,wenn er mal was nicht machen will. Ich merke aber deutlich den Unterschied zu einem "nein, das mach ich jetzt nicht" weil er gerade lieber was anderes machen will zu einem "nein, ich will nicht" weil ihn die Situation überfordert / er sich nicht traut, aber eigentlich gerne würde.

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Re: zu wenig selbstvertrauen

Antwort von MichaelaPo am 01.03.2007, 20:56 Uhr

Hallo

gib ihm noch ein bisserl Zeit: meine war auch in dem Alter sooooo schuechtern, dass ich mir Sorgen machte - heute kann ich sagen fuer nichts und wiedernichts. Heute ist sie selbstbewusst, oft der Anfuehrer usw.
Selbsbewusstsein selber kannst Du ihm geben, indem Du ihn viel lobst und viel positiv hervorhebst...
Meine mittlere Tochter hat auch oft "gebockt" wie ich spaeter dann begriffen habe, weil sie gewisse Ablaeufe - Situationen nicht verstanden hat. Wenn sie das mal verbal zum Ausdruck bringen, erklaeren sich da viele Situationen.
Weist Du wir Erwachsenen koennen das logisch begreifen, dass man ruhig mal was neues ausprobieren kann und es nicht auf das Ergebnis ankommt, aber in dem Alter koennen die Kinder das noch nicht begreifen.
Also lass ihn einfach mitmachen oder auch nicht. Viel lernt er doch vom beobachten und je aelter er wird desto einfacher kann er dann mal was ausprobieren oder auch nicht.
Alles Liebe Michaela

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Re: zu wenig selbstvertrauen

Antwort von MichaelaPo am 01.03.2007, 20:59 Uhr

auch da faellt mir noch was ein: meine hat das immer auf Geburtstagsfeiern gemacht: sie sass grimmig da und wollte nicht mitspielen obwohl sie sich doch so auf die Feiern gefreut hat und ich : jetzt spiel doch mal, probier doch mal... Erst seit ich losgelassen habe und gelassen bleibe, spielt sie mit....
Also ich wuerde wenn er zu den Stunden will ihn weiter hinschicken und gar nicht "ueberpruefen" was er nun gemaht hat...
Alles Liebe Michaela

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Re: zu wenig selbstvertrauen

Antwort von SusanneZ am 01.03.2007, 21:13 Uhr

Ich würde Michaela zustimmen, dass es besser funktioniert, wenn du loslässt. Wenn er frei entscheiden kann, ob er es probiert oder nicht. Ganz ohne irgend(s/d)eine Erwartungshaltung.

Wenn du sicher bist, du tust mit deinem gesamten Auftreten ihm gegenüber kein Erwartungshaltung ausstrahlen, dann wird es das nicht sein. Das muss natürlich deinen Mann oder andere nahe Bezugspersonen auch betreffen.

Vielleicht versuchst du es mal, indem du ihm wirklich die volle freie Entscheidung lässt "mitmachen" oder "nicht mitmachen". Es muss aber wirklich aus deiner Überzeugung herauskommen, dass dies der bessere Weg ist. Ansonsten wirst du nach 3 ausgeschlagenen Angeboten lospoltern und deine guten Vorsätze über Bord werfen. Also, wenn du auch meinst, keine Erwartungshaltung zu zeigen ("ich möchte, dass du da hingehst", "zeig doch ruhig mal was du kannst", "so schwer ist das doch gar nicht", "Ach komm, ist doch nicht so schlimm, wenns erst das nächste Mal klappt...) sei besser bzw. der Weg aus der Misere, dann darfst du auch keine im Hinterköpfchen haben. du musst also zuerst dich selbst überezugen und den Rest der Familienbande gleich mit ;-)

Schlaf mal ne Nacht drüber und dann entscheide, ob du diesen Weg oder einen anderen verfolgen willst. Sprich dich auch mit deinem Mann ab, nicht dass der weiter eine Erwartungshaltung raushängt und die freie Entscheidung (das eigentliche Ziel) passe ist.

LG

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@SusanneZ

Antwort von Larissa02 am 01.03.2007, 21:30 Uhr

An den Weg hab ich ja auch schon gedacht, ihn frei wählen zu lassen ob er was machen will oder eben nicht.
Aber um auf die Musikstunde nochmal zurück zu kommen, da geht sowas ja schlecht. Das macht eine Singschullehrerin und die hat eine Erwartungshaltung an die Kinder. Und da bekomme ich dann auch zu hören, dass er in 1 1/2 Jahren in der Schule ja auch nicht sagen kann, dass er dieses oder jenes nicht wolle.

Deswegen mache ich mir so meine Gedanken. Meinst du es wäre besser gewesen, wenn ich ihn unterstützt hätte? Als er heute bei der Mitmach-Stunde eben oft nichts machen wollte und die Lehrerin ihn jedesmal aufs neue aufgefordert hat?

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ich denke mal,...

Antwort von SusanneZ am 01.03.2007, 21:52 Uhr

...wenn die Musiklehrerin das erwartet, kannst du schlecht deinem Sohn in dem Moment die freie Wahl in der Situation lassen. Ok, du hast das Gespräch zur Lehrerin gesucht und sie lies sich nicht überzeugen. Grundsätzlich ist ihre Aussage in meinen Augen nicht realistisch. 1,5 Jahre sind noch viel Zeit für ein kleines Kind. Er entwickelt sich ja auch noch und wenn man ihm Freiraum zum entwickeln lässt, wird das sicher auch. Es ist ja auch nicht so, dass er nicht will, sondern dass er wohl einfach nicht kann/ sich nicht traut. Und sie müsste eigentlich wissen, dass Druck eine Bremse und kein Katalysator ist.

Für den Fall, dass sie nicht einlenkt: Sprich du mal in Ruhe mit deinem Sohn darüber, dass er dort mitmachen muss. Aber biete ihm an, zu wählen ob er dort noch hin möchte (mit allen Konsequenzen) oder ob er es lieber abbrechen möchte. Ich vermute mal, dass er letzteres wählt und auch sonst sich erstmal gegen alles entscheidet, wo er "Leistung" zeigen müsste...bis er sicher ist, die freie Wahl zu haben und mit dieser wachsen zu können.

Es ist sicher jetzt ne schwere Entscheidung im Hinblick dessen, dass er dann vielleicht Angefangenes hinschmeißt. Aber ich denke, wenn er es fallenlässt, dann war es eben das falsche zum falschen Zeitpunkt was nicht hatte sein sollen. Ich denke aber schon, (dass es ohne diesen Druck und mit dem Wissen, dass du seine Entscheidungen respektierst und nur mit deinem Wissen informierst für seine freie Entscheidung,) dass es dann besser wird bzw. weg geht.

Überleg es dir nochmal in Ruhe. Wenn du unsicher bist, dann besprich dich mit deinem Sohn. Ein bissel artikulieren kann er sich ja doch sicher schon - zumindest soweit, dass es der Entscheidungsfindung hilft.

Viel Erfolg. LG

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Re: zu wenig selbstvertrauen

Antwort von Astrosternle am 05.03.2007, 7:14 Uhr

Hallo!

Das Problem kenne ich, allerdings ist unser Sohn nicht nur bockig, sondern wird auch mal richtig wütend dabei!

Er ist jetzt schon 51/2 Jahre und malt kaum, gerade weil er so hohe Ansprüche an sich selbst stellt (denke ich). Mittlerweile habe ich einen Weg gefunden, er soll etwas mit mir machen (malen, basteln usw.) und ich mache im Gegenzug etwas das er aussucht. Auch sage ich ihm, es ist egal ob es klappt oder nicht, dann versuchen wir es einfach noch mal. Wenn dann etwa klappt dann viel loben, auch wenn er etwas probiert hat (z.b. Musikschule).

Ich denke, dann wird sich das bessern. Vielleicht gibt es ja auch etwas das er schon toll kann, dann kannst Du ja drauf hinweisen, daß er das ja auch erst lernen mußte und so ist das bei anderen Dingen auch. Immer wieder versuchen ihn zu loben (aber nur wenn es richtig ist, kein falsches Lob) und nicht kritisieren, wenn etwas daneben geht (dann versuchen wir es halt nächstes mal nochmal).

Viel Erfolg!

Claudia ;-)

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