Rund um die Erziehung

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Geschrieben von Mama von Joshua am 05.03.2007, 15:45 Uhr

Wie lange dauert die Nein-Phase ?

Joshua ist nun 26 Monate alt und bringt mich zur Zeit an den Rand des Wahnsinns.

Egal was ich sage- grundsätzlich ist erstmal alles "Nein!" und das in einer Tonlage, daß ich nur mit den Ohren schlackern kann.

Am Wochenende war Regenwetter, also wollten wir in den Indoorspielplatz. Dort ist Vorschrft, daß Kinder entweder Anti-Rutsch-Socken oder Fliesenflitzer anziehen müssen, bevor sie an die Geräte dürfen. Joshua weiss das, denn wir waren ja schon öfter da und bisher war da auch kein Problem. Wir wollten ihm also die Schuhe ausziehen und die Fliesenflitzer an, da brüllt er schon "Nein, nein, nein!" Wir haben ihm erklärt, daß er ohne die nicht losdarf und das es nicht von uns kommt, daß er die anziehen muss. Beim Versuch die Fliesenflitzer über die Füße zu streifen, kriegt er einen knallroten Kopf, brüllt wie abgestochen, fängt fast an zu erbrechen und will die Dinger wieder runterhaben. Das haben wir uns ganze 10 Minuten "angetan", haben ihm dann wieder die Schuhe angezogen und sind gegangen. Mein Mann war natürlich entsprechend sauer, da die Spielplätze ja nicht ganz billig sind.

Ich könnte noch mehr dieser Art aufzählen, aber dies würde den Rahmen sprengen. Ich weiss, daß jedes Kind diese Phase einmal durchmacht- aber wie lange dauert sowas und vor allem wie reagiere ich richtig ?

Danke für eure Antworten
LG
Nicole

 
6 Antworten:

Re: Bis sie 21 sind....???

Antwort von didda 79 am 05.03.2007, 16:58 Uhr

Hi,

sorry, sollte ein Scherz sein.
Aber ich finde eure Reaktion mit dem Spielplatz goldrichtig.
Dein Sohn muss lernen, dass man sich an gewisse REgeln zu halten hat, wenn man auswärts ist.
Zum ersten, weil das die, die den Spielplatz gebaut haben, das so wollen, damit zweitens den Kindern nichts passiert.
Das musst du deinem Sohn leider klar machen, deshalb musst du auch konsequent sein.
Das mache ich mit meiner Tochter auch so und es funktioniert wunderbar, sie ist 29 Monate alt.
Auch wenns manchmal extrem nervt, weil eben der Eintritt schweineteuer ist und verloren ist, aber da müsst ihr durch.
Bei meiner Tochter wird das schon besser, aber sie war auch nie so der extreme Neinsager, nur wenn sie mitten einem Anfall war.
Nur weiter so, behaltet eure Nerven und die Konsequenz, dann wird auch euer KInd draus lernen.
LG Birgit

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Re: Hihi, mindestens... Nein, jetzt aber im Ernst:

Antwort von Bonniebee am 05.03.2007, 20:23 Uhr

Hallo,

es hilft schon, wenn man sich klar macht, dass dieses Verhalten völlig normal und altersgerecht ist. Kleinkinder entdecken ab ca. 18 Monaten ihren eigenen Willen und erleben sich von nun an als von der Mutter getrennte Person. Sie entdecken, dass ihr Wille mit dem der Eltern nicht identisch sein muss. Sie erproben ihren eigenen Kopf von nun an ständig - und genießen das. Zugleich MÜSSEN sie das tun, um später eine psychisch gesunde und intakte Persönlichkeit zu entwickeln. Sie tun es nicht aus Trotz oder um uns zu ärgern, sondern sie können absolut nicht anders. Es ist ein genetisches, also angeborenes Verhaltensprogramm, das jetzt abläuft.

Das macht es vielleicht im konkreten Fall nicht unbedingt weniger anstrengend, aber ich finde, es nimmt die Spannung aus der Sache. Weil man versteht, dass man dieses Contra-Verhalten nicht persönlich zu nehmen braucht. Und nicht wegerziehen kann.

Aber: Natürlich muss man trotzdem als Eltern immer wieder darauf bestehen, dass die Dinge so gemacht werden, wie sie am sichersten sind. Deshalb darf man den ständigen "Neins" des Kindes ruhig etwas entgegensetzen - auch das wollen die Kinder nämlich. Sie brauchen das, um ihre Grenzen zu fühlen, inh. derer sie sich denn auch geborgen und gehalten fühlen (auch wenn es nicht so aussieht ;-)).

Auf der anderen Seite sollte man als Eltern aber auch manchmal nachgeben, wo es möglich ist. Zuviele Verbote der Eltern machen Kinder selbstunsicher und traurig. Ich lasse meinen Kindern manchmal einfach auch ihren Willen, wo kein größerer Schaden droht. Zum Beispiel, wenn sie etwas anziehen möchten, das nicht so wirklich zusammenpasst etc. Sie müssen auch mal Erfolg haben mit ihrer Selbstbehauptung - auch das gehört zur gesunden seelischen Entwicklung dazu. Sie sollen ja auch als Erwachsene ihre Ideen erfolgreich umsetzen können - und das müssen sie jetzt schon manchmal üben dürfen.

Grüßle,

Bonniebee

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Mein Sohn ist 7....

Antwort von ClaudiP68 am 05.03.2007, 21:15 Uhr

Hallo!

...und hat es auf jeden Fall noch zu 80 - 90%. Zumindest muß ich viel mit ihm reden und vor allem ruhig bleiben, dann kann ich ihn hin und wieder umstimmen.

Viel Geduld Gruß Claudia

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Re: Wie lange dauert die

Antwort von cata am 05.03.2007, 22:50 Uhr

Ich geh da diplomatisch vor. Wenn ich meinem Sohn(2) viel erklaere, zeigt er sich einsichtig.
Will er seine Muetze nicht auflassen, sag ich ihm, draussen ist der Frost, und der zwickt in die Ohren, deshalb ist es besser die Ohren zu verstecken. Auf die Art klappt es meistens. Witzig find ich dann, wenn er genau diese Sprueche seinem Freund erzaehlt. Wenn er nachts schreit, erzaehle ich ihm, dass er damit die kleinen Heinzelmaenner verjagt, die bei uns Unterschlupf suchen. Die findet er nett aus seinen Buechern, deshalb ruft er nur noch leise, wenn er was will.
Ich hab da immer sehr viel Fantasie, meine Freundin lacht sich kringelig darueber.

Cata

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Re: Wie lange dauert die

Antwort von Trinity0815 am 06.03.2007, 9:25 Uhr

Hallo,
hattet ihr keine Antirutschsocken dabei oder wollte er die auch nicht? *g*

Ich hab immer situationsbezogen gehandelt.
In eurem Fall hätte ich die Dinger erst mal ausgelassen und ihm an einer ungefährlichen Stelle gezeigt, wie schnell man ohne ins Glitschen kommt.

Bei uns ist lediglich Sockenpflicht und Sohni hat ziemlich schnell gemerkt, dass man ohne Noppen drunter nicht mal die Hüpfburgrutsche raufkommt.

Oder man lenkt das Kind erst mit was anderem ab und dann klappts mit dem Anziehen auch, wenn die Luft aus dem Konflikt raus ist.
Das muss ja nun wirklich nicht SOFORT sein. So unbeaufsichtigt turnt ein Zwerg ja nicht da rum.

Wirklich durchsetzen muss ich nur Dinge, die definitiv nicht anders lösbar sind.
Das man an einer stark befahrenen Straße nicht fangen spielen kann, z.B.
Da nützt auch alles Heulen und "Nein, will aber"-Brüllen nichts.

Aber WENN sich ein Konflikt deeskalieren lässt, indem man dem Kind etwas Zeit gibt und/oder einen tragbaren Kompromiß anbietet:
"Wenn Du die Socken anziehst, können wir zusammen auf die tolle Rutsche".
dann würde ich das auch tun.

LG
Trinity

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Re: Wie lange dauert die (lang...)

Antwort von siko7069 am 08.03.2007, 14:57 Uhr

Oh, ich kann so mitfühlen.

Zu erstens: Meine Kleine versteckt sich bei z.B. Nikolaus oder Fasching (war ganz schlimm!) hinter mir und wird zu Salzsäule und weint leise vonr sich hin. Tieren gegenüber macht sie das nicht. Da ist sie zu neugierig. Ich hoffe, dass sich das legt. Meine Reaktion ist einfach: ich versuche Ihr zu vermitteln, dass ich da bin und alles okay ist.

zu 2. da stosse ich momentan an meine Grenzen. Ich musste schon öffter kurz eine Auszeit nehmen um nicht über zu reagieren ( gehe dann eben kurz aus dem Zimmer und atme ein par mal tief durch!)
Mittlerweile sagt mir meine kleine morgens schon nach dem Gutenkorgenknuddeln,: Mama, heute nein-Tage scho wieder! Und strahlt mich dabei so glücklich an. Heute hab ich mal was probiert: den Spieß umgedreht: ich hab nein gesagt. Sie war total verblüfft und hat sich fast nicht mehr einbekommen, aber ohne Theater die Zähne geputzt. Vielleicht Zufall! Werde das noch mal ausprobieren und berichten. Habt noch einen schönen Tag. Liebe Grüße
S.

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