Rund um die Erziehung

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Geschrieben von kea2 am 15.02.2022, 10:23 Uhr

Hilfe! Ich weiß nicht wie ich mit meiner Tochter umgehen soll

Macht Deine Tochter in der Schule oder im Kindergarten auch solche Sachen?
Mit 6 finde ich das in dem Ausmaß schon nicht mehr ganz normal.
Das gehört eigentlich in die Trotzphase.

Falls nein, kann sie sich offenbar beherrschen, hält es zu Hause aber weniger für nötig. ;-)
Die Kinder wissen dann, dass sie von ihren Eltern geliebt werden, auch wenn sie sich daneben benehmen und reißen sich zu Hause nicht so zusammen, wie anderswo.
Das ist zwar anstrengend für Eltern, aber die bessere Variante.

Wenn sie sich im Kindergarten oder in der Schule genauso benimmt, solltet Ihr überlegen, ob Ihr nicht ein paar Stunden bei einem Therapeuten nehmt, der mit ihr an ihrer Frustrationstoleranz arbeitet. (Falls es Euch zu Hause zu viel wird, könnt Ihr das natürlich auch machen.)
Häufig kracht es sonst früher oder später an der Grundschule. Dann kommt von dort Druck, dass Eure Tochter gefälligst so schnell, wie möglich, normal zu funktionieren hat.
Bei Mitschülern machen sich solche Kinder auch nicht beliebt.

Kleidung, die die Kinder nicht mehr oder nur zu bestimmten Gelegenheiten anziehen sollen, würde ich wegpacken. Was nicht da ist, kann keine Trotzreaktion hervor rufen.

Unser Sohn (12) hat ebenfalls eine sehr niedrige Frustrationstoleranz.
Da reagiere ich je nach Situation unterschiedlich.
Manchmal lasse ich ihn toben und gehe oder warte eine Weile. Manchmal warte ich bis er Luft holt, um dann zu erklären, warum das jetzt kein Drama ist. (Das sind dann Dinge, die er falsch verstanden oder übersehen hat.) Manchmal werde ich energisch.

Im Grundschulalter hat er mich zwei- oder dreimal getreten oder geschlagen. Da bin ich richtig böse geworden und habe ihn mir gepackt und ihm erklärt, dass das so NICHT läuft. Am effektivsten ist es, wenn man den Kindern dabei in die Augen guckt.
Allerdings kann ich es verstehen, wenn die Kinder mit 6 anfangen, zu treten oder zu schlagen, wenn man sie ohne Erlaubnis anfasst oder ihnen die Hose auszieht. Das finde ich schon irgendwo übergriffig.
Ich glaube, in diesem Fall hätte ich ihn mit der löchrigen Hose gehen lassen und die Hose abends weggeworfen.

Dass unser Sohn seine Gefühle ruhig benennt oder reflektiert, wenn er gerade hochgefahren ist, kann man übrigens vergessen.
Man kann nachher mit ihm darüber sprechen. Manchmal bringt das was, manchmal nicht.

Was funktioniert, ist, wenn man in einer ruhigen Minute mit ihm bespricht, was er tun kann, wenn er merkt, dass er gleich ausflippt.
Es gibt z.B. die Strategie, alle Muskeln anzuspannen und die Fäuste zu ballen und dann ganz bewusst auszuatmen und den Druck rauszulassen.
Für den Schulhof in der Grundschule hatten wir besprochen, dass er die Situation mit den anderen Kindern verlässt und etwas tritt, das nicht kaputt geht, wenn es ihm zu viel wird.

Von unserem Therapeuten hatten wir das Spiel "Spitz, pass auf!" empfohlen bekommen, weil die Kinder damit lernen können, sich zu beherrschen.
Allgemein finde ich, dass man mit Brettspielen Frustrationstoleranz üben kann, weil die meisten Kinder, die da Defizite haben, nicht verlieren können.

Wir haben das Problem mittlerweile nur noch zu Hause bzw. im engen familiären Umfeld und wenn er mit seinen Freunden zockt.
Ich denke, der Rest kommt, wenn er älter wird.

 
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