fast 5- jährige macht mich echt Ratlos

Das ist eine schwierige Situation...
Meiner Meinung nach geht's bei beiden Kindern schlichtweg um Aufmerksamkeit.
Deine Tochter holt sich negative Aufmerksamkeit, Dein Sohn die Aufmerksamkeit von Dir und von der Oma als “Opfer“. Erst in der Schule, dann zuhause. Er fühlt sich wohl in Deinem Schutz.

Also: weniger Aufmerksamkeit für BEIDE in diesen Situationen.

Meine zwei Mädels hatten auch jeweils bis zum ca. 5. Geburtstag “Welpenschutz“ vom großen Bruder. Gerade unsere Kleine durfte machen, was sie wollte, er fand es “süß“ und wehrte sich nicht (sie war bis dahin auch nicht richtig grob oder garstig).

Dann kam auch eine schwierigere Phase, sie versuchte den Bruder auch mal auszuspielen, provozierte ihn und tat ihm auch mal weh. Er war sehr gehemmt.. und ich nahm sie dann auch eher in Schutz, wenn er sich wehrte, da er so viel kräftiger war. Auch die Mittlere mischte mit... ich war den ganzen Tag irgendwie am Streit schlichten.

Das wollte ich nicht mehr. Ich beschloss dann, dass die Kinder die Hierarchie untereinander klären mussten. Er ist der große Bruder. Er ist nicht vorsätzlich gewalttätig, hat einen klaren Verstand und hohe moralische Grundsätze (denke, das ist die Voraussetzung, dass es klappt). Also hielt ich mich zurück und sagte ihm klipp und klar, dass er der ältere und stärkere ist und ich ihn nicht vor den kleinen Schwestern beschütze. Er soll sich in einem vernünftigen Rahmen wehren. Sie sollen sehen, dass er stärker ist.

Das dauerte dann eine Zeit... aber inzwischen ist die Hierarchie recht klar geregelt. Klar streiten sie auch mal. Aber lange nicht mehr so viel wie früher. Die Mittlere spielt manchmal recht nett mit dem Großen, die Kleine balgt sich zwar gerne mit ihm, aber sobald sie übertreibt, zeigt er ihr auch mal kurz die Grenze auf. Auch wenn sie dann kurz brüllt halte ich mich raus, wenn ich die “Vorgeschichte“ kenne.

Klappt ganz gut, nicht perfekt, ein gewisses Maß an Geschwisterstreit ist denk ich ganz normal.

Also stärke Deinen Jungen, er soll sich doch bitte nicht gefallen lassen, dass er getreten und gebissen, gekratzt wird!