Bitte noch ein Baby

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Geschrieben von MsEtepetete am 01.09.2019, 23:26 Uhr

Wann bereit für zweites Kind?

Wir haben eine zweieinhalbjährige Tochter und langsam denke ich immer häufiger an ein 2. Kind. Ich habe da allerdings sehr gemischte Gefühle. Ich liebe meine Tochter innig, genieße jede einzelne Minute mit ihr. Das verstärkt einerseits meinen Kinderwunsch, wenn ich mir vorstelle, noch einmal ein so wunderbares Kind zu bekommen. Auch wäre ein Geschwisterchen natürlich schön für sie. Andererseits habe ich Sorge es zu bereuen, wenn plötzlich ein Baby "zwischen uns steht". Ich kenne die Sprichwörter a la "Geteilte Liebe ist doppelte Liebe" usw. Aber ich erinnere mich auch noch gut an den "Schock", als meine Tochter geboren war und mein Mann und ich gemerkt haben, dass wir nun so viel weniger Zeit füreinander haben. Eine erwachsene Beziehung kann so etwas schon verkraften, aber für ein Kind muss es doch ein riesiger Einschnitt sein, wenn plötzlich jemand da ist, der mindestens die Hälfte der Aufmerksamkeit fordert, wenn nicht mehr? Ich denke, letztendlich habe ich Angst, den jetzigen "perfekten" Zustand durch ein zweites Kind zu zerstören... Mich interessieren ehrliche Erfahrungsberichte. Ging/Geht es einigen von euch ähnlich oder habt ihr euch das 2. Kind genauso stark gewünscht wie das erste? Würdet ihr an meiner Stelle abwarten bis ich mir sicher bin, auch wenn es 10 Jahre dauert, oder "einfach machen" und darauf vertrauen, dass alles gut wird?

 
3 Antworten:

Re: Wann bereit für zweites Kind?

Antwort von Rosarot38 am 02.09.2019, 7:43 Uhr

Hey du Liebe!
Das ist vielleicht die „Frage der Fragen“
Also überhaupt OB Kind oder auch das zweite, dritte usw.
Ich glaube, dass ist auch immer ein bisschen Typsache und wie sehr man sein Leben gerne „in der Hand“ hat oder wie gut man mit chaotischen Zuständen zurecht kommt
Letztlich sind die Dinge im Leben meistens zu Händeln. Manchmal irgendwie und oft auch ziemlich gut und zufriedenstellend.
Als ich meinen Mann kennenlernte hatte ich plötzlich zu meinen zwei Kindern noch einen Sohn dazu und war von heute auf morgen Mama von drei Kindern... ohje...
Meine Erfahrung ist: wenn du dir mit dem was DU willst sicher bist, wird es immer gut. Kinder merken ob die Mama zweifelt oder nicht. Und du wirst wie alle Mamis ein permanentes schlechtes Gewissen mit Dir herum tragen es nicht allen recht zu machen. Wenn du damit umgehen kannst, wird es eine wunderschöne Erfahrung sein zwei oder mehr Kinder zu haben!!! Für alle Beteiligten.
Und das mit der Liebe: Der Spruch mit dem „man liebt alle Kinder gleich“ stimmt bei mir nicht. Ich liebe alle vier Kinder auf ganz unterschiedliche Arten und das ist auch gut so. Denn sie sind ja auch ganz unterschiedliche und brauchen jeder ganz andere Arten von Zuwendung.
Ganz schön großes Abenteuer

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Re: Wann bereit für zweites Kind?

Antwort von Hexhex am 02.09.2019, 8:22 Uhr

Huhu,

ich habe selbst zwei Kinder und damals auch viel über diese Fragen nachgedacht. Vielleicht kann ich Deine Bedenken ein bisschen aufdröseln, denn da gibt es ja mehrere. Es klingt zum einen durch, dass Du durchaus auch etwas Angst hast, noch weniger Zeit für Eure Paarbeziehung zu haben als schon mit dem ersten Kind. Du sprichst von einem „Schock“, den die Ankunft des Babys für Euch anfangs bedeutete, was die gemeinsame Zeit anging.

Das stimmt zum einen. Aber wenn man zu dritt oder zu viert ist, erweitert sich die Beziehung ja auch: Man ist ein Liebespaar, aber man ist auch eine Mutter oder ein Vater. man ist also nicht weniger als vorher, sondern mehr. Das ist eine Bereicherung, man erlebt sich in zwei kompetenten Rollen, statt nur in einer. Nicht umsonst wirken Eltern oft wesentlich reifer als Kinderlose, die oft nur über ihren Freizeitstress jammern und manchmal nicht gut erkennen, was im Leben wirklich wichtig ist, und was nicht.

Der nächste Punkt ist Deine Sorge, dass das neue Geschwisterchen für Deine Tochter belastend sein könnte, weil sie weniger Aufmerksamkeit bekommt. Auch das stimmt. Aber nur zum Teil. Denn es ist seit hunderttausenden von Jahren so, dass Kinder viele Geschwister hatten. Die Kleinstfamilie ist eine Erfindung der Neuzeit, die es so nie gab. Auch Deine Tochter hat natürlich in ihren Genen die Kompetenz mitbekommen, mit Geschwistern klarzukommen. Nicht nur das: Geschwister zu haben, ist für ein Kind die natürlichere Lebensform, ums mal so zu sagen. Das Einzelkind-Dasein ist eigentlich eher nicht vorgesehen.

Deine Tochter erlebt dann natürlich gewisse Einschränkungen: Weniger Mama-Zeit, Eifersucht, Teilenmüssen. Aber sie bekommt auch viel hinzu. Zum einen Gesellschaft: Sie steht nicht mehr allein dem elterlichen Block aus Mama und Papa gegenüber, sondern sie hat auch jemanden, mit dem sie sich verbünden kann, wenn‘s mal Stress gibt. Sie bekommt soziale Kompetenz: Sie wird als große Schwester fürsorglich sein, sie kann aber auch streiten, muss bei Konflikten Lösungen finden. Sie lernt zu teilen und auch mal zurückzustecken. Das alles ist wertvoll und macht sie auch nach außen hin fit - fürs Leben und auch im Umgang mit anderen Kindern.

Es gibt noch einen Punkt: Es ist für ein Kind gar nicht unbedingt gut, ununterbrochen allein im elterlichen Fokus zu stehen. Es möchte auch mal einfach so mitlaufen, nicht ständig unter Beobachtung stehen, nicht allein alle Hoffnungen und Erwartungen der Eltern erfüllen müssen. Es ist gut für Kinder, wenn sich die elterliche Aufmerksamkeit etwas mehr verteilt, sie können sich dann entspannter entfalten.

Ich selbst hatte am Tag der Entbindung meines ersten Kindes schon wieder neuen Kinderwunsch. Klingt verdammt schnell, war aber tatsächlich so. Ich fand es so wunderbar, dieses Baby in den Armen zu halten, dass ich dachte: Davon möchte ich noch mehr. Das Gefühl flaute dann im Babystress des ersten Jahres natürlich etwas ab. Aber als meine Tochter etwa ein Jahr alt war, kam das Gefühl sehr stark zurück.

Ich muss sagen, zwei Kinder sind nicht wirklich so viel mehr Stress als eines. Man hat Erfahrung, Routine, vieles fällt leichter oder geschieht nebenbei. Nicht jeder wunde Popo ist gleich ein Aufreger, man ist generell viel gelassener beim zweiten Kind. Für meine Tochter ist der Bruder eine große Bereicherung. Sie hat sich total auf ihn gefreut. Es gibt auch sehr oft Stress und Zank, wie bei allen Geschwistern. Aber eigentlich sind wir gefühlt erst jetzt eine richtig lebendige, bunte, lebhafte Familie. Vier ist eine sehr schöne Zahl, auch für die Kinder. Wenn ich mal meckere, verbünden sich die Zwei. Und wenn einer von beiden krank ist, kommt der andere und tröstet - egal wie sehr man sich sonst zofft.

Sorry für den sehr langen Text. Von mir auf jeden Fall ein Plädoyer FÜR ein zweites Kind!

LG

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Re: Wann bereit für zweites Kind?

Antwort von Zava-Mamy am 02.09.2019, 15:46 Uhr

Nein, ich würde nicht abwarten. Auf was denn konkret? Du schreibst dass es jetzt "perfekt" ist.

Wir haben selbst auch direkt nachgelegt und das gleich noch einmal und dann nochmal, weil es einfach herrlich ist, wenn Geschwister gemeinsam aufwachsen.

Meinen Vorschreiberinnen kann ich nur zustimmen. Besonders den Punkt, dass es sich erst ab dem 2. Kind so richtig nach bunter, lebhafter Familie angefühlt hat, hab ich genau so empfunden.

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