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Geschrieben von shortie am 05.06.2008, 1:02 Uhr

@hase67, hab´s jetzt erst gesehen, alle interessierten

hallo Nicole,

(komme mit dem neuen system irgendwo nicht zurecht, - wo ist denn mein beitrag hin??)

finde dein antworten immer sehr interessant, du verstehst trotz meiner kryptischen umschreibungen immer, was ich meine.
alles mit meinem mann verstehe ich sehr gut, was es aber nicht besser macht. hatte eben ein exposee dazu geschrieben, aber das ist wohl ins nirvana. *dummguck*

leider muss ich nun feststellen, dass mein plan nicht bei allen beteiligten ankommt. meine karriere ist keine, meine arbeit sei unwert, gleichwertiges könnte ich ebensogut am anderen ort finden etc.
ich habe über zehn jahre darein gesteckt, dahin zu kommen, wo ich jetzt bin. (studium mit kindern, nun selbständig im kreativen bereich, kein künstler) natürlich frage ich mich als selbständiger auch ohne diesen hintergrund kranker eltern, ob ich rentabel bin. und natürlich bin ich es noch nicht. wie auch. bei nicht vollem einsatz und als anfänger. aber es entwickelt sich gut. ob das so weiter verläuft? wer weiß!

aber alle meine argumente zählen nicht. ich habe nun echt einen heulflash.
ums wohlfühlen geht es nicht. und wenn ich mich nur anstrenge, kann ich vom anderen wohnort alles genauso toll organisieren, wie hier.
NEIN NEIN NEIN!
ich kann nicht alleine mit kleinen kindern und kranken großeltern alles neu organisieren.

jetzt mache ich mal schluss,bevor´s wieder nicht klapp.
shortie

 
8 Antworten:

Re: @hase67, hab´s jetzt erst gesehen, alle interessierten

Antwort von hase67 am 05.06.2008, 8:37 Uhr

Hi Shortie,

du schreibst:

"leider muss ich nun feststellen, dass mein plan nicht bei allen beteiligten ankommt. meine karriere ist keine, meine arbeit sei unwert, gleichwertiges könnte ich ebensogut am anderen ort finden etc."

Wenn dir jemand anders so was über seine Eltern erzählen würde, was würdest du da denken? Ich sage dir mal, was ich denke: Deine Eltern haben nie gelernt, dich als eigenständige Person zu respektieren, du sollst nur in ihrem System "funktionieren". Das ist keine tragfähige Basis für eine Beziehung zwischen Eltern und erwachsenen Kindern, ja, mehr noch, das ist eigentlich gar keine. Du bist kein Fußabtreter, du bist ihre Tochter, auch wenn dein beruflicher Weg hundert Mal nicht ihren Vorstellungen von Karriere und Erfolg entspricht. Ob du von deiner Arbeit deine Familie ernähren kannst oder nicht, geht in allererster Linie mal dich und deinen Mann an - niemanden sonst. Auch fehlt deinen Eltern offenbar völlig das Verständnis dafür, dass eine Selbständigkeit am Anfang oft noch nicht wirklich gewinnbringend ist, dass man eine längere Durststrecke zu überstehen hat. Wenn die Aussichten gut sind, ist das ein Grund mehr, jetzt nicht zu kuschen und die Flinte ins Korn zu werfen.

Deine Eltern (wer auch immer jetzt pflegebedürftig geworden ist, ist ja im Prinzip egal) sollen mal von ihrem hohen Ross runterkommen, du "gehörst" ihnen nicht mit Haut und Haar, bloß weil du ihre Tochter bist. Sieh die Reaktionen einfach als das, was sie sind: Als bösartiges Herunterputzen deiner Person, weil du nicht artig bist und machst, was man von dir erwartet. Das sollte dich eigentlich eher in deinem Weg bestärken, dich selbst zu behaupten und dich von diesem erpresserischen Druck unabhängig zu machen. Du willst ihnen ja helfen, aber nicht um jeden Preis - nicht um den deiner Selbstachtung und deiner Autonomie, die du dir so mühsam erarbeitet hast. Wenn du schaffst, das zu verteidigen, dann habt ihr beide - deine Eltern und du - einen Haufen dazugelernt. Vielleicht gestaltet sich euer Verhältnis dann auch ganz neu - familiäre Beziehungen, die auf Druck und Schuldgefühlen basieren, sind ein Gefängnis, in dem sich keiner wohlfühlt - weder der Peiniger noch der Geknebelte. Wäre schön, wenn ihr es noch schaffen würdet, das gemeinsam zu erkennen.

LG

Nicole

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Re:

Antwort von shortie am 05.06.2008, 9:01 Uhr

hallo Nicole,

machst du das beruflich? :-)) - du fasst das echt immer richtig auf!

meine tätigkeit machen mir die madig, die davon profitieren, wenn ich sie aufgebe. ich selbst finde sie aber toll, geistig anspruchsvoll etc.
in der tat würde man mir wohl geld anbieten, damit ich aufgebe, um nur noch das weiterzuführen, was dann noch möglich ist.
und diese abhängigkeit, die dann wieder einzug hält, die dreht mir fast die luft ab. ich spüre bsp. gerade einen großen shoppingdruck, und bin geneigt, meine freie zeit heute und morgen mit geldausgeben zu verbringen. würden nur dinge sein, die wir brauchen. aber dass ich alleine das gefühl habe, durch die aktion, etwas zu bezahlen druck abbauen zu können, lässt tief blicken. ich bin sonst der pfennigfuchser der nation mit bauchschmerzen beim geldausgeben.

die verwandten meinen es gut, sie würden finanziellen druck von uns nehmen, den kindern eine gemeinsame zeit mit sich bei einigermaßen geistiger frische ermöglichen etc. aber in der tat mutiere ich dann zur tochter.
dabei fühle ich mich gerade so großartig, eine eigenständigkeit erkämpft zu haben. und ich habe hier eine lebensqualität für alle, die auch nicht von der hand zu weisen ist.
hach, das ist so´n bisschen wie bei königs in england: die denken nicht in individuen, sondern in dynastien. und wie norwegen kann man sich als kind da rausziehen und auf den titel verzichten. dann ist man zwar eigentständig. aber wieviel glück oder zufriedenheit noch dabei ist, vermag ich nicht zu sagen.

heute wird es noch medizinische neuigkeiten geben, dann wird wieder beraten.

ich verstehe und vertrete deine meinung aber, und möchte es unterschreiben.
wenn ich mich erpressen lasse, dann ´ist es ja mein problem´, wie man so schön sagt.

ich danke dir so für die kommentare, denn sie bringen mir wichtige denkanstöße!
shortie

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Re:

Antwort von hase67 am 05.06.2008, 9:15 Uhr

Shortie,

nur kurz, ich muss mich jetzt hier wieder an die Arbeit machen, hänge schon viel zu lange im Forum herum: Nein, ich mache das nicht beruflich, Familientherapeutin o.ä. wäre sicher nichts für mich.

Ich bin Übersetzerin, aber selbst mit einer ziemlich schwierigen Herkunftsfamiliensituation "geschlagen", die mich vieles hat reflektieren lassen. "Dynastien" gab es zwar bei uns auch keine, aber auch kaum Respekt vor den Grenzen der Kinder - besonders ich als Tochter habe das deutlich zu spüren bekommen und erst mühsam lernen müssen, Nein zu sagen und mich abzugrenzen. Manches kann ich bis heute noch nicht besonders, aber ich versuche dazuzulernen.

Ausweichverhalten à la Frustshopen war mir in der Vergangenheit übrigens auch nicht fremd, ich verstehe dich also ;-) Loslösung von dominanten Eltern ist ein ungeheuer schwieriger, langwieriger Prozess, aber ich glaube, du bist auf dem richtigen Weg - lass dir das weder von deinen Eltern noch von deinen Geschwistern ausreden, die sehen nur, dass hier jemand ihr (funktionales, aber eher einer Verstrickung ähnelndes) System durch Eigenständigkeit bedroht.

LG

Nicole

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Re:

Antwort von desireekk am 05.06.2008, 9:27 Uhr

Hallo Shrotie,

ich schließe mich Hase mal and und ergänze:

selst WENN sie Dich in der zeit in der Du brav den erwartungen enspriichst irgendiwe "bezahlen" wie lange denn bitte und unter welche Bedingungen?
Nur wenn Du machst, was gefordert wird? Wenn Du "brav" bist?

Und was passiert, wenn Du nicht mehr kannst und / oder willst?
Wer baut Dir dann eine neue Selbständigkeit auf? Bekommst Du denn "Übergangsgeld"???

Warum wird denn so massiv erwartet, daß Du alle Brücken abbrichst?
Die zeiten ändern sich... man kann icht immer ALLE Vorhaben und Planungn auch so in die tat umsetzen.

Das müssen auch ELTERN lernen!
...meine mutter hat es auch nichz wirklich gelernt,. ich verstehe Dich :-)

Und ich HABE mich innerlich distanziert.
Sie darf die letzten Jahre enttäuscht von mir sein. Ich gestehe ihr das zu, ziehe mir aber den Schuh nicht an.
es ist Ihre Enttäuschung, NICHT meine, verstehst Du?

Ich denke, Du bist noch zu sehr kleine Tochter (oder enge verandte), die sich (noch) nicht traut, eigene Entscheidungen zu treffen, auch wenn Mama und papa (oder Onkel, Tante, Oma, etc) damit belastet werden....
Das tun gute Töchter (evt. auch Söhne...) nicht...

Aber: Du belastest nicht, der andere FÜHLT sich belastet, weil ER/SIE Erwartungen hat, die DU nicht erfüllst... verstehst Du?

Und damit würde ich gerne wieder zu meine ersten 2-3 Absätzen zurückkomen, denn würden denn DEINE Erwartungen (finaziell, karrieremäßig) erfüllt???

Viele Grüße und alles Gute!

Désirée

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Weißt Du, woran mich Deine Situation erinnert?

Antwort von fiammetta am 05.06.2008, 9:29 Uhr

Hi,

an meine angeheiratete Cousine, deren Bruder das Geld und sämtliche Vergünstigungen in den Hintern geblasen bekommen hat, während sie nur abgespeist wurde. Ihre Leistungen galten nichts, im Gegenteil. Irgendwann kam dann heraus, warum das so ist. Ihr eigene Mutter sagte ihr direkt und unverblümt ins Gesicht: "Wir haben Dich nur deshalb produziert, damit wir jemanden haben, der uns irgendwann die Arbeit schafft und uns pflegt."

Erwarten Deine Eltern und Deine sonstigen Angehörigen von Dir Liebe? Mit der Einstellung, dass Deine Leistungen und Deine eigenen Bedürfnisse sowie die Deiner Familie nichts Wert sind, kommunizieren sie Dir selbst keine Achtung. Wie können sie dann umgekehrt Respekt und Zuneigung erwarten? Aus eigener Erfahrung kann ich Dir nur sagen, dass eine Aufopferung Euererseits zu tiefster Unzufriedenheit und dem permanenten, dennoch nicht weniger zutreffenden Gefühl des Ausgenutzwerdens führt. Du hast dann auch nicht mehr die Geduld und das Verständnis, wenn Du Dich erzwungenermaßen für Deine Verwandten aufopferst. Als Pflegender brauchst Du das aber zu einem hohen Maße. Sie verstehen offenbar nicht, dass Dein Unglück auch ihres zur Folge hat. Sie erwarten, nein fordern offenbar ein zufriedenes Alter mit der entsprechenden liebevollen Pflege. Als ausgenutzer Mensch kannst Du das nicht lange leisten. Du bietest ihnen doch Lösungsmöglichkeiten, die objektiv sinnvoll und machbar sind.

Du bist nicht weniger wert als sie und Deine / Euere Würde ist nicht weniger kostbar! Würdet Ihr vor Ort leben, wären finanzielle Probleme vorhanden und wären nicht auch noch andere da, die hier ihren Beitrag leisten können, würde ich Dir vielleicht einen anderen Ratschlag geben. So jedoch hast Du ausreichend Grund und das Recht, Deiner eigenen Familie eine eigene Entwicklung zu ermöglichen.

Lass Dich nicht ausnutzen, es dankt Dir keiner, im Gegenteil.

LG

Fiammetta

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Re: @hase67, hab´s jetzt erst gesehen, alle interessierten

Antwort von al1ce am 05.06.2008, 9:44 Uhr

hallo shortie,

ja, das mit den eltern ist ein ganz schwieriges kapitel, bei mir auch. meine Eltern erzeugen auch gern schuldgefühle bei mir mit ihren krankheiten und anderem. Nimm dir doch von deinen Verwandten eine Bedenkzeit und geh mal zu einer/m Familientherapeuten. Wie Du aus den anderen Antworten siehst, ist das sozusagen ein "Standardproblem", besonders für Frauen/Töchter. Bin da grade selber mittendrin - es ist bittere Medizin, die wehtut, aber hilft.. alleine kann man das nicht mehr überblicken, weil man ja von klein auf "im System" steckt, wie andere hier schon geschrieben haben, und der eigene Mann ist auch nicht der richtige Ansprechpartner, denn es sind ja nicht seine Eltern und er wird es daher kaum verstehen (ausser wenn es da ähnlich läuft). Und deine Geschwister haben natürlich ihre eigenen Interessen in diesem Spiel...

alles gute, ich drück dir die Daumen

alice

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Re: @hase67, hab´s jetzt erst gesehen, alle interessierten

Antwort von tinai am 05.06.2008, 12:00 Uhr

Hi Shortie,

In Deiner Lage möchte ich nicht stecken. Was Du über Hase67s Beiträge sagst, kann ich an dieser Stelle nur mal unterstreichen. Es ist ein wohltat, ihre Beiträge zu lesen.

Zu Deinem Problem: Jetzt wird es m.E. ausgesprochen persönlich, niemand außer Dir kann Deine berufliche Situation wirklich einschätzen. Auch Du kannst irren, aber grundsätzlich müssen Sie Deine Ansicht dazu respektieren, ganz egal ob sie sie verstehen oder nicht (wäre schön, das täten sie, ist aber nicht zwingend).

Mit den gleichen Argumenten könnten die Eltern den Wohnort wechseln, aber auch sie haben Gründe, dass sie das nicht tun wollen. Du zeigst Alternativen auf und sie schlagen Sie Dir aus der Hand.

Es hilft nichts, Ihr müsst zuerst an Euer Wohl denken, weil Ihr sonst ihnen auch nicth dienen könnt! Wozu Ihr ja bereit seid. Das ist vollkommen normal, die Situation muss für alle bestmöglichst gelöst werden und nciht nur auf Kosten einzelner!

Ich wünsche Dir starke Nerven und einen kühlen Kopf.

Grüße Tina

PS: ICh komme mti dem neuen Design auch nicht klar, aber gehe davon aus, dass das an mir liegt und nicht am Design.

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Ah ja *seufz*

Antwort von +emfut+ am 05.06.2008, 15:04 Uhr

Es trifft sich der Club der unabgelösten Töchter. Ich reihe mich ein.

Meine Therapeutin ist manchmal kurz vor'm Verzweifeln. Ein Anruf meiner Mutter: "Wegen Dir habe ich wieder die halbe Nacht nicht geschlafen!" - und ich mutiere zur 10jährigen.

Inhaltlich schließe ich mich Désirée und Hase an: Du mußt Dich abgrenzen. Aber die Situation, in der Du damit anfangen wollst/mußt/sollst ist natürlich doof. Ich glaube, in der "Pflege oder nicht"-Situation haben sogar komplett abgelöste Kinder einen leichten Hang zum schlechten Gewissen. In meiner Generation und daher in meinem Bekanntenkreis stehen zunehmend mehr Leute vor dieser Entscheidung - und sie ist nie leicht.

Ich wünsche Dir viel Kraft.

Gruß,
Elisabeth.

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