zurück| Geschrieben von Möwe am 27.02.2013, 22:50 Uhr |
wie seht Ihr das??
Hallo Zusammen
Ich brauche mal einen Rat, wie Ihr die Sache seht. Kurz;; ich arbeite Teilzeit in der Pflege. Als ich mich beworben hatte vor über einem Jahr, habe ich ausdrücklich meine Unflexibilität zur Sprache gebracht und gefragt, ob man mich trotzdem einstellt. War kein Problem, hab das wort der Chefin, leider nicht schriftlich im Vertrag festgehalten
Mündliche Vereinbarung..ich arbeite 2 Tage die Woche (bin da schon flexibel, welcher Wochentag) + ein WE im Monat.
Mehr und anders kann ich nicht. Mein Mann ist LKW Fahrer und nicht greifbar, habe mehrere Kinder, die aber von halb 8 bis nachmittags 16 Uhr betreut sind...in etwa...Kita hat bis halb 5 auf...OGS bei uns nur bis 15 Uhr...aber Kind Nr. 2 kann mittlerweile auch mal ne Stunde alleine bleiben...
ich finde die Zeiten 8 h - 16 Uhr für eine Mehrfachmama schon ganz gut...meine Mama wohnt mit im Ort und springt regelmässig ein...zb, wenn mein Mann und ich mal gleichzeitig WE Dienst haben, oder bringt mir das jüngste Kind auch mal zur Kita, damit ich nicht so viel Stress morgens hab, wenn ich los muss...Kita macht erst halb acht auf und Kind 2 geht auch erst um halb 8 zur Schule.
Mehr möchte ich meine Mama gar nicht behelligen, auch wenn sie es gerne macht. Sie ist jetzt in Rente, war selber lange in Pflege und springt eh schon oft ein..zb. um Ferienzeiten abzudecken....
aber nun hat mein AG ein Problem mit meinen Zeiten. Ich soll mir was überlegen..z. Zeit bummel ich Überstunden ab, aber man hat mir ganz klar gesagt, für morgens sieht es schlecht aus
Mehr WE kann ich auch nicht, da mein Mann am WE arbeitet. für Spätschichten bräuchte ich wieder Oma, da ich dann vor 23 Uhr manchmal nicht zuhause wäre...
und eigentlich ist es auch unproduktiv...ich hab jeden Morgen Zeit. Für nachmittags bräuchte ich HIlfe, evtl. auch nen Babysitter der Geld kostet....um das zu finanzieren, müsste ich schon mehr Stunden machen...
Total doof...ich versuche mich umzuorientieren...stelle aber fest, die meisten AG haben Probleme mit Frauen mit Kindern, die nur morgens arbeiten können...entweder Schicht oder gar nicht. Mein AG fragt, ob meine Mama nicht schon morgens um 6 kommen könnte...
ehrlich gesagt, war ich nach dem Gespräch ziemlich sauer. Die haben mir das damals zugesagt...nun haben sie keine Verwendung. Und ich soll das ändern...wohlgemerkt, ich bin nicht die Einzige, die morgens um die Zeit anfängt...und ich weiß aus dem Stehgreif mind. 5 Pat. die sich freuen würden, morgens etwas später versorgt zu werden
Ich kann doch nichts dafür, dass mein AG so unflexibel ist.
Obwohl sich das sicher Dienstplanmässig ändern ließe
Die Pflege sucht händeringend Kräfte..bei uns kündigen sämtliche gute Kollegen, weil sie woanders mehr Geld bekommen zu besseren Bedingungen´. Meine Bew. laufen auch...
aber wenn sämtliche AG in der Pflege weiterhin so stur sind und so unflexibel, dann wird sich das nie ändern...genauso wie man überall noch an den Teildiensten festhält...bei uns auch...und alle hassen es...aber niemand will es ändern
was meint Ihr, wer ist hier im Grunde im Zugzwang?? Muss ich gucken, wo ich bleibe und Klimmzüge machen für Spätdienste, die völlig unrentabel für mich sind...und morgens hock ich rum??
Oder muss mir der AG nicht auch entgegen kommen?? bzw. muss ist immer so die Frage...steht ja nicht im Vertrag...aber ich finde es schon recht..hm..schweinepuckelig vom AG...mich so im Regen stehen zu lassen...
Chefin fleht übrigens die Kollegen die kündigen an, sie sollen ihr nicht die Leute weg nehmen...aber wenn sich generell in der Pflege nichts ändert, werden alle irgendwann gehen...was ich total schade finde. Ich mag meinen Job, mache ihn gerne, mag meine Kollegen und meine alten Leutchen...aber nicht zu den Bedingungen....
LG möwe
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Re: wie seht Ihr das??
Antwort von leonessa am 27.02.2013, 23:27 Uhr
Ich komme auch aus der Pflege und habe leider ähnliche Erfahrungen. Bewusst habe ich (nach 2 Kindern) nur einen Halbtagsjob angenommen und war insofern "flexibel", dass ich immer ganze Tage (ab 06:00 bis 16: 00 Uhr) im Funktionsdienst gearbeitet habe. Leider hat man als Teilzeitkraft den Freibrief IMMER einzuspringen, wenn eine Vollzeitkraft krank ist. Und natürlich ist in der Pflege nicht um 16:0 Uhr Schluss . Es war zwar Funktionsdienst - dies bedeutete aber, wenn eine Untersuchung vor 16:00 Uhr begann, konnte das locker 18:00 Uhr werden... Mit der Kinderbetreuung war um maximal 16:30 Uhr Schluss!
Da war ganz oft Stress vorprogrammiert. Im Schnitt hatte ich eine 30-Stunden-Woche und konnte die Überstunden nicht geplant abfeiern. Es war immer so, dass es dann hieß, ich kann schon um 14:00 Uhr gehen...(wenn mal weniger los war - und das selten). Letztendlich habe ich mich jetzt erst einmal beurlauben lassen. Zumindest bei uns geht diese Flexibilität leider nicht - auch wenn viele hier schreiben, dass das kein Problem ist. Mein Mann ist beruflich eben auch manchmal eine Woche im Ausland (alle 2-3 Monate).
Und wenn hier immer wieder argumentiert wird, dass man sich das mit der Arbeit doch teilen soll, der kann mal nachsehen, was eine ausgebildete Krankenschwester mit Intensivausbildung, etc. verdient... Da stecken 3 Jahre Ausbildung, 2 Jahre Berufserfahrung und noch einmal 2 Jahre Fachausbildung dahinter...
Und wenn noch einmal kommt - das wusste man vorher - es ist mal mein Traumberuf gewesen. Ich habe Abitur und hätte auch Jura, Medizin oder sonst was studieren könne, aber ich wollte es nicht. Und ich jammere auch nicht. Aber leider kommt ja auch oft das Argument, dass Frauen selber schuld sind, wenn sie wenig verdienen. Es war zumindest damals mein Traumberuf - dass sich die Bedingungen in den letzten Jahren sooooooo verschlechtert haben, wusste ich ja damals nicht...
Die Kinder sind übrigens 3 und 6 Jahre alt.
LG, Leonessa
Nachtrag
Antwort von leonessa am 27.02.2013, 23:30 Uhr
Ich habe eine Zweitausbildung und arbeite jetzt freiberufich 2 Vormittage und ab und zu mal am Wochenende (leider nicht fest angestellt) - mir wird also nicht langweilig.
LG, Leonessa 
Re: Nachtrag
Antwort von Möwe am 28.02.2013, 7:24 Uhr
mir war das früher nicht ganz so bewusst..ich habe die Ausbildung mit 17 angefangen, nach dem Abi. Da denkt man doch nicht an Lohn und Kinder...da war mir nur wichtig, einen Job, der mir Spass macht...
Und Spaß macht er mir ja...
Mir wäre auch noch die Bezahlung wurscht..ich bekomme 10 Euro die Stunde, keine Zulagen, keine Zuschläge nix.
Im Vergleich..meine Freundin arbeitet mit gleichem Verdienst bei der ev. Kirche im Altenheim. Bekommt Gehalt nach AVR, Zuschläge, Weihnachtsgeld und Urlaubsgeld und muss insg. 10 Stunden weniger arbeiten
Ich überlege, ob ich mich dort auch als Nachtwache bewerbe im Teilzeitjob. Dann müsste Oma zwar auch nachts bei uns schlafen, aber für 4-5 Nächte ist das vielleicht eher machbar
Ich würde momentan gerne ganz aus der Pflege aussteigen. Aber selbst das ist ein Problem. Niemand hat einen Job zwischen 8 und 16 Uhr. Selbst die Putzjobs (was ich machen würde, wäre mir egal...ich arbeite auch für weniger Lohn) sind nach 17 Uhr...nach Büroschluss.
schade, dass es so schwer ist, einen Job zu finden, den man mit Familie vereinbaren kann
LG
Re: wie seht Ihr das??
Antwort von Caitryn am 28.02.2013, 9:22 Uhr
Ich kann dir leider nicht helfen, aber ich wollte zumindest sagen, dass ich es grausam finde, was da gerade in der Pflege los ist. Leider wird das öffentlich kaum diskutiert. Geht ja nur um Menschen 
Ursprünglich war ich auch Krankenschwester - Ausbildung Mitte der 90ger. Habe dann aber noch ein Studium gemacht und bin nun Lehrer. Ich bin so froh, dass ich es damals gemacht habe. Mit Kind ist das kaum machbar. Selbst ohne Kind finde ich die Bedingungen echt zum Kotzen. Da soll man menschlich behandeln und sich selbst kaputt machen - ist doch widersinnig.
Weiß leider nicht, wie man das ändern kann, als darüber zu sprechen und es vielen Leuten bewusst zu machen.
Die Werte müssen sich echt etwas ändern. Ist aber eine Grundsatzdiskussion.
Wenn die gute Frau nicht auf deine Bedingungen eingeht, nachdem du auf ihre Wünsche weitesgehend eingegangen bist, dann heißt es "Tschüß". Sag ihr das auch liebevoll. "Ich würde ja sehr gerne hier bleiben, aber ... es ist mit meiner Familie, als Mutter zurzeit nicht möglich. In ... Jahren wäre das sicherlich möglich, aber jetzt kann ich das nicht leisten."
Re: wie seht Ihr das??
Antwort von Möwe am 28.02.2013, 10:18 Uhr
ja, das ist wirklich eine Grundsatzdiskussion und niemand spricht gerne darüber
wenn ich einen Alternative hätte, würde ich liebend gerne sagen, ok...ich gehe...aber ohne mein Geld wirds hier knapp...und ich hab gerade Bewerbungen laufen, aber nichts konkretes in Aussicht...also halte ich die Füsse still, gehe aber mit Bauchweh ins Büro und hab schon immer Angst, obs Telefon klingelt, wegen einspringen...nicht, dass ich dazu nicht bereit wäre...aber der Notnagel möchte ich auch nicht immer sein...wenn die für mich nur Verwendung haben, weil jemand anderes krank ist, dann kann man für mich auch ne Tour erstellen.
Es gibt genug Pat. die wollen morgens nicht um 6 Uhr duschen. Wenn ich alt bin, möchte ich auch morgens ausschlafen...man ist dann ja sein ganzes Leben früh aufgestanden....duschen kann man auch noch um 8 oder um 9...vor allem, da ich immer auch Pat. habe, die sonst von der Familie versorgt werden, wo ich nur 2 mal die Woche zum duschen hin fahre...
seufz
kein Wunder, dass das AA momentan alle auf Altenpflege umschult...will kein gelernter mehr freiwillig machen, oder steigt nach kurzer Zeit im Job wieder aus...
die Krankenschwestern bei uns gehen wieder zurück ins KH, weil sie dort doppelt so viel verdienen
LG möwe
Befristeter Arbeitsvertrag- Schwanger
@ALF..
Sind Fotografen hier?
Frage zu mutterschutz
Teilzeit- und gleichzeitig 400 Euro Job: Was ist, wenn ich krank bin, aber
Alle die meinen Beitrag zum befristeten Vertrag gelesen haben
AG will das ich kündige, bin aber stundenmäßig im Minus...
Kriege im Job nur drauf...
Teilzeit oder alg
