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Geschrieben von ratlosbis am 02.07.2010, 0:38 Uhr

Brauche dringend Euren Rat wegen Umzugsfrage

Hallo,

stecke gerade in einem Riesendilemma und hätte gerne Euren Rat. Es geht um einen Umzug von Bayern nach NRW oder ums hierbleiben. Beides hat Tücken:
Zur Situation:
Mein Mann ist jetzt schon seit 6 Monaten berufsbedingt in NRW und kann nur am Wochenende für paar Stunden heim, 5-jährige Tochter und ich sind in Bayern. Wir haben in den letzten 5 Jahren schon zwei unfreiwillige Umzüge hinter uns, beide für mich beruflich und sozial katastrophal- ich war und bin todunglücklich mit dieser Situtation, das Kind leidet ebenfalls, hat aber jetzt einen super Kindergarten und die sozialen Kontakte kommen gerade langsam.

Nun hat mein Mann zwei Angebote: eines sehr gut bezahlt und relativ sicher in NRW, d. h. wir müssten jetzt umziehen, allerdings evtl. nicht für ewig. Nur: ich habe panische Angst vor dem Neuanfang dort, und dass es mir wieder nicht gelingt, dort Kontakte zu knüpfen und meine Tochter und ich wieder total vereinsamen. Die Arbeitszeiten von meinem Mann sind absolut familienfeindlich.
Auch ist meine Familie in München, nicht in NRW.
Der komplette Umzug (von Planung bis Schlepperei) hängt ggf. sowieso an mir- mein Mann verspricht viel hinsichtlich Mithilfe, erfahrungsgemäß rührt er aber im Ernstfall keinen Finger.

Das andere Angebot ist weniger gut bezahlt, aber ein Auskommen damit wäre möglich. Ein sofortiger Umzug wäre hier nicht notwendig. Aber: scheitert er dort in der Probezeit, wirds finanziell katastrophal. Und ich habe wegen der dortigen Firma kein gutes Gefühl, irgendwie passt es nicht so recht- und mein Gefühl trügt selten !!!

Meine eigenen beruflichen Perspektiven sind in beiden Fällen gleich schlecht, von daher lohnt es sich nicht, dies in die Überlegungen mit einzubeziehen. Und: mein Gehalt würde ggf. auch nicht reichen, um das Haus zu finanzieren.

Ist irgendwie die Wahl zwischen Pest oder Cholera, was meint ihr?

 
5 Antworten:

Re: Brauche dringend Euren Rat wegen Umzugsfrage

Antwort von jess+younes am 02.07.2010, 7:54 Uhr

Sehr sehr schwierig, ich kann verstehen das du dich nicht entscheiden kannst. Ich stecke in einer ähnlichen Situation, nur das wir bereits in NRW wohnen und am überlegen sind zurück nach Hessen zu ziehen. Ich habe aber 2 besondere Kinder, eines davon schwer behindert. Ich habe mir hier ein Netz aufgebaut an Ärzten, Therapeuten usw. und habe auch schon einige Kontakte geknüpft und fühl mich schon irgendwie wohl hier, ABER ich vermiss mein altes Umfeld und meine Freunde. Ich müsste dort auch wieder von vorne anfangen und die Kinder den KIGA wechseln was ich meinem Mittlerem ungern antue. Andererseits hätte mein ältester Sohn wieder seinen leiblichen Papa und Familie um sich. So tun wir ihm alle 2 Wochen die Fahrerei an, die wirklich nervt. Ich weiß auch nicht ob ich auf meinen Verstand oder auf mein Herz hören soll. Sehr schwierige Entscheidung.

Ich kann dir jetzt schon versichern wenn du deine Familie "verlässt" wirst du unglücklich werden. Man muss sich immer fragen welchen Preis zahle ich dafür und lohnt sich das? Deine Tochter wird sich sicher schnell daran gewöhnen, Kinder kommen in der Regel viel besser klar als Eltern denken. Aber Kinder fühlen sich auch nur wohl wenn die Eltern sich wohl fühlen. Ich weiß nich, ich kann dir eigentlich keinen guten Rat geben, weil ich selber in der Luft hänge. Aber wir werden bald eine Entscheidung treffen, ganz sicher. Nur hoffentlich die richtige

LG Jessi

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WE-Papa

Antwort von björg am 02.07.2010, 14:22 Uhr

Hallo,

wenn du und eure Tochter gerade dabei seid, euch einzugewöhnen, bleibt doch noch vor Ort (wenn ich es richtig verstanden habe, sind Familie und Freunde vielleicht nicht vor Ort, aber irgendwie in Reichweite) und richtet euch auf einen Wochenend-Papa ein. Das kennt ihr ja schon. Wenn es sich abzeichnet, dass der Job längerfristig in NRW ausgeführt wird, könnt ihr immer noch nach ziehen. Umzüge schlauchen und ich könnte mir vorstellen, dass du und eure Tochter erst mal ankommen wollt, bevor ihr wieder den Ort wechselt, nur um vielleicht gleich darauf noch einmal umzuziehen. Ein bisschen Zeit zum Durchatmen muss sein. Wäre (nach dem Umzug) der Alltag für dich denn bedeutend einfacher, wenn ihr sofort mit nach NRW kommen würdet (weil Mann mithilft)? Wenn auch das nicht der Fall ist, würde ich zunächst dort wohnen bleiben, wo ihr seid.

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Re: Brauche dringend Euren Rat wegen Umzugsfrage

Antwort von u_hoernchen am 03.07.2010, 11:09 Uhr

mein Bauchgefühl (das auch meist sehr gut ist) sagt: erst mal abwarten, nicht umziehen. Warum MÜSSTET Ihr bei dem 1. Angebot umziehen? Da würde ich auch erst einmal auf Wochenend-Ehe setzen (so bescheuert das ist) und schauen, wie es sich entwickelt, ggf. in Ruhe auch vor Ort mal umsehen, und dann entscheiden, ob und wann Ihr umzieht. Deine Tochter ist 5, kommt dann wahrscheinlich nächstes Jahr in die Schule, das wäre dann ggf. ein besserer Zeitpunkt, um das soziale Umfeld noch einmal zu wechseln, wenn dann aber auch klar ist, wie stabil die Jobsituation Deines Mannes ist.

Ich will hier ganz sicher nicht für eine Wochenend-Ehe plädieren, aber in Deiner Situation scheint es die für DICH bessere Lösung zu sein.

ULrike

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Re: Brauche dringend Euren Rat wegen Umzugsfrage

Antwort von ratlosbis am 03.07.2010, 11:56 Uhr

Hallo ihr,

Danke für Eure Mithilfe- ist toll, das es liebe Menschen wie Euch gibt und dass ich mit den jetzigen Sorgen nicht ganz allein bin. Die Wochenend- Ehe haben wir jetzt ja schon seit 6 Monaten- die muss weg, mein Mann dreht jeden Sonntag durch ! Von daher heisst es jetzt: Nach NRW, relative finanzielle Sicherheit und das soziale Umfeld wieder verlassen oder
hierbleiben und grosses finanzielles Risiko eingehen ? In beiden Fällen wäre ich übrigens sehr viel allein, mein Mann hat obendrein häufig Dienstreisen..
LG
ratlosbin

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Re: Brauche dringend Euren Rat wegen Umzugsfrage

Antwort von Terkey235 am 04.07.2010, 15:41 Uhr

Hallo,

das ist eine blöde Situation. Alles keine optimalen Lösungen, was? Erklär noch mal bitte: Habt ihr momentan in Bayern ein Haus, dass ihr verkaufen müsstet? Und hast du einen Job dort?
Sag mir, wenn ich falsch liege, aber ich lese aus deinen Zeilen eine generelle Unzufriedenheit. Du meinst in gewisser Weise sauer zu sein und genervt davon, in der Luft zu hängen, oft allein zu sein, viel selbst erledigen zu müssen ohne wirkliche Hilfe und vor allem ohne Aussicht auf Besserung. Kann das sein? Ich kenne Teile dieser Gefühle ganz gut. Wir leben seit einem Jahr das Modell Wochenend-Ehe. Es war ursprünglich für sechs Monate angedacht, funktioniert inzwischen aber recht gut und wird noch ein wenig weitergeführt. Allerdings gibt es grundlegende Unterschiede zu deiner Situation. Erst einmal bin ich aufgrund meiner beruflichen Situation zwangsweise und langfristig an dieses Bundesland gebunden. Hätte kaum Möglichkeiten, so einen (für mich) guten Job woanders zu finden. Damit wäre ein Komplett-Umzug schon mal flach gefallen. Da mein Mann in seiner Branche eigentlich überall arbeiten kann, sehr gute Chancen und Verdienstmöglichkeiten hat, war immer klar, dass er sich eher nach mir/uns richten müsste. Hierzu eine Frage: Wie machst du das denn mit deiner Arbeit? Du klingst schon total resigniert und ziehst gar nicht mal mehr in Erwägung, dass auch auf deine Karriere bzw. deine Erwerbstätigkeit Rücksicht genommen werden müsste.
Nochmals zurück zu unserer Situation. Mein Mann bekam vor einem Jahr also dieses tolle Angebot, allerdings in Vollzeit und Festanstellung, also langfristig und "komplett", ca. 500km von uns entfernt, das war deren Deal. Er hat dann - alles in Rücksprache mit mir, die ihm zu dieser guten Chance geraten hat - recht lange verhandelt und wir haben uns darauf geeinigt, dass er weiterhin seine Selbständigkeit behält (hat für ihn nur Vorteile), für die Firma dort das Projekt erstmal sechs Monate lang übernimmt und obendrein nur eine Vier-Tage-Woche macht. Somit fällt der Stress der immer zu kurzen Wochenenden raus. Die Firma hat sich darauf eingelassen. Die ersten sechs Monate waren dennoch nicht schön. Es blieb viel an mir hängen, wir sind hier in der Stadt umgezogen, ich hatte einen Haufen Arbeit und Ärger an den Hacken, hab zudem meine Stundenzahl noch erhöht. Immer, wenn es mir zu viel wurde, hab ich aber auch den Mund aufgemacht und Hilfe seitens meines Mannes eingefordert. Dann hat er z.B eine Woche von zu Hause aus gearbeitet, sich frei genommen oder die Wochenenden verlängert. Zudem habe ich mein Betreuungs- und Hilfenetzwerk stark ausgebaut. Eine meine engsten Freundinnen ist TaMu und betreut meine Jungs perfekt, wenn es nötig ist. Sie geht hier quasi ohnehin ein und aus, gehört zu Familie ich kann beruhigt sein, wenn ich mal nicht da bin. Und auch sonst delegiere ich viel, wie Putzen oder ab und zu Garten, weil ich gar nicht einsehe, alles allein zu machen (und auch nicht die Zeit dazu habe). Insofern haben wir an den Wochenenden wirkliche Familienzeit. Zwar bleibt auch was liegen oder muss im Hau-Ruck-Verfahren am Wochenende erledigt werden, aber generell lässt es sich so ganz gut einrichten. Zudem fahren wir sehr regelmäßig in den Urlaub, damit sich alle erholen können (kommen gerade gestern von einer tollen Woche wieder). Und ich fahre auch öfter am Wochenende zu meinem Mann, damit wir Zeit für uns als Paar haben. (Die Kleinen sind dann gut untergebracht und lieben beispielsweise Verwandtschaftsbesuche).
ABER: Ich muss zugeben, mich die meiste Zeit über ziemlich alleinerziehend zu fühlen. Das ist sicher nichts im Vergleich zu den AEs, bei denen sich der Ex-Partner gar nicht mehr meldet und die immer auf sich gestellt sind. Dennoch treffe ich alle wesentlichen Entscheidungen alleine, hab den Alltag hier mit all seinen Mini-Dramen, stehe bei Krankheiten alleine da, übernehme alle Termine, kümmere mich um all den Kram und organisiere zudem noch vieles für meinen Mann der als Informatiker noch nie ein Talent für Organisation hatte
Hinzu kommt, dass sich bei ihm jederzeit ein neues Projekt in einer ganz anderen Stadt auftun könnte, er aber ebenso wieder von heute auf morgen ganz zu Hause sein könnte. Das entscheidet sich ebenso kurzfristig wie der Job vor einem Jahr und bedeutet jeweils eine Umstellung. Er findet es spannend, ich verlange Planbarkeit. Dazu muss ich allerdings sagen, dass er sich auch jederzeit nach mir richten würde (und das schon mehrfach getan hat), wenn sich beruflich was ergeben würde.
Meine Jungs haben übrigens gar keine Probleme mit der Situation und sowohl sie als auch wir Eltern haben am Arbeitsort meines Mannes mittlerweile einen Freundeskreis aufgebaut.
Nun hab ich diesen ganzen Roman geschrieben, um dir zu zeigen, dass man aus vielen Lagen etwas machen kann, wenn man sich an bestimmt Vorgaben hält und niemand zu kurz kommt. Auch dann ist es nicht immer einfach, aber man kann mit Kompromissen nach Lösungen suchen. Auch eine Wochenend-Ehe bietet durchaus Chancen (weniger Langeweile, weniger Alltag, mehr Highlights), wenn die Rahmenbedingungen stimmen und keiner der Beteiligten das Gefühl hat, dass alles nur in Stress ausartet. Vielleicht bietet es sich also an, in eurem Fall genau zu überlegen, wie sich die Sache schaukeln ließe.

LG terkey

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