zurück| Geschrieben von gaby67 am 30.08.2013, 12:19 Uhr |
Wenn Jungs ohne Papa aufwachsen....
Hallo,
bin AE von einem 10-jährigen Sohn und merke immer mehr, wie sehr der Vater ihm fehlt. Er sieht ihn leider alle 3 WE und das 24 Stunden, mehr ist überhaupt nicht drin, denn der Vater hat kein wirkliches Interesse an seinem Sohn. In den 3 Wochen ruft er ihn kein einziges mal an (und auch sonst nicht), um sich nach ihm zu erkundigen. Traurig.
Wie gesagt, das kann ich nicht ändern, aber ich merke immer mehr, wie gut eine männliche Person (Mentor etc.) meinem Sohn gut tun würde. Ich habe zwar einen Freund, aber so das 'innige' vertrauensvolle Verhältnis zwischen den beiden ist es nicht.
Habt ihr eine Ahnung, ob und wo man solche Mentoren finden könnte? Gibt es etwas WICHTIGES, was man gerade als AE-Mutter berücksichtigen muss/kann, gerade im Hinblick auf die PUBERTÄT?
VG
Gaby
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Re: Wenn Jungs ohne Papa aufwachsen....
Antwort von mf4 am 30.08.2013, 12:32 Uhr
Meine Jungs lebten seit sie 4 und 6 waren bei mir. Umgang war erst jedes 2.WE und irgendwann nach ein paar Jahren hatte der Vater keine Lust mehr drauf und kürzte ihn auf fast gar nicht.
Männl. Bezugspersonen gab es immer aber auch die heikleren Jungs-Dinge haben sie immer mit mir besprochen oder eben unter den Freunden. Ich kann nicht sagen, dass ihnen das Vater-Sohn-Gespräch gefehlt hat zu der Zeit. Da der Vater nie sonderlich gefühlsbetont und redefreudig war und ist wäre das auch ohne Trennung oder bei regelmäßigem Umgang so gewesen.
Mein Jüngster wird 10 und ich schätze ihn so ein, dass auch er (trotz regelmäßigem und gutem Umgang) mich die Männersachen fragen wird. Seinen Vater auch vielleicht auch oder vielleicht auch seinen erwachsenen Bruder. Die ganze Aufklärungssache war bisher zu 100% mein Part.
Re: Wenn Jungs ohne Papa aufwachsen....
Antwort von Strudelteigteilchen am 30.08.2013, 12:43 Uhr
Ich glaube nicht, daß es Sinn macht, dem Kind einen "Mentor" vor die Nase zu setzen und dann zu sagen: "Da, der geleitet Dich jetzt durch die Pubertät!" Ich habe gute Erfahrungen damit gemacht, dem Kind möglichst viele Männer "anzubieten" - das Kind sucht sich dann schon aus, in welchen Situationen wer davon der richtige Ansprechpartner ist. Allerdings glaube ich, daß es mit 10 schon fast zu spät ist - das Vertrauen muß ja erstmal aufgebaut werden, bevor man denjenigen zu heiklen Themen befragen kann. Wobei es sicher nicht schadet, es auch jetzt noch zumindest zu versuchen.
KindKlein ist 12 und ich bin froh, daß er viele Ansprechpartner hat. Ich habe schon darauf geachtet, daß er immer wieder Männer im Alltag erlebt - den Hortleiter (ich habe sehr darum gekämpft, daß er in die Gruppe mit dem einzigen männlichen Erzieher kommt), meine beiden Schwager, sein älterer Cousin, meinen Vater, die Fußballtrainer, die Leiter der Pfadfindergruppe..... Ich stelle durchaus fest, daß er dann eine Auswahl trifft, wenn es um "Begleiter" geht. Jungs sind ja nicht so die "Was ich Dich mal fragen wollte"-Typen, und meiner gleich dreimal nicht, aber ich meine, eine gewisse emotionale Nähe zu dem einen oder anderen zu erkennen und hoffe, daß er da etwas "mitnimmt".
Bei mir kommt erschwerend hinzu, daß ich nur Schwestern habe und auf eine Mädchenschule ging - ich habe keinerlei Bezug zu männlichen Pubertierenden. Mein Sohn kommt mir manchmal vor wie ein Buch mit sieben Siegeln. Aber auch da hilft mein "Tross" aus männlichen Ansprechpartnern - indem ich sie mal was fragen kann.
Re: Wenn Jungs ohne Papa aufwachsen....
Antwort von mf4 am 30.08.2013, 13:28 Uhr
Ich habe einen Freund, der AE-Papa ist und wenn er mal mit Mädchen-Kram nicht bescheid weiß fragt er z.B. mich und dann beredet er es mit seiner Tochter. So kann es auch laufen.
Re: Wenn Jungs ohne Papa aufwachsen....
Antwort von crazysunshine am 30.08.2013, 14:10 Uhr
Hat er villt ein Hobbie?
also ne bekannte von mir hat einen sohn der ist nun 12..
seit einiger zeit ist er in einer kampfsportschule...
der trainer dort ist sehr nett und verständnisvoll und hat ein freundschaftliches verhältnis zu seinen "schützlingen"
die kommt bei dem sohn sehr gut an..., er ist viel dort und freut sich immer wenn er dort hin kann
anders könnte es auch in einem jugendzentrum sein, das dort villt ein männliher betreuer anlaufstelle für probleme ist..
Liebe grüße
Re: Wenn Jungs ohne Papa aufwachsen....
Antwort von Schippchen am 30.08.2013, 14:43 Uhr
Wo wohnst du denn? Stadt oder Land?
Wie es auf dem Dorf ist, weiss ich nicht genau, aber in größeren Städten gibt es ja einige Familienzentren oder dergleichen. Da gibt es öfter auch Vätergruppen.
Eine alleinerziehende Freundin von mir bringt ihren Sohn dort regelmäßig hin, da dort gar kein Kontakt zum Vater besteht und er dadurch männliche Bezugspersonen hat (besonders auf zwei hat er sich eingeschossen).
Sie geht derweil dann im benachbarten Einkaufszenter einkaufen, zum Frisör oder in Ruhe einen Kaffee trinken.
Ich für meinen Teil hab damals als Mädchen, das beim Vater lebte, mir selbst weibliche Bezugspersonen gesucht. Und wenns die Mutter einer guten Freundin war, da war mir auch egal, ob es da noch einen Papa zu gab, mit dem hatte ich nichts am Hut.
Mein Bruder andersherum stand in der Pubertät bei meiner Mutter lebend vor anderen Problemen: wer klärte ihn auf (das wollte er nicht von unserer Mutter) und wer zeigte ihm, wie man sich rasiert?
Bei der Aufklärung bin ich mir jedoch sicher, dass du da einen Weg finden wirst und wie man sich den Bart rasiert, muss nicht unbedingt der Papa zeigen, bei ihm hat es ein Freund von mir übernommen, manche Jungs wollen sich das auch selbst beibringen. Es kann ja evtl auch ein Freund von dir machen...
Re: Wenn Jungs ohne Papa aufwachsen....
Antwort von bobfahrer am 30.08.2013, 19:17 Uhr
Naja, nicht ohne Grund sagen Soziologen aus den USA schon seit Jahren das Männliche Kinder ab dem 6.Lebensjahr beim Vater wohnend eine bessere Entwicklung nehmen.
Dort können sich auch Männer ohne eigenen Kinder als Paten bewerben und können dann für ein Kind - wenn es passt - eine Patenschaft übernehmen.
Die Untersuchungen der Forscher gehen übrigens zurück bis nach dem zweiten Weltkrieg wo auch viele Jungs ohne Väter aufwachsen mussten.
Re: Wenn Jungs ohne Papa aufwachsen....
Antwort von mf4 am 30.08.2013, 19:39 Uhr
Es gibt genug Frauen, die sich trennen, weil der Partner ein Macho ist, vielleicht sogar gewalttätig und dann würde der seinem Sohn das so weitergeben...
Re: Wenn Jungs ohne Papa aufwachsen....
Antwort von maryplysch am 30.08.2013, 19:56 Uhr
der Idealfall lautet *Mutter-Vater-Kind* Fällt 1 Komponente weg, dann fehlt etwas. Ob nun Vater oder Mutter.
Den Kindern Werte vermitteln, kann jeder Elternteil , bzw. auch nur ein Elternteil. Jungen (ohne Vater/Mann) oder Mädchen (ohne Mutter/Frau) fehlt eine Identifikationsfigur, sie brauchen Vorbilder.
Wenn keine Vorbilder da sind suchen sie sich welche, idealerweise in der Familie oder ansonsten außerhalb.
Vertrau deinem Sohn, dass er die richtigen Ansprechpartner findet, wenn es Zeit dafür ist. Und versuche gar nicht erst, bei dir selbst den *männlichen Teil* ausfindig zu machen, um ihm eine *männliche* Sichtweise zu zeigen, es würde gar nicht funktionieren.
LG
Mary
Re: Wenn Jungs ohne Papa aufwachsen....
Antwort von mf4 am 30.08.2013, 20:06 Uhr
Kann ich mir auch nicht vorstellen, dass man so eine Person "beschaffen" kann...
ich habe bisher 2 Teeniejungs erlebt und egal ob es mein Bruder war, ein sehr guter Freund von mir/uns oder eben die Jungs unter ihren Freunden... es gab immer Austausch über Jungsdinge. Mit dem leiblichen Vater gab es da eher keine Gespräche oder es wurde um Rat gefragt.
Re: Wenn Jungs ohne Papa aufwachsen....
Antwort von Thymian am 30.08.2013, 21:12 Uhr
Hallo,
ich gehöre eigentlich nicht in dieses Forum, da ich nicht AE bin, aber ich habe auch Söhne. Ein männliches Vorbild kann auch jemand Andere sein als der leibliche Vater, z. B. ein Trainer o.ä.
Re: Wenn Jungs ohne Papa aufwachsen....
Antwort von Sonnenmond am 30.08.2013, 21:31 Uhr
Ich bin auch alleinerziehend von einem Sohn (bald 8 Jahre). Ich verstehe Dich total.
Anders als bei Dir, hat er seinen Vater öfter gesehen. ABER: Sein Vater ist kein wirklicher Vater im Sinne von "ich bin nur für Dich da!"
Bis vor kurzem war er "der große, big daddy!" und ich haderte oft damit...
Und nun - ich bin sehr überrascht und passe mich gerade wieder der Situation an - seit ca. 3 Wochen, möchte er seinen Vater plötzlich nicht treffen. Er möchte lieber zu Hause bleiben, ein wenig Alltag leben (am WE) und dann einen Freund treffen. Gerade spricht er 0 vom Vater und wenn ich ihn frage, ob er hin möchte, verneint er.
???
Es ist so unterschiedlich...
Und ich "glaube", dass es auf den Menschen selber ankommt, ob die Chemie stimmt. Da kann niemand etwas dafür oder dagegen tun. Auch nicht die Mutter. Es muss einfach passen! egal wie und wo.
Und dennoch denke ich, dass Jungen männliche Vorbilder brauchen. Sie spüren wann es passt.
Beste Wünsche und ganz liebe Grüße!
@bobfahrer
Antwort von Sonnenmond am 30.08.2013, 21:38 Uhr
Es freut mich, dass Du in Deiner Antwort schreibst. dass es sich bei der Theorie um US Soziologen handelt.
In Deutschland ist die Forschung diesbezüglich noch mal "anders unterwegs". Ein Vater ist wichtig, wenn er "richtig" ist. Ein männliches Vorbild ist GANZ WICHTIG - wenn es passt.
Und darauf - ich kenne die amerikanischen Forschungsergebnisse nicht im Einzelnen - zielen dann bei Deiner Theorie sicher die Patenschaften ab.
...
So geht "die Rechnung" auf.
....
Und ich bin verwundert!
Ich habe vor einiger Zeit ein homosexuelles Paar (Männer) kennen gelernt. Es hat sich eine "kleine" Freundschaft entwickelt.
Mein Sohn mag einen der beiden Männer sehr gern und möchte ihn oft sehen. Und ich hatte kürzlich die Idee, dass er sein "Pate" wird.
...
Jungs Jungs Jungs... auch MÄDCHEN brauchen einen vater
Antwort von Keksraupe am 31.08.2013, 8:11 Uhr
egal WEM ein Elternteil fehlt, er fehlt!
ICH bin komplett ohne vater aufgewachsen, hatte keinerlei Kontakt zu ihm, weiss nicht mal wie er aussieht oder heisst.
Und es FEHLT
Es fehlt jeden tag ein Stück von mir, ich weiss immer noch nicht, wer ich bin, woher ich komme.
Als Kind war das ganz schlimm für mich, ich habe mich oft in den Schlaf geweint...
Ok, ich hatte auch eine beschissene Kindheit und habe dann immer gedacht "wieso lässt mein vater das zu, wieso holt er mich hier nicht weg?"
Mittlerweile gehe ich davon aus, dass mein vater nicht mal weiss, dass ich existiere, oder wenn er das weiss, dann weiss er nicht, WO bzw wie ich heisse. (dank Vorgeschichte meiner Schwester, da hat der leibliche Vater sie auch nur nach 21 Jahren per Detektiv aufsfindig machen können... wer hat schon so viel Geld?)
Egal ob Junge oder Mädchen, egal ob Mutter oder Vater: Wenn ein Elternteil völlig fehlt, ist es wichtig, dem Kind das ganze begreiflich zu machen, warum es so ist.
Bei uns war der vater ein tabuthema. Meine mutter hat einfach darüber geschwiegen... Jetzt heisst es immer "es geht dich nichts an!"
ist also kein Vater da, so erklärt den Kindernbitte, warum. Zeigt ihnen ein Bild, sagt ihnen den Namen des Kindes.
Und wen die Kids ihn kennen lernen wollen, und ihr sagt NEIN aus Angst der Vater will keinen Kontakt und das Kind ist dann verletzt: VERGESTST ES! Lasst das Kind Kontakt aufnehmen, lieber ein Ende mit schrecken (kennen lernen, er will keinen Kontakt, Kind weiss aber dann Bescheid) als Schrecken ohne Ende (dann seid IHR nämlich die Bösen, ich hatte und habe eine riesen Wut gegen meine mutter in mir)
wenn Kontakt besteht, besteht Kontakt. Klar fehlt dieser Vater dann im Alltag, aber wenn das Kind ihn mehr sehen will, oder Kontakt will, und das Kind alt genug ist, gibt es Email, Telefon, SMS...
Re: Wenn Jungs ohne Papa aufwachsen....
Antwort von Oceansongs am 31.08.2013, 10:41 Uhr
Grossvater? Mein Sohn hat seit langer Zeit kein Kontakt zum Vater dafür aber guten und regelmäßigen Kontakt zu den beiden Opas. Klar, sie sind kein Vater Ersatz aber männliche Bezugspersonen.
Du verwechselst mMn Kontakt mit Beziehung
Antwort von Strudelteigteilchen am 31.08.2013, 11:03 Uhr
Meine Kinder haben Kontakt zum Vater, KindGroß hat zum Vater sogar eine Beziehung, KindKlein aber nicht.
Eine Beziehung ist durch Telefonate, Emails und SMS nicht herstellbar. Man kann eine bestehende Beziehung bis zu einem gewissen Grad so aufrechterhalten - je älter das Kind, desto eher - aber herstellen kann man eine Beziehung so nicht.
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