Für alleinerziehende Eltern

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Geschrieben von asta10 am 10.11.2010, 14:12 Uhr

und noch eine Frage...

Hallo zusammen,
ich brauch gleich nochmal Rat von Euch- bei uns stehen ja die Zeichen schon sehr auf Trennung -aber nicht im Guten oder vernünftig (von meinem Mann aus). Unsere Kinder -vor allem aber unsere Große (6)- lieben ihren Papa sehr und sie wird ausflippen, wenn sie mitbekommt, dass wir uns trennen. Ich möchte ihr natürlich gerne sagen, dass sie sich nicht für oder gegen ein Elternteil entscheiden muss und dass sie ihren Papa natürlich so viel sehen kann wie er und sie es wollen. Ich will ihr auf keinen Fall den Papa nehmen.Das wird er aber selber tun- er will (und dazu kenne ich ihn sehr gut) und wird den Kontakt ganz abbrechen und sich nicht mehr sehen lassen.

Was aber soll ich meinem Kind sagen? Soll ich sie trotzdem beruhigen und so tun als ob? Sie also quasi belügen? Irgendwann wird sie es merken- und er zieht es vorauss. durch- ist in der Hinsicht sehr zuverlässig....

Das Schlimme ist, das mein Mann sich gegenüber den Kindern nicht zusammen reißen kann, was seine Gefühle angeht und sie dadurch noch mehr verunsichert. Ich habe diese Situation schon einmal mit ihm gehabt und es war der Horror. Er hat weinend auf dem Boden gesessen, total zusammengebrochen, hat den Kindern etwas erzählt, von wegen Mama liebt mich nicht mehr, ich muss ausziehen.

Für eine damals 5 jährige war das zu viel, weil es für sie aus heiterem Himmel kam- morgens kurz vorm KiGa. Sie wollte ihren Papa vor mir schützen- ich sollte ihn trösten- ich sollte alle wieder gut machen.

Was kann ich ihr erzählen- wie ihr eine gewisse Sicherheit geben?
Habt iht einen Rat?
LG
asta

 
1 Antwort:

Re: und noch eine Frage...

Antwort von KarolineE.S. am 10.11.2010, 14:48 Uhr

... das ist sehr schwer. Lügen würde ich auf keinen Fall - ich bin der festen Überzeugung, dass die Kinder Vertrauen zu ihren Eltern brauchen, gerade in so einer schwerern Zeit. Lügen fliegen auf, sie können das Vertrauen zerstören, das Kind leidet zusätzlich zur ohnehin schweren Situation an den Widersprüchen, die es nicht lösen kann, reimt sich vielleicht aus den Widersprüchen ud Lügen eine eigene, bizarre Welt zusammen.

Die ganze Wahrheit (Deine subjektive Wahrheit) dagegen ist aus meiner Sicht für ein Kind auch zu viel. Oder besser anders gesagt: die Wahrheit ist ok, sie ist wichtig, aber die tiefsinnige Begründung überfordert es. Ich würde versuchen, die Wahrheit zu sagen, mit einer ehrlichen, aber knappen und kindgerechten Begründung. Keine Rechtfertigungen für die eigenen Entscheidungen - möglichst kein Schlechtreden des Vaters. Papa und Mama vertragen sich nicht mehr. Sie sind jetzt darum traurig und wütend.

Vor allem finde ich es wichtig, dem Kind oder den Kindern deutlich zu machen - lieber zu oft als zu selten - dass es eine Tragödie ist, die sich vor allem zwischen den Eltern abspielt. Dass es am Papasein und am Mamasein nichts ändert. DASS DAS KIND AUF KEINER WEISE SCHULD DARAN HAT UND DASS ES DIE SITUATION AUCH NICHT ÄNDERN KANN. Dass es nicht zwischen den Eltern vermitteln soll und sich nicht einmischen soll und muss. Dass die Eltern auf die Kinder aufzupassen haben und nicht andersherum. Dass Eltern auch Fehler haben und machen und ihre Kinder selbst dann lieben, wenn ihnen - vielleicht nur vorübergehend - die Fähigkeit fehlt, sich entsprechend zu verhalten.

Ich glaube, dass wir an Kindern oft eine gewisse Reife übersehen - eine spezifisch kindliche Weisheit, eine Fähigkeit, Dinge so zu nehmen, wie sie sind, so wie sie sich auch ganz ernst und furchtlos in komplizierten Märchen zurechtfinden können.

Ich hoffe, das eine oder andere aus meinen Gedanken kann Dir helfen
- alles Gute

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