Sagt mir mal, daß ich keine schlechte Mutter bin

Temi uns sein Freund standen hier gerade vor der Tür. Sie wollen nicht mehr draußen spielen, das wäre langweilig, ob sie hier drinnen spielen dürften.

Aber ich kann die beiden gerade gar nicht brauchen, weil ich Haushaltstag habe - die dritte Maschine Wäsche läuft, auf dem Sofa liegen zwei Trocknerladungen und eine Wäscheständerladung sauberer Wäsche zum Wegsortieren, in die Küche kochen die Kartoffeln für den Heute-Abend-gehen-wir-in-den Biergarten-Kartoffelsalat und das Geschirr vom Mittagessen steht noch auf dem Tisch.

Die Mama vom Freund kann die beiden derzeit wohl auch nicht gebrauchen - jetzt sitzen sie auf der Haustreppe und sind beleidigt.

Menno, die haben drei bis fünf Spielplätze und zwei Parks hier in Umkreis, die sie alle ohne elterliche Begleitung besuchen dürfen. Ich weiß definitiv, daß der eine Spielplatz voll ist mit anderen Kindern, die sie von der Schule und dem Hort kennen. Ihnen steht ein Arsenal von Fußbällen, Inlinern, Fahrrädern und Rollern zur Verfügung, außerdem noch Sandspielzeug und der übliche Spielplatzkram (okay, uncool, aber immerhin).

Wenn ich sie reinlasse, maulen sie sich innerhalb der nächsten 20 Minuten vor die Wii, damit ich meine Ruhe habe und meine Arbeit weitermachen kann. Außerdem kann ich den Freund nicht leiden, der ist so übergriffig (bei Temi reicht es, wenn ich zwei Mal deutlich NEIN sage, dann fragt er gar nicht mehr nach der Wii oder dem Fernseher, der Freund ist da ausdauernder, der bettelt wirklich stundenlang und extrem penetrant, das macht mich aggressiv).

Vor 17:30 Uhr dürfen sie hier nicht rein, habe ich jetzt gesagt.
Bin ich gemein?

Rabenmuttergruß,
Elisabeth.