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Geschrieben von Simpleton am 15.12.2009, 19:51 Uhr

Sagt mir bitte das man abhärtet!!

Hallo Ihr,

hatte heute so eine Einweisung wie man putzt *G*

Na im Altenheim wird nun mal anders geputzt. Wir sind dann auch durchs Haus gegangen und haben uns dieses angesehen.
Da lagen wirklich bald "tote" Leute andere haben einfach so gejammert oder geschrieen. Und dann sollen wir einmal die Woche den Abschiedsraum putzen (wo tote Menschen gelegen haben)

Mir ist da bald schlecht geworden.

Sagt mir bitte das man abhärtet sonst sehe ich schwarz.

Ist jetzt nicth böse gemeint aber mich berührt sowas immer.

Liebe Grüße

 
26 Antworten:

Re: Sagt mir bitte das man abhärtet!!

Antwort von spiky73 am 15.12.2009, 19:58 Uhr

das alter gehoert zum leben, der tod auch.

du wirst ganz sicher "abhaerten" - als ich in frankfurt lebte, war es quasi "alltag", ueber irgendwelche drogenabhaengigen zu steigen, die da irgendwo auf der strasse oder in den s-/u-bahnstationen rumlagen.

hier auf arbeit sind immer mal wieder besoffene, die gewissen koerperfunktionen nicht mehr unter kontrolle haben (und eben eine stange wasser oder das fruehstueck vom vortag verlieren), randalieren, gerade eine schlaegerei hatten und blutueberstroemt hier auftauchen.
es ist berufsalltag. daran gewoehnt man sich.

liebe gruesse,
martina.

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danke spiky

Antwort von Simpleton am 15.12.2009, 20:00 Uhr

das beruhigt mich.
Und wie kann man die ersten Tage drüber wegsehen oder nimmt das alles so seinen Lauf??

Liebe Grüße

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Re: Sagt mir bitte das man abhärtet!!

Antwort von gummibärle am 15.12.2009, 20:01 Uhr

Man gewöhnt sich daran, ganz sicher

Ein mulmiges Gefühl bleibt- zumindest bei mir- wenn es um Tode (oder den Todenraum) geht, aber man kommt damit klar.

An die schreienden und jammernden Menschen gewöhnt man sich auch, nach ner Zeit kann man auch einschätzen was schlimm ist und was eher von ner Demenz herkommt.
Mit sterben und Tod wirst du dich wahrscheinlich ganz automatisch auseinandersetzen, wenn du längere Zeit dort arbeitest, aber das ist ja nicht unbedingt schlecht.

Das schaffst du!

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Re: danke spiky

Antwort von spiky73 am 15.12.2009, 20:03 Uhr

ich denke, das nimmt alles seinen lauf.
vielleicht kannst du da auch noch zusaetzlich ehrenamtlich ein paar stunden als "gruene dame" arbeiten (falls es da sowas gibt), das hilft, in den bewohnern die menschen zu sehen und nicht nur "gammelfleisch", das im bett rumliegt. (sorry fuer die derbe wortwahl, aber du weisst sicher, wie es gemeint ist).

lg,
martina.

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Re: Sagt mir bitte das man abhärtet!!

Antwort von faya am 15.12.2009, 20:04 Uhr

Ich habe im Altenheim gearbeitet, habe diesen Beruf gelernt und gerne gemacht ( bevor er von der Regierung kaputtgespart wurde - da bin ich ausgestiegen ) .

Abhärten ist nicht das Ziel.
Gleichgültig werden ist nicht das Ziel.

Die Gedanken verändern - so geht das.

Ich habe nicht die Abschiedsräume der Verstorbenen geputzt, ich habe die Verstorbenen selbst gewaschen.

Und sogar das kann und muß man mit Würde und einem guten Gefühl tun.

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Man härtet zwar ab, aber ist das wirklich gut?

Antwort von Keksraupe am 15.12.2009, 20:04 Uhr

ist es gut, wenn man abhärtet, wenn man menschen sieht, die schlecht behandelt werden??? ich denke nicht

bei un sim hau sgäbs sowas nicht... wir haben zwar auch blöde mitarbeiter, aber SOWAS wie du es schilderst gibts bei uns nicht

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Re: Sagt mir bitte das man abhärtet!!

Antwort von Semiha am 15.12.2009, 20:08 Uhr

Während meiner Ausbildung (zarte 16), war es für mich die allergrösste Überwindung, einem Menschen Blut abzunehmen.
Alles andere, auch den Tod einiger -mir liebgewonnen- Patienten lehrt uns doch das Leben. Krankheit- Gesundheit - Leben - Tod - Krebs. Das Leben hat nunmal viele Facetten.

...allerdings würde ich den Mop mal liegen lassen und mich mal zu einem alten Menschen hinsetzen und einfach nur mal reden. Sie wären dir sicher unendlich dankbar und du könntest deine Angst abbauen.
Wenn du nicht gerade ein Wesen wie das des Terminators hast....

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Re: Man härtet zwar ab, aber ist das wirklich gut?

Antwort von gummibärle am 15.12.2009, 20:08 Uhr

MOOOOMENt! Was hat sie denn schlimmes geschrieben??? Da jammern und schreien Leute rum?! Joah, dass bedeutet doch nicht, dass da Zustände herrschen, oder?? Das sind Erzählungen eines LAien. In meinem früheren Altenheim, in der Psychiatrie und im Krankenhaus schreien Menschen rum und die wenigsten tun dass weil es ihnen schlecht geht. Viele sind einfach dement, oder haben Psychosen... Oder sind bei euch alle ruhig gestellt???

Und das es Sterbende in einem Altenheim gibt ist ja wohl klar?! Die liegen da nunmal "so rum"?!

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Entweder man kann es oder man kann es nicht...

Antwort von Luca Miguel am 15.12.2009, 20:11 Uhr

Ich bin seit 17 Jahren in der Altenpflege und immer wieder wurde mir gesagt " Ich könnte das nicht...da muß man doch für geboren sein"
Ja, das denke ich ganz sicher! Natürlich stumpft man mit der Zeit auch ab. Aber wenn man schon am Anfang sich "ekelt" oder einem schlecht wird, nur weil da alte Leute liegen (es kommt nämlich noch viel schlimmer!), dann ist es nicht das richtige! Meine Meinung...
LG Carmen

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Keksraupe

Antwort von Simpleton am 15.12.2009, 20:11 Uhr

ich glaube da hab ich mich vielleicht auch ein wenig falsch ausgedrückt aber ich war heute ein wenig geschockt.

Wenn man das nicht kennt und auf einmal da reinschaut findet man vielleicht nicht immer die Worte.

Klar sollen wir die Bewohner als Mensch sehen und sie akzeptieren (und das muss ich villeicht lernen) aber ich fand das heute krass weil ich es so nicht kenne.

Habe so noch nie mit solchen Menschen zu tun gehabt.

Bevor ich mich noch mehr in die Sch--- schreibe lass ich es jetzt :-)

Liebe Grüße

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@faya

Antwort von Semiha am 15.12.2009, 20:11 Uhr

Ach mensch :/ ich habe gerade meine Tage, bin also eh sensibel, aber deine Zeilen haben mich doch sehr sehr berührt muss ich sagen.

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Re: spiky

Antwort von Simpleton am 15.12.2009, 20:13 Uhr

muss ich mal schaun ob es sowas gibt.

Ich meine mein Sohn kennt dieses Altenheim und er hat nie was schlechtes drüber gesagt wenn sie mit dem Kindergarten dort waren.

Und das wundert mich das ich so erschrocken bin (in meinem Alter) und mein Sohn fand es immer gut da (und da war er sechs)

ich weiss schon wie Du das meinst

LG

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@Keksraupe

Antwort von Semiha am 15.12.2009, 20:14 Uhr

Wenn du die pflegerischen Richtlinien kennst, dann setzt dich doch dafür ein, dass diese Einrichtung mal einer Kontrolle durch Staatshände unterzogen wird.
DAS wäre doch mal produktiver, als zu schreiben, dass es bei euch sowas NIE gegeben haben würde.

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Re: @faya

Antwort von Simpleton am 15.12.2009, 20:15 Uhr

oh ha stell ich mir das erste und das zweite und und und schwer vor.

Mir fehlen gerade die Worte. Ich weiss nicth ob ich das könnte.

LG

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Re: Entweder man kann es oder man kann es nicht...

Antwort von gummibärle am 15.12.2009, 20:16 Uhr

Ich muss heute überall meinen Senf dazu geben, echt schlimm
Aber ich bin nicht ganz deiner Meinung- verzeihe mir

4 WOCHEN- das ist die zeit die ich den "neuen" gebe. Ich selbst hatte auch Berührungsängste. Das erste Mal alte Menschen, das erste Mal psychisch kranke Menschen, das erste Mal Ausscheidungen..... da musste ich mich auch erst dran gewöhnen. Und nun: Das ist genau MEIN Beruf. Aber die ersten vier Wochen waren trotzdem verdammt hart

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Re: simpleton...

Antwort von spiky73 am 15.12.2009, 20:18 Uhr

... kinder gehen viel unbefangener mit krankheit und tod um als wir - da haben wir erwachsenen was verlernt *find*.

die "gruenen damen und herren" gibt es normalerweise in jedem krankenhaus (und vielleicht auch in altenheimen?), manchmal nennen die sich anders. das sind ehrenamtliche, die sich halt zu den patienten setzen, mit ihnen reden (wenn jemand keinen besuch bekommt), auch mal kleine besorgungen erledigen, wie nen brief wegbringen oder eine flasche wasser kaufen gehen oder so.

das ist in etwa das, was semiha auch gemeint hat: setz dich dazu und rede mit den menschen und du wirst viel lernen. ueber die leute, ueber gott, die welt und dich selbst.

lg,
martina.

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Re: spiky

Antwort von gummibärle am 15.12.2009, 20:19 Uhr

Das liegt daran, dass die Kiddies nur die "normalen" Alten zu Gesicht bekommen. Zumindest ist das bei uns so. Wenn Kinder zum singen kommen oder basteln sind dort meist nur die fiten Alten. Abgesehen von den dementen die den ganzen TAg schreien und jammern, die aber fröhlich mitsingen wenn sie ein Lied kennen

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ich versteh nicht...

Antwort von claudi700 am 15.12.2009, 20:19 Uhr

was der unterschied ist zwischen den leuten in deiner umgebung und den menschen in dem altenheim?

du hast dich sehr, sehr unglücklich ausgedrückt, das hast du gut erkannt!

claudia

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Luca Miguel

Antwort von Simpleton am 15.12.2009, 20:21 Uhr

Hallo nur weil ich sowas noch nie gesehen habe und ich echt überrascht war das man in einem Altenheim noch die Toten verabschiedet und ich es nun mal nich kennte das Leute da einfach nur so liegen und wie "tot" scheinen und mir ein wenig schlecht geworden ist weil ich solche Züstände nicht kenne bin ich doch nicht schlecht.

Ich habe zumindestens nicht gleich gesagt "neee danke ich komme nicht mehr"

Ich versuche es

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Och Gummibär :-)

Antwort von Luca Miguel am 15.12.2009, 20:22 Uhr

kein Problem dass du nicht meiner Meinung bist
Jeder Mensch ist anders und ich kenne weder Dich noch Simp.
Ich habe mit süßen 17 Jahren auch einen halben Herzanfall bekommen, als eine Omi plötzlich tot beim Frühstück saß. Vorallem weil die Kollegen, die schon lange im Beruf waren sowas sagten wie "Oh da ist sie beim Sterben ums Leben gekommen"...fand ich gar nicht witzig, aber man wird nach hunderten von Toten wirklich abgehärtet. Aber mal ehrlich, die armen alten Leute, die mal genauso jung und fit waren wie wir, liegen nur im Bett und sind Lebensmüde....wenn man sich da schon ekelt....na ich weiß nicht, was da von werden soll

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Hat auch niemand behauptet

Antwort von Luca Miguel am 15.12.2009, 20:23 Uhr

das du schlecht bist! Warum auch?
Aber auch als Raumpflegerin wirst du da noch viel viel mehr Elend sehen, als am 1.Tag...

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Re: Luca Miguel

Antwort von claudi700 am 15.12.2009, 20:24 Uhr

wahnsinn...

ich kann mich nur wundern über deine gedanken.

dürfen alte menschen nicht in würde verabschiedet werden? nach dem sterben gleich "wegbringen"? krass!

claudia

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Re: Och Gummibär :-)

Antwort von gummibärle am 15.12.2009, 20:28 Uhr

vielleicht hat sie sich ja nur falsch ausgedrückt,ich kenne auf jeden Fall auch noch so ein paar "Schockmomente"

Aber im Grunde haben wir doch den besten Job der Welt, oder??

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Re: Och Gummibär :-)

Antwort von Luca Miguel am 15.12.2009, 20:31 Uhr

Najaaaaaaaa, es ist schon ein schöner Beruf. Aber ich muß sagen, seit meinem Erziehungsurlaub, bin ich viel sensibler geworden im Bereich Tod und Sterben.... stecke das nicht mehr so leicht weg .
Und unterbezahlt ist er ja wie eh und je....

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Re: Sagt mir bitte das man abhärtet!! @Semiha

Antwort von faya am 15.12.2009, 21:35 Uhr

es freut mich, daß du herausgehört hast, was ich meine.

Und wer im Altenheim das Elend kennt und weiß, wie manche Menschen jahrelang Schmerz und Leid aushalten müssen - für den kann es wirklich ein besonderer Moment sein zu sehen, daß der Tod Leiden beendet.

Und dann ist es gar nicht so schlimm, Verstorbene zu waschen und schön anzuziehen um ihnen einen Abschied in Würde zu geben.

Ich habe eine nächtliche Sterbebegleitung gehabt, die mir ein ganz besonderes Erlebnis geblieben ist und an die ich heute noch gerne zurückdenke.

Und ich bin öfters, wenn jemand verstorben ist, morgens nach der Übergabe, wenn ich schon Feierabend hatte, nochmal in Ruhe (!) ins Zimmer zurückgegangen um mich zu verabschieden.

Oh.... ich glaub ich hab ein bischen Thema verfehlt ?!

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@Semiha

Antwort von Keksraupe am 17.12.2009, 20:29 Uhr

wie die userin schon schrieb, hat sie sich wohl unglücklich ausgedrückt

Wenn dort wirklich schlimme Zustände wären, müsste sie a) mehr dazu schreiben undd b) müsste man wissen, wo dieses Heim ist, damit man helfen kann.

Ich habe eine wirklich blöde Kollegin, da sträuben sich mir die Nackenhaare, wenn ich höre, wie die mit den Bewohnern umgeht, und am 14. hatte ich deswegen einen riesen fetz mit ihr, viell. hab ich deswegen auch so sensibel auf dieses Thema reagiert.

Ich liebe meinen Beruf, habe aktuell aber solche Rückenprobleme, dass ich wohl in die soziale Arbeit wechseln werde, da ich das pflegerische körperlich nicht mehr schaffe. Ich liebe meine Arbeit, und möchte deswegen auch wenn ich im sozialen bin weiterhin in ASltenheimen/Hospizen arbeiten.

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