Für alleinerziehende Eltern

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Geschrieben von Suka73 am 03.06.2008, 9:40 Uhr

meine Gedanken zu ADHS und @loean (lang)

wow Loean, das war mal ein richtig geiler Beitrag zu dem Thema. Es gibt Foren, wo man Beiträge von anderen bewerten kann :o))) - das sollten wir hier auch mal einführen.

Natürlich habe ich mir nach dem Verdacht November 07, bei der U8 von Simon, auch so meine Gedanken zu dem ganzen Thema gemacht. Ich bin heute so ehrlich und kann das auch sein, dass ich den Verdacht ADHS und Hochbegabung (was fürn Blödsinn!!!!) gern als Vorwand genommen habe, bei Simon alles zu entschuldigen. Ebenfalls seine Schwerhörigkeit (komisch, dass das Kind heute zwar noch schlecht aber irgendwie nicht SCHWER hört) Für mich war das eine Erklärung für all die Sachen, die er komisch, laut, falsch, agressiv macht. Den Fehler habe ich natürlich auch bei mir gesucht - aber SO war das Ganze für mich einfacher zu handhaben. Auch, dass es sich vielleicht um Hirnstörungen handelt, für die das Kind nichts kann. Vererbung - immerhin hatte der Kindsvater auch ADHS allerdings mit epileptischen Anfällen in der Kindheit, ist hochintelligent und generell hat Simon sehr viel von seinem Vater "abbekommen"...

Simon hat von mir Süßes bekommen, damit er ruhig ist. Zwar nicht früh, aber dann doch so mit drei Jahren. Fernsehen gabs bei uns nicht - bis ich irgendwann (als er in den Kiga kam und ich nach einem vollen Tag in der Firma daheim mal putzen oder kochen wollte) mal festgestellt habe, wie bequem das doch ist, das Kind vorm TV zu parken. Er krähte auch förmlich danach, saß dann da mit offenem Mund und ich hatte mal ne Stunde für mich. Ja, manchmal wurden das dann auch zwei... am Wochenende wurden es dann drei...

Interessant ist nur, dass eben genau das gleiche Kind, was daheim nicht ohne Süßkram, ohne TV leben kann, im Urlaub nicht EINMAL danach verlangte. Höchstens mal ein Eis. Viertelstunde comics zur Überbrückung des täglichen Eincremens für den Pool *stöhn* - aber ansonsten kam nie die Frage nach Gummibärli & Co sowie irgendwelchen bekloppten Zeichentrickfilmen.

Der Urlaub war die Hölle mit ihm - also der Urlaub war schön aber das KIND war die Hölle. Ich dachte mit GRAUEN an die Rückkehr nach München.

HIer hat sich auf einmal alles geändert. Ich habe keine Ahnung, woran es liegt und wie lange das anhält. Vielleicht ist es auch meine innere Ruhe. Oder dass ich im Urlaub gesehen habe, es gibt auch noch andere Kinder die zicken - aber auf ihre eigene Art und Weise, die SImon NICHT hat (wie z.B. Kinder wirklich schlagen, mit Steinen und Stöcken auf sie werfen, ungefragt alles wegnehmen, von der Schaukel schubsen, von der Bühne schubsen, spucken, Zunge rausstrecken blabla)

Simon ist zwar nicht ruhig, aber ruhiger geworden. Dieser Punkt, an dem er sofort ausgeflippt ist, weil etwas nicht funktionierte, hat sich nach hinten verschoben. Bestes Beispiel, wir haben jetzt das kleine Lego gekauft. Vorher hatte er die großen Steine. Hat dann festgestellt hm irgendwie ist das ja schwerer - gab auch erst Gebrüll. Nachdem er mitbekam, dass es auch MIR schwerfällt, dass er schneller fertig ist ausm Kopf mit den blöden Steinen einen Pinguin zu bauen als die Mama, kam der aha-Effekt. Auch im Urlaub hatte er sehr viele Erfolgsmomente. Angefangen davon, dass er Massen an Kinder um sich rum scharrte und das gleich am ersten Tag, dass diese Kinder mit ihm teilten, freudig auf ihn zuliefen, weinten wenn sie heim fuhren, dass er auf die Bühne durfte (dreimal) und das OHNE mich und damit eines der wenigen Kinder war, die sich ohne Eltern auf die Bühne trauten... weil er sowas schönes gemalt hatte im Miniclub, dass er alle Tänze konnte, Veo-Veo als einziger (neben den Anis) mitsingen konnte, dass besonders der Kinderanimateur ihn sehr mag, dass er mit Schwimmflügeln alleine im tiefen Becken schwimmen kann/darf, dass er generell auf einmal anfing zu schwimmen, die Riesenrutsche runter rutschte.... all das hat wohl dazu beigetragen, dass er für sich selbst ein SElbstvertrauen aufbauen konnte. Dazu kam halt noch die Ruhe und das Stärken von meiner Seite...

Natürlich sind wir nicht übern Berg. Und natürlich werden auch wieder diese Phasen kommen. In letzter Zeit ertappe ich mich allerdings dabei, dass ich mich sehr gut in Simon reinversetzen kann. Wenn er z.B. ausflippt, dass er kein Eis bekommt (vorher gabs Lego und handvoll Gummibären oder so) Oder dass er zappelt, weil er in 10 min einen Kindergartenausflug macht. Meine Güte, ich will auch immer alles und wollte das als Kind mit Sicherheit auch... ich zappel auch, wenn ich nervös bin (man denke an mein Posting zwecks Beruhigungsmittel!!!!!! - im übrigen habe ich ein sehr geiles gefunden...) Ich bin nicht viel anders als ich.

Außerdem bin ich perfektionistisch veranlagt. Simon erlebt mich nicht oder selten, dass ICH mal ein Glas umwerfe oder was verschütte. Er eifert mir nach. Was erwarte ich also? Das Kind möchte es mir doch nur recht machen. Und macht er es nicht, fang ich an zu meckern...

Zu meiner Kindheit war ADHS gar kein Thema! Ich erinner mich an einen Jungen in meiner Kigagruppe, der sehr sehr aktiv war. Heute ja, heute würde man sagen ADHS. Ich erinner mich aber an keinen mit auch nur EINER Allergie, an keinen mit Laktoseintoleranz, an keinen Träumer oder Krawalli in der Klasse.

Tja, woran liegt das? Hat sich wirklich die Umwelt so verändert? Ich würde sagen ja. Schaut Euch allein mal die Trickfilme von damals an, Biene Maja z.B. Da waren die Bewegungsabläufe im Film sowas von langsam... oder Heidi. Und dann schaut Euch mal Kim Possible an. Winnieh Puh reicht ja schon.

Desweiteren frag ich mich gern, obs zu DDR-Zeiten so viele Konservierungsmittel und Zusatzstoffe in den Lebensmitteln gab (mit Sicherheit nicht, sonst hätten sie besser geschmeckt *g*) Wurde Obst und Gemüse damals schon so massiv mit Insektenvernichtungsmittel besprüht? Hatten wir zu Kindergarten- und Schulzeiten schon dieses Markenklamottengehabe (also in der DDR ein klares NEIN NEIN UND NOCHMAL NEIN!!!)

Wurden wir früher schon im Kindergarten mit Englisch gedrillt?! Haben unsere Eltern uns in fünftausend Kurse gesteckt?!

Es ist ja schön, dass die heutige Medizin sich in ihren Diagnosen so sicher ist, und für jedes Kind gibts ne Diagnose, das ist ja das Üble. Jedes Fehlverhalten wird sofort unter die Lupe genommen, man bekommt sofort das Gefühl, mein/das Kind ist nicht normal sondern ein ADS-Kind, ein ADHS-Kind mit tralalafiktivobjektivauditativen Wahrnehmungsstörungen gekoppelt mit Hochbegabung, Asperger und Mumps...

Liest noch jemand??? :o)))

Ich glaube, ADHS (ich spreche bewußt nur von ADHS) ist eine unglückliche Aneinanderreihung diverser Faktoren, die sich nicht alle mit einem Mal beeinflussen lassen...

puh.

LG SUE

 
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