Für alleinerziehende Eltern

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Geschrieben von Katharina70 am 09.02.2010, 15:20 Uhr

Lieber Ralph,

wir kennen uns zwar nicht ich habe bisher nur mal deine Beiträge gelesen, trotzdem möchte ich dir alles Gute und viel Kraft wünschen.

Meine Oma ist nun 87,5 und ist im Oktober in ihrer Wohnung gefallen und hat sich dabei die Schulter und die Hüfte gebrochen.
Ich war gerade mit den 4 Kindern an der See bei Freundinnen angekommen als mich der Anruf vom Pflegedienst ereilte.
Ich habe in windes Eile meine Kinder und deren 1000 Sachen wieder ins Auto gestopft und war damit in Rekordverdächtiger Zeit fertig und habe veruscht meine Verwandschaft die auch im Urlaub waren zu erreichen.
Zu meinen Eltern habe ich leider keinen Kontakt mehr seit dem ich geheiratet habe und auch jetzt wollen sie nichts von mir wissen.
Ich bin die 500km zurück geraßt nur um meine Oma noch lebend zu sehen und bei ihr zu sein denn ohne OP ging es nicht.
Habe die Kinder zuhause rausgesetzt habe mir die Papiere geschnappt damit ich mich ausweisen kann und bin ins KH zu meiner Oma und bin dann auch die ganze Nacht bei ihr auf der Intensiv Station bei ihr geblieben.
x mal hat sich nachts aufgehört zu atmen und ich dachte OK wenn sie nun gehen muss dann muss es sein und habe ihr immer wieder über die Wange gestreichelt und die Hand gedrückt wie bei einem Frühchen was nicht atmet, sie wäre nicht wieder belebt worden hätte sie ganz aufgehört zu atmen oder ihr Herz hätte aufgehört zu schlagen.
Aber sowohl der Herzschlag als auch die Atmung gingen immer wieder rauf wenn ich sie gestreichelt habe.
Die Schwestern sagten sie hätte diese Nacht wohl nicht überlebt wennt ich nicht bei ihr gewesen wäre.
Am nächsten morgen kam um 11 Uhr meine Tante ihre Tochter und da nur einer dort sein durfte bin ich zurück nach hause noch mal 30 km mit Stau auf der A 40 komme zuhause an nach nun 24h keinen Schlaf und guten 600 km Auto fahren ruft mich das KH an meiner Oma geht es schlechter ob ich kommen möchte. Ich war noch nicht mal ganz oben habe den Kindern nur gesagt das ich wieder weg muss und bin wieder zurück.
Meine Tante ist nach 15 min wieder gegangen wie nett sie kam ja auch erst aus dem Urlaub zurück und kaum war die weg sie wohnt 10 min von dem KH entfernt machte meine Oma wieder die Probleme so das sie nicht mehr davon ausgingen das sie sich erholt.
Ich bin dann den ganzen Tag bei ihr geblieben und am Abend kam sie zu sich und wusste von gar nicht und schimpfte dann noch das sie nicht in ein Heim wolle und man sie besser hätte sterben lassen.

Meine Nerven waren echt schon sehr am Ende und ich wusste auch nicht was denn nun besser für sie war...
... doch sie lebte und zwar recht kräftig seit dem sie wieder wachgeworden war. Und da sie nicht in ein Heim wollte sondern zurück in ihre Wohnung hat sie jeden Tag geübt bis sie wieder am Rolator gehen konnte nicht gut aber es ging.
Mit Pampers und ohne alleine aufstehen zu können kam sie nach 8 Wochen in ihre Wohnung zurück und dort hat sie nun so große Fortschritte gemacht die ihr keiner mehr zugetraut hätte.
Ich war nun 4 Monate jeden Tag bei ihr und ich bin nur die Enkeltochter und ich habe wirklich ein kleines Wunder gesehen denn sie läuft wieder zwar nur mit Rollator braucht keine Pampers mehr freut sich das 3 mal am Tag ein junger Mensch vom Pflegedienst kommt und ist nun auch dankbar doch noch zu leben.

Ich hätte sie in den beiden Nächten auch gehen lassen.
Denn in dem Alter zu reanimieren und dann kann sie nichts mehr das wollte ich ihr nicht antuen und da keine der Töchter da war die was entscheiden hätten können oder ihr einfach nur die Sicherheit gegeben haben das sie nicht alleine ist und nicht nach dem sie 2 Töchter 4 Enkelinnen und 7 Urenkel hat alleine sterben zu müssen.
Ich weiß das nicht immer Wunder geschehen aber oft hilft es wenn man bei jemanden bleibt und mit ihm spricht und seine Hand hält nur damit sie spüren sie sind nicht alleine.

Ich wünsche dir ganz viel Kraft für die nächste Zeit.
Nimm dir Zeit für deine Mama denn sie spürt dich ganz sicherlich auch wenn sie nicht mehr zu euch zurück kommt und evt.auch diese Welt verlassen wird.
Sie spürt dich wenn du da bist und sie nimmt dich auch wahr.

Auch wenn viele das belächeln man konnte bei meiner Oma und auch bei anderen Menschen im KH , bin Krankenschwester , sehen wie sich die Werte ändern wenn ein geliebter Mensch bei ihnen ist.

Auch für die kommenden Entscheidungen wünsche ich dir ganz viel Kraft und das sie am besten noch nicht getroffen werden müssen.

Dir alles alles liebe

Kathi

 
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