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Geschrieben von Siri08 am 17.04.2008, 21:45 Uhr

Grenzen setzen

Guten Abend,

ich bräuchte mal ein paar Tipps von den Erfahrenen AEs: Unser Sohn ist 5 und ich lebe mit ihm alleine, sein Papa und ich haben uns einvernehmlich getrennt und scheiden lassen. So - jetzt ist er- ich sag jetzt mal mein Sohn in einem Alter, wo er ständig die Grenzen austesten muss. Seit ca. zwei Woche höre ich mir die unglaublichsten Schimpfwörter an, bereits eingeführte und eingeschliffene Gewohnheiten (selber Anziehen, Bettfertigmachen, Zähneputzen) geraten außer Kontrolle (wohlgemerkt ohne Gewalt) - er macht einfach nichts mehr und sagt: Mach du doch! Problem: meine Kraft geht aus. Ich will ihn ungern anschreien und was erklären betrifft, scheint er beratungsresistent. Habt ihr Tipps für mich??? Sein Papa und ich ziehen schon an einem Strang, der ist aber häufig unterwegs und mutiert so zum "Der Papa ist der Beste" - wenn er mal da ist und das Kind nimmt. Da es erst seit 14 Tagen so schlimm ist, habe ich noch Hoffnung eine ruhige Lösung zu finden.
Ich freue mich auf Eure Antworten

Liebe Grüße Siri, die abends einfach geschafft ist...

 
6 Antworten:

Re: Grenzen setzen

Antwort von Nina3 am 18.04.2008, 6:26 Uhr

Hallo Siri!

Hm, die Schimpfwörter-Sache war bei uns eigentlich durch, ehe sie richtig begann. Wenn die Jungs Schimpfwörter mit aus dem KiGa "nach Hause brachten", war ich immer äußerst gelangweilt und wenn man sie mir irgendwie "schockmäßig" präsentieren wurden, hab ich nur gelangweilt geguckt und gesagt, dass ich solche Wörter nicht okay finde und überhaupt "was bedeutet das?? Kannst mir das jetzt mal erklären...???" Nö - und das jeweilige Wort abgehakt.

Ich glaub je mehr die Kinder merken, dass sie damit was bezwecken können, desto schlimmer wirds.

Ein 5-jähriger überlebt es, wenn er sich mal 1-2 Tage nicht die Zähne putzt. ABER dann kommt dein großer Moment, wenn er nach Süßigkeiten fragt. "Sorry, du putzt dir ja deine Zähne auch nicht mehr so wie früher. Von Süßigkeiten gehen die Zähne "noch mehr" kaputt und da du ja nicht mehr putzt, kann ich dir auch keine Süßigkeiten mehr geben."

Anziehen?? Hmm. Jacke über und schon gehts im Schlafanzug zum KiGA. na ja, die anderen Kinder könnten zwar lachen, ich kann dir deine Anziehsachen ja hier flux in eine Tüte packen, falls du es dir noch überlegen solltest. (Im Normalfall sind die Kleider dann schneller am Kind, wie in der Tüte ;-) ).

wichtig finde ich, dass du diese Konsequenzen möglichst gelassen und gefühlsneutral rüber bringst. Du musst so tun, als wenns dir völlig Schnuppe ist, aber dem Kind die für ihn entstehenden Konsequenzen aufzeigen. Tja, was wünscht man?? Gute Besserung!;-) Ist alles nur eine Phase.


LG


Nina

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Re: Grenzen setzen

Antwort von Siri08 am 18.04.2008, 6:51 Uhr

Ja, so könnte ich es probieren. Danke sehr für die Antwort. Aber im Moment bin (noch) immer sehr erschrocken, was da alles kommt...Das ist glaube ich auch ein "Problem" bei mir. Ich werde versuchen, es gelassener anzugehen zumal es ja nicht um Leben und Tod geht, sondern nur um eine Erkältung....

LG

Siri

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Re: Grenzen setzen

Antwort von aprilscherz2000 am 18.04.2008, 8:47 Uhr

Im Kiga haben sie mir geraten das er sie Schimpfwörter einfach erklären soll, das kann er dann nicht und so gibt es sich meistens.Nur sein großer Bruder regt sich darüber auf und so probiert er da halt weiter.
Aber er kann schon echt stinkig werden, dann kommen solcheh Sachen "geh aus dem weg" und " Du sollst das machen" Gestern beim Bäcker bekam er dafür die Quittung.Er wollte was anders zu seinem Brötchen.Aber solange er nicht nett zu mir ist-bin ich auch nicht nett zu ihm. Dann gibt es sich ein paar TAge;-)) Ist halt ne Phase

Gruss Chrissie

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Re: Grenzen setzen

Antwort von desireekk am 18.04.2008, 9:02 Uhr

"gaaaaanz normaaaal" :-)

Schau, Deinm Sohn macht einen Entwicklungsschritt und sucht seine Grenzen, versucht sie neu zu finden und zu definieren.
Logisch, daß er testen muß, wo sie sind.+
Gibn sie ihm, aber nimm es nicht persönlich und erwarte auch nicht, daß sie beim ersten Mal "sitzen". Er wird es öfter probieren um sich zu vergewissern, daß sie wirklich da sind!

Ich rate immer: geh innerlich einen Schritt zur Seite, lass es nicht als "Dich" so sehr ran.
Sieh eher Dein Kind, und wie er versucht, seinen Platz in der Wekt zu finden. Das ist nicht leicht...
Konsequenz hilft da viel, auch wenn es echt immer total anstrengend ist :-)

Viele Grüße

Désirée

P. S. : lass dem Papa ruhig seine "Überrolle", dein Sohn scheint das gerade zu brauchen. Solange ihr Euch als Eltern einig seid und der Vater dies nicht über Gebühr ausnutzt, ist es der Weg Deines Sohnes, mit der derzeitigen Situation klarzuklommen.
Mit "gerecht" in Deinem Sinne hat das sicher nix zu tun :-)

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Re: Grenzen setzen

Antwort von Siri08 am 18.04.2008, 10:25 Uhr

Danke euch! Ich berichte dann die Tage wie der Stand der Dinge ist...

LG

Siri

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Das kenn ich

Antwort von Traumfänger am 19.04.2008, 13:24 Uhr

Den Papa in den Himmel loben nur weil er mal - wenn überhaupt - alle 2 Wochen aufkreuzt. Ich glaube, dein Sohn weiß aber nicht - genauso wenig wie meiner - dass das unser Herz verletzt und wir uns fragen: "Warum das alles und dann wird nur der Papa gelobt?...." Ich hab darüber auch schon manche Träne verdrückt. Glaub mir, die Kinder wissen GANZ GENAU, wer WIRKLICH da ist, wenn es darauf ankommt und das ist halt die Mama.

Dass Kinder gern, und besonders Jungen, Grenzen austesten, das ist auch allgemein bekannt. Das Schlimmste ist, man versucht verzweifelt, der Situation Herr zu werden, indem man die Konsequenzen und Regeln verschärft, doch statt dass es besser wird, wird es eher schwerer.

Ich habe für mich den Perfektionsanspruch runtergeschraubt. Ich versuche, es gelassen zu sehen, was nicht immer geht und mir zu sagen: "Mensch, du bist auch nur ein Mensch." Es gibt eben gute, aber auch miese Tage, genauso geht es den Kindern.

Meist ist so ein Gebocke damit verbunden, dass die Kinder mehr Aufmerksamkeit brauchen, die Feststellung habe ich fast immer gemacht. Immer wenn ich überlastet war und unausgeglichen, war Noah besonders bockig. Und jetzt? Sehe ich über das verschüttete Milchglas mal hinweg, wenn mir nach toben zumute ist, weil der Junior bockt und ich ihn am liebsten an die Wand nageln würde, geh ich in mein Schlafzimmer und brülle mal ins Kissen oder renne vom 3. Stock schnell runter zum Briefkasten, fluche und renne wieder hoch.

Belohnungssysteme haben auch geholfen. Nicht schimpfen für alles, was nicht klappt, sondern loben für das, was klappt. Und vorher Aufkleber kaufen, sich eine Sache vornehmen, z.B. morgens anziehen, weil man pünktlich aus dem Haus muss. Und dann mit dem Kind vereinbaren: wenn das 1 Woche lang klappt, kriegst du für jedes Mal einen Aufkleber. Wenn du 5 Aufkleber geschafft hast, darfst du dir was aussuchen - 1 Schokolade, oder Extraspielzeit mit Mama oder schwimmen oder so....

Seit ich das mache, gibt mein Noah sich mehr Mühe, glaub mir. Und es ist leichter geworden. Dafür sieht mein Haushalt oft aus wie nach dem Abwurf der Bombe auf Hiroshima, aber dafür hat mein Kind das Gefühl, Mama ist für mich da, sieht mich und putzt nicht nur rum....

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