Für alleinerziehende Eltern

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Geschrieben von AnkeP am 12.08.2004, 18:52 Uhr

Gestern hat er uns verlassen.....Hilfe...

Hallo Gabi,

bei uns war's ähnlich: letzten Sommer erst Haus gekauft, Sohnemann ist noch keine fünf Jahre alt und mein Noch-Mann meinte, er sei mit einem 12 Jahre jüngeren Mädchen glücklicher als mit uns. Bei mir ist der große Knall schon Anfang Mai gewesen, als ich die Geliebte entdeckte, danach wochenlanges Hin und Her, weil er so "verwirrt" war (jajaaa...). Seit Anfang Juli ist er weg, wohnt ca. 20 km entfernt, zum Glück wenigstens nicht bei ihr, sodass ich ohne Bedenken mein Kind hinlassen kann. Er kümmert sich um sein Kind, zahlt weiter für's Haus, aber ich bin ihm egal, er ist oft sehr gemein zu mir. Nach 10 Jahren Ehe und 12 Jahren zusammensein...

Es ist anfangs hart, deshalb mach immer einen Schritt nach dem anderen. Nicht den fünften Schritt vor dem ersten, wie z. B. jetzt schon drüber nachdenken, ob Dich irgendwann mal noch ein anderer Mann haben will. Erst musst Du Dein Innerstes sortieren.

Werde Dir klar darüber, dass zunächst einmal Dein Mann gegangen ist. Man verdrängt es lange, versucht sich einzureden, dass er wiederkäme, macht sich immer wieder Hoffnungen, die dann enttäuscht werden. Wenn Du soweit bist, es frei jedem erzählen zu können, hast Du es wenigstens vom Kopf her akzeptiert. Das mit dem Herzen dauert länger.

Der Kopf ist überhaupt sehr wichtig, denn mit dem Kopf kann man Gefühle zwar nicht ausschalten, aber lenken. D. h. Du gibst Dir selbst Zeiten zum Weinen, Trauern, Grübeln. Diese musst Du irgendwann begrenzen, damit Dein Leben nicht den Bach runter geht. Z. B. sagst Du Dir bei jedem trüben Gedanken: Wenn mein Kind im Bett ist, werde ich darüber nachdenken, bis 21.00 Uhr. Danach nehme ich ein Bad und lese ein schönes Buch und denke nicht mehr über meine zerstörte Beziehung nach.

Sicher, die ersten zwei, drei Wochen geht das gar nicht. Die Gedanken machen sich lange selbständig, bis man sie in den Griff bekommt. Aber irgendwann wird es besser, ich hab's auch lang nicht geglaubt, aber langsam schöpfe ich Hoffnung.

Als zweiten Schritt musst Du Deine Sachen in Ordnung bringen, wie: wer nimmt wann das Kind (Ganz wichtig, damit Du Freiraum für Dich hast! Und damit das Kind nicht leidet, sollte eine Regelmäßigkeit dabei sein. Mein Sohn ruft seinen Vater jeden Abend an um gute Nacht zu sagen, am WE ist er oft bei ihm und ca. einmal die Woche kommt Noch-Mann zum Babysitten), wie regeln wir die Finanzen, was ist mit Haus, Versicherungen, wollen wir uns scheiden lassen oder soll nur erstmal ein Abstand her?

Gleichzeitig musst Du in den freien Stunden viel für Dich tun - lesen, nachdenken, schwimmen gehen, Solarium, Fitness, ausgehen mit Freunden, mal einfach alleine im Café Frühstücken oder ein Eis essen, etc.... Und natürlich musst Du auch viel auf Dein Kind eingehen, das die Situation auch nicht versteht. Zeig Deiner Tochter ruhig Deine Tränen, erzähl ihr dass Du traurig bist. Bei uns war es so, dass man richtig gemerkt hat: mein Sohn merkte erst dann, dass er über Papas Weggang traurig sein darf und das auch sagen darf. Manchmal weinen wir zusammen, aber irgendwann sage ich dann: Nun ist es gut - komm, wir spielen ein Spiel oder komm, wir essen ein Eis!

Ich drück Dich ganz feste, die ersten Tage und Wochen sind so furchtbar schwer... Und auch jetzt ist mein Herz noch manchmal so schwer, tut so weh. Es gibt einfach Situationen die unweigerlich alles wieder hochbringen.

Ganz liebe Grüße
Anke

P.S. meine email-addy ist drin, wenn Du mailen magst?

 
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