Für alleinerziehende Eltern

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Geschrieben von Yola am 12.04.2008, 21:14 Uhr

Einer dieser Tage...

wo ich meine Kinder am liebsten in eine Mondrakete stecken würde...

Gestern war ich bei dem ersten Termin (ohne Kinder) zur AD(H)S-Diagnostik...

Es macht mich schon sehr nachdenklich und geht mir nach... Habe von der Aerztin ein paar Ratgeber zum Thema bekommen, u.a. auch wie man mit solchen Verhaltensweisen möglichst gut umgeht... und da merke ich, dass ich 80% von dem, was da drin steht eh schon lange mache.

Natürlich schön, dass ich sehe, dass ich es jetzt schon instinktiv "richtig" mache, andererseits hilft es mir immer noch nicht bei meinem Problem.

ICH habe kein Leben mehr. Alles geht drauf für Kinder, Arbeit und (in minimalem Masse weil keine Zeit/Energie mehr) Haushalt. Und mit den Kindern (beide Jungs sind 4) ist eine ganz normale Tagesgestaltung immer noch nicht möglich... Unseren heutigen Tag werde ich gar nicht im Detail schildern.

Ich habe mich zum Schluss nur gefragt, ab dem wievielten Wutanfall oder der wievielten Stunde Wutanfall managen/aushalten/schlichten (und das jeden Tag über Jahre andauernd) eine Mutter das Recht zugesprochen bekommt aus humanitären Gründen ALLEINE nach Neuseeland auszuwandern?

Ich wollte den Kindern und mir was Schönes und Gutes bieten und ihnen eine grosse Freude machen und wir waren in den Eifelpark den sie heiss und innig lieben. Viel gute frische Luft und ein etwas verschlafener Freizeitpark aus den 60igern ohne Hektik tut uns gut, dachte ich mir. Vorher eine halbe Stunde mit klaren Absprachen bezüglich Verhalten verbracht... na ja, den Rest könnt Ihr Euch denken.

ICH will wieder ein Leben!!!

Ich denke schon, dass es mir gelingt, die Kinder gut zu erziehen und auch so, dass die beiden trotz allem relativ unbelastet und unbeschadet gross werden... aber der Preis den ich selbst dafür zahle ist gross in sehr vieler Hinsicht: gesundheitlich, schlaftechnisch, freundschaftstechnisch, arbeitstechnisch, finanziell, rententechnisch (an das Thema Männer-/oder beziehungstechnisch denke ich nicht mal mehr in meinen kühnsten Träumen).

Irgendwie habe ich mich die letzten zwei Jahre immer damit getröstet, dass es ja besser wird und sie grösser und verständiger werden und wir zusammen bald mal mehr unternehmen können - ich auch wieder mehr Freiraum und eigenes Leben kriege - aber Alltag mit den Kindern ist immer noch nicht machbar ohne Situationen, wo's einem das Zahnfleisch vor Frust und auch Wut oder Verzweiflung zusammenzieht (Wahrscheinlich kommen daher meine massiven Zahnprobleme *schiefgrins*).

Mensch, sag mir doch einer wann's WIRKLICH mal besser/einfacher/weniger anstrengend wird...

LG

Yola

die heute - mal wieder - jammern muss und deren Leben sich wie die Echternacher Springprozession anfühlt: Drei Schritt vor und zwei zurück

 
8 Antworten:

Re: Einer dieser Tage...

Antwort von Kiwimama am 12.04.2008, 21:51 Uhr

Lass Dich einfach drücken. Es werden mit Sicherheit noch andere Zeiten kommen, daran glaube ich auch ganz fest für mich und meine drei Töchter.
Darf ich jetzt ganz frech fragen, wo du herkommst? Eifelpark ist für mich schon ein Begriff.
LG Viktoria

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Re: Einer dieser Tage...

Antwort von Yola am 12.04.2008, 22:00 Uhr

Wir sind aus Luxemburg. Eifelpark sind von uns zu Hause aus 65 Min.

LG

Yola

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Re: Einer dieser Tage...

Antwort von kruemel22 am 12.04.2008, 22:06 Uhr

Ach lass dich auch mal von mir ganz feste drücken. Es ist eine Wahnsinnsleistung, die du tagtäglich vollbringst. Ich bin alleinerziehend mit einem Kleinkind im Trotzalter und ich möchte manchmal auch nach Neuseeland auswandern ;-). Aber auch diese schweren Zeiten werden vorbeigehen, auch wenn das gerade wie Hohn für dich klingen muss. Aber deine Jungs werden irgendwann als junge Männer mal mächtig stolz auf ihre Mama sein :-)

Liebe Grüße!

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Re: Einer dieser Tage...

Antwort von Kiwimama am 12.04.2008, 22:06 Uhr

Na so was, von uns auch, aber von der Untermosel gesehen. Ich hatte schon gehofft, in der Nähe eine alleinerziehende Mutter kennenzulernen, ich bin im Dorf eher eine Ausnahme.
LG Viktoria

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Re: Einer dieser Tage...

Antwort von Nina3 am 13.04.2008, 6:44 Uhr

Ach Yola *seufz*, ich versteh dich sehr gut. Neuseeland würde mir wohl auch schon genehmigt werden und mitunter kriech ich auch ganz schön auf dem Zahnfleisch.

Ich hab irgendwann auch schon die Illusion aufgegeben, dass mal alles so richtig "entspannt und gut" wird. Es wird immer "irgendwas" sein. Schultechnisch, der erste große Liebe, der Führerschein (*grusel*, Adrian fragte schon die Tage, ob er mal mit meinem Auto fahren darf, wenn er den Führerschein hat.... "Frag mal lieber den Opa!").
Ob und in wie weit unsere Kinder dann mal so beziehungsfähig sind und wir uns Sorgen machen müssen, wenn sie grad Knatsch in der Ehe haben sei mal dahin gestellt. Aber IRGENDWAS wird immer sein.

Ach Yola, manchmal möchte man zumindest gern ein Kind in ein Postpaket stecken und irgendwo hin schicken......

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Re: Einer dieser Tage...

Antwort von Möhrchen am 13.04.2008, 9:58 Uhr

Guten Morgen Yola!

laß Dich mal drücken!

Wann es endlich besser wird, kann ich Dir leider nicht genau sagen...nur: baaald!!! ganz sicher!!!

Ich finde es super, daß Du instinktiv schon vieles so machst, wie es empfohlen wird...so mußt Du Dich nicht umgewöhnen - spart sicher Kraft...andererseits kann ich dann auch verstehen, daß Du Dir dort Hilfe erhofft hast, sprich, daß die Ärztin Dir vielleicht noch was ganz Neues erzählt...

Aber getestet sind Deine Jungs noch nicht - oder??

Was mir da gerade einfällt - ich bin da Laie - mein Neffe und meine Nichte haben wohl auch AD(H)S...zumindest behauptet meine Schwägerin das und da sie nicht viel von den herkömmlcihen Medikamenten hält, hat sie ein ich meine Homöopathisches Inhalierspray für die Kids...und damit die Situation wohl unter Kontrolle...was ich damit sagen will ist, daß es sicher Sinn macht, wenn die Diagnose steht, sich vielleicht auch einen alternativen Arzt / Homöopath o.ä. zu Rate zu ziehen...aber wie ich dich kenne, hast du das schon *lach*

Wann stehen die Tests denn an bzw. wie lange wird die Diagnostik ca. dauern? Sind beide Jungs betroffen??

lg und ein großes Paket Kraft schickt Dir

heike

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Re: Einer dieser Tage...

Antwort von Yola am 13.04.2008, 11:13 Uhr

Hallo,

nächster Termin mit den Kindern ist dann in zwei Monaten - so lange Wartezeiten sind normal, ich hab durch einen glücklichen Zufall so schnell einen ersten Anamnesetermin bekommen.

Und falls dann die Diagnose AD(H)S gestellt werden sollte wird ein Kinderpsychiater hinzugezogen der dann auch noch einmal seine Diagnostik macht.

Das mit dem Heilpraktiker/Homöopathen habe ich mir auch schon überlegt. Ich habe ja selbst einen, der mir viel geholfen hat.
Bis jetzt habe ich mich halt vor den Kosten gescheut. Die muss man bei uns für alternative Heilmethoden alle selbst tragen. Und das geht dann schnell auf über 1000.- Euro für zwei - zumindest bei dem Arzt, bei dem ich jetzt bin.

Ich bin auch am Ueberlegen, ob ich nicht nach einer/m Erziehungsberater/in suchen soll, der/die zu uns nach Hause kommt. Denn in der Erziehungsberatung selbst kommt es nie auch nur annähernd zu den Krisen, die hier tagtäglich wiederholt an der Tagesordnung sind und die so zermürbend sind.

Klar, ich habe es auch z.T. diesem Austausch mit der Erziehungsberaterin zu verdanken, dass ich jetzt schon Vieles "richtig" mache, aber die Belastung für mich hat sich dadurch nicht verringert - hmmm, wo ich das grad so schreibe fällt mir auf, dass ich es ja auch anders sehen könnte - zumindest hat sich die Belastung für mich nicht erheblich verstärkt.

Da liegt für mich im Moment auch der Kern des Problems. Meine Erwartungshaltung hat sich geändert oder vielleicht ist einfach meine Frustschwelle überschritten.

Was ich vor einem Jahr noch relativ gutwillig und geduldig akzeptiert habe, weil ich mir sagte, es ist eine Phase, sie sind noch klein, bald wird es besser, akzeptiere ich jetzt immer weniger.

Ich will einfach wieder eigenes Leben. Die Jungs sind VIER! Da muss es doch einfach mal drin sein, eine Viertelstunde ununterbrochen einer Tätigkeit nachzugehen, wenn die Kinder wach und im Haus sind.

Na ja, jetzt sind sie Gott sei Dank mit dem Herrn Papa unterwegs - und werden nachher wieder ausgehungert zurückkommen weil's nix zu futtern gab mit Papa *lach* - und ich sollte eigentlich hier meine Liste an Unerledigtem und Dringendem abarbeiten anstatt mich hier im Internet zu vergnügen.

Ich glaube ich hab grad 'nen Frusttag. Vielleicht sollte ich mal den Putzeimer holen und den Frust konstruktiv "abarbeiten" *grins*

Lieben Gruss

Yola

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Re: Einer dieser Tage...

Antwort von desireekk am 13.04.2008, 11:53 Uhr

Wenn die kinder wirklich an ADHS "leiden", dann musst Du Deine Erwartungshaltung ändern und es WIRD Dir besser gehen!

Lange Regeldiskussionen weglassen, denn das schürt nur die Erwartung, daß sie auch eingehalten werden.
Vergiss es! Die bleiben keine 3 Sekunden im Kopf, nicht in der Situation des Aufbruchs zum Freizeitpark.

Mit "solchen" Kindern hast Du einfach eben noch keine 15 min alleine....
...ich weiß das...

Mail mir nochmal bitte, OK?

Liebe Grüße

Désirée

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