Das thema Papa

ich habe das Thema bei meinem Sohn (jetzt 9 Jahre, noch nie und keinerlei Kontakt zum Vater, weil der das nicht will, meldet sich nicht mal zum Geburtstag oder sonstiges) sehr lange ausgeklammert. Klar fragte er immer mal, gerade als es im Kiga so Themen gab wie "wir malen unsere Familie" (was ich immer noch sehr unsensibel finde aber ok)

Die RICHTIGEN Fragen kamen erst später, so mit 6. Ich habe meinem Sohn gesagt, dass Mama und Papa sich einfach nicht mehr verstanden haben und Papa sehr viel im Ausland arbeitet (das erste ist gelogen, das zweite nicht) Das hat für den Moment gereicht, aber JETZT natürlich nicht mehr. Und ich habe lange das Bild vom tollen Papa aufrecht erhalten. Fakt ist, das Schwein hat mich im 8. Monat hochschwanger sitzen lassen, zahlt Unterhalt, wie es ihm gefällt (meistens nicht), empfindet sein Kind als den größten Fehler seines Lebens, den er je begangen hat.. WAS soll ich also dem Kind sagen? DAS? Sicher nicht.

Da mein Sohn allerdings in einem - meinem - Umfeld aufwuchst, wo "fehlende" Väter keine Seltenheit waren, war ihm das jetzt auch nicht ungeheuerlich oder was Fremdes. Ich hatte damals viele Freundinnen ohne Partner, die AE waren. Viele Freundinnen, wo der Papa nur am WE kam (weil getrennt) oder wo der Papa so viel arbeitete, dass er in zwei Wochen vielleicht einmal zugegen war. Ich denke, das hat es mir dann auch einfach gemacht.

Ich würde jetzt gar nicht so viel Erklärungen abgeben. Außer, dass man trotzdem eine Familie ist, auch wenn der Papa nicht da ist. Dass es viele Familien gibt (vielleicht hast Du ja auch Beispiele im Freundeskreis), wo der Papa nicht dabei ist. Dass es manchmal besser ist, wenn Menschen getrennte Wege gehen, weil sie sich so besser verstehen. Die Frage nach "na wenn IHR euch nicht versteht, was hat das mit mir zu tun" kommt später erst.