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Geschrieben von yola am 19.08.2011, 13:50 Uhr

Brave new world... eigentlich Aktuell - aber ich bin hier daheim

Hallo an alle,

in der neuen "Zeit" ist ein Artikel dass es in Kürze möglich sein wird in der 10. SSW einen Bluttest zu machen und die Erbinformation des Fötus vollständig zu entschlüsseln.

Klar, dass die Fruchtwasseruntersuchung mit den Risiken für das Baby im Bauch und den psychischen Belastungen für die Mutter überflüssig wird ist eine gute Sache.

Aber wie geht das denn weiter? Erst wird "nur" Trisomie gecheckt - aber man sollte sich doch keine Illusionen machen - es dauert nicht lange dann werden alle möglichene eventuellen körperlichen Erkrankungen und auch "Veranlagungen" auf psychische Krankheiten gecheckt - z.B. Autismus und irgendwann auch ADHS...

Ganz ehrlich, als ich das gelesen habe, habe ich nur gedacht dass ich froh bin aus der Kinderkriegzeit rauszusein, denn mit einer solchen Entscheidung konfrontiert zu werden... (wenn dann "Anzeichen" da sind dass etwas "nicht in Ordnung" ist, aber kein Mensch sagen kann wie ausgeprägt das wirklich sein wird). Und dann natürlich der Druck auf die Schwangere die es wirklich schwer haben wird, sich überhaupt noch im Zweifel für's Baby zu entscheiden.

Es ist ein Thema das mich sehr aufwühlt weil ich mich in der Schwangerschaft so sehr damit beschäftigt habe und gegen den Druck der Frauenärzte eine Fruchtwasseruntersuchung verweigert habe, weil ich nicht "nur um sicher zu sein dass alles in Ordnung ist" doppeltes Risiko (bei Zwillingen muss zweimal gepikst werden) laufen wollte beide zu verlieren (kenne zwei Fälle wo dadurch ungewollte Fehlgeburten ausgelöst wurden).

Aber auf was für eine Art von Gesellschaft werden wir uns hinbewegen? Die Entscheidung für ein "nicht perfektes" Kind wird einem doch irgendwann lebenslang vorgeworfen werden.

Mich graust's grad wenn ich mir vorstelle in welche Richtung das gehen kann...

Nachdenkliche Grüsse

Yola

 
9 Antworten:

Re: Brave new world... eigentlich Aktuell - aber ich bin hier "daheim"

Antwort von Pamo am 19.08.2011, 14:26 Uhr

Yola, wir sind doch schon laengst da. Viele werdende Eltern lassen bspw. ihre per IVF produzierten Embryos nach genetischen Krankheiten screenen und selbstverstaendlich auch nach Geschlecht sortieren. Trisomie ist nur eine von den Auspraegungen, die gesucht wird. In Deutschland ist das m.W. gegen das herrschende Gesetz, doch im Rest der Welt nicht notwendigerweise.

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Pamo

Antwort von mf4 am 19.08.2011, 14:44 Uhr

In-vitro-Fertilisation schließt Tests und anschließender Auslese nach Gesundheit und Geschlecht ein?
Davon habe ich noch nie etwas gehört. Nur die Anzahl wird u.U. selektiert.

... in Deutschland?...
nee oder?

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Belgien

Antwort von yola am 19.08.2011, 14:45 Uhr

In Belgien ist PID kein Problem.

Gruss

Yola

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Re: Pamo

Antwort von Pamo am 19.08.2011, 14:47 Uhr

In D geht das m.E. nicht. Da werden die Embryos ohne Auslese implantiert. Wenn sie "gesprossen" sind, wird gescreent und dann evtl. der Foetus abgetrieben statt direkt die befruchteten Eier zu screenen und die "schlechten" erst gar nicht zu implantieren. Meine Meinung: nicht sinnvoll.

Anderswo kann man selbstverstaendlich eine Auslese betreiben BEVOR implantiert wird. Nicht jedes Land hat deutsche Gesetze.

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Re: Pamo

Antwort von mf4 am 19.08.2011, 14:58 Uhr

Hätte mich auch gewundert, wenn das in D nun zulässig wäre

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Re: in D noch nicht

Antwort von Nurit am 19.08.2011, 16:35 Uhr

..aber in den umliegenden Ländern geht da schon einiges mehr.
Eltern, die es sich leisten können und wollen, lassen sich diesbezüglich dann eben in London, Brüssel usw. behandeln. Das sind auch oft diejenigen, in deren perfektes Leben kein ADHS-Kind passt.
Allerdings sind das die vielzitierten Schattenseiten der Stammzellforschung; es gibt aber durchaus wichtige Errungenschaften, die in D nicht genutzt werden können, weil die Ethikkommissionen da noch kein grünes Licht geben, weil eben die Gefahr des Mißbrauchs dagegen stehen.
Ich habe mal einen interessanten Bericht auf BBC gesehen, danach wußte ich wirklich nicht mehr, ob ich die Stammzellforschung gut finden sollte oder nicht. Beispielsweise könnten Menschen mit Querschnittlähmung relativ unproblematisch in einigen Jahren therapiert werden.

LG,
Kathrin

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Re: in D noch nicht

Antwort von Pamo am 19.08.2011, 17:55 Uhr

Ich arbeite in einem amerikanischen Forschungskrankenhaus, in dem mit Stammzellen geforscht wird und befuerworte es.

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Re: Brave new world... eigentlich Aktuell - aber ich bin hier "daheim"

Antwort von Savanna2 am 19.08.2011, 19:41 Uhr

Ich habe auch die Nackenfaltenmessung und Organscan gemacht-für mcih zur Beruhigung und als dann mal wenig FW da war war das laut Ärzten gut, das KH befürwortet den Organscan wegen der Ausgangssituation und der Versorgung,man könnte rechtzeitig was tun...

Niemals würde ich eine FW Untersuchung machen lassen, da diese doch mit dem Risiko der Fehlgeburt behaftet ist und wie geht die Mutter dann psyschich damit um???

Ich kann in gewisser Weise nachvollziehen wenn man auf natürlichem Wege kein Kind bekommen kann die Embryonen Untersucht werden und ein "gesunder" eingepflanzt wird.

ich bin dagegen Kinder wegen T 21 Adhs o.ä. abzutreiben.
Aber das soltle dann eben jeder für sich selber entscheiden.

Es gibt sogar einen Frühtest bzgl.des Geschlechtes, ist hier aber erst ab 12ssw erlaubt damit man nciht abtreibt weil das Geschlecht nicht gewünscht wird und das ist auch gut so.
Jeder hat das Recht auf Leben.

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Re: Brave new world... eigentlich Aktuell - aber ich bin hier "daheim"

Antwort von suchepotentenmannfürsleben am 19.08.2011, 21:28 Uhr

Mir graust es auch! Ich finde diese Entwicklung auch höchst bedenklich.

Gerade diese Woche hatte ich ein wunderschönes Erlebnis. Ich musste in einem anderen Team einspringen und durfte lang wartenden Adoptiveltern das langersehnte neugeborene Baby vermitteln bzw. "überreichen". Eines der Babys hatte eine Trisomie 21, es fand sich trotzdem ein liebevolles Elternpaar, das sich dieser Aufgabe stellt. Bewundernswert und schöööön!

Aber selbst wenn im Kürze sämtliche Erbinformation am Anfang der Schwangerschaft entschlüsselbar ist, wird damit - hoffentlich - verantwortungsbewusst umgegangen.
Man möge sich doch auch mal vorstellen, wie viele Kinder mit genetischen Defekten zur Welt kommen (auch vielen kleineren, unerheblichen) und welch Konsequenz es im Endeffekt hätte, wenn Eltern vor der Entscheidung stehen, sich für oder gegen ein Kind mit einer genetischen Anomalie zu entscheiden, von der man nichts genaues weiß....

Wissen ist nicht immer Macht. Manchmal ist zu viel Information einfach nicht gut.

Dann überlege man mal: Frühtest in der Schwangerschaft, es wird eine genetische Anomalie festgestellt, die aber erst im Erwachsenenalter zu Symptomen führt. Die Eltern haben sich mit dem Test nun das Wissen um die Erkrankung schon "eingekauft", aber wer fragt das Kind, ob es (unter Umständen jahrelang) mit dem Wissen darum und der damit verbundenen Sorge leben will?

LG
S

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