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Geschrieben von ringel am 30.12.2007, 12:47 Uhr

Antidepressiva/Depressionen

Hallo,

mir gehts z.Zt. sehr schlecht, seelisch.
Seit 6 Wochen bin ich krankgeschrieben deswegen. Ich war noch nie in einer solch schwierigen Lebenssituation wie jetzt. Dieses "Gefühl" hemmt mich in jeglicher Hinsicht. Meine Kinder leben zur Zeit beim Vater. Ich hole sie mittags nur vom Kindergarten ab. Dann essen wir zusammen und spielen bis ihr Vater kommt, um sie abzuholen. Mehr schaff ich zur Zeit einfach nicht.

Mein jetziger Hausarzt sagte, das das Depressionen seien und hat mich an einen Neurologen/Psychiater überwiesen. Dieser sagte das gleiche, nachdem ich ihm alles erzählt habe, was den grossen Trümmerhaufen in meinem Leben zur Zeit ausmacht.

In dieser Krise stecke ich seit nunmehr 3 Jahren. Genau kann ich den Zeitpunkt nicht mehr beziffern, doch es fing nach der Geburt meines 2ten Kindes an. Ich habe mich immer schlapp und ausgepowert gefühlt.

Burn-Out-Syndrom sagte mein damaliger Hausarzt. Ich solle mir nicht so viele Sorgen machen, das hätten viele Frauen, die 2 kleine Kinder in kurzen Abständen bekommen haben. Ich habe eine Mutter-Kind-Kur gemacht, doch dadurch wurde alles nur noch schlimmer.

Dann kam tägliche Übelkeit,Schwindel, Kopfschmerzen, Einschlaf/Durchschlafstörungen hinzu. Zum Schluss war es so schlimm, das mein ganzer Körper schmerzte, ich kurz nach dem Einschlafen mit Herzrasen und Angstgefühlen wieder aufgewacht bin. Fressanfälle wechselten sich mit absolut nicht essen können ab. Vergesslichkeit war mein zweiter Vorname.
Mein damaliger Hausarzt schickte mich zum von Facharzt zu Facharzt und ich wurde auf verschiedene Krankheitsbilder untersucht. Mein Kopf wurde per Computertomografie untersucht, um einen Tumor auszuschliessen. Mein Blut wurde auf etliche Krankheiten, die zu den Symptomen passen könnten untersucht. Von Zeckenbiss bis wer weis was. Alles ok !

Und ich sass weiter da, unter fühlte mich immer schlechter.

In dieser Phase ist meine Ehe zerbrochen. Meine "Krankheit" ist nicht der alleinige Grund dafür, aber sie hat sicher dazu beigetragen.

Diesen Neurologen/Psychater, zu den mein jetziger Hausarzt mich überwies, empfinde ich wie einen Glücksfall. Endlich jemand, der mich versteht, wo ich mich nicht verstecken brauche, wo ich mich hinsetzen und Rotz und Wasser heulen kann, ohne mich zu schämen oder mir vorkomme, als wäre ich plem plem. Als wäre doch alles nicht so schlimm.
Dieser Arzt sagte zu mir, das ich mich nicht für das, was ich jetzt fühle, was mich jetzt ausfüllt, entschuldigen solle. Das ich das nicht brauche. Das ich so fühlen darf, wie ich jetzt fühle, weil ich viel in meinem Leben, in 38 Jahren, mitgemacht habe. Das mir dieses GEfühl und diese Auszeit zusteht, um wieder zu gesunden.
Diese Aussage hat mich sehr beeinflusst. Und zum ersten Mal akzeptiere ich, das die derzeitige Situation so ist, wie sie ist. Das ich wahrscheinlich eine längere Zeit lang nicht arbeiten kann und ich mich auch eine längere Zeit noch schlecht fühlen werde.

Leider führt dieser Arzt keine GEsprächstherapien durch. Er hat mir aber angeboten, das ich solange weiter zu ihm kommen kann - um zu reden - bis ich einen geeigneten Therapeuten gefunden habe. Das hat mir so viel Zuversicht gegeben, nicht einfach wieder nur abgeschoben zu werden.
Unter viel Glück habe ich einen Therapeuten gefunden, der mit mir evtl. diese Gesprächstherapie durchführen kann. Im Januar habe ich einen Termin. Auch dies erscheint mir wieder wie ein Wink des Schicksals, das ich das Glück habe so schnell jemanden zu finden. Die meisten sind auf die nächsten 2 Jahre ausgebucht. Viele, bei denen ich auf dem AB gesprochen habe, haben sich nciht einmal zurückgemeldet. Doch dieser Therapeut, dessen Stimme am Telefon so angenehm war, hat mich gleich angesprochen (innerlich).

Aber nochmal zurück zum Neurologen/Psychiater. Dieser hat mir nahe gelegt es mit einem Antidepressiva zu versuchen. Um erst mal wieder etwas "klar denken" zu können, um meine Stimmung etwas aufzuheitern, damit ich Kraft schöpfen kann für die anstehende Gesprächstherapie. DEnn ohne Kraft, so sagte er, kann ich es nicht durchstehen. Ein halbes Jahr soll ich dieses Medikament, Citalopram 10 mg, nehmen.
Aber ich habe solche ANgst dieses Zeug zu nehmen, weil ich nicht weiss was es mit mir macht. Beeinflusst es mich beim Autofahren (ich muss doch meine Kinder vom Kiga holen), macht es mich abhängig ? Lullt es mich nur ein, und irgendwann kommt dann der Hammer ? Schädigt es meine Organe ? Da stehen so viele Nebenwirkungen in der Packungsbeilage. Ich weiss, das steht auch bei Aspirin, aber Aspirin ist kein ANtidepressiva.
Mein Arzt sagt ich solle keine ANgst davor haben, ich könne Autofahren und wäre nicht weiter beeinflusst dadurch. Evtl. könne Mundtrockenheit und etwas Müdigkeit auftreten, daher solle ich am WE mit dem Medi beginnen. Aber ich hab solch einen SChiss davor. Was ist, wenn ich durchdrehe, oder sonst eine Nebenwirkung auftritt, die in der Packungsbeilage drinsteht, wie Schock, Koma, Gewichtsabnahme (ich wieg nur 47 Kg) ? Ich weiss, es muss nicht sein, aber es kann, und ich bin ganz allein hier zu Hause.
Wie habt Ihr das durchgestanden, was habt ihr für Medis genommen ? Gab es Nebenwirkungen bei Euch, hat es Euch geholfen, wie lange habt Ihr es genommen, wie war es, als ihr es abgesetzt habt ?
Fragen über Fragen, viel. könnt Ihr mir ein wenig die Angst nehmen.

Vielen Dank fürs Lesen

Ringel

 
12 Antworten:

Re: Antidepressiva/Depressionen

Antwort von PatriciaKelly am 30.12.2007, 13:13 Uhr

ich hab seit fast nem jahr wieder citalopram beta aber 40mg und komm abgeshen davon dass ich IMMER schlafne könnt super damit zurecht
und 10mg is ja fast nix find ich...
versuchen würd ichs
musst es aber kontinuierlich durchnehmen es kann sein dass es 6 odr 8 wo. dauert bis du überhaupt erstmal was merkst,die wirkung is seeehr langsam
aber das medi is gut und du wirst nich abhängig oer sowas
ich habs von jetzt auf gleich abgesetzt als ich 05 schwanger wurd und hatte kjeinen rückfall bis jan.07

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Re: Antidepressiva/Depressionen

Antwort von ringel am 30.12.2007, 13:17 Uhr

Danke für Deine Antwort, das macht mir Mut. Ich werde, denke ich, noch das erste GEspräch mit dem Gesprächstherapeuten abwarten, und dann damit beginnen.

Schöne Silvester und ein schönes neues Jahr 2008.

Ringel

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@PatriciaKelly

Antwort von ringel am 30.12.2007, 13:24 Uhr

Du schreibst, das Du keinen Rückfall bis Anfang des Jahres hattest. Also ging es Dir auch ohne Medis von 05 - 07 gut. Gab es einen speziellen Auslöser für den Rückfall oder kam das einfach so ?

Weisst Du, ich frage mich, ob ich es auch aus eigener Kraft schaffen könnte, ohne Medis

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Re: @PatriciaKelly

Antwort von PatriciaKelly am 30.12.2007, 15:36 Uhr

der grund warum ich mit den medis aufhören musste war die schwangerschaft da war die hormonumstellung so gut dass es ohne ging
fder rückfall im jan 07 war wg meinem ex und seitdem immer nur noch mehr nackenschläge
die tabl. bleiben jetzt solange bis ich stabil bin und werden dann ausschleichend abgesetzt
das wird aber noch dauern

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Re: Antidepressiva/Depressionen

Antwort von angeld74 am 30.12.2007, 19:16 Uhr

Hallo!

Habe vor und am Anfang meiner Schwangerschaft 2004 Paroxetin genommen. Ich hatte kaum Nebenwirkungen. Gelegentlich leichte Kopfschmerzen und Müdigkeit.

Wenn du noch mehr wissen möchtest, antworte ich gerne.

LG
Angel

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Re: Antidepressiva/Depressionen

Antwort von ringel am 30.12.2007, 21:57 Uhr

Kommst Du jetzt ohne das Medikament aus oder musst Du es noch manchmal nehmen ?

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Re: Antidepressiva/Depressionen

Antwort von leaelk am 30.12.2007, 22:53 Uhr

Hallo Ringel,
ich nehme eine ziemlich hohe Dosis eines ADs und komme ganz gut damit zurecht. Ich kann trotzdem Auto fahren und meine Kinder versorgen.
Allerdings habe ich trotz Medikament immer wieder ziemlich tiefe Krisen.

Die Depressionen sind bei mir allerdings nicht die "Grunderkrankung" sondern nur Beiwerk. Ich glaube schon, dass das insbesondere in Bezug auf meine tiefen Krisen schon eine Rolle spielt.

Ich mache seit 1,5 Jahren eine ambulante Therapie und gehe paralell in die psychiatrische Ambulanz.
Außerdem war ich dieses Jahr 17 Wochen in einer Tagesklinik und werde außerdem Anfang 2008 eine teilstationäre Traumatherapie beginnen.

Ich weiß, das noch ein längerer Weg vor mir liegt, aber ich habe den festen Willen bald wieder ein "normales" Leben zu führen!!!! Und ich werde das schaffen.

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Nur Mut dazu!

Antwort von Teri am 31.12.2007, 0:18 Uhr

Hallo Ringel,

so wie du deinen Zustand/dein Krankheitsbild beschreibst, hätte ich schon längst Antidepressiva genommen! Hab keine Angst, die sind gar nicht so schlimm wie ihr Ruf und machen AUF GAR KEINEM FALL abhängig. Ich mache mir nur Gedanken, dass Citalopram und das auch noch in dieser niedrigen Dosierung möglicherweise nicht das richtige Medikament für dich ist. Es gibt andere Antidepressiva, die gegen die Schlafstörungen und appetiterhöhend wirken, Mirtazapin z. B. Ich würde mit dem Arzt sprechen ob so was in die Richtung nicht besser für dich wäre.

Liebe Grüße und gute Besserung
Teri

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Re: Antidepressiva/Depressionen

Antwort von Simpleton am 31.12.2007, 1:17 Uhr

Hallo Du,

hab keine Angst davor. Ich nehme seid ca. 6 Monate AD und mir geht es damit eigentlich sehr gut. Jetzt die Feiertage und die Ferien machen mir ein wenig zu schaffen aber es wird schon wieder.
Sie helfen Dir nicht Dein Problem zu lösen (dazu brauchst Du schon Therapie) aber sie helfen Dir Deine Gedanken zu ordnen und lassen Dich auch wieder schlafen (heisst in dem Sinne ein normales Leben zu leben)
Meine therapeutin sagte auch es macht nicht abhängig aber nun habe ich nach einer Zeit Therapie Angst das Zeug wieder abzusetzen weil ich nicht weiss wie es mir danach geht aber ich würde nicht sagen das es mich abhängig macht.
Teilweise vergesse ich morgens meine Tab zu nehmen und dadurch geht die Welt auch nicht unter *g*

Also nur Mut es kann Dir nur dadurch besser gehen und mit der richtigen Therapie brauchst du die Medis auch nicht mehr.

Schicke Dir sehr viel Kraft.

LG

PS ach so mit dem Auto fahren und so beeinträchtigen mich die Medis keinen Fall. Und Aussetzer oder sowas habe ich auch noch nicht gehabt. Ich kann nur sagen seid ich die Medis nehme gehts mir besser.

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Re: Antidepressiva/Depressionen

Antwort von faya am 31.12.2007, 8:36 Uhr

Ich nehme Citalopram in der doppelten Dosis obwohl ich wesentlich schwaechere
Symptome habe. Allerdings das doppelte Gewicht. Ich habe keinerlei Nebenwirkungen . Ob es das richtige Medikament ist bei deiner staerkeren Auspraegung der Depressionen weiss ich nicht, aber in der Dosierung wuerde ich mir da keine Gedanken machen.

Wuensche dir alles Gute fur die Gespraechstherapie. Es gibt auch Beratungsstellen f[r Familien von der Kirche , die bieten auch Gespraeche an mit ausgebildeten Psychologen und da hast du keine gany so langen Wartezeiten. Das ist kostenlos und sicher eine gute Hilfe und zus. Ergaenzung fuer dich. Habe gute Erfahrungen damit gemacht.

ALLES GUTE !!!

Sorrz / meine Tastatur ist verstellt...

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Re: Antidepressiva/Depressionen

Antwort von ringel am 31.12.2007, 15:09 Uhr

Danke Euch allen. Ihr habt mir so viel Mut gemacht !

Auch Euch ein schönes und besseres Neues 2008

Ringel

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Re: Antidepressiva/Depressionen

Antwort von kikipt am 31.12.2007, 15:22 Uhr

ich neheme seit etwa 3 monaten Cipralex 10 mg es macht nicht muede, aber es geht mir bedeutend besser
ist uebrigends eines der wenigen medikamente die nicht abhaengig machen.

Cristina

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