Für alleinerziehende Eltern

Für alleinerziehende Eltern

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Geschrieben von Ralph am 24.07.2013, 23:11 Uhr

Alleinerziehende stehen sich gerne unbewußt selbst im Weg...

Seien wir doch mal ehrlich: Wir haben uns doch ganz gut eingerichtet im Leben als Alleinerziehende. Wir haben jemand an der Seite, der uns braucht (unsere Kinder), eventuell auch einen Job. Mit diesem, Bude auf Vordermann halten, mit Freundinnen telefonieren, hie und da mal etwas Home-Wellness betreiben... da sind wir ganz gut ausgelastet. Wir genießen es, die Wohnung am Abend so vorzufinden, wir wir sie morgens gemeinsam mit unseren Kindern verlassen haben, wir sind also nur und ausschließlich für UNSEREN Müll, Dreck, Chaos verantwortlich, und das ist, je nach Typ doch sehr übersichtlich. Wir haben die Lufthoheit über sämtliche Fernbedienungen, können im Schlabberlook rumlaufen, ohne jemandem AUFfallen, geschweige denn GEfallen zu müssen, wir dürfen uns mit Notebook auf die Couch lümmeln und über die Szenen im Fernsehen flennen, über die wir flennen wollen, ohne daß uns jemand dabei schief anschaut oder gar dumm von der Seite anquatscht.

Ein Mann oder eine Frau bringt dieses schöne, von Grund auf harmonische Leben soetwas von in Gefah... das wollen wir doch besser lassen, nicht? Sex braucht sowieso niemand, ich ganz gewiß nicht, und fremde Socken, BHs und Unterwäsche wegräumen, waschen, bügeln... nee danke, hatte ich schon, nicht mein Fall... tja, so wird es natürlich nichts mit dem Nachbarn, und selbst mit dem gutmeinensten Partner ist eine Paartnerschaft so nicht im Ansatz denkbar.

Das Schwierigste, als Alleinerziehende/r, glaube ich, ist die Erkenntnis, daß ohne Kompromisse nichts geht in dieser Richtung. Wenn wir von einem Partner in spe zurecht ein gewisses Maß an sozialer Flexibilität erwarten, müssen wir auch ein paar Essentials akzeptieren:

- er oder sie haben eine Vergangenheit. Die kann einfach sein oder komplex oder gar kompliziert. Das aber darf keine Rolle spielen, denn wir bringen oft genug selbst genügend Störfaktoren mit in die beziehung. Wir schlagen uns meistens in irgendeiner Form mit den Exen herum, die sind wegen der Kinder meistens auch nie ganz aus unserem Leben verschwunden. Im Gegenteil, läuft es gut, muß sich der neue Partner regelmäßig mit den Exen auseinandersetzen, sobald man sich wegen des Umgangs zwangsläufig sieht. Läuft es schlecht und/oder laufen wir hinter dem Unterhalt her, gibt es genügend Gelegenheiten auf Streß pur. Wir muten den/der Neuen also selbst einges zu, auch emotional.

- auch in einer Partnerschaft auf Augenhöhe muß es zwangsläufig Kompromisse geben. Das bedeutet aber in weiten Teilen die Aufgabe der oben beschriebenen angenehmen Seiten des "Alleinerziehenden-dolce-vita"!

- eventuell bedeutet eine neue Partnerschaft auch neues Einstehen füreinander, also die plötzliche Übernahme weiterer Verantwortung (Unfall, schwere Erkrankung des Partners, Arbeitslosigkeit, Opfer von Gewaltstraftaten etc.)

Das sind nur einige Punkte, die aber für sich selbst gelöst und beantwortet sein wollen. Und viele von uns sind "gebranntes Kind". Nur, es hilft nichts, wenn man aus dieser im AP beschriebenen Einsamkeitsfalle ausbrechen möchte, muß man die Vergangenheit verarbeiten. Ich bin felsenfest davon überzeugt, daß fast jede/r irgendwann an den Punkt kommt, an dem wieder ein Versuch in einer neuen Partnerschaft gewagt werden will. Und es kann auch klappen, immer wieder.

Viele Grüße
Snoopy

 
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