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Geschrieben von Schwoba-Papa am 08.05.2006, 16:45 Uhr

Schuluniform

Schuluniformen als Lösung des Integrationsproblems?
In den Bundesländern stößt der Vorstoß von Justizministerin Brigitte Zypries auf Skepsis. Auch Gymnasiallehrer und Gewerkschafter halten davon nichts. Bildungsministerin Annette Schavan kann der Idee dagegen etwas abgewinnen.

Minister: Naiver Vorschlag

Der Vorschlag sei "naiv", sagte Sachsen-Anhalts Kultusminister Jan-Hendrik Olbertz am Montag. "Man kann Integrationsprobleme nicht einfach verkleiden." Das gelte umso mehr, als diese ihren Ursprung nicht in der Schule hätten, erklärte der parteilose Minister. Olbertz' niedersächsischer Amtskollege Bernd Busemann lehnt die Uniformpflicht ebenfalls ab. "Der Vorschlag von Frau Zypries mag populär sein, löst aber keines unserer schulischen Probleme." Eine landesweite Regelung werde es nicht geben. Andere Landesregierungen äußerten sich ähnlich.

Historische Erfahrung

In der Tat herrscht in der Kultusministerkonferenz bislang die Meinung vor, dass die Bildungspolitik sich nach dem zweiten Weltkrieg bewusst gegen Schuluniformen entschieden habe. Zu frisch seien noch die Erinnerungen an die Uniformen der Hitlerjugend und des Bundes Deutscher Mädel. Umstritten ist auch, in wie weit mit der Einheitskluft in die Rechte von Schülern und Eltern eingegriffen wird.


"Völlig unrealistisch"

Auch die deutschen Gymnasiallehrer sind gegen eine Einheitskleidung an den Schulen. "Es ist völlig unrealistisch zu glauben, mit Schuluniformen ließen sich Integrationsprobleme lösen oder der Markenfetischismus bekämpfen", sagte der Vorsitzende des Philologenverbandes, Heinz-Peter Meidinger. Er verwies ebenfalls auf die in Deutschland historisch "wohl begründete Abneigung gegen Schuluniformen". Der Chef der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, Ulrich Thöne, sagte: Eine Schuluniform löse keines der Probleme - weder das der Integration noch das der fehlenden Chancengleichheit.

Schavan: Schulen müssen selbst entscheiden

"Wenn einheitliche Schulkleidung zur Identifizierung mit der Schule beiträgt und Symbol einer Gemeinschaft aller am Schulleben Beteiligten ist, dann ist das zu begrüßen", befand dagegen Bildungsministerin Schavan in der "Welt". Die Schulen müssten aber selbst darüber bestimmen können, ob sie einheitliche Uniformen einführen wollten.

Zypries: Einfache Lösung

Zypries hatte sich am Wochenende für eine Art Schuluniform ausgesprochen. Mit Blick auf die Debatte um verschleierte Schülerinnen sagte sie: "Hier gäbe es übrigens eine eine einfache Lösung zur Konfliktvermeidung - alle Schülerinnen und Schüler sollten einheitliche Schulkleidung tragen. Damit beseitigten wir nicht nur die Burkas, sondern auch Probleme, die sich durch soziale Unterschiede ergeben." Auslöser war der Ausschluss zweier Burka-Trägerinnen von einer Bonner Gesamtschule.

Quelle : T-online.de

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Vereinzelte Versuche
In Deutschland gab es immer wieder Versuche, Kindern und Jugendlichen Schulkleidung schmackhaft zu machen, etwa in Berlin, Hamburg und Brandenburg. In Baden-Württemberg hatte sich der heutige CDU-Ministerpräsident Günther Oettinger 1997 in einem Grundsatzpapier für die Uniform stark gemacht.

 
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